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Dänisches Schiller Institut sagt vor dänischem Verkehrsausschuß aus

[i]V[/i][i]orschlag eines dänischen Magnetbahnnetzes[/i]

Im dänischen Parlament fand eine Anhörung des Verkehrsausschusses statt, bei der der Vorsitzende des dänischen Schiller-Instituts, Tim Gillesberg, den Vorschlag eines dänischen Magnetbahnnetzes erläuterte.

Der Vorsitzende des dänischen Schiller-Instituts, Tom Gillesberg, präsentierte am 12. April vor dem Verkehrsausschuß des dänischen Parlaments mit Hilfe einer Powerpoint-Demonstration den Vorschlag einer Magnetbahnverbindung zwischen der Hauptstadt Kopenhagen und der zweitgrößten Stadt Dänemarks, Århus, als ersten Schritt zu einem umfassenderen Magnetbahnnetz. Anschließend beantwortete er 15 Minuten lang Fragen der anwesenden Abgeordneten.

Gillesberg verwies darauf, daß das Schiller-Institut seit dem Sommer 2006 50.000 Exemplare einer Flugschrift verbreitet hat, in der zum Bau dieser Linie aufgerufen wird, welche die Reisezeit zwischen Kopenhagen und Århus auf 25 Minuten reduzieren würde. Das solle jedoch nur der erste Schritt zu einem Hochgeschwindigkeitsnetz zwischen den größten Städten Dänemarks sein. Gillesberg: „Ein solches Magnetbahnnetz sollte in die Pläne der Infrastruktur-Kommission und des Parlaments für die zukünftige Infrastruktur Dänemarks aufgenommen werden. Wir sind deshalb heute hier, um den Verkehrsausschuß dazu zu bewegen, daß er eine offizielle Studie über diesen Vorschlag anfordert.“

Ein solches dänisches Magnetbahnnetz sollte später an ein gesamteuropäisches Schnellbahnnetz angeschlossen werden, wie es der amerikanische Ökonom Lyndon LaRouche unter der Bezeichnung „Eurasische Landbrücke“ vorgeschlagen habe.

Außerdem schlug Gillesberg vor, die Magnetbahn nicht durch Nutzungsgebühren, sondern durch einen langfristigen Investitionshaushalt zu finanzieren, und übergab den Ausschußmitgliedern die dänische Übersetzung von LaRouches Aufsatz „Die vergessene Kunst des Investitionshaushaltes“.

Auch wenn das dänische Magnetbahnnetz Teil der zukünftigen Infrastruktur Europas sein werde, könne man damit ebensowenig auf eine deutsche Initiative warten wie bei der Verbindung über den Fehmarn-Belt. Vielmehr könne der dänische Optimismus Deutschland anstecken und so den Bau sowohl der Magnetbahn als auch der Fehmarn-Brücke beschleunigen.

Asien werde nicht auf Europa warten. China habe bereits eine Magnetbahn gebaut, und Rußland, China und Indien seien eine enge wirtschaftliche, technologische und wissenschaftliche Zusammenarbeit eingegangen. „Wenn Dänemark und Europa künftig eine führende Rolle spielen sollen, brauchen wir jetzt einen technologischen Sprung, der in der Zukunft durch wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt wachsenden Wohlstand schaffen wird.“

[i]Lebhafte Debatte[/i]

In den 15 Minuten, die anschließend noch zur Verfügung standen, entwickelte sich eine lebhafte Diskussion mit mehreren der anwesenden Abgeordneten.

Einer von ihnen fragte, ob die Magnetbahn denn die gleichen Gleise verwende wie konventionelle Eisenbahnen. Nein, antwortete Gillesberg, aber es gehe ja gerade um den technologischen Sprung mit einer 50-Jahre-Perspektive, ähnlich wie beim Übergang von der Pferdekutsche zur Eisenbahn oder zum Automobil. Die Magnetbahn könne deutlich schneller fahren als herkömmliche Züge.

Ein anderer Abgeordneter bedankte sich für die „erfrischende“ neue Perspektive. Er habe so viele Fragen, daß er sie in der kurzen Zeit kaum stellen könne, und er hoffe, dazu später noch einmal Gelegenheit zu bekommen. Dann fragte er, ob das Schiller-Institut auch für andere Länder entsprechende Pläne ausgearbeitet habe? Wenn man in Dänemark über die Magnetbahn rede, heiße es, das Land sei zu klein. Die Magnetbahn verbinde die größeren Städte, aber was sei mit den kleineren Städten dazwischen?

