Über den „ großen Umbau der Firma Deutz AG“ wurde dieser Tage mehrfach berichtet. Es handelt sich um die älteste Motorenfabrik der Welt, ursprünglich im März 1864 in Köln gegründet. Die Firmengeschichte ist identisch mit der Entwicklungsgeschichte des Ottomotors in Deutschland und noch heute besteht das Kerngeschäft in der Herstellung und Wartung von besonders großen Verbrenner-Motoren für Bau-und Landmaschinen.
Wahlkampfschild 2008
Da es auf dem Acker und im Gelände so schnell keine Aufladestationen geben wird, war man bisher dem Zugriff Brüsseler Quoten für die Elektrifizierung weniger ausgesetzt als die übrige Automobilbranche. Befeuert durch den Druck der Ideologen, der Investoren und Aktionäre steuert trotzdem alles auf einen Umbau hin. Allerdings, und das sei hier besonders hervorgehoben, hat die Deutz AG unter den verschiedenen Optionen wenigstens eine gefunden, die einen Weg in die Zukunft verspricht und vielleicht sogar als Beispiel dienen kann. Der Abschluss einer Partnerschaft mit dem indischen Landtechnikkonzern TAFE (Tractors and Farm Equipment Limited), der 30.000 Deutz-Motoren in Lizenz herstellen will, war das Ergebnis, das der Vorstandsvorsitzende Dr. Sebastian Schulte von seiner Indienreise mitbrachte und das selbst in der FAZ als strategisch bedeutend bezeichnet wurde:
„TAFE hat als Lizenznehmer ein Interesse, die Motoren gut und günstig zu produzieren, Deutz wiederum ein Interesse möglichst viele in Märkten zu verkaufen, die besonders preissensibel sind und die bislang mit der teureren deutschen Produktion nicht bedient werden können.“
Offensichtlich hat die Geschäftsführung verstanden, dass eine Kooperation mit dem aufstrebenden globalen Süden von zukünftiger Bedeutung sein kann. „Zudem wollen wir die Komponenten auch hier in Köln einsetzen, um die Produktion günstiger zu machen und sie damit langfristig zu sichern“ sagte Schulte „wir stehen zu unserem deutschen Standpunkt.“ Eine Entscheidung also, die eine Win-Win Kooperation für Jahrzehnte verspricht und ganz in der Tradition dieses alten Industrieunternehmens steht.
Warum sollen wir hier Spitzentechnik aufgeben, die in anderen aufstrebenden Kontinenten erst noch zu ganzer Entfaltung kommen kann? Mit dem Vielfachen von 30.000 Traktoren kann eine Entwicklung in Gang kommen, die eine ertragreiche Landwirtschaft an die Stelle von Hunger setzt und Industrieentwicklung an die Stelle von Mangelwirtschaft. Der enorm wachsende Bedarf an Strom ist ein deutlicher Gradmesser für die Geschwindigkeit der gegenwärtigen Entwicklung. Indien wird bis März 2025 mehr als 15 Gigawatt an Kraftwerkskapazität zugebaut haben und will bis 2032 insgesamt 90 Gigawatt an kohlebefeuerter Kapazität hinzufügen.
Die anderen beiden Optionen für den Umbau folgen leider dem Trend der bereits gescheiterten Energiewende: zum einen der Zukauf der amerikanischen Firma Blue Star Power Systems, einem Hersteller von Stromerzeugungsaggregaten und zum anderen die Aussicht auf den Einstieg ins Rüstungsgeschäft, wobei man an Motoren für bereifte Panzerfahrzeuge denkt.
Von Andrea Andromidas. Die Autorin ist Mitglied im hessischen Landesvorstand der BüSo.
BüSo-Blog: https://www.bueso.de/stoppt-gruenen-feudalismus
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