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Dietrich Bonhoeffers Rolle im deutschen Widerstand

Heute vor 80 Jahren, am 9. April 1945, wurde der Widerstandskämpfer und evangelische Theologe Detrich Bonhoeffer im KZ Flossenbürg hingerichtet.

Einen Artikel zu seinem Leben und seiner Bedeutung können Sie hier lesen. Der Aufsatz erschien zuerst am 5.4.1995 zum 50. Jahrestag seiner Ermordung.

In der Schrift Nach zehn Jahren, die er zur Jahreswende 1942/43 für Freunde wie Hans von Dohnayni und General Oster schrieb, wandte er sich gegen „den Kurzschluß ungeschichtlich und unverantwortlich denkender Prinzipienreiter“, die sich von ihrer Verantwortung abwendeten, wenn plötzlich einmal das Böse Erfolg habe und es gefährlich werde: „Angesichts solcher Lage erfahren wir, daß weder theoretisch zuschauen, kritisieren und rechthaben wollen, also die Weigerung, