[pretitle]Die derzeitige strategische Lage[/pretitle]
[title]Unsere heutige Weltsicht[/title]
[author]von Lyndon LaRouche[/author]
[date]30. Mai 2008[/date]
[intro]Synopse[/intro]
[i]Auch wenn London weiter alles daransetzt, den Lissabon-Vertrag durchzupeitschen, und die Gruppe um die Fabian Society ihn noch vor dem Sommer ganz Kontinentaleuropa aufzwingen will: London hatte keineswegs vor, sich selbst dieser imperialen Tyrannei in Form des vorgeschlagenen Vertrags zu unterwerfen, auch wenn es ihn im Eiltempo den westlichen und zentralen Regionen des Kontinents auferlegen will. Das jüngste, fast inkohärente Gerede von Ambrose Evans-Pritchard ist Ausdruck der Konsternierung, die sich in Großbritannien und Irland breit macht, weil man fürchtet, daß der Lissabon-Vertrag jetzt tatsächlich auch auf den Britischen Inseln durchgesetzt werden könnte. Je mehr die Zeit vergeht, um so mehr wachsen Unbehangen und Furcht im Vereinigten Königreich und Irland, und Premierminister Gordon Brown rutscht auf seinem Stuhl unruhig hin und her. [/i]
[i]Wie uns jüngst Evans-Pritchard vom [/i]Daily Telegraph [i]in einem Anfall von Koketterie warnte, hatten weder Londons herrschende Oligarchie noch wirkliche britische Patrioten jemals die Absicht, das Vereinigte Königreich und Irland der Herrschaft dieser neuen, radikalen Variante der früheren, gescheiterten Fassung des Lissaboner Abkommens zu unterwerfen. Die Absichten besonders der entsprechenden Fabianer erinnern, wenn man ehrlich ist, an die Zeit, als die Nazis im Krieg den Kontinent besetzt hatten. Der Plan ist, Kontinentaleuropa unter dem Lissabon-Vertrag in einer besatzungsartigen britischen Diktatur zu knebeln, während Großbritannien selbst die Gefangenen dieses Vertrags von außen ausbeutet und sich aus sicherer diplomatischer Entfernung an der Not der genarrten Opfer weidet.[/i]
[i]Das sprichwörtliche Haar in Londons Suppe jedoch ist, daß das jetzige Weltfinanz- und Währungssystem kurz vor dem Absturz steht, einer großen Zusammenbruchskrise, die jetzt der ganzen Welt bedroht. Deshalb ruft der Vorstoß für den Lissaboner Vertrag eine Weltkrise hervor, bei der schon jetzt viele wirtschaftliche und verwandte Aspekte an den Ausbruch der beiden sogenannten Weltkriege im letzten Jahrhundert erinnern. [/i]
* * *
[subhead]Eine Lehre aus Dünkirchen[/subhead]
Die Zweifel im Vereinigten Königreich nehmen rasant zu. Wer sich noch an die angstvollen Jahre vor Dünkirchen 1938-40 erinnert, der wird mehr und mehr an die Zeit zurückdenken, als die britische Führung, darunter Mitglieder des Königshauses, ihren Teil dazu beitrug, Mussolini und auch Hitler an die Macht zu bringen, dies dann aber später bereute, wie es Winston Churchill tat.[sup]1[/sup]
Der von London ausgehende Vorstoß für den Lissabon-Vertrag ist inhaltlich eng verwandt mit der Rolle traditioneller britischer Handlanger in Finanzkreisen wie Lazard Frères (d.h. Felix Rohatyn) unter dem Faschismus, und heute mit den Machenschaften mit dem Geld von George Soros in der Führung der Demokratischen Partei, wo gerade versucht wird, die amerikanische Präsidentschaftswahl zu manipulieren. Der Klarheit halber wiederhole ich, was ich schon früher dargestellt habe: Dabei handelt es sich um Kreise in der Partei unter der nominellen Führung des Parteivorsitzenden Howard Dean, hinter dem die früheren faschistischen, jetzt von dem Lazard-Frères-Sproß Felix Rohatyn angeführten Finanzkreise stehen, und Rohatyn hat zusammen mit Deans Geldgeber, dem berüchtigten Spekulanten von Londons Gnaden George Soros, faktisch die Kongreßsprecherin Nancy Pelosi in der Tasche. Die eigentliche Schuld an dieser Schmierenkomödie der demokratischen Parteiführung ist offensichtlich weit mehr dem offenbar sehr dicken Geldbeutel von Soros und Rohatyn zu geben als dem weit weniger reichen Howard Dean, der die Stelle einnimmt, die Anfang der 30er Jahre John Raskob für die Morgan-Interessen innehatte.
Die Ursache, warum Dean und seine Hinterleute Senatorin Hillary Clinton hassen, und warum Rohatyn, wie er wiederholt äußerte, mich persönlich haßt, liegt in einer Art „Urhaß" Rohatyns auf das gesamte Erbe von US-Präsident Franklin Roosevelt. Ich fühle mich geehrt, daß Rohatyn in mir ein Vorbild für eine mögliche Neuauflage der Politik von Präsident Franklin Roosevelt sieht. Das ist etwas, was Faschisten oder der Synarchist Rohatyn heute bei einem amerikanischen Präsidenten niemals tolerieren würden - und wenn es nach ihnen geht, auch niemals vor oder nach meiner Zeit.[sup]2[/sup]
Wie Senator Obamas Treueschwur gegenüber London zeigt,[sup]3[/sup] haben die Machenschaften in der Parteiführung der Demokraten zum Ziel, unbedingt zu verhindern, daß jemand Präsident wird, der sich von dem tyrannischen, imperialistischen, anglo-holländischen liberalen Finanzkartell, das derzeit in der amerikanischen Politik wühlt, unabhängig machen könnte. Dabei ist der Zeitpunkt bedeutungsvoll, weil Londons Marionette George W. Bush in Kürze aus der Präsidentschaft ausscheiden wird, ohne irgendein Vermächtnis von Bedeutung zu hinterlassen.[sup]4[/sup]
Deshalb erleben wir derzeit, wie London fanatisch und mit sehr viel Geld versucht, dem inzwischen erklärten Britenfreund Barack Obama zumindest vorübergehend die demokratische Präsidentschaftsnominierung zu sichern. Das Hauptmotiv der Unterstützung für den völlig auf Londons Geld (sprich Soros usw.) angewiesenen Senator ist der hysterische Haß Londons und anderer, wie der Familie Bush, auf Präsident Roosevelts Andenken. Deshalb hassen sie Senatorin Clinton und ihren Ehemann, den früheren Präsidenten, und tun alles, um zu verhindern, daß ein Clinton „auch nur in die Nähe" der Präsidentschaft kommt.
Deshalb ist der Druck auf den offensichtlich unausgeglichenen Obama so massiv, daß ihm die Presse schon vorwerfen kann, er habe das Amt des zukünftigen Außenministers gleich drei Senatoren - Kerry, Dodd und Biden - gleichzeitig versprochen, wenn sie seine Kandidatur unterstützen. Daß Obama diese Berichte über ein so unmoralisches Vorgehen nicht umgehend dementiert hat, ist ein Anzeichen dafür, daß er unter dem Druck seiner Hintermänner, die seine Präsidentschaftskampagne um jeden Preis vorantreiben, völlig „durchdreht".
[subhead]Wie es zu dem Unheil kam[/subhead]
Diese Operation gegen die zukünftige Präsidentschaft und gegen den US-Senat wurde Anfang 2006 erstmals sichtbar; was wir heute sehen, ist die Frucht einer längerfristigen britischen imperialen Politik, die Vereinigten Staaten in den Krallen von Londons internationalen Finanzraubtieren, wie den „Hedgefonds", gefangen zu halten. Dieser Trend der heutigen britischen Politik wurzelt in früheren Erfahrungen wie der Absicht von Winston Churchills London kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs, die antikolonialistische Politik der USA Franklin Roosevelts zunichte zu machen. Die aktuelle Phase dieser seither anhaltenden Operation fällt nun zeitlich damit zusammen, daß das gesamte Weltfinanz- und Währungssystem seit Juli-August 2007 in eine allgemeine hyperinflationäre Zusammenbruchskrise eingetreten ist.
Die britischen Imperialisten und einige ihrer Lakaien in Deutschland hatten ihre Absichten schon vor einigen Jahren bekundet. Ein Sprecher dieser einflußreichen politischen Strömung betonte damals uns gegenüber seine Solidarität mit zutiefst antiamerikanischen west- und mitteleuropäischen Kreisen, die de facto mit der erklärten und praktizierten Politik des damaligen britischen Premiers Tony Blair verbunden waren. Wie dieser deutsche Gesprächspartner äußerte und wie heute ganz offen praktiziert wird, bestand die Politik von Blair & Co. darin, mit Hilfe des Einflusses maßgeblicher antiamerikanischer Kreise in West- und Mitteleuropa die Tradition des Westfälischen Friedens auszumerzen. Es sollte nicht nur verhindert werden, daß die Nationen des westlichen und zentralen Kontinentaleuropa zu einer „westfälischen" Politik zurückkehren, die nationale Souveränität an sich sollte beseitigt werden, damit sie nie wieder souveräne Nationen sein könnten, die noch die Macht hätten, sich für eine Rückkehr zu einer solchen westfälischen Politik zu entscheiden.
In der Hinsicht war die Krise der rot-grünen Koalition in Deutschland, die zur jetzigen Regierung unter Kanzlerin Angela Merkel führte, bereits ein wichtiger Schritt in die Richtung des heute geplanten Lissaboner Vertrages. Wenn dieser Entwurf ratifiziert wird, gäbe es in der Zukunft in den entsprechenden Teilen West- und Mitteleuropas keine Möglichkeit souveräner Regierungen mehr. Das ist die Absicht, und man will das sehr bald umsetzen, um so in London eine Diktatur über Europa zu errichten. Diese Veränderung schließt ein, daß man die NATO- und anderen Militärkräfte in Europa so zusammenfaßt, daß Europa unter dem Lissabon-Vertrag eine einzige britischen Kolonie und als solche eine einheitliche militärische Atommacht wäre. Eine solche Diktatur diente dann der Ausweitung einer bereits vorhandenen Politik der bewaffneten Konfrontation gegen Rußland, China, Indien und deren Partner in Asien und Afrika, bis hin zu „vorbeugenden Atomkriegen".
Unter dem Einfluß der hauptsächlich europäischen Finanzkabale, die bisher seinen Wahlkampf steuert, hat sich der Präsidentschaftskandidat Barack Obama in dieser üblen politischen Falle fangen lassen.
Nach derzeit bester Einschätzung muß man von der Annahme ausgehen, daß die nächste US-Regierung durch die Kombination aus der finanziellen Zusammenbruchskrise und Londons Operationen gegen die Clintons zur Ohnmacht verdammt wäre und für ein London, das über die NATO- und andere Militärressourcen eines vereinigten West- und Mitteleuropas verfügte, politisch eine leichte Beute wäre.
[subhead]Die Clintons, Obama und der Weltkrieg[/subhead]
Inzwischen haben Rußland, China und jetzt auch Indien zusammen mit anderen vor allem asiatischen Ländern auf die strategische, existentielle Bedrohung aus London mit einer entsprechenden strategisch asymmetrischen Positionierung reagiert. Für die Mitglieder der neuen asiatischen Koalition, aber auch andere, stellt sich die Entscheidung ähnlich wie in Benjamin Franklins berühmtem Satz beim Ausbruch der amerikanischen Revolutionskrieges: „Entweder hängen wir zusammen, oder wir hängen einzeln." Die Vorkehrungen, die derzeit hauptsächlich von London ausgehen, laufen auf einen neuartigen weltweiten Krieg hinaus. Wenn ein solcher Krieg entfesselt wird, kämen darin neuartige Kernwaffen zum Einsatz; ein solcher Krieg wäre die globale, atomare Variante der britischen fabianischen Politik „permanenter Krieg, permanente Revolution", wie es der britische Agent Alexander Helphand („Parvus")[sup]5[/sup] nannte.
Wichtige Aspekte meiner Einschätzung dieser Lage in wirtschaftlicher und weiterer Hinsicht werden jetzt in wichtigen Kreisen in Eurasien und anderswo übernommen. Ein Beispiel ist die jüngste Erklärung sozialdemokratischer „elder statesmen".[sup]6[/sup] Bei solchen Reaktionen wird mein Name selten öffentlich genannt - zumindest bisher nicht -, aber in dieser Erklärung ähneln viele wichtige Elemente, zufällig oder nicht, zentralen Aussagen meiner weithin bekannten Analysen und Vorschläge zur aktuellen wirtschaftlichen und politischen Weltlage.
Entsprechend lassen sich nun die wirtschaftspolitischen und militärstrategischen Fragen des laufenden amerikanischen Präsidentschaftswahlkampfs in die globalstrategische Gesamtlage einordnen.
Die Ergebnisse der demokratischen Vorwahlen zeigen bisher einen steigenden Trend starker Unterstützung für das politische Ferment unter den unteren 80% der Einkommensgruppen - eine Unterstützung für die wichtigen wirtschaftlichen Reformmaßnahmen, die nicht zufällig mit der Kandidatur von Hillary Clinton verbunden sind. Deshalb ist Clinton in Kreisen wie denen um die Interessen der Familie Bush gehaßt, aber auch gefürchtet, weil man ihr eine Bedrohung der laufenden strategischen Pläne Englands und seiner Lakaien in den USA und Kontinentaleuropa sieht.
So haben beispielsweise Clintons Ansichten zu wirtschaftlichen und verwandten Fragen nicht überraschend auch breite Unterstützung an der Wählerbasis von Senator Obama, obgleich diese Themen und entsprechende politische Vorschläge in Obamas Wahlkampf in auffälliger Weise fehlen. Nach derzeitiger breiter Einschätzung würde Senator McCain einem Kandidaten Obama bei der Präsidentschaftswahl eine peinliche, vielleicht sogar vernichtende Niederlage bereiten, wohingegen McCain gegen Clintons breiten und tiefen Rückhalt in der Bevölkerung kaum eine Chance hätte. Das wären einige äußerst wichtige Überlegungen, falls es zu einer Kandidatur Obamas gegen die republikanische Kampagne, wahrscheinlich um Senator McCain kommen sollte, im Gegensatz zu einem Duell McCain-Clinton. Auf republikanischer Seite wäre das eine äußerst üble Ansammlung, vielleicht mit pro-faschistischen Elementen im Zusammenhang mit der Entscheidung über McCains Vizepräsidentschaftskandidaten.
Deshalb ist es erforderlich, die wichtigsten strategischen Unterschiede zwischen den Senatoren Clinton und Obama in erster Annäherung sorgfältig und gründlich zu analysieren.
Offensichtlich wäre es möglich, weitgehende Einigkeit der demokratischen Wähler hinter einer Präsidentschaftsnominierung herzustellen, wenn nicht durch Übereinstimmung der Kandidaten, dann durch übereinstimmende Meinungen der Parteianhänger, die die vitalen Interessen der unteren 80% der Einkommensgruppen der Wählerschaft vertreten. Diese Übereinstimmung vermißt man in Obamas aktuellen politischen Äußerungen, ähnlich wie Vizepräsident Al Gore bei seiner selbstverschuldeten Niederlage in der Präsidentschaftswahl 2000 ein inhaltliches Programm fehlte, als der dröhnende Schlag des „Al-Gore-Rhythmus" Amerika zwei Amtszeiten unter Präsident George Bush junior bescherte.
Inmitten der vielen Ironien der Lage deutet alles darauf hin, daß der berüchtigte demokratische Parteichef Howard („Scream") Dean aus seinem Verhalten nach der Vorwahl in Missouri 2004 immer noch nichts gelernt hat. Eine künstliche Mehrheitsbeschaffung [für Obama], wie Dean es durch Ausschluß oder Kürzung der Delegiertenstimmen aus der rechtmäßigen Vorwahl in Florida und durch die illegale Neuzuweisung von Stimmen aus der Vorwahl in Michigan praktiziert, erfüllt weder die rationale Definition eines wirklichen Konsenses, noch ist es generell politisch intelligent - erst recht nicht unter den Bedingungen der schweren und sich verschärfenden wirtschaftlichen Zusammenbruchskrise.
Dennoch existiert potentiell eine Mehrheit für die richtige Politik, wenn Dean und Co. nicht mit allen Kräften die potentielle Einheit und somit die Siegchancen der Demokraten im November ruinieren. Senator Obama wäre am Ende schlecht bedient, wenn er weiter auf die Ratschläge aus zutiefst korrupten und unmoralischen Kreisen der internationalen Finanzwelt hört. Die Mehrheit der Wählerbasis beider Kandidaten einschließlich der von Senatorin Clinton zusammenzuführen, wäre offensichtlich der Schlüssel, wenn die Demokraten bei der Präsidentschafts- und Kongreßwahl im November ein reale Gewinnchance haben sollen.
Die Fabianer-Clique in London (d.h. die Erben von Cecil Rhodes, dem Schlächter von Afrika, und von H.G. Wells mit seinen berüchtigten Werken [i]The Open Conspiracy [/i]und [i]The Shape of Things to Come[/i]), die derzeit die entscheidenden Geldsummen für Howard Deans Operationen zur Unterdrückung der Wählerstimmen aus Florida und Michigan liefert, fürchtet nichts mehr als den Geist von Präsident Franklin D. Roosevelt, der mit Unterstützung der „vergessenen Männer und Frauen" über die eigenen Parteibosse wie den Morgan-Mann Raskob und über die katastrophale Regierung Herbert Hoovers triumphierte. Das meiste Geld, das derzeit in die Wahlkämpfe in Amerika fließt, untersteht faktisch der Kontrolle von Kreisen des Londoner Finanzkartells, wie dem Lazard-Frères-Abkömmling Felix Rohatyn, Londons Marionette George Soros oder noch schlimmeren.
London könnte sich vielleicht schon sehr bald die Situation bieten, in der das Ende der Kandidatur Clintons den Weg dafür frei macht, den im November ziemlich chancenlosen Obama fallen zu lassen - und das vermutlich sehr schnell und ohne viel Federlesen. Die wahrscheinliche Folge dieses Ergebnisses des Vorwahlkampfs wäre eine praktisch sichere Niederlage einer schwer angeschlagenen Demokratischen Partei bei der eigentlichen Wahl. Zu der Niederlage käme die schmerzliche Erfahrung, wie noch eine republikanische Regierung entsteht, ähnlich, aber noch weit schlimmer als eine, die aus Prescott Bushs Sippe hervorging.
Diese gefährliche Lage ist entstanden, weil Obamas Wahlkampf bisher nur auf charismatische Persönlichkeit setzt, ohne jeden sichtbaren wirtschaftspolitischen Gehalt, obwohl ironischerweise in Wirklichkeit viele wichtige, ernsthafte Anhänger seiner Kampagne im Gegensatz zu Obama selbst zunehmend an ernsthaften sozialen und wirtschaftlichen Fragen orientiert sind. Es wäre ihnen lieber, wenn er wie Hillary auf programmatische Inhalte setzen würde, statt zu versuchen, als „Lady Godiva" Obama die Rolle eines nackten Schwarzen auf einem weißen Pferd (oder vielleicht umgekehrt?) zu karikieren.
Was den amerikanischen Wahlkampf wirklich ausmacht, ist nicht Persönlichkeit als solche, sondern Programm. Erinnern wir uns an die weitgehend selbstverschuldete Niederlage des früheren Vizepräsidenten Al Gore, der sich weigerte, ein Programm zu entwerfen und vorzulegen, das die großen Themen der Wirtschaftskrise des Jahres 2000 aufgegriffen hätte. Diesmal jedoch, während der Herbstmonate vor der Wahl des nächsten Präsidenten, kann eigentlich nur ein Programm, wie ich es vorgeschlagen habe, von irgendeiner Seite ernsthaft in Erwägung gezogen werden.
Das äußerst irreguläre Verhalten der überwiegend von London gesteuerten demokratischen Parteiführung heute sollte bei jedem intelligenten Bürger Neugier wecken. Die Frage, die er stellen müßte, lautet etwa: „Warum erleben wir einen Wahlkampf, der so etwas ist wie kaltes Winterwetter mitten im Sommer oder etwas ähnlich absurdes?"
[subhead]Was plant London?[/subhead]
Die ganze Welt steckt heute nicht nur in einer großen Depression, die weitaus bedrohlicher als die der dreißiger Jahre ist, sondern in einer allgemeinen hyperinflationären Zusammenbruchskrise mit ähnlichen Gefahren wie das „neue dunkle Zeitalter" des 14. Jahrhunderts. Unter diesen Bedingungen, wo große nukleare Konflikte neben anderen Formen asymmetrischer Kriege möglich werden, läßt sich das bestehende Weltwährungssystem nicht aufrechterhalten oder retten. Nur mit einer radikalen, abrupten Rückkehr zu den Prinzipien hinter Präsident Franklin Roosevelts Bretton-Woods-Entwurf von 1944 kann man die ausufernde Weltkrise halbwegs unter Kontrolle bringen.
Warum wird die so offensichtlich vernünftige, bewährte Alternative, die uns Präsident Franklin Roosevelts Beispiel liefert, so fanatisch „vom Tisch" gehalten, wie Kongreßsprecherin Pelosi vielleicht sagen würde?
Ich wiederhole den wichtigen Punkt: Es spricht insgesamt immer noch alles dafür, daß London weiter fest entschlossen ist, Senator Obama fallenzulassen, sobald man überzeugt ist, daß seine Nützlichkeit als „Mann, der Clinton ausschaltet", aufgebraucht sei. Londons Absichten können sich allerdings immer noch ändern, immerhin haben wir schon eine wenn noch nicht grundlegende Änderung, so doch eine leichte Verschiebung in zweitrangigen Aspekten von Londons Haltung gegenüber Obama seit dem Rezko-Prozeß in Chicago gesehen.
Die meisten sogenannten Politik- und Finanzexperten - wie die offiziellen Trauergäste, die man zur Dekoration bei der Beerdigung von Bear Stearns lud - verstehen entweder nicht die folgenden wichtigen Fakten, oder sie wollen sie einfach nicht verstehen.
Londons Ziel ist eine Art Wiedergeburt des städtischen finanzoligarchischen Systems, das als Lombard-Liga des 14. Jahrhunderts unter der venezianischen Finanzoligarchie schon einmal gescheitert ist. Dem damaligen Lombardsystem des Schuldenmanagements entspricht heute das faschistische Modell, mit dem die Mussolini-Diktatur geschaffen wurde. Das gleiche Mussolini-Modell wurde jetzt von der Rockefeller-Stiftung, dem New Yorker Bürgermeister Bloomberg, Gouverneur Schwarzenegger u.a. als ihr Programm für „öffentlich-private Partnerschaften" (PPP) für die Stadtstaaten wieder aufgegriffen. Bei all diesen skurrilen Machenschaften ist jedoch klar, daß Obama in Londons Planung keine weitere Rolle spielt als die, möglichst Senatorin Clinton auszuschalten. Clinton aus dem Rennen zu werfen, ist eine Voraussetzung, um den Weg für eine Wahl McCains freizumachen; dann könnte London McCains Kampagne zur Speerspitze eines faschistischen Programms auf der Grundlage der PPP-Vorschläge der Rockefeller-Stiftung und Bürgermeister Bloombergs umfunktionieren - ein Programm, das genauso mittelalterlich werden soll wie die Mussolinische Kopie der untergegangenen Lombardliga des 14. Jahrhunderts.
Ich betone noch einmal, daß diese „PPP-Politik" - manchmal auch „Pipi-Programm" genannt -, das gleiche ist wie die Politik, die in der korporatistischen „Infrastruktur-Offensive" des New Yorker Bürgermeisters Bloomberg, des Gouverneurs Arnold Schwarzenegger u.a. sowie der Rockefeller-Stiftung zum Ausdruck kommt. Man sieht darin die gleiche Londoner politische Matrix wie die für West- und Mitteleuropa, die man erkennt, wenn man den faschistischen Lissabon-Vertrag genauer studiert.
Dieser Plan, ein Nachhall des verrückten Imperialismus hinter der Lombardliga des 14. Jahrhunderts, ist der Schlüssel für den beabsichtigten Aufbau eines Weltreichs, unter dem die Weltbevölkerung durch den größten Holocaust ganzer Kulturen in der bisher bekannten Menschheitsgeschichte schnell auf weniger als eine Milliarde Überlebende sinken würde.
Wer daran zweifelt, daß dies Londons und Bloombergs Politik ist, führe sich vor Augen, was für eine mittelalterliche Welt im Kleingedruckten des imperialen Londoner Lissabon-Vertrags ausgebreitet ist.
Soweit diese Überlegungen zu Fragen, die als symptomatisch für die derzeitige globale Strategie aufgefaßt werden sollten. Damit wenden wir uns nun dem Hauptthema dieses Aufsatzes, der Frage der Strategie selbst, zu.
[head]1. Der imperiale Feind der USA[/head]
Um eines klarzustellen: Der Autor wünscht der Bevölkerung des Vereinigten Königreichs und allen Nationalitäten, aus denen das Königreich besteht, nur Gutes.[sup]8[/sup] Er fordert jedoch, daß das britische Empire in allen seinen Erscheinungsformen abgeschafft wird. Man muß dazu sagen, daß das Empire das einzige wirkliche Reich oder Imperium ist, das es heute noch auf der Welt gibt. Dazu sei festgestellt: Die Wurzel der im Kern immer feindseligen Haltung Londons gegen die amerikanische Republik in früheren Zeiten wie heute liegt darin, daß das britische Königreich immer von einer internationalen venezianischen Geldkabale beherrscht wurde, für die das Erbe Paolo Sarpis, sein liberales Dogma und dessen Anhänger in den internationalen Finanzzentren auf der gesamten heutigen Welt stehen.
Es ist eine verbreitete und rassistische Illusion, daß die Gründung des Empire einem spontanen Nationalempfinden unter den drei traditionellen Königreichen England, Schottland und Wales erwachsen sei. Diese Legende muß entlarvt und zerstreut werden.[sup]9[/sup] Das Gefährliche an dieser Legende ist die falsche Annahme dahinter, die Reiche, die es in der europäische Zivilisation gegeben hat, seien im wesentliche ein Ausfluß nationaler Bestrebungen der Menschen im Umkreis der jeweiligen Hauptstadt des Imperiums gewesen.
Tatsache ist vielmehr, daß das Phänomen des Imperiums, wie es Europa (insbesondere) seit dem antiken Babylon erlebte, eine Art politische und soziale Seuche ist, deren Zentrum zu gegebener Zeit von einem Ort zum nächsten verlegt wurde. Dabei gab es zugegebenermaßen in der antiken und mittelalterlichen Vergangenheit wie auch in jüngerer Zeit auch Zeiten mehrerer rivalisierender Imperien.
Beschäftigt man sich mit dem Phänomen in der europäischen Neuzeit, so ist der Hauptstreitpunkt immer der Charakter der Finanz- und Währungssysteme. Ein Beispiel ist der Gegensatz zwischen dem grundsätzlich antiimperialistischen, „Hamiltonischen" Charakter der US-Währung unter der amerikanischen Bundesverfassung und dem monetaristischen System, unter dem beispielsweise Europa (wenn es nicht vom amerikanischen Bretton-Woods-System geschützt war) seit den Entwicklungen Anfang der siebziger Jahre wieder ein Opfer des anglo-holländischen liberalen Imperialismus ist.
Kehren wir damit zu der Frage nach den antiken Wurzeln des modernen Imperialismus zurück.
Das Imperium in seinen verschiedenen örtlichen Inkarnationen seit dem Babylonischen Reich oder noch früher ist ein soziales Phänomen, das seine Macht bis zur Weltherrschaft auszudehnen versucht, so wie es der anglo-holländische liberale Imperialismus noch heute tut. Es hat mehr den Charakter einer abstoßenden Pandemie als eines eigenständigen Produkts der Bevölkerung, die zufällig in der Umgebung der gerade neu ausgewählten Hauptstadt des Imperiums lebt.
Versuchen wir, die praktische Bedeutung dieses Umstands auf folgende Weise zu veranschaulichen.
Wir beginnen mit einem erfrischenden Blick auf die wichtigsten Tatsachen im Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und dem früheren, heutigen und weiteren Feind unserer Republik, dem britischen Empire, seit Februar 1763. Dann befassen wir uns mit den gemeinsamen Wurzeln der ganzen Kette von Imperien, die sich zwar in Spielart und Umständen verändert hat, „genetisch" aber bis zum heutigen Tag nie abgerissen ist. Dies betrifft die ganze Zeitspanne seit dem antiken Babylon und Rom bis zum System des anglo-holländischen liberalen Imperialismus. Dieses System hat sich im Zuge einer Folge von Ereignissen - angefangen mit der Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy, dem anschließenden langen Krieg der USA in Indochina und der Zerstörung des Währungsabkommens von Bretton Woods durch Präsident Richard Nixon - erneut zur Beherrschung der Welt aufgeschwungen. Dazu gehört auch die imperiale Macht des britischen Rüstungskonzerns BAE, die durch Operationen im Zusammenhang mit dem großen Ölschwindel geschaffen wurde, als der Amsterdamer „Spotmarkt" entstand, über dessen Einfluß der Wert aller Währungen der Welt, selbst des US-Dollars, manipuliert werden kann.
Betrachten wir nun den Kampf zwischen dem britischen Weltreich, dessen Wurzeln bis zum antiken Mesopotamien zurückreichen, und den aufkeimenden Vereinigten Staaten, die seit dem Pariser Frieden vom Februar 1763 bis heute der Hauptfeind des Empire sind.
Der eigentliche Zeitpunkt der Zeugung des britischen Empires anläßlich des Pariser Friedens im Februar 1763 fällt also noch vor die spätere Geburt der Vereinigten Staaten von Amerika. Damals etablierte sich die britische Krone mit dem Anspruch eines Weltreichs, tatsächlich aber stand dahinter ein imperiales Privatunternehmen mit eigener Armee und Marionettenregierungen, ein Gebilde, das sich die „Britische Ostindiengesellschaft" nannte. Bei der Annahme und ersten Umsetzung des Pariser Friedens von 1763 wurde unmittelbar deutlich, welche Gefahr dieses britische Vorgehen für die Freiheiten der englischen Kolonien in Nordamerika bedeutete.
So standen sich die beiden bedeutendsten englischsprachigen Kulturen gegenüber -, die eine in den englischen Kolonien Nordamerika, die überwiegend nach Freiheit strebten, und die andere in den anglo-holländischen liberalen finanzoligarchischen Fraktionen Großbritanniens, die ihre oligarchisch-imperiale Tyrannei ausüben wollten.
Das britische Weltreich als solches entstand ursprünglich als eine Art Zusammenschluß mehrerer nominell „nationaler" Gesellschaften, wie der „Indiengesellschaft" usw., die sich seit Februar 1763 zu einer kombinierten Rolle als Imperium vereinten. Es blieb auch weitgehend ein privates Imperium bis tief ins 19. Jahrhundert hinein.
Seit etwa 1763 stand diese Gesellschaft unter Leitung von Lord Shelburne, der seinen Lakaien, den miserablen Schwindler und Plagiator Adam Smith, als Spion gegen Frankreich entsandte und ihn auch beauftragte, gegen Frankreich und die englischen Kolonien in Nordamerika zu intrigieren.[sup]10[/sup] Dies geschah vor allem mit Blick auf die politischen Institutionen, die mit der wachsenden relativen wirtschaftlichen Unabhängigkeit in Nordamerika entstanden. Shelburne hielt diese Kolonie für die größte langfristige Gefahrenquelle für das Empire innerhalb der weltweit verbreiteten englischsprachigen Kultur. London und Amsterdam sahen darin immer eine Art Dolch an der imperialen Kehle der Britischen Ostindiengesellschaft.
[subhead]Die Übergangsphase: Königin Anne[/subhead]
Der Historiker Graham Lowry verbrachte seine Arbeit zwischen 1983 und 1989 hauptsächlich mit der Suche nach etwas, was er schon 1983 als „missing link" bezeichnete - eine Lücke in den historischen Darstellungen des Zeitabschnittes zwischen dem großen Einfluß von Gottfried Wilhelm Leibniz in der englischsprachigen Welt während der Herrschaft von Königin Anne bis zur Unterdrückung von Leibniz' Einfluß in England nach dem Tod Annes und der Gründung des Vereinigten Königreiches unter Georg I.[sup]11[/sup]
Das war im wesentlichen der Zeitraum zwischen der Niederschlagung der Unabhängigkeit der Massachusetts Bay Colony 1688-89 und dem wiedererstarkenden Einfluß der Ideen der Winthrops und Mathers in der Zeit, als Benjamin Franklin in Europa wie in Nordamerika eine maßgebliche Rolle zu spielen begann. Graham Lowry hat das vermeintliche Rätsel der Lücke zwischen diesen zwei Phasen untersucht und gelöst.
Lowrys Buch spricht als eigenständiger wesentlicher Beitrag zum Verständnis der wahren geschichtlichen Ursprünge der Vereinigten Staaten immer noch für sich selbst. Die Aspekte, die für unser unmittelbares Anliegen hier von entscheidender Bedeutung sind, betreffen den Hintergrund der entscheidenden Wende jener Zeit, die am deutlichsten wird, wenn man die Rolle des genialen Wissenschaftlers und Staatsmannes Franklin untersucht, der wichtige positive Entwicklungen in großen Teilen Europas wie Nordamerika in Gang setzte. Lowry teilte meine Einschätzung, daß diese Frage von entscheidender Bedeutung war. Seine Arbeit ist um so wertvoller, als er nicht wie die meisten anderen Historiker versuchte, nur die Prädikate einer Geschichtsperiode zu interpretieren. Er befaßte sich, was viel angemessener ist, mit der Bedeutung grundlegender Ideen - nicht vermeintlichen Folgewirkungen (Prädikaten) bloßer Ereignisse -, als dem, was eigentlich den Lauf der Geschichte langfristig prägt.[sup]12[/sup]
Franklins Bemühung, auf beiden Seiten des Atlantiks wieder den Einfluß von Leibniz durchzusetzen, ist das wichtigste am Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und der Verabschiedung der Unabhängigkeitserklärung von 1776 und der US-Verfassung. Darin liegt der axiomatische Unterschied zwischen den Prinzipien der Gründung und Fortdauer unserer US-Republik bis heute und den überwiegend oligarchischen Prinzipien der imperialen und Habsburgischen Ideologien, die noch heute die Gesellschaften West- und Mitteleuropas als oligarchisch prägen.
Seit dem Tod der Präsidenten Franklin Roosevelt und dann John F. Kennedy schlug auch in den Vereinigten Staaten das Pendel der ideologischen Geschichte gegen den Einfluß der Ideen der patriotischen Führung von 1776-89 aus. Doch ungeachtet dieses unglücklichen Pendelausschlags ist diese Vergangenheit noch tief in der amerikanischen Psyche verwurzelt. Am sichtbarsten ist dies derzeit bei der Zustimmung für Hillary Clinton, wenn sie in ihrem Wahlkampf die dringenden praktischen Fragen im Leben der normalen Bürger aus den unteren 80% der Einkommensklassen unserer Bevölkerung betont. Es zeigt sich auch sehr bedeutsam, wenn auch weniger auffällig, bei patriotischen Leuten im Umfeld der Regierung, die in scheinbar konservativen Kreisen, die sich in beiden großen Parteien finden, unverzichtbare professionelle Qualitäten liefern.
Das ist eine ganz besondere Kategorie von Leuten, zu denen ich auch gehöre, die man vielleicht „patriotische Fachleute" nennen könnte. Wir haben noch eine gewisse Ahnung davon, daß unsere Hingabe im Dienst für unsere Republik etwas mit Unsterblichkeit zu tun hat. Auch Graham Lowrys Werk drückt ein solches Bestreben aus. Es ist eine tiefere und gleichzeitig auch höhere Hingabe zur Vergangenheit wie zur Zukunft, die bei uns Beschämen über manches auslöst, was unsere Nation in der Vergangenheit angestellt hat, die uns aber um so entschlossener macht, uns dafür einzusetzen, daß in einer Zeit, in der wir einmal nicht mehr sein werden, bessere Bedingungen herrschen. Wer wie wir so denkt, der liebt zwar das Leben, aber was wir jetzt im Leben erfahren, ist uns weniger wichtig, als was wir tun können - wie Moses in der Bibel -, um der Verpflichtung aus der Vergangenheit gerecht zu werden und um die Zukunft mitzugestalten, auch wenn wir sie nicht mehr erleben werden.
Die Qualität dieser Kategorie von Menschen ist letztendlich das wichtigste für jedes Land und für jede Kultur. Diese Qualität beruht auf Ideen, so wie das Erbe von Leibniz zu den Ideen gehört, die die Geschichte von Völkern prägen.
Die britischen Imperialinteressen empfanden Todesangst vor dem Erfolg der amerikanischen Wirtschaft, weil sie schreckliche Zukunftsaussichten für das Empire fürchteten. Dies steigerte sich für bis zu hitzigem Fieber, als die Vereinigten Staaten unter Präsident Abraham Lincoln die Produkte von Lord Palmerstons Machenschaften besiegten: die Siege über den Konföderierten-Aufstand und auch über die mörderische britisch-französisch- (Napoleon III.) -spanische Invasion von Präsident Benito Juarez' Mexiko mit der faschistischen britischen Habsburg-Marionette, Kaiser Maximilian.[sup]13[/sup]
Die führenden Patrioten der englischsprachigen Kolonien in Nordamerika erkannten diese Art imperiale Bedrohung durch den anglo-holländischen Liberalismus bereits bei der Unterzeichnung des Pariser Friedens im Februar 1763 und versuchten verschiedentlich, die Gefahr aus London mehr oder weniger friedlich abzuwenden, bis der Revolutionskrieg im Juli 1776 nicht mehr zu vermeiden war.
Gleichzeitig entstand infolge dieser Entwicklungen ab 1763 im englischsprachigen Nordamerika auf Dauer eine Verräterfraktion, insbesondere um den amerikanischen Zweig der Britischen Ostindiengesellschaft. Diese Teilung zwischen patriotischen „amerikanischen Whigs" und verräterischen „amerikanischen Tories" ist seitdem ein entscheidender Faktor in der Geschichte der USA und der Welt[sup]14 [/sup] - bis hin zu den augenblicklichen Operationen innerhalb der Demokratischen Partei, ausgehend formell vom Vorsitzenden Howard Dean und von den räuberischen Finanzkreisen Londons hinter ihm, wie dem Lazard-Frères-Sprößling Felix Rohatyn und George Soros.
In der Geschichte dieser Fraktion des inneren wie äußeren Verrats gegen unsere Republik - einer der bekanntesten Vertreter war Aaron Burr, hinter dem Jeremy Bentham vom britischen Foreign Office stand - herrschte immer derselbe Geist. Bis auf den heutigen Tag verfolgt diese Gruppe verräterische Ziele innerhalb der USA. Die Kreise, die sie geschaffen haben, gelten bis auf den heutigen Tag als „die Bande von der Wallstreet". Seit Franklin Roosevelt für den Nominierungskonvent in Chikago 1932 aufgestellt wurde, ist der Haß auf Präsident das deutlichste Kennzeichen für den Geist dieser Partei des Verrats unter uns.
Die Frage sollte deshalb lauten: Wie passen die heutigen Entwicklungen in den Strang der Weltgeschichte der letzten Jahrtausende hinein? In dem Fall: wo innerhalb des historischen Strangs der weltweit verbreiteten europäischen Zivilisation? Anders gefragt, wo paßt das Auftreten der heutigen führenden Weltfinanzmacht, der anglo-holländischen liberalen Spielart des Imperiums, in das gesamte imperiale Erbe seit dessen Ursprüngen wie dem legendären Ende des Belsazar von Babylon?
Die Geschichte unserer Nation hat tiefe Wurzeln, die viele Jahretausende umspannen und tief in Regionen unterhalb des oberflächlichen Bewußtseins zeitgenössischer Kulturen herabreichen. Eine dieser Wurzeln der heutigen weltweit verbreiteten europäischen Zivilisation ist die Geschichte des ständigen institutionellen Phänomens des Imperialismus - ein Phänomen, das mindestens so alt ist wie das, was der damalige Hauptüberlebende der Führer des Christentums, der Apostel Paulus, als die alte Hure Babylon bezeichnete.
Das imperiale Prinzip erzeugte alle bekannten Reiche in Europa und dem Mittelmeerraum mit den darüber hinaus reichenden Ausläufern, spätestens seit dem historischen Zeitrahmen von Giuseppe Verdis Oper [i]Nabucco[/i].
[subhead]Wie sich das Imperium ausbreitete[/subhead]
Dieses Imperium, das sich auf Ursprünge in Asien wie das antike Babylon zurückverfolgen läßt, wurde wiedergeboren, als die babylonischen Priester die Kontrolle über das Achämenidenreich erlangten. Die imperiale Tradition reinkarnierte sich wieder, als der Pakt zwischen Oktavian, später bekannt als Augustus Cäsar, und den orientalischen Mithra-Priestern geschlossen wurde.[sup]15[/sup] Aus der verfaulten Hülle des Römischen Reiches im Westen reinkarnierte sich später ein quasi asiatischer Imperialismus als Byzantinisches Reich. Mit dem Niedergang von Byzanz erschien dieser Vampir des Imperiums im neuen Gewand einer venezianischen Finanz-Seemacht, die zusammen mit der normannischen Ritterschaft, die mit Kreuzzügen und ähnlichem unter Kontrolle gehalten wurde, das Herrschaftssystem des Mittelalters bildete. Wie blutsaugende Vampire aus der britischen Version der Dracula-Legende herrschte dieses Reich aus venezianischen Wucherern und deren Partnern und Nachläufern unter den Kreuzfahrern der normannischen Ritter. Diese Venezianer, die an Prinz Philips Vampirfledermäuse von heute erinnern,[sup]16[/sup] setzten sich im Lombard-Bankensystem fest und schufen auch die Habsburger-Dynastie, als einen gesalbten Parasiten, der erst das untergegangene italienische Königreich Friedrichs II. aussaugte und dann auf dem Ehebett das spanische Königshaus vereinnahmte. Im 16. Jahrhundert folgte der Imperialismus des Habsburgers Philipp II. (das Vorbild für die Gestalt des Don Quixote mit dessen Vorliebe für eine alte Hure), und gleichzeitig entstand, von Paolo Sarpi gegründet, ein neues Modell des venezianischen Imperialsystems - die anglo-holländische liberale Finanzmacht.
Das ist nur ein kurzer Abriß, aber auf dieser Grundlage lassen sich die wichtigen Fragen angehen, die hier behandelt werden sollen.
Der folgende wesentliche Punkt muß klargestellt werden, wenn man die derzeitige weltstrategische Lage kompetent verstehen will: Die Geschichte der großen Reiche, wie ich sie hier für den europäischen Imperialismus umrissen habe, ist keine Geschichte einer Abfolge von Imperien, die jeweils unabhängig voneinander geschaffene Phänomene wären; vielmehr sind alle diese und ähnliche Reiche der angegebenen historischen Erfahrungsspanne Ausdruck eines einzigen Imperiums, das wie der legendäre Phönix an einer Stelle zu sterben scheint, nur um an anderer Stelle aus der Asche wieder aufzustehen. Das Imperium als Prinzip ist eine sich selbst erhaltende bösartige Seuche, die bei jedem erneuten Auftauchen andere Orte befällt.
Um das Empire zu verstehen, muß man es deshalb von oben herab betrachten, und nicht, wie es leichtgläubige Historiker und andere tun, von unten nach oben. Eine Bemerkung über diese Frage ist hier angebracht.
[subhead]Die Frage des Prinzips in der Geschichte[/subhead]
Viele Leser werden meinen, daß obige Äußerung bei weitem die Grenzen dessen sprengt, was sie derzeit fälschlich für ihre sachkundige Meinung halten. Das sollte nicht überraschen, denn das meiste von dem, was die Menschen heute glauben, selbst an den Universitäten, sind Märchen, die ihnen als Weisheiten aufgetischt werden. „Mein Urahn hat das an jemanden weitergegeben, und der hat es mir persönlich weitergesagt" - Einfalt, verbrämt mit dem zweifelhaften Anspruch sakrosankter „Traditionen". Deshalb muß man immer vorsichtig sein, wenn man es mit solchen akademischen oder anderen Dummheiten zu tun hat. Man muß sich auf den Standpunkt stellen, daß in solchen Fragen alles, was sich nicht als tatsächliche Verhältnisse in der entsprechenden realen oder vorgestellten Geschichte wissenschaftlich nachvollziehen läßt, vielleicht nur naive Einbildung oder schlimmeres ist.
Wie ich an anderer Stelle in Hinsicht auf die Wissenschaftsmethode erläutert habe, sollten wir am Beispiel der sogenannten [i]apriorischen [/i]Annahmen der Euklidischen Geometrie erkennen, daß sich gängige Meinungen häufig als wissenschaftlicher Unsinn herausstellen, was auch für die moderne Naturwissenschaft gilt.
Soweit das ausreichend detaillierte Wissen über Grundfragen der Strategie in der Geschichte der europäischen Zivilisation zurückreicht - etwa das 7. Jahrhundert v.Chr. -, war der Hauptstreitpunkt immer der Konflikt, der sich in heutigen Begriffen als Gegensatz zwischen dem Reich (Imperium) und dem souveränen Nationalstaat beschreiben läßt. Seit dem Ausbruch des Peloponnesischen Kriegs bis etwa zum großen ökumenischen Konzil von Florenz 1439 n.Chr. gab es immer wieder Triumphe einzelner Reiche. Als der mörderische Großinquisitor Torquemada die Vertreibung der Juden aus Spanien begann, wurde das Imperium als wiedererstarkende Macht Venedigs neu geboren.
Für alle, die Zugang zum entsprechenden Geschichtswissen haben, sollte der eben genannte Punkt offensichtlich sein. Leider reicht heute aber das Wissen über strategische Fragen von sehr schlecht bis nichtexistent oder schlimmer. Die Grundfrage hat Aischylos deutlich in seinem berühmten Werk [i]Der gefesselte Prometheus [/i]dargestellt. Das Kernkonzept des Imperiums läßt sich in dem dort aufgezeigten Konflikt zwischen dem abscheulichen olympischen Zeus und dem edlen Prometheus erkennen, wobei der anscheinend fiktive Zeus als Modellbegriff eines Kaisers angeführt werden kann.
Dieses Werk des Aischylos ist für jedes kompetente Verständnis der Natur des Imperiums entscheidend. Das axiomatische Prinzip des Imperialismus kommt darin zum Ausdruck, daß Zeus in dem Drama seinen Untertanen das Wissen über das Prinzip des Feuers verbietet. „Feuer" bedeutet in diesem Fall das Wissen des sterblichen Menschen über universelle physikalische oder vergleichbare Prinzipien. Es steht im Drama symbolisch für alles Wissen über universelle Naturprinzipien, mittels derer die Menschheit die eigene Existenzfähigkeit willentlich erhöhen kann - anders gesagt, das Gegenteil des Malthusianismus, wie ihn heute Prinz Philip und sein World Wildlife Fund praktizieren.
Friedrich Schillers Jenaer Geschichtsvorlesung über Solon und Lykurg verdeutlicht, von welcher wesentlichen Unterscheidung ein kompetenter Historiker heute ausgehen muß. Das Prinzip läßt sich folgendermaßen definieren.
In einer kompetenten Rechtslehre und gesellschaftlichen Praxis besteht die Kernfrage der Strategie immer in dem uralten Konflikt zwischen dem, wie man es in der Neuzeit beschreibt, „von der Wissenschaft vorangetriebenen wirtschaftlichen Fortschritt" und der Menschenfeindlichkeit etwa bei den Malthusianern, dem bösartigen Jeremy Bentham oder Prinz Philip und seinem amerikanischen Lakaien, dem Ex-Vizepräsidenten Al Gore. Das ist auch die Grunddefinition des Unterschieds zwischen einem menschlichen Individuum und einem Tier; es liegt auch als gemeinsames Prinzip dem Westfälischen Frieden von 1648 und der Präambel der amerikanischen Bundesverfassung zugrunde. Hier liegt auch der Grundkonflikt zwischen dem von der US-Unabhängigkeitserklärung geforderten Freiheitsprinzip und der von John Locke praktizierten und befürworteten Versklavung des Menschen.
Insofern verrät das Verbot des olympischen Zeus, den gewöhnlichen Menschen Wissen über die Verwendung des Feuers (d.h. der Kernspaltung) weiterzugeben, das Wesen des Imperiums. Das bedeutet der Begriff vom großen Imperium oder „Reich", wenn man ihn vom Flitter höfischen Gepränges befreit. In der heutigen britischen Ideologie nennt man den Kult der Mißachtung von Prinzipien „Freihandel".
Ich erläutere das.
[subhead]Die antiken Wurzeln des modernen Empire[/subhead]
Das einzige heute auf der Welt existierende imperiale System ist das des sogenannten „Britischen Empire", besser gesagt das anglo-holländische liberale System finanzieller Machtentfaltung. Dieses Empire wurde durch die Bestimmungen des Pariser Friedensvertrags im Februar 1763 in Form einer privaten Handelsgesellschaft, der Britischen Ostindiengesellschaft, gegründet. Später wurde das Empire nominell Königin Victoria und ihren Nachfahren bis zum heutigen Tag übertragen. Auslöser dieser Veränderung waren finanzielle Schwierigkeiten der Handelsgesellschaft und Lord Palmerstons gescheiterter Angriff der vereinten Kräfte der Briten, der britischen Marionette Napoleon III., der spanischen Monarchie und der Habsburg-Interessen auf die Vereinigen Staaten und Mexiko ab 1861.
Für eine kompetente Analyse der heutigen strategischen Krise muß man allerlei populäre und akademische Legenden über die Ursprünge und die Natur des Empires zurückweisen.
Um das Empire, seinen Charakter und seine Ursprünge zu verstehen, müssen wir darin vom Prinzip her eine Institution nach dem Modell Babylons sehen. Die babylonische Priesterschaft händigte den Herrschertitel, aber nicht die eigentliche Macht den Nachfolgern des möglicherweise apokryphen Belsazar aus - erst den nachfolgenden asiatischen Dynastien und später den folgenden europäischen Reichen, angefangen mit dem Römischen Reich.
Bei diesen Machtübergängen gab es wohl eine zeitliche Unterbrechung, aber wie ich hier betonen will, war das die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Der Vorstoß des Imperiums, seine Macht auf Europa auszuweiten, wurde über längere Zeit von Ägypten und kürzere Zeit durch den griechischen Widerstand gegen die Übernahme Griechenlands durch das Empire teilweise aufgehalten. Aber wegen Athens strategischen Fehlern, wie der brutalen Strafexpedition gegen die Bevölkerung von Melos, die den Peloponnesischen Krieg auslöste, ging die Macht in Europa zeitweise weitgehend auf König Philipp von Mazedonien über. Ein Bruch kam, wenn auch nur für kurze Zeit, als Alexander der Großen das persische Achämenidenreich niederschlug und seine Nachfolger sein Reich aufteilten. Später wurde das Imperium durch ein Abkommen zwischen Julius Cäsars Erben, dem sogenannten Kaiser Augustus (Octavian), und den Priestern des orientalischen Mithraskultes auf der Insel Capri wiederhergestellt, und Capri blieb etwa das folgende halbe Jahrtausend lang heiliger Besitz der römischen Kaiser.
Die entscheidende Veränderung bei der Übertragung der Macht an das Römische Reich war die geopolitische Verlagerung der zentralen Machtbasis vom Land auf die Flotte und ihre Seemacht, implizit eine Aufteilung, grob umrissen, zwischen dem Territorium östlich vom Halys und Euphrat, dem Zentrum des alten Imperiums, und den Küstenregionen des Mittelmeers. Einige wesentliche Aspekte dieser Geschichtsepoche wurden durch archäologische Funde nach dem Zweiten Weltkrieg erhellt; sie betrafen das Herrschaftsgebiet der mit Eisen arbeitenden Hethiter östlich des Halys und die Zahlungsmittel, wo man im Handel zwischen dem Hethiterreich und Mesopotamien kurzzeitig von Keilschrifttafeln wieder zu Pergament wechselte, bevor die Macht der Hethiter sank.[sup]17[/sup]
Das besondere am Aufstieg des Römischen Reichs war also, daß versucht wurde, die verschiedenen Elemente - die kontinentalen Landgebiete im Osten und die Meergebiete im Westen - zu einem Weltreich zu vereinen.[sup]18[/sup] Seit dieser Zeit blieb der Seemachtcharakter der imperialen Macht kulturell vorherrschend, bis Karl der Große diese Seemacht zeitweilig machtvoll herausforderte, als er mit dem Ausbau der Binnenwasserwege in West- und Mitteleuropa begann (ein Plan, der erst in jüngster Zeit durch den Bau des Rhein-Main-Donau-Kanals verwirklicht wurde). Erst viel später begann die größere Herausforderung der britischen Seemacht, als die USA anfingen, das transkontinentale Eisenbahnnetz zu bauen, um damit ihr dichtes Netz von Binnenwasserwegen abzulösen. Dieses Element des Amerikanischen Systems rief den geopolitischen Aspekt des Konflikts zwischen dem britischen Empire und dem Großteil der übrigen Welt während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hervor.[sup]19[/sup]
Unter Aufsicht der anglo-holländischen Finanzkartelle und korrupter Regierungen, die das Rad des Fortschritts zurückdrehen wollten, wurde das Bahnnetz in den USA nach dem Ersten Weltkrieg nicht mehr ausgebaut und nach dem Zweiten Weltkrieg als Hauptverkehrsmittel für den Ferntransport von Gütern und Menschen systematisch zerstört. Dieses Ziel, die Uhr auf mittelalterliche Bedingungen und Bevölkerungsniveaus zurückzudrehen, ist typisch für die Rolle des britischen Königshauses - Prinz Philip und sein Sohn Charles - und auch des ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore, der buchstäblich Charles' Lakai ist.
Zum Leidwesen der anglo-holländischen Politik ist jetzt mit den Möglichkeiten der Magnetschwebetechnik und der Kernenergie ein Widerstandspotential entstanden, das eine neue große Ära für die Menschheit einleiten kann, wenn man vorher den Widerstand in Gestalt des Empire aus dem Weg räumt.[sup]20[/sup]
[subhead]Die imperialen maritimen Oligarchien[/subhead]
Wie schon oben betont, ist die Lücke vom Tod Alexanders des Großen bis zum Aufstieg des Römischen Reiches am Mittelmeer mit der Hauptstadt Rom als Prozeß einer Phönix-artigen übergangslosen Verlagerung von einem land- zu einem seegestützten Imperium wirtschaftlicher und militärischer Macht zu sehen. Wie ich wiederholt in verschiedenen Studien seit den fünfziger Jahren beschrieben habe, war die Zivilisation, die im Zuge der Eisschmelze nach der letzten großen Vereisung der Nordhalbkugel 17.000 v.Chr. aufgestiegen war, hauptsächlich ein Ableger einer transozeanischen Seefahrerkultur, die sich an den Küsten und Flußläufen ins Landesinnere hinzog; ein Beispiel ist die Gründung Sumers durch nichtsemitische Seefahrerkulturen entlang der neu auftauchenden Küstenlinie. Entscheidend in diesem Übergangsprozeß war großenteils die Wissenschaft astronomischer Kalender, die ein Ergebnis regelmäßiger Überquerungen der Ozeane über lange Zeiträume hinweg war.[sup]21[/sup]
So hängt die Idee der Wissenschaft an sich wesentlich von dem Verständnis der Begriffe „universell" und „universelle Systeme der Veränderung" ab. Diese definieren sich, im Gegensatz zu den Hauptdogmen des modernen Empirismus Sarpischer Prägung, wissenschaftlich streng als Reflexionen des Eindruckes häufiger Ozeanfahrten, wie sie in den antiken Kalendern zum Ausdruck kommen.
Mögen wütende Scholasten auf dem griechisch-römischen Geschichtsschreiber Diodorus Siculus aus Sizilien herumhauen, wie sie wollen: Sein Bericht, der hauptsächlich auf Auszügen ägyptischer Quellen und auf Interviews mit Angehörigen der Berberkulturen seiner Zeit beruht, ist in sich schlüssig und enthält Elemente alter olympischer Mythen, die auf atlantische Ursprünge zurückgehen, wie sie uns auch in den Homerischen Quellen begegnen.[sup]22[/sup]
Allgemein kann man mit Sicherheit sagen, daß nur Kulturen, die transozeanische Seefahrt praktizierten, eine kompetente und umfassende Wissensbasis in der Naturwissenschaft haben konnten. Die beste Illustration dieses Sachverhalts, die uns die europäische Geschichte liefert, ist die Entwicklung der Wissenschaft in Ägypten, wie sie z.B. den Pythagoräern und Plato, und auch Thales von Milet bekannt war, während die mesopotamische Wissenschaft eindeutig weniger entwickelt war, wie ihre Mathematik zeigt. Die Bedeutung von Sumer liegt z.B. darin, daß es ein Produkt der Kolonisierung durch eine Seefahrerkultur aus dem Indischen Ozean war.
Wenn man das Thema angemessen betrachten will, muß man berücksichtigen, wie die Unterwerfung einer unterlegenen Kultur einer Landbevölkerung wirkt - in dem Fall unter eine moralisch verfallende Seekultur, ähnlich dem liberalen anglo-holländischen Imperialismus heute. Wie Fallstudien belegen, wird dabei tendenziell genau die Form von Satanismus entstehen, die wir in Äschylos' [i]Der Gefesselte Prometheus[/i] oder in der pro-satanischen Kultur des Apollo-Dionysos-Kults finden. In diesen Fällen darf man behaupten: „Absolute Macht verdirbt absolut." Die selbsternannte „absolute" Autorität des „Freihandels" ist ein Beispiel dafür.
Wenn man über diese Beobachtung nachdenkt, sollte der Schluß eindeutig sein: „Der Wille der Volksmassen", wenn sie dumm und ungebildet sind, schafft zwar keine gute Regierung. Aber der Wille einer parasitären Oligarchie, die davon abhängt, die Masse der unterdrückten Bevölkerung mehr oder weniger dumm zu halten, wie das z.B. im amerikanischen Schulsystem seit Jahrzehnten angelegt ist, ist nicht nur schlecht, sondern zweifellos satanisch.
Die Geschichte des Imperiums - von so bekannten Beispielen wie dem antiken Babylon über Rom bis hin zum anglo-holländischen Liberalismus heute, eingeschlossen die von London gesteuerte Führung der Demokratischen Partei unter Howard Dean in den USA - ist geprägt von der Erniedrigung ganzer Gesellschaften. Die Masse der Bevölkerung wird von arroganten, korrupten Machthabern unterjocht, die verkommenen Vorstellungen wie denen von Ex-Vizepräsident Gore anhängen.
Die Bevölkerung zu verdummen, ihnen neo-malthusianische Kultdogmen vorzusetzen und ihr die Arbeit mit immer höherentwickelten Technologien steigender Energieflußdichte wie Kernenergie zu verweigern, ist eine bösartige Praxis, wofür Prinz Philips WWF und seine Fußtruppen wie der frühere Vizepräsidenten Al Gore typisch sind.
Dies verdeutlicht das wesentliche Prinzip imperialer Macht von Babylon bis London. Man sperrt den Geist der Volksmassen ein, indem man sie mit billiger Unterhaltung und Albernheiten füttert und ihnen dadurch die Fähigkeit nimmt, sich selbst zu regieren. So würdigt man sie auf das Niveau kognitiv hoffnungsloser Wesen herab, wie Vieh, und sie sind von höheren Autoritäten abhängig, die sie wie Vieh des Bauern zum Schlachthaus führen. Unter solchen Bedingungen neigen Anführer der Volksmassen dazu, sich zu verhalten wie der Bulle, der nur die nächste läufige Kuh sucht: Die Leidenschaft macht ihn und die Kuh blind für das Schicksal, das der Bauer für sie bereithält. Es ist dieses Prinzip des Imperiums - wie die Börse an der Wall Street -, das sich in der Geschichte der europäischen Zivilisation in verschiedenen Formen von Babylon bis zum heutigen brutalen Britannien wie ein Phönix immer wieder reinkarniert hat.
[head]2. Das britische Weltreich beerdigen[/head]
Die Lehre aus der Geschichte, wie ich sie im vorigen Kapitel dieses Aufsatzes umrissen habe, ist die: Die Sicherheit zukünftiger Generationen der Menschheit hängt davon ab, daß wir alle genetischen Spuren imperialer Systeme, wie ich sie hier identifiziert habe, ein für allemal begraben.
Auf der negativen Seite dieser Aufgabe sehen wir das Bild des Imperiums vor uns: der größte Feind der Menschheit, die schrecklichste Seuche, die jemals die Menschheit befallen hat. Man muß begreifen, daß die Existenz von Reichen oder Imperien, wie wir sie gerade definiert haben, in Hinsicht auf das Naturrecht die schlimmste ideologische Infektion ist. Es hat sich in der Erfahrung von Jahrtausenden immer wieder als der größte Feind der Menschheit erwiesen, als die „Mutter" alles wirklich Bösen in dieser gesamten Zeitspanne. Wenn bestehende Institutionen Merkmale eines Imperiums tragen, wie ich sie beschrieben habe, ist das an sich schon Grund genug, das Weiterbestehen eines solchen widerlichen Verhaltens zu unterbinden.
Das Positive dieser Aufgabe ist, daß wir die Sache des Prometheus bekräftigen müssen: man muß die schöpferischen Fähigkeiten des menschlichen Individuums freisetzen und entwickeln. Das Werk Johannes Keplers zeigt das beispielhaft, in doppelter Hinsicht: in seiner Wissenschaft und auch in der Bedeutung Keplers als Mensch, der ein sehr typisches Opfer des Übels ist, das sich im Vermächtnis Paolo Sarpis, dem „philosophischen Liberalismus" ausdrückt. Man könnte sagen, dieses „liberal-freie" Denken ist die Freiheit, dumm zu sein und zu lügen, wie es den Massenmedien heute zur Gewohnheit geworden ist. Insofern ist der Liberalismus ein Hauptübel, das in den letzten vier Jahrhunderten auf das Denken der Menschen dieser Erde losgelassen wurde.