Gillesberg antwortete, das Schiller-Institut habe tatsächlich Magnetbahn-Pläne für andere Länder. Lyndon LaRouche habe dies schon nach dem Fall der Berliner Mauer als Teil seines Vorschlags zum Bau einer gesamteurasischen Infrastruktur mit Hilfe der modernsten Technologien vorgesehen; daraus entwickelte sich die Idee, ein dänisches Magnetbahnnetz mit Eurasien zu verbinden. Es gebe jedoch das Problem des Kulturpessimismus in Deutschland, der bisher eine Realisierung verhindert habe. Es sei zwar eine Magnetbahn zwischen Hamburg und Berlin geplant gewesen, die Grünen hätten jedoch erreicht, daß der Plan aufgegeben wurde.

Auf die Frage, warum dies geschehen sei, antwortete er, er habe dafür nie eine richtige Erklärung erhalten, außer, daß die Bahn zu schnell fahre.

Ein anderer Abgeordneter aus der Region südlich von Kopenhagen wollte wissen, warum das Schiller-Institut vorschlage, zuerst die Strecke Kopenhagen- Århus zu realisieren, und nicht gleich die Strecke von Kopenhagen nach Berlin über die dänische Hafenstadt Rødby? Das sei doch die Verbindung nach Europa.

„Das Problem liegt auf der deutschen Seite. Wir haben schon die Linie von Shanghai zum Schanghaier Flughafen Pudong. Wenn wir die Linie Kopenhagen- Århus bauen, dann brauchen wir nur noch die beiden Strecken miteinander zu verbinden, um das ganze zu realisieren“, scherzte Gillesberg. „Das Problem ist der Mangel an großen Visionen für die Zukunft.“ Dänemark sollte, aufgrund seiner Erfahrungen mit den beiden kürzlich gebauten großen Brückenprojekten, die Führung übernehmen, dann würden die Deutschen folgen.

Der gleiche Abgeordnete fragte dann nach den Verkehrsprognosen für die Magnetbahnstrecken. Gillesberg antwortete, darin liege der Vorteil, wenn man zunächst die beiden größten Städte des Landes verbinde. „Das hätte die gleiche Wirkung wie die Verbindung zwischen Kopenhagen und Malmö. Sie schuf einen gemeinsamen Wirtschaftsraum. Wenn neue Projekte realisiert werden, generiert dies zusätzlichen Verkehr. Wir können mit dieser Linie anfangen, und sie dann verlängern.“

Einer der Abgeordneten fragte, ob der TGV nicht schneller sei als die Magnetbahn? Der habe doch gerade in Frankreich einen Weltrekord aufgestellt. Das sei zwar richtig, erwiderte Gillesberg, aber das war unter ganz besonderen Bedingungen geschehen. Die Betriebsgeschwindigkeit des TGV liege bei 320 km/h, und man hoffe, sie irgendwann auf 350 km/h zu steigern. Die Magnetbahn laufe in Schanghai jedoch tagtäglich mit 431 km/h, was auf 500 km/h gesteigert werden könne.

Gillesberg: „Bei solchen großen und teuren Projekten können wir nicht in Zeiträumen von 10-20 Jahren denken, sie machen nur bei einer Perspektive über 30-50 Jahre Sinn. Wenn es je eine Zeit gab, in der Dänemark so etwas unternehmen sollte, so ist dies heute. Wie soll Dänemark seinen [übrigens recht großen] nationalen Haushaltsüberschuß verwenden? Man will den wirtschaftlichen Überschuß nicht für laufende Ausgaben ausgeben, sondern in die Zukunft investieren. Wie macht man das? Man investiert in große Infrastrukturprojekte, die den Wohlstand und die Produktivität der Wirtschaft langfristig vermehren. Das ist die beste Pension, in die eine Nation investieren kann.“

Als die Zeit für die Diskussion abgelaufen war, versprach der Vorsitzende des Ausschusses an, daß er die Antwort der Regierung auf die Anfrage des Ausschusses hinsichtlich des Magnetbahn-Vorschlags an die Abgeordneten weiterleiten wird.

Die Powerpoint-Illustrationen aus Gillesbergs Vortrag finden Sie auf der Internetseite [url:"http://www.schillerinstitut.dk/folketinget_12_april_2007.ppt]www.schille...

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