China steht kurz vor dem Baubeginn des weltweit ersten Hybridkraftwerks für Kernfusion und Kernspaltung. Ziel ist es, ab Ende des Jahrzehnts kontinuierlich 100 Megawatt Strom ins nationale Netz einzuspeisen. Der supraleitende Hochtemperaturreaktor Xinghuo ist mit einer öffentlichen Ausschreibung für eine Umweltverträglichkeitsprüfung in die erste Phase eingetreten. Die Anlage wird auf der Wissenschaftsinsel Yaohu in der High-Tech-Zone Nanchang in der zentralchinesischen Provinz Jiangxi gebaut. Die Anlage ist ein Joint Venture zwischen der staatlichen China Nuclear Industry Construction Corporation und Lianovation Superconductor, einem Spin-off der Lianovation Optoelectronics in Jiangxi.
Gemäß einer Kooperationsvereinbarung für das Jahr 2023 soll der Xinghuo-Reaktor einen Energiegewinnfaktor (Q-Wert) von über 30 erreichen. Der Q-Faktor misst das Verhältnis zwischen der abgegebenen Wärmeleistung und der zugeführten Energie, die erforderlich ist, um das Plasma in einer Fusionsreaktion zu erhitzen. Im Gegensatz dazu strebt der International Thermonuclear Experimental Reactor (ITER) in Frankreich einen Q-Wert von über 10 an. Die National Ignition Facility in den USA erreichte 2022 einen Q-Wert von 1,5, d.h. die Energieabgabe war 1,5 mal höher als die Energiezufuhr.
In einem Fusionsspaltungsreaktor lösen die hochenergetischen Neutronen aus Fusionsreaktionen die Spaltung in den umgebenden Materialien aus, wodurch die Energieabgabe erhöht und gleichzeitig der Atommüll potenziell reduziert wird.
Wenn China die Hybridanlage planmäßig fertigstellt, wäre dies ein großer Durchbruch. Das Land wäre anderen Fusions-Spaltungs-Kombinationen und reinen Fusionsprojekten weltweit um Jahre oder sogar Jahrzehnte voraus. Diese Entwicklung könnte auch den Fortschritt beim China Fusion Engineering Test Reactor beschleunigen, einer groß angelegten reinen Fusionsinitiative, die für Mitte der 2030er Jahre in Hefei in der Provinz Anhui geplant ist. Das Hefei-Projekt soll Chinas Antwort auf ITER sein.
Quelle: eirna.de
Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,
deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!
JETZT UNTERSTÜTZEN