Wenn wir solchen Anforderungen gerecht werden wollen, sind nachdrückliche Maßnahmen erforderlich. Dazu gehört eine wirklich nachhaltige Bekräftigung des Westfälischen Friedens von 1648. Dieser Frieden ist nicht nur das beispielhafte Zeugnis eines Christentums, das sich von den satanischen Praktiken der Inquisition und ähnlichen Schrecknissen befreit hat, er ist auch die passende Bestätigung der gemeinsamen Ziele der Menschheit, egal welcher Religionsrichtung sie angehören mögen.[sup]23[/sup] Viel zu oft glichen die Beziehungen zwischen den Menschen mehr denen zwischen wilden Tieren, und wir müssen die Menschheit von dieser bis heute vorhandenen Tendenz, wie sie auch unter den Regierungen des britischen Premiers Tony Blair und Präsident George Bushs junior herrschte, befreien.
[subhead]Warum Kepler?[/subhead]
Wir müssen verstehen, daß sich die Menschheit von den Tieren im wesentlichen dadurch unterscheidet, daß der Mensch als das einzige wahrhaft universelle Wesen die Fähigkeit hat, universelle Prinzipien zu erkennen und danach zu handeln. Darin liegt die beispielhafte Bedeutung Keplers für die moderne Gesellschaft, denn er definiert das Prinzip, dem wir für das von uns angestrebte Ziel folgen müssen. Dieses Prinzip liegt zu einem hohen Grad in der Wahl des Gegenstands seiner Arbeit als erklärter Anhänger des Nikolaus von Kues: [i]der ontologischen Einzigartigkeit des Prinzips, nach dem das Universum wirksam geordnet ist.[/i]
Albert Einsteins Argument hinsichtlich der Bedeutung Keplers ist hier für unsere Zwecke relevant: [i]Kein anderer Ansatz als der von Kepler erfüllt die Voraussetzung eines methodischen Fundaments für die Wissenschaft im allgemeinen.[/i] Seine unmittelbarere Bedeutung liegt jedoch darin, daß man in dem Wissen, was uns Menschen zu universellen Wesen macht, das Prinzip sehen muß, das die Ordnung der Beziehung unter den Menschen als einzelne wie auch unter den Nationen definiert.
Man könnte nun irrtümlich meinen, das britische Empire, der Prototyp einer modernen Seemacht, müßte eigentlich mehr als alle seine Konkurrenten Keplers Werk für sich in Beschlag nehmen, weil es die einzige vernünftige Möglichkeit bietet, die moderne Wissenschaft richtig zu definieren. Falsch: Wenn es das täte, würde es sein „Geschäftsgeheimnis" aus der Hand geben. Gerade diese Prinzipien der Wissenschaft müssen, wie es das delphische Urbild des olympischen Zeus bei Aischylos vorführt, mit allen Mitteln vor den gewöhnlichen Sterblichen verborgen werden! Somit müssen auch die Herrscher dieses Imperiums die wahren Prinzipien der Wissenschaft vor jenen, über die sie herrschen, verbergen. Und das Prinzip, das sie so mühsam verstecken wollen, ist jenes, daß im Sternensystem, wenn man es wie Kepler als Ganzes betrachtet, der Weg zum Geheimnis des „Feuers" liegt.
Für den menschlichen Beobachter liegt das wahre Geheimnis des Feuers in seiner symbolischen Bedeutung, mit der sich die Existenz eines universellen Wertes veranschaulichen läßt. Wie ich an anderer Stelle dargestellt habe, zeigt sich die Bedeutung davon in dem Beweis der Eigenschaften der Gravitation in den Beziehungen unter den Hauptkörpern des Sonnensystems: Daran wird deutlich, [i]daß nicht die menschlichen Sinne, sondern der menschliche Geist die Wahrheit über das Universum und über uns selbst als von sterblichen menschlichen Wesen wißbar definiert.[/i][sup]24[/sup] Dieses Wissen ist, wie ich bereits an anderer Stelle betont habe, die wahre Bedeutung des „Feuers", auf das Aischylos in [i]Der gefesselte Prometheus[/i] verweist.
Wie aus den vorigen Absätzen hervorgeht, geht es hier auch um eine höhere Wahrheit: die Wahrheit über denjenigen Aspekt der Natur des menschlichen Geistes, der den Menschen als universelles Wesen definiert, eine Qualität, die in allen anderen heute bekannten Lebewesen fehlt. Hier liegt die Bedeutung der individuellen menschlichen Seele im Unterschied zur Natur aller niederen Lebensformen.
Ich betone es an dieser Stelle erneut: Das größte aller Übel, das in den heutigen Moral- und anderen Rechtslehren steckt, ist das Böse, wie es der olympische Gott Zeus in Aischylos' [i]Der gefesselte Prometheus[/i] verkörpert - das Böse in der aristotelischen Lehre und in Zeus' „malthusianischem" Verbot, das Wissen über das „Feuer" an die sterblichen Menschen weiterzugeben.
Wie der Freund des Apostels Petrus, Philo von Alexandria, erklärte, ist die Lehre des Aristoteles bösartig, weil sie den Schöpfer auf wahrlich satanische Weise verhöhnt. Nach der Irrlehre des Aristoteles und seiner Anhänger wie Euklid und Claudius Ptolemäus hat Gott ein Universum geschaffen, das in dem Sinne „vollkommen" ist, daß das Schöpfungswerk schon völlig abgeschlossen wäre und weder Gott noch irgendein anderer noch irgendwelche Änderungen daran mehr vornehmen könne. Die aristotelische Lehre eines Schöpfers, der sich selbst kastriert hat, ist funktionell mit der satanischen Lehre des olympischen Zeus identisch.
Jedesmal, wenn versucht wurde, diese von Aristoteles beschriebene Lehre praktisch politisch umzusetzen, waren die Folgen in allen bekannten Fällen in der Geschichte äußerst bösartig.
Sobald klar ist, daß das wesentliche am einzelnen Mitglied der menschlichen Gattung die schöpferischen Fähigkeiten des menschlichen Geistes sind, wie sie an Keplers erfolgreicher Arbeitsmethode deutlich werden, müßte die Gesellschaft die menschlichen Beziehungen entsprechend definieren. Wenn man so denkt, müßte man diese einzigartigen menschlichen Fähigkeiten mit dem größten Nachdruck fördern, anstatt die meisten Mitglieder der Gesellschaft praktisch auf den Status von Vieh herabzuwürdigen, wie es Zeus in [i]Der gefesselte Prometheus[/i] tut. Wir erkennen dann, daß nur wirkliche Wissenschaft, wie bei Leonardo da Vincis Anhänger Kepler, und unter allen Kunstformen nur die klassische Kunst dem Menschen angemessen ist. Man kann dann nicht die Masse der Menschheit in vieh-ähnlichem Dienst zur Belustigung, Bequemlichkeit und anderen typischen Scherzen einer herrschenden imperialen Oligarchie und deren Lakaien halten.
Das ist die eigentliche Moral, die die Gesellschaft praktizieren muß. Die wahre Bedeutung von Gottfried Wilhelm Leibniz' Begriff „Streben nach Glückseligkeit", wie er 1776 in die amerikanische Unabhängigkeitserklärung Eingang fand, wäre demnach darin zu sehen, daß die ganze Menschheit immer mehr zu einer persönlichen Identität und zu inneren Werten in dem eben dargelegten Sinn erhoben wird.
Hier liegt auch die Bedeutung des Prinzips, das dem Westfälischen Frieden von 1648 zugrunde liegt.
[subhead]Die praktische Herausforderung des Westfälischen Friedens[/subhead]
Die schöpferischen geistigen Fähigkeiten des souveränen menschlichen Individuums kommen spezifisch dadurch zum Ausdruck, daß man Wert in einem Prinzip des Fortschritts erkennt. Praktisch drückt sich dieses Prinzip in Verbesserungen durch schöpferische Neuerungen aus, für die Entdeckungen universeller Naturprinzipien und entsprechender Prinzipien der klassischen Kunst typisch sind. Die Verbesserung zeigt sich beim einzelnen und in der sozialen Praxis unserer Gattung als Ganzer in Form einer Zunahme der potentiellen relativen Bevölkerungsdichte pro Kopf und pro Quadratkilometer Erdoberfläche.
Die Natur des herannahenden allgemeinen Zusammenbruchs der gegenwärtigen Ordnung der Weltwirtschaft, besonders des völlig mangelhaften Finanzsystems, hat mich veranlaßt, einen dreistufigen Reformansatz für die Beziehungen unter den jetzt existierenden bzw. bald entstehenden wirklich souveränen Nationalstaaten vorzuschlagen.
1. Rechtsgrundsätze für Volkswirtschaften, die sich im Zustand des systemischen Bankrotts befinden; ein Beispiel für die praktische Umsetzung solcher Rechtsgrundsätze ist mein Vorschlag eines Gesetzes für den Schutz der Eigenheimbesitzer und Banken in den Vereinigten Staaten.
2. Ein zweigleisiges Kreditsystem innerhalb von und zwischen souveränen Nationen, das für bestimmte vorrangige Tätigkeiten und Investitionen niedrige, feste Diskontraten vorsieht, während sich die Zinsen für andere Kreditbereiche frei bewegen. Dies soll dabei helfen, die gegenwärtig vorhandene riesige Menge an gesellschaftlich unerwünschten, weitgehend wertlosen Formen von Besitzansprüchen und Anlagen, die als nominelle Geldwerte in Umlauf sind, gefahrlos zu liquidieren. Die Riesenmenge un- und kontraproduktiver, fiktiver Werte muß schrumpfen, gleichzeitig muß ein gesunder Wiederaufbau in einem sonst hoffnungslos bankrotten Weltsystem abgesichert und gefördert werden.
3. Die Vereinigten Staaten sollten auf wichtige große Nationen wie Rußland, China und Indien zugehen und vorschlagen, ihre separaten Machteinflüsse zu einem gemeinsamen Zweck zu vereinigen: Sie sollten umgehend gemeinsam einen starken Anziehungspunkt schaffen, um den sich die meisten Nationen der Welt freiwillig zusammenschließen, um ein neues Weltwährungs- und Kreditsystem fester Wechselkurse zu schaffen. So könnte ein Mechanismus entstehen, um [i]den Vorteil des anderen, [/i]d.h[i].[/i] die vom Westfälischen Frieden 1648 angestrebte Absicht, wahrhaft und dauerhaft zu etablieren.
Anders gesagt, es muß eine Ordnung der Beziehungen zwischen den Nationen geschaffen werden, die sich mit Leibniz' Prinzip des [i]Strebens nach Glückseligkeit[/i] in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung von 1776 deckt.[sup]25[/sup]
Ich lege besonderen Nachdruck auf die dritte und letzte der drei dargelegten Maßnahmen. Es geht mir an dieser Stelle um die übereinstimmenden wirtschaftlichen und moralischen Prinzipien, in deren Dienst die umrissene Neuordnung der weltweiten Angelegenheiten stehen muß. Der Zweck und die Maßnahmen, die sich aus ihm ergeben, haben zwar moralischen Wert, aber ich toleriere keine sentimentalen Betrachtungen oder utopisches Moralisieren. Ich verabscheue rein [i]aprioristische [/i]Sentimentalitäten als die Sophismen, die sie sind, und andere sollten das auch tun. Die versuchte Spaltung von Naturwissenschaft und klassischer Kunst muß aufhören, so daß die Gründe, die für ein Prinzip angegeben werden, nur akzeptiert werden, wenn nachgewiesen wird, daß in der Praxis eine beabsichtigte reale Wirkung für die Menschheit insgesamt erreicht wird.
Der notwendige Maßstab dafür ist das Prinzip der Wissenschaft physischer Ökonomie - die Zunahme der potentiellen relativen Bevölkerungsdichte der Menschheit -, denn die Geschichte warnt jeden klar Denkenden, daß Maßnahmen, die nicht diesem Zweck dienen, immer samt und sonders das Werk von Toren, Scharlatanen oder schlimmerem gewesen sind.
Die beste Veranschaulichung für das grundsätzliche Argument in diesem Zusammenhang sind die kriminellen Auswirkungen des heute vorherrschenden „Freihandelssystems" - des Systems, das der Hauptmechanismus hinter der jetzigen, sich seit 1971 hyperbolisch beschleunigenden Zusammenbruchskrise der Weltwirtschaft ist. Die offensichtliche Alternative, die man zur Beurteilung des jetzt bankrotten „Freihandelssystems" heranziehen muß, ist der Entwurf, den US-Präsident Franklin Delano Roosevelt 1944 auf der Bretton-Woods-Konferenz vorlegte.[sup]26[/sup]
[subhead]Wernadskijs wichtiger Beitrag[/subhead]
In allen Fällen langfristiger Wirtschaftsprognosen (d.h. über Zeiträume von etwa einem Jahrzehnt oder mehr), die mir aus den letzten Jahrzehnten seit dem Zweiten Weltkrieg bekannt sind, waren meine Methoden ein ziemlich einmaliger Erfolg.
Mein Vorteil in dieser Hinsicht liegt weniger darin, daß ich außergewöhnlich clever gewesen wäre, wie es einigen erscheinen mag, sondern darin, daß die entsprechende akademische und andere Fachwelt stur an inkompetenten axiomatischen Grundannahmen festgehalten haben. Mein Vorsprung beruht einzig und allein darauf, daß ich dem Konzept der [i]Dynamik[/i] folge, das ich in der Ökonomie zuerst von Gottfried Wilhelm Leibniz und später von Bernhard Riemanns Habilitationsschrift übernommen habe. Ich erkannte, daß Leibniz seinen Dynamikbegriff von den grundlegenden Prinzipien der [i]Sphärik[/i] der Pythagoräer, wie der Konstruktion der Verdoppelung des Würfels durch Archytas, und von Platon übernommen hatte.[sup]27[/sup] Die heutigen Ökonomen verwenden hingegen überwiegend eine statistische Methode, deren Wurzeln auf Descartes, Laplace oder schlimmeres zurückgehen.
Einer der wichtigsten Einflüsse auf meinen Ansatz an die langfristige Prognosestellung bestand in einer langsamen, aber ständig zunehmenden Annäherung an die Bedeutung entsprechender Arbeiten des großen russischen (und auch ukrainischen) Akademiemitglieds W.I. Wernadskij. Ob Wernadskij heute mit mir völlig übereinstimmen würde oder nicht, ist mir noch nicht klar;[sup]28[/sup] allerdings ist sein Argument zur Rechtfertigung reduktionistischer Thermodynamikbegriffe, das er bei einer Gelegenheit in den dreißiger Jahren äußerte, ein Irrtum, wie auch immer sich seine Ansichten während seiner letzten Lebensjahre weiterentwickelt haben mögen. Jedenfalls ist seine Verteidigung der reduktionistischen Thermodynamik systemisch unvereinbar mit seinem nachdrücklichen und wiederholten Eintreten für eine Riemannsche, dynamische Auffassung der Biosphäre und Noosphäre. Wernadskijs Konzept der Biosphäre und Noosphäre ist jedenfalls eindeutig Riemannisch und somit ein entscheidender Ansatz für die Lösung einiger hochwichtiger wissenschaftlicher Fragen für die gesamte Menschheit heute, darunter in meinem Feld der Wissenschaft der physischen Ökonomie.
Zu Beginn dieses speziellen Teils der Diskussion ist vor allem zu berücksichtigen, daß weder die Methode des Aristoteles noch die der modernen empiristischen Anhänger Sarpis und seinesgleichen die Existenz experimentell definierter universaler Prinzipien anerkennen, wie sie einerseits mit der [i]Dynamik [/i]der antiken Pythagoräer und Platons und für die Neuzeit mit den Methoden des Begründers der modernen Wissenschaft, Nikolaus von Kues, und seiner Nachfolger wie Kepler, Fermat, Leibniz und Riemann verbunden sind. Diese Schwierigkeit der modernen Reduktionisten drückt sich typischerweise im mangelnden Verständnis der tieferen Bedeutung des von Leibniz dargestellten Problems der [i]analysis situs[/i] aus, auf das alle Mathematiker stoßen, die versuchen, über die symbolische Bedeutung bloßer Mathematik hinaus den realen Vorgang zu vermitteln, was wahrscheinlich als eine geeignete Reform der Mathematik ins Auge gefaßt werden müßte.[sup]29[/sup]
Was immer wir über Wernadskijs Einsicht über den Fehler des ontologischen Dogmas von Clausius und Grassmann entdecken oder nachträglich erkennen mögen, Wernadskijs eigene Schlußfolgerungen über die Bedeutung des Konzepts der Noosphäre erfordern eine Ablehnung des reduktionistischen Fehlers in der Thermodynamik.
Vergleicht man die Veränderungen in der Massen-Zusammensetzung der drei wichtigen Grundbestandteile der Erde - des Unbelebten, der Biosphäre und der Noosphäre - so kommt darin, wie ich zuvor an verschiedenen Stellen betont habe, eine grundsätzliche, physikalisch wirksame Trennung der gesamten Masse des Planeten zum Ausdruck: Das Prinzip des Lebens, das in den unbelebten Prozessen für uns noch nicht auffindbar war, vergrößert seinen Anteil an der Gesamtmasse des Planeten, und das Prinzip menschlicher Erkenntnis, das unter den niederen Lebensformen fehlt, erhöht seine von ihm spezifisch erzeugte Gesamtmasse im Verhältnis zum Unbelebten, der Biosphäre bzw. zur Gesamtmasse des Planeten als Ganzem. All das deckt sich systemisch mit den Prinzipien der Riemannschen Dynamik.
Der typische methodische Fehler der Reduktionisten verschiedenster Art besteht darin, daß sie versuchen, einen höheren systemischen Seinszustand von einem niedrigeren abzuleiten. So wollte der Wissenschaftsverdreher Prof. Norbert Wiener das Leben praktisch von mechanischen Prozessen ableiten, und Wieners jüngerer, noch blindwütigerer Kollege John von Neumann meinte, menschliches Bewußtsein ließe sich aus seinen Ansichten über Computertechnik ableiten. Man sollte solche infantilen Fehler in der Praxis vermeintlicher Wissenschaft so auffassen, daß hier die impliziten methodischen Annahmen Wilhelm von Ockhams nach dem Zweiten Weltkrieg von vielen Anhängern von Bertrand Russells fanatischen [i]Principia Mathematica[/i] ins Extrem gesteigert wurden.[sup]30[/sup]
Wir wissen nicht wirklich, ob menschliches schöpferisches Denken die Obergrenze der nachweislich universellen Prinzipien innerhalb der noch höheren Ebene des Universums schlechthin ist. Doch müssen wir feststellen, daß die Existenz dieser eindeutigen Ausdrücke verschiedener universeller Prinzipien - Nichtleben, Leben und schöpferisches menschliches Denken - zu den wirksamen universellen physikalischen Prinzipien gehört. Alle Dekonstruktionisten, die gegenteiliger Auffassung sind, mögen verdammt sein - was sie sicherlich auch sind.
[subhead]Die Wirtschaft unserer Noosphäre[/subhead]
Wie schon der verstorbene Dr. Edward Teller während einer Konferenz in den achtziger Jahren in Erice sagte, ist das Motto für die Schaffung der Vereinten Nationen der Welt die Arbeit an den „gemeinsamen Zielen der Menschheit". Wie ich in vorangegangenen Abschnitten meines Berichtes betont habe, muß man bei dieser Perspektive der gemeinsamen Interessen der Menschheit die brutalisierenden, imperialistischen Torheiten eines neuen „Turmbaus zu Babel" der Globalisierung vermeiden; zu diesem Zweck müssen wir ein qualitativ neues System der Zusammenarbeit unter den jeweiligen souveränen Nationen unterschiedlicher Sprachkulturen aufbauen.
Während Rom seine militärische Herrschaft mit Hilfe eines Straßennetzes sichern wollte, förderte Karl der Große den Fortschritt der europäischen Zivilisation durch ein Netz von Binnenwasserstraßen. Straßen machten das Reisen leichter, aber die Kanäle und Flüsse boten der Gesellschaft den Vorteil einer qualitativen, prinzipiellen Verbesserung beim Transport von Gütern und Menschen. Wir machten dieselbe Erfahrung bei der Entwicklung der Wasserwege in den nordamerikanischen Kolonien, insofern übernahmen die Vereinigten Staaten das Erbe Karls des Großen aus Europa. Der Sprung realwirtschaftlicher Entwicklung durch den Bau des amerikanischen transkontinentalen Eisenbahnnetzes bildete weltweit die größte Herausforderung der imperialen Macht anglo-holländischer, weltweiter Seevorherrschaft, die sich auf Initiative von Paolo Sarpi entwickelt hatte.[sup]31[/sup]
Diese Entwicklung der Vereinigten Staaten als integraler, kontinentweiter Nation vom Atlantik zum Pazifik und von der kanadischen zur mexikanischen Grenze durch die Binnenwasserwege und das Netz transkontinentaler Eisenbahnlinien war es, die den britischen Imperialismus geopolitisch machtvoll herausforderte. Unter Prinz Edward Albert reagierten die Briten gegen das, wofür der ermordete Präsident Abraham Lincoln gestanden hatte, und bereiteten die völkermörderischen Kriege des 20. Jahrhunderts vor. Später lancierten sie die gegenwärtigen neoimperialen Operationen für die Ideologie und Methoden eines Malthus und zuletzt für den Lissaboner Vertrag der Globalisierung, um die Völker Europas unter ein System der Versklavung zu bringen.
Heute steht uns eine viel bessere Technik als die transkontinentale Eisenbahn zur Verfügung: Wir können heute fast alle Kontinente durch ein zusammenhängendes Netz von Magnetbahnstrecken für den Personen- und Güterverkehr verbinden. Mit den dringend benötigten Investitionen in exponentiell steigende Energieerzeugung durch nukleare und auch thermonukleare Energiequellen mit sehr hoher Energieflußdichte wird die Menschheit als ganze in die Lage versetzt, produktive Technologien zum Einsatz zu bringen, die den heutigen weit überlegen sind. Produktion und Transport nützlicher Güter würden realwirtschaftlich auf einer qualitativ höheren Ebene systematisch miteinander verbunden, und dies würde alle alternativen Formen des Luft- und Seetransports von hochwertigen Gütern und meistens auch von Personen in den Schatten stellen. Es verdient auch erwähnt zu werden, daß der Einsatz der Magnetschwebetechnik die gegenwärtig weitverbreiteten problematischen Kurzstreckenflüge für Güter und Personen überflüssig machte.[sup]32[/sup]
Um alle Vorteile eines effizienten, einheitlichen Magnetbahnnetzes über Kontinente hinweg zu verwirklich, ist es aber praktisch auch erforderlich, die Produktionsauslagerung in Billiglohnländer zu beenden, wo die Entwicklung der Infrastruktur nicht dazu ausgelegt ist, einen angemessenen modernen Lebensstandard und die entsprechende Produktivität der gesamten Bevölkerung einer Nation zu sichern. Die Prinzipien der Realwirtschaft gebieten eine Beendigung dieser oligarchische Praxis, die Gütererzeugung in Regionen zu verlagern, in denen mit den niedrigsten Löhnen quasi Sklavenarbeitsbedingungen geschaffen werden, die so zum weltweiten Standard werden. [i]Die Verlagerung von Produktion in Billiglohnländer verringert real die Produktivität der Weltwirtschaft als ganzer, weil die Zahlung der eigentlichen Produktionskosten vermieden und so die Durchschnittsproduktivität der Welt pro Kopf und pro Quadratkilometer gesenkt wird.[/i]
Das Ziel von Produktion und Verteilung muß darin bestehen, das Produktionspotential pro Kopf und Quadratkilometer in allen Teilen der Welt zu erhöhen. Dies erfordert einen ständigen Anstieg der relativen Kapitalinvestitionen in Produktion und Infrastruktur pro Kopf und Quadratkilometer in fast allen bewohnten Teilen der Erde. Es bedeutet auch, das relative Niveau der Energieflußdichte in der Produktion gezielt zu erhöhen; typisch sind dafür heute der Einsatz der Magnetschwebetechnik als Massenverkehrsmittel für Güter und Personen und der Einsatz der Kernspaltung für höhere Energiedichte bei der Güterherstellung.
So weit zu diesem Punkt bis hierher, kommen wir nun zur Frage der Produktion und Verteilung in der Wirtschaft zurück. Nehmen wir z.B. die große Dummheit, die Welt von diesem Produkt namens Erdöl - mit dem hoch spekuliert wird, das aber im Grunde billig ist -, zu dem Grade abhängig zu machen, wie es heute der Fall ist. Das Ziel sollte eigentlich sein, die Energiequellen auf immer höhere Stufen der Energieflußdichte für Produktion, Verteilung und öffentliche Stromversorgung hochzuschrauben. Derzeit wäre die optimale Energiequelle die Kernspaltung, u.a. zur lokalen Erzeugung von Treibstoffen auf Wasserstoffbasis, womit das Erdöl überwiegend nur noch als chemischer Grundstoff diente. Eine andere Anwendung der Kernenergie ist die Meerwasserentsalzung, um ausreichend Frischwasser für den dringend notwendigen direkten und auch indirekten Verbrauch der Menschen zu liefern.
Man bedenke die Torheit, ein billiges Produkt über weite Entfernungen zu verschiffen, statt es als chemischen Grundstoff zu verarbeiten und erst dann, wenn nötig, bei einem viel höheren wirtschaftlichen Wert pro Tonne Ladung zu verschiffen.
Ähnlich ist es, wenn wir die Lebenshaltungskosten in Produktionskosten pro Kopf und pro Entfernungseinheit des Transports der zum Erhalt des Lebensstandards nötigen Güter messen: Der Vorteil liegt bei kapitalintensiven Investitionen in der Produktion und Produktions- und Transportformen mit hoher Energieflußdichte sowie einem möglichst kleinen Anteil an Verbrauchsgütern, die an Orten hergestellt werden, die weit vom Ort des Verbrauchs entfernt liegen
Dann denke man an die Transportkosten pro Tonne und Passagier für unterschiedliche Transportformen wie Luft-, LKW-, Eisenbahn- und regionalen Pendlerverkehr. Man messe die Kosten in Stunden, die man von zu Hause zur Arbeit und zurück braucht, wie auch die Fahrtkosten selbst. Für alle kurzen und mittleren Entfernungen ist der Einsatz von Eisenbahn oder Magnetschwebebahn das wirtschaftlichste und effizienteste Transportmittel, was die Kosten wie auch die aufgewendete Zeit angeht. Hinzu kommen die Folgen eines langen Pendlerwegs für den praktischen Lebensstandard und die Qualität des kulturellen Lebens des Pendlers und seiner Familie.
Offensichtlich liefen alle Veränderungen der Stadtentwicklung, der Arbeitsbedingungen und des persönlichen Lebens seit dem Tode F.D. Roosevelts in Amerika zunehmend in die falsche Richtung. Es ist dumm und grausam, wie man rund um die Städte weit ausgedehnte Vorstädte gebaut hat, statt zwischen den städtischen Siedlungen Landwirtschaft anzusiedeln und so die konsumierten landwirtschaftlichen Produkte stadtnah zu erzeugen.
Man nehme das Beispiel des Großraums New York: Was dort seit Roosevelts Tod angerichtet wurde, ist ein wirtschaftlicher Alptraum.
New York und sein Umland waren ein starkes Industriezentrum, von seinen produzierten Gütern hingen der Lebensstandard der Bürger und die Steuereinnahmen ab, um die Kosten für den Erhalt der Stadt decken. Aber sie wurde zunehmend ausgebeutet und deindustrialisiert. Wenn man das Alter der öffentlichen Infrastruktur berücksichtigt, sind die tatsächlichen Kosten pro Kopf und Quadratkilometer viel höher, als heutzutage allgemein angenommen wird.
Die im vorausgegangenen Abschnitt angeführten Beispiele zeigen nur schwerpunktartig, welche viel umfangreicheren Korrekturen notwendig sind; aber diese Illustrationen sollten ausreichen, die Richtung des Denkens anzugeben
Damit kehren wir zurück zu den Lehren, die wir aus dem Werk Wernadskijs ziehen können.
[subhead]Die wirklichen Kosten der Produktion[/subhead]
Im allgemeinen erhöhen Investitionen in zunehmend kapitalintensive fortgeschrittene Technologien und anderes Realkapital das Potential der produktiven Arbeitskraft pro Kopf und Quadratkilometer in einem bestimmten Gebiet um einen Faktor, der in aller Regel viel größer ist als die Kosten der Investition. Dies bezieht sich nicht nur auf Investitionen in die Güterproduktion, sondern auch auf Aspekte der Infrastruktur, die zur Erhöhung der Produktivität wesentlich sind. Der entscheidende Anstieg der Rentabilität entspringt der Schöpferkraft des individuellen menschlichen Geistes, der bei den niederen Lebewesen nicht vorhanden ist.
Dieser Faktor des Anstiegs der Arbeitsproduktivität durch die „Hebelwirkung" technischen Fortschritts betrifft auch für die Kosten des öffentlichen Bildungswesens und andere Investitionen, die das Potential für produktiven technischen Fortschritt und andere Investitionen in einen Nettogewinn der produktiven Arbeitskraft erhöhen. Man betrachte die gerade genannten Faktoren vom Standpunkt der Realwirtschaft, deren Fortschritt durch die Prinzipien hinter Wernadskijs Begriff der „Kapitalfaktoren" der Bio- und Noosphäre vorangetrieben wird.
Eine sinnvolle Kapitalinvestition zur Erhöhung der Arbeitskraft pro Kopf und Quadratkilometer wird typischerweise mehr zum Arbeitsausstoß beitragen, als ihre Kosten ausgemacht haben.
Betrachten wir den problematischen Fall der Biotreibstoffe. Der Einsatz von Biotreibstoffen bedeutet einen Nettowertverlust für die betroffene Gesellschaft, verglichen mit dem viel höheren Wert, wenn die Biomasse sinnvoller eingesetzt wird - entweder für die Ernährung von Menschen und Tieren oder zur Verbesserung der Produktivität pro Flächeneinheit durch lebende Organismen wie z.B. Bäume.
Eine erhöhte Baumbepflanzung hat z.B. die Wirkung, die Temperatur in dem Gebiet zu einem nicht unbedeutenden Grad abzusenken. Die Absorption von Sonnenenergie beim Pflanzenwachstum, besonders bei Bäumen, ist für die Mäßigung der Temperatur einer Gegend und auch anderweitig sehr wichtig. Pflanzenwachstum zur Biospritherstellung zu verwenden, bedeutet einen Nettoverlust und eine Abwertung von Biomasse einer Region. Der gewonnene Vorteil liegt zwischen 2 und 10 % der Sonnenenergie, die bei der Produktion von Biomasse durch pflanzliche Organismen verbraucht werden.
Das Prinzip des Lebens ist selbst eine reale, physische Kraft, so wie auch die Entwicklung des menschlichen Geistes (d.h. der Noosphäre) durch die Auswirkungen seiner eigenen Kreativität eine physische Kraft ist, die die Produktivität der Gesellschaft erhöht.
Dies hat noch in anderer Hinsicht weitreichende Bedeutung. Man untersuche die besten heute verfügbaren Schätzungen für den Anstieg des Anteils der Biomasse gegenüber der unbelebten Masse des Planeten. [i]Das hat das Leben bewirkt![/i] Man betrachte den erstaunlichen Anstieg der Masse der Noosphäre im Verhältnis zur Masse der Biosphäre, den die Aktivitäten der menschlichen Gesellschaft bewirken, beispielsweise im Zeitraum vom Beginn der europäischen Renaissance im 15. Jahrhundert bis heute. Das Leben und die Produktivitätssteigerung durch technischen Fortschritt sind beides aktive Faktoren bei der Erhöhung des Verhältnisses zwischen Biomasse und abiotischer Masse sowie zwischen der durch Aktivitäten der Noosphäre entstandene Masse und Biosphäre auf dem Planeten.
Entgegen den Formulierungen der redaktionistischen Thermodynamik sind die lebenden Prozesse und die menschliche kreative Vernunft an sich kreative Kräfte, die in nichtlebenden Prozessen nicht vorhanden sind.[i] Die allgemein akzeptierte Auffassung von „Energie" ist ein furchtbarer Fehler. Das Universum ist nicht entropisch, sondern inhärent „wachsend", sowohl quantitativ als auch qualitativ. Das Universum ist anti-entropisch.[/i]
Allerdings gibt es bei all dem ein gewisses Problem.
So ist beispielsweise die Menge der abiotischen Rohstoffe für den Verbrauch der Menschheit endlich, während die gesteigerte Aktivität des Menschen durch Bevölkerungswachstum und steigende Produktivität zu einem Anstieg der Rate des Verbrauchs dieser Rohstoffe führt. Dies bedeutet nicht, daß diese Rohstoffe durch den menschlichen Verbrauch „zerstört" sind; es bedeutet einfach nur einen höheren Verbrauch endlicher Materie pro Kopf und durch die Gesellschaft als ganze, auch wenn ein Großteil des verbrauchten Materials wieder dem Rohstoffvorrat zurückgegeben wird.
Das Problem trifft in ähnlicher Weise auch auf biologisches Material zu, das der Mensch verbraucht oder so beeinträchtigt, als würde er es verbrauchen.
Trotzdem ist keine Grenze in Sicht. Die Grenzen sind im Kern eher relativ als absolut. Die Grenze ist relativ und definiert sich durch die Notwendigkeit eines mehr oder weniger stetigen Fortschritts der primären Formen der Technologie, etwa durch wissenschaftliche Revolutionen, die Eingang in die produktive und ökologische Praxis der Gesellschaft finden.
Dies bedeutet jedoch, daß jede Gesellschaft, die sich der Herrschaft des olympischen Zeus unterwirft und das Wissen technischer Neuerungen für die menschliche Praxis verbietet - wie etwa die Malthusianer oder Prinz Philip, Prinz Charles und Ex-Vizepräsident Al Gore heute -, sich selbst eine „ökologische Schranke" errichtet, die das eigene, mehr oder weniger stabile Fortbestehen gefährdet. Oft sind diese Schranken katastrophal, so wie in den letzten 40 Jahren (1968-2008) durch den grünen „Ökowahn" der alten 68er, die zunehmend das Sagen über die Geschicke der Menschheit haben.
Es sollte klar sein, daß es nur eine Hoffnung gibt, ein allgemeines, weltweites Abgleiten in ein neues finsteres Zeitalter zu vermeiden, nämlich alle politischen Veränderungen weg von den Absichten, die beispielsweise mit Präsident F.D. Roosevelt verbunden waren, rückgängig zu machen. Der Leiter des Geheimdienstes OSS Donovan ahnte das, als er aus dem Zimmer des vom Tod gezeichneten Präsidenten Franklin Roosevelt kam und mit leiser Stimme zu einem seiner Kollegen im Vorzimmer des Präsidentenbüros sagte: „Es ist vorbei!"
Wir müssen heute, so weit wie möglich, wieder anknüpfen an die Politik und die Prinzipien, für die dieser Präsident gestanden hatte.
[subhead]Der neue zusätzliche Faktor[/subhead]
Jetzt müssen wir unsere Aufmerksamkeit wieder der dritten der Maßnahmen zuwenden, die ich als unmittelbar notwendig beschrieben habe, um die Welt aus der sich jetzt verschärfenden, hyperinflationären Zusammenbruchskrise zu befreien. Ich meine den Vorschlag, den der amerikanische Präsident Rußland, China und Indien machen muß, die willigen Nationen der Welt zu sammeln, um die produktiven Kapazitäten der Weltwirtschaft vor der Zerstörung zu bewahren.
Wir haben noch nicht den Punkt erreicht, an dem militärische Einrichtungen als Sache der Vergangenheit behandelt werden können; jedoch können und müssen wir einen wirksamen Plan zur Schaffung einer Friedensordnung erarbeiten. Diese Möglichkeit sollte sich aus der Angst vor den furchtbaren, sich aus der Krise ergebenden Bedingungen unter den Nationen der Welt gerade jetzt bieten. Es bedeutet eine gewisse Erweiterung des Prinzips des Westfälischen Friedens, eine Reform, wie sie auch in meinem Vorschlag eines amerikanischen Angebots an Rußland, China und Indien angelegt ist: Praktisch sollten die Vereinten Nationen die Rolle eines Vermittlers übernehmen, um ein Kooperationsabkommen unter notwendigerweise vollkommen souveränen Nationalstaaten zu erreichen.
Nach meiner Auffassung wäre der gegenwärtige russische Plan für eine Bahnverbindung über die Beringstraße, wenn dies zu einem Magnetbahnnetz zwischen Amerika, Afrika und den eurasischen Nationen ausgeweitet wird, offensichtlich ein Dreh- und Angelpunkt für den Aufbau eines effektiven Systems von Massentransport für Güter und Personen. Dieses System schüfe optimale Bedingungen für einen weltweiten Fortschritt, den die Nationen miteinander teilen, in der unmittelbaren Zukunft - vielleicht für ein Jahrhundert oder mehr, bevor dann weitere grundlegende Reformen angemessen erscheinen.[sup]33[/sup]
Solch ein Verkehrsnetz, das im wesentlichen auf den Bau von Magnetbahnen für den Transport von Personen und hochwertigen Gütern stützt, diente als Bezugspunkt für die weitere Zusammenarbeit zur Errichtung eines katalytischen Handels- und Kreditsystems unter den Nationen der Welt - ein System, in das sich andere Nationen sozusagen „einklinken" können, ohne daß dies ihrer Souveränität abträglich wäre.
Andere unverzichtbare Elemente sind die Schaffung eines dauerhaften Finanz- und Kreditsystems fester Wechselkurse und eine Palette ineinander greifender langfristiger Kooperationsabkommen für Handel und Kredit, die bestimmte gemeinsame Entwicklungsziele für die kommenden ein oder zwei Generationen festlegen. Diese Entwicklung ist notwendig, um ein stabiles Paritätssystem für die Wechselkurse und Kredite zwischen den beteiligten Nationen zu fördern.
Die wichtigste Vorsicht sollte dabei hinsichtlich der richtigen Form der Landeswährung walten. Die Erfahrungen unter dem britischen Empire und der Zeit davor sollten uns gelehrt haben, daß Wucher nicht erlaubt werden darf, und daß wir anstelle der Geldsysteme ein internationales vertraglich geordnetes Kreditwesen brauchen, das auf den „Hamiltonischen" Wirtschaftsprinzipien aus den besseren Tagen unseres US-Verfassungsstaates beruht. Das Ergebnis der Reform sollte ein System fester Wechselkurse sein, das je nach Bedarf auch Schutzzölle und verwandte protektionistische Maßnahmen beinhalten kann.[sup]34[/sup]
Die Bedingungen, die sich eine Gruppe von Nationen für eine solche Zusammenarbeit auferlegt, müssen sich dabei auf wenige Kernpunkte beschränken; man kann dann vielleicht einige zusätzliche Maßstäbe setzen - mehr weil man sie bewundert, als weil sie vorgeschrieben sind.
Es ist an der Zeit, Frieden durch Entwicklung zum grundsätzlichen Maßstab der Beziehungen zwischen Ländern zu machen, anstelle der unterschwellig feindlichen Beziehung, die bisher mit dem Begriff des Wettbewerbs verbunden war.
Man sollte das, was ich in diesen wenigen abschließenden Abschnitten behandelt habe, im Lichte dessen sehen, welches furchtbare Elend unter den meisten Völkern und Nationen immer noch herrscht - nicht nur in Form brutaler Konflikte und unterschiedlicher Entbehrungen, sondern hinsichtlich der erbärmlich geringe Fürsorge für die Mitmenschen, sei es eine andere Nation oder ein Mitbürger, in den meisten Ländern der Welt. Meiner Ansicht nach gibt es keinen vernünftigen Grund, warum diese häßlichen Bedingungen weiter bestehen sollten, außer man hat sich mehr oder weniger an sie gewöhnt.
Nur sehr wenige der heute lebenden Menschen haben [i]bisher [/i]erkannt, wie tödlich die Gefahr ist und [i]wie nahe [/i]wir uns überall in der Welt am Rande des Abgrunds bewegen. Diese Gefahr hat sich während der letzten zwei Jahrzehnte, besonders aber im Laufe des letzten Jahrzehnts in den Amtszeiten von George W. Bush jun. aufgebaut. Wir sind jetzt sozusagen nur noch Minuten von einer der schlimmsten globalen Katastrophen der bisher bekannten Geschichte der Menschheit entfernt.
Aber die Welt ist jetzt auch an einem vergleichbaren Punkt wie dem Vorabend des Westfälischen Friedens von 1648 nach 30 Jahren furchtbarem Krieg. Die Kriege waren seit 1492 immer wieder aufgeflammt, und Menschen bekämpften sich nicht als Menschen, sondern, wie Friedrich Schiller es beschrieb, wie wilde Tiere, ähnlich wie heute in Südwestasien. Nur durch die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges und der vorausgegangenen Konflikten des Jahrhunderts davor und aus einer ausreichenden Verzweiflung heraus akzeptierten Männer und Frauen den Frieden.
Die Welt ist jetzt mit einem Holocaust konfrontiert, der viel schlimmer zu werden droht als der Dreißigjährige Krieg. Die Möglichkeit einer Form des Friedens, wie ich ihn hier in Umrissen vorgeschlagen habe, hängt zu einem gewissen Grad davon ab, daß maßgebliche Kreise erkennen, welcher schier unvorstellbare Schrecken den Menschen bevorsteht, wenn nicht sehr bald Abkommen geschlossen werden, wie ich sie als amerikanische Initiative gegenüber Rußland, China und Indien vorschlage.
Es ist endlich Zeit, daß die Menschheit es wagt, moralisch erwachsen zu werden. Zumindest sollten wir den olympischen Zeus aus dem [i]Gefesselten Prometheus[/i] des Aischylos begraben.
[h2]Anmerkungen[/h2]
1. Winston Churchill betrieb schamlos öffentliche Propaganda für Benito Mussolinis faschistische Diktatur, fast noch bis zu dem Tag, als sich italienische Truppen Hitlers Streitkräften beim Überfall auf Frankreich anschlossen. Wie der deutsche Feldmarschall Walter von Reichenau sagte ([i]rückübersetzt[/i]): „Wir haben Frankreich nicht erobert. Es wurde uns ausgeliefert." Die faschistische Ausrichtung der von Synarchisten beherrschten schuldigen französischen Regierung ist in US-Geheimdienstberichten der damaligen Zeit umfassend belegt. Siehe dazu den Bericht von Pierre Beaudry von [i]EIR[/i] mit umfassendem Archivmaterial zur Frage des Synarchismus. Als Benito Mussolini zum letzten Mal lebend gesehen wurde, war der amerikanische OSS-Regionalchef für Italien Max Corvo hinter ihm her, und Mussolini bemühte sich verzweifelt, mit seiner Geliebten zur Schweizer Grenze zu gelangen, wo sein alter Kumpan Winston Churchill auf ihn wartete. Später fand man Mussolini und seine Geliebte tot in einer Tankstelle, an den Füßen aufgehängt, und der Wagen voller Dokumente, die er mit über die Grenze nehmen wollte, war weg. Von den Dokumenten tauchte nur ein Teil und erst viel später wieder auf. Churchills eigener Bericht über seine Verwicklung in den Skandal des britischen Königs Edward VIII. läßt sich nach Belieben verstehen. Schließlich war es der Chef der Bank of England, Montagu Norman, der Hitler an die Macht brachte, und das mit Hilfe seines Geschäftspartners Prescott Bush - dem Großvater des heutigen US-Präsidenten George W. Bush, der damals ein hoher Manager der Bank Brown Brothers Harriman war. Siehe Webster Tarpley und Anton Chaitkin, [i]George Bush: The Unauthorized Biography[/i], Washington 1992, über Bushs Beziehungen zu den entsprechenden Londoner Finanzkreisen, die Hitler an die Macht hievten.] In den gleichen oder ähnlichen Kreisen zeigt sich heute zunehmend ein ähnlicher Reflex. Einige sind vielleicht sogar versucht, zu fragen: „Ist Gordon Brown praktisch ein neuer Neville Chamberlain?" Brown ist derzeit nicht gerade glücklich und zufrieden; aber wie der einst gefeierte „Miniver Cheevy" hat er seine Gründe.
2. Nachdem Lord Palmerston 1861-65 mit seinem bewaffneten Vorgehen gegen die USA und gegen Mexiko unter Präsident Benito Juarez - mit Hilfe Napoleons III. und der spanischen Monarchie - gescheitert war, unternahm das britische Außenamt eine wichtige Anpassung seiner Politik; man benutzte nicht mehr die kontrollierten 48er-Elemente wie Karl Marx vom „Jungen Europa", sondern verlegte sich auf einen neuen Trick, genannt [i]Synarchismus[/i], der in vielen Teilen der Welt unter Bezeichnungen wie Anarchismus oder Faschismus fortlebte. Die Konföderation von 1861-65 wurde vom amerikanischen Zweig des britischen Mazzini-Projekts als „Junges Amerika", einer Erweiterung des „Jungen Europa", geschaffen. Das war weitgehend eine Parodie und Nebenerscheinung von dem, was Simon Bolivar selbst in Kolumbien als Jeremy Benthams „Bolivarische" Bewegung verurteilt hatte.
3. Über Telefon zu einem Spendensammeltreffen am 28. April 2008 in London zugeschaltet, sagte Obama, Amerikas „Sonderbeziehung" mit England müsse „neu kalibriert" werden. Ein Berater Obamas erläuterte diese Bemerkung gegenüber dem [i]Guardian[/i]: „Wir haben eine Chance, die Beziehung neu zu kalibrieren, so daß das Vereinigte Königreich mit Amerika als vollem Partner zusammenarbeiten kann. Es wird nicht mehr so sein, daß wir voranschreiten und alle anderen folgen uns."
4. Präsident George W. Bush wird manchmal vorgeworfen, eine offen faschistische Politik betrieben zu haben, aber dagegen sprechen die Zweifel an seinen geistigen Fähigkeiten und der Umstand, daß der arme Bush eigentlich nur ein Werkzeug in den Händen von Vizepräsident Dick Cheney war - und der wiederum ein Werkzeug desselben George Shultz, der unter Mitwirkung von Felix Rohatyn der mörderischen Pinochet-Diktatur samt ihrer faschistischen Berater in Chile an die Macht verhalf.
5. Helphand stand seit seiner Wallfahrt nach London Mitte der 1890er Jahre in Diensten der britischen Fabian Society, in die er durch den Zuspruch eines Treffens mit dem Fabian-Society-Agenten Friedrich Engels eingeführt wurde. Für den britischen Geheimdienst spielte „Parvus" eine Rolle im Waffenhandel und bei verwandten Aktivitäten im Zusammenhang mit der britischen Steuerung der „Jungtürken".
6. Siehe „Was die deutschen Medien nicht hören wollen: 14 ,elder statesmen' fordern Weltfinanzkonferenz", in [i]Neue Solidarität [/i]Nr. 23, 2008.
7. Da sich unter meinen Vorfahren ebenso reichlich Engländer wie Franzosen befinden, die seit etwa Mitte des 17. Jahrhunderts in Amerika lebten, und Mitte des 19. Jahrhunderts noch ein starker schottischer und auch ein kleinerer irischer Zusatz dazukam, muß ich zugeben, daß ich ein gewisses freundliches Gedenken für die empfinde, die sozusagen auf der Heimatscholle „zurückgeblieben" sind.
8. Da sich unter meinen Vorfahren ebenso reichlich Engländer wie Franzosen befinden, die seit etwa Mitte des 17. Jahrhunderts in Amerika lebten, und Mitte des 19. Jahrhunderts noch ein starker schottischer und auch ein kleinerer irischer Zusatz dazukam, muß ich zugeben, daß ich ein gewisses freundliches Gedenken für die empfinde, die sozusagen auf der Heimatscholle „zurückgeblieben" sind.
9. Für mich liegt das eigentliche Interesse des britischen Volkes nicht in glaubwürdigen Gerüchten über ihre Abstammung von normannischen Rittern, sondern in der kulturellen Entwicklung - allem voran der große klassische Aufbruch der Renaissance seit der Thronbesteigung Heinrichs VII. im 15. Jahrhundert, dem die Anhänger der Winthrops und Mathers in der Plymouth-Siedlung und der Massachusetts Bay Colony und die geistigen Erben von Gottfried Wilhelm Leibniz so viel verdankten.
10. Es ist bemerkenswert, daß Smith diesen Auftrag 1763 erhielt, nach dem Erscheinen seiner albernen [i]Theorie der ethischen Gefühle[/i], aber erst mehr als ein Dutzend Jahre später das Ergebnis dieses Auftrags sichtbar wurde. Smiths explizit antiamerikanisches Traktat [i]Der Wohlstand der Nationen[/i] von 1776 entlehnte ganze Teile von A.R.J. Turgots [i]Gedanken über die Bildung und Verteilung von Wohlstand[/i]: ein Beispiel für das widerliche Abkupfern angeblicher Weisheiten eines Ignoranten.
11. H. Graham Lowry, [i]How The Nation Was Won: America's Untold Story[/i], Washington 1988.
12. Siehe auch Lyndon H. LaRouche jr., „Science & The Making of History", [i]EIR,[/i] 10. Juni 2008. Eine der Schlüsselfiguren in den europäischen Kreisen, die Franklin zu Hilfe kamen, war Abraham Gotthelf Kästner (1719-1800), ein führender Mathematiker des 18. Jahrhunderts und wichtiger Fürsprecher der Werke von Gottfried Wilhelm Leibniz und Johann Sebastian Bach; er spielte außerdem eine wichtige Rolle im Leben von Gotthold Ephraim Lessing, erneuerte von Deutschland aus William Shakespeares Lebenswerk und Tradition und war der führende Lehrer für Mathematik und deren Geschichte in jenem Jahrhundert. Siehe seine [i]Geschichte der Mathematik [/i](1796), Nachdruck bei Georg Olms Verlag, Hildesheim-New York, 1970. Leider wird in dem Vorwort, das dem Nachdruck hinzugefügt wurde, Kästners Einfluß am Ende des 18. Jahrhunderts verdreht dargestellt, wie es für das Gerede am Ende des 20. Jahrhunderts über Kästners Rang unter den Mathematikern seiner Zeit nur allzu typisch ist.
13. Lord Palmerston, der einstige Gönner des britischen Zöglings Karl Marx, hat zwar zusammen mit seiner Schöpfung Napoleon III. diese Operationen geleitet, doch ihre Ursprünge gehen auf 1782 zurück, als Lord Shelburne das britische Außenamt gründete und seinen Lakaien Jeremy Bentham zum Leiter eines Geheimkomitees ernannte, das nicht nur das Außenamt lenkte, sondern auch der Bolivarischen Revolution in Südamerika eine imperiale Stoßrichtung gegen die Vereinigten Staaten gab (was Simon Bolivar selbst später anprangerte). Bentham baute auch den Lord Palmerston auf, der den Auftrag dafür gab, die britische Verrätermarionette, die Konföderierten Staaten von Amerika, zu schaffen. Nur so versteht man die strategische Bedeutung der Situation, in der die legitime mexikanische Regierung von Präsident Benito Juarez dank des Sieges der USA über die britische Sklavenhalter-Konföderation wieder eingesetzt werden konnte. Der Begriff „faschistisch" für Maximilians Besetzung von Mexiko bezieht sich historisch auf die Wurzeln des aus Frankreich unter Napoleon III. importierten Synarchismus und die Fortdauer des Synarchismus, den Maximilian seinen heutigen Bewunderern in Mexiko und anderen Teilen Iberoamerikas vermachte.
14. Siehe Anton Chaitkin, [i]Treason in America: From Aaron Burr to Averell Harriman, Washington 1999.[/i]
15. Für entsprechende Theologen ist es sehr bedenklich, daß die Geburt Jesu von Nazareth mit der Herrschaft von Augustus Cäsar zusammenfällt und daß seine Kreuzigung durch die Befehlsgewalt des damals auf Capri lebenden Kaisers Tiberius veranlaßt wurde. Die Hinrichtung wurde von Pontius Pilatus, einem von Tiberius adoptierten Familienmitglied, angeordnet. Die blutige Christenverfolgung im Römischen Reich geschah auf Befehl der Nachfolger des Kaisers Tiberius, die mit dem Kult des Mithra-Palastes auf Capri verbunden waren.
16. Prinz Philips WWF-Organisation verteilt an ihre Unterstützer Andenken in Form ausgestopfter Vampirfledermäuse.
17. Dieser Aspekt war Teil der Arbeiten des Autors zum Verständnis der frühen Entwicklung von Geldverkehr und Handel im Rahmen seiner Wissenschaft der physischen Wirtschaft während der frühen bis Mitte der 50er Jahre. Das entscheidende Merkmal der Periode der antiken Geschichte in jenem Gebiet war, daß der Gebrauch von Pergament zur schriftlichen Dokumentation von Handelsverträgen zurückging und man wieder Tontafeln in Keilschrift verwendete, wobei eine innere gebrannte Tafel von einer äußeren gebrannten Tontafel umfaßt war. Leider waren die biblischen Archäologen, die in einer bestimmten Periode Mesopotamien untersuchten, mehr beschäftigt damit, die Adresse von Abraham in Ur ausfindig zu machen, als sich mit dem wertvollen historischen Wissen, das in den antiken Archiven der Tontafeln verborgen lag, angemessen zu beschäftigen. Der Gebrauch von Pergament für Handels- und Geschäftsdokumente wird allgemein mit der beherrschenden Rolle von Tyros im Handel des östlichen Mittelmeers in Verbindung gebracht.
18. In diesem Zusammenhang entwickelt sich die eigenartige Stellung des Mithras-Kultes innerhalb des Römischen Reiches, die von Octavian/Augustus mit der Priesterschaft ausgehandelt wurde und seitdem herausragend blieb. Aber obwohl der Kult von den Cäsaren protegiert wurde, wurde er erst viel später in der Stadt Rom zugelassen.
19. Das Aufkommen der Magnetbahntechnik als möglicher Ersatz für das Rad-Schiene-System und der Beschluß, eine Verbindung zwischen Eurasien und Amerika über die Beringstraße herzustellen, ermöglichen ein weltweites Hochgeschwindigkeits- und Massentransportmittel für den Güter- und Personenverkehr, das wirtschaftlicher ist als der Gütertransport und auch große Teile des Personenverkehrs per Flugzeug.
20. Auch für das Vereinigte Königreich, das von den Lasten seiner imperialen Parasiten befreit würde, wären beide Entwicklungen von großem Nutzen. Bisher wird die Mehrheit der britischen Bürger von einer imperialistischen, habgierigen Klasse in einem Zustand unterdrückter Lebensbedingungen gehalten. Aber zu diesem wichtigen Thema des Abschnitts zu einem späteren Zeitpunkt mehr.
21. So vergleicht z.B. Bal Gangadhar Tilak in seinem Buch [i]Orion, oder die Untersuchung der Vorgeschichte der Veden[/i] (1893) die vedischen mit den europäischen Quellen.
22. Man darf nicht einfach darüber hinweggehen, daß zwischen der Wissenschaftsmethode, die aus den unmittelbaren Beobachtungen folgt, und der akademischen Interpretation des Textes oft ein wesentlicher Unterschied besteht. Letztere darf kein Ersatz für die höhere Autorität einer naturwissenschaftlichen Methode sein, die qualitative Prinzipien der menschlichen Geistestätigkeit berücksichtigt, wie ich sie hier und in früheren Schriften hervorgehoben habe. Forscher, die diese intellektuelle Reife nicht erreicht haben, sollten sich über sich selbst schämen.
23. In jüngster Zeit war der frühere britische Premierminister Tony Blair der bekannteste Übeltäter im Dienste des „Vaters der Lügen", als er den leichtgläubigen und heimtückischen Narren von Präsidenten im Weißen Haus vorsätzlich zu einem ausgedehnten, kriminell dummen Abenteuer des praktizierten Bösen, dem Krieg in Südwestasien, anstiftete. Nicht nur in bezug darauf war Blairs Verhalten zutiefst unchristlich.
24. D.h. Analysis situs, die sich als das Prinzip ausdrückt, welches dem Kepler-Leibnizschen Begriff des [i]ontologisch[/i] (nicht räumlich) [i]Infinitesimalen[/i] innewohnt.
25. Man sollte Leibniz' „Streben nach Glückseligkeit" in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung als grundlegendes Rechtsprinzip verstehen, welches die Grundprinzipien der amerikanischen Verfassung samt ihrer Präambel in sich einschließt.
26. Man beachte, was ich an anderer Stelle betont habe, daß nach den Plänen von Präsident Roosevelt die britischen und anderen Kolonialreiche und daß Währungssysteme anglo-holländischen liberalen „monetaristischen" Typs abgeschafft werden sollten, was ein unverzichtbarer Teil zur Eliminierung des Kolonialismus und seiner Abarten wäre. Nach Roosevelts Tod half sein Nachfolger, der Churchill-Sympathisant Harry S. Truman, dem britischen Empire bei der Wiederherstellung der anglo-holländischen und verwandten Kolonialreiche, die Roosevelt eigentlich abschaffen wollte. Truman paßte neokolonialistische Strukturen an Keynes' Vorschlag auf der Bretton-Woods-Konferenz 1944 an, womit Präsident Roosevelts Entwurf eines Systems wirklich souveräner nationaler Währungen aufgegeben und statt dessen das weltweite Bretton-Woods-System der Nachkriegszeit an das anglo-holländische liberale monetaristische System angeglichen wurde. Der letzte bedeutende Versuch, die wichtigsten Elemente von Präsident Franklin Roosevelts Entwurf zu retten, wurde nach der Ermordung Präsident John F. Kennedys und dem Beginn des Indochinakriegs von 1964-75 verspielt. Die US-Regierungen unter den Präsidenten Nixon, Ford und Carter 1969-81 beseitigten die wichtigsten noch verbliebenen Überreste wirtschaftlicher Vernunft aus der amerikanischen Politik. Danach war es nur noch eine Frage der Zeit, bis der jetzt heraufziehende allgemeine Zusammenbruch des Weltfinanzsystems die Frucht der Maßnahmen in der Zeit von 1969-81 würde.
27. Dies drückte sich darin aus, daß ich Begriff „Dynamische Wirtschaftsmethoden" benutzte, den ich zwischen 1959 und 1962 zu dem Titel [i]„Dynemco"[/i] verkürzte.
28. Meine Unsicherheit in dieser Frage verstärkte sich durch eine Debatte über die Frage von „Energie", die ich 1994 mit meinem später verstorbenen Freund Pobisk Kusnetsow in Moskau führte, in der Pobisk in seiner Rechtfertigung des falschen reduktionistischen Energiekonzeptes von Clausius u.a. einen Irrtum aus gewissen Argumenten Wernadskijs aus den dreißiger Jahren wiederholte.
29. Das Problem, das [i]ontologisch Infinitesimale [/i]eines kompetenten physikalischen Kalkulus darzustellen, ist das typische Beispiel des entsprechenden Problems. Siehe auch Riemann zu dieser Frage.
30. Zwar waren diese ökonomischen Ansichten auf Grundlage von Russells [i]Principia Mathematica[/i] bereits Ende der dreißiger Jahre weit fortgeschritten, doch erst die aufeinanderfolgenden Ausgaben von [i]Spieltheorie und wirtschaftliches Verhalten[/i] von Oskar Morgenstern und von Neumann während des Kriegs und in der Nachkriegszeit lösten den verwandten radikalpositivistischen Amoklauf der frühen Nachkriegszeit aus.
31. Wie die Erfahrung unserer Nation als „Schmelztiegel" demonstriert hat, ist es nicht die Sprache an sich, die eine gesunde nationale Souveränität schafft, sondern eine lebensfähige und reiche, sich selbst entwickelnde Sprachkultur. Die große Herausforderung ist, eine gemeinsame nationale Kultur zu gründen, die aus einer Anstrengung erwächst, unterschiedliche Sprachformen in einen dynamischen Prozeß der Vermittlung einer gemeinsamen Kultur einzubinden. In einzigartiger Weise schreibt die Präambel der US-Bundesverfassung vor, was von uns verlangt wird. Auch die Beispiele Chinas und Indiens zeigen die prinzipiellen wichtigen Herausforderungen bei der Aufgabe, eine Nation zu gründen. Die Ziele der Einheit einer nationalen Bestimmung und der Bewahrung der Ironien zwischen unterschiedlichen Sprachgewohnheiten widersprechen sich nur scheinbar, und deshalb müssen sie beide verfolgt werden - wir Amerikaner sollten das gelernt und zur Erbauung anderer demonstriert haben. Hier sollte auch Sun Yat Sens Plan für den Bau eines chinesischen Eisenbahnnetzes erwähnt werden.
32. Man sollte erkennen, daß der Abbau des amerikanischen Eisenbahnnetzes zugunsten von Luft- und Autobahnverkehr seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein bewußter, malthusianischer Schwindel war, den mächtige anglo-holländische Finanzmonopole betrieben - genau so wie die Verlagerung industrieller und landwirtschaftlicher Kapazitäten in Gegenden außerhalb der USA und Europas diese Teile der Welt vor allem seit 1969 praktisch noch ärmer gemacht hat. Dies sind eindeutig pro-malthusianische Maßnahmen mit beabsichtigten Folgewirkungen.
33. In meinem Alter von 85 Jahren erstarre ich nicht in Ehrfurcht, wenn ich an den Zeitraum eines Jahrhunderts denke.
34. Wir sollten die Währungen mit festen Wechselkursen aneinander binden und Preisschwankungen nach Maßgabe von Paritätspreisen für die jeweiligen Produkte zulassen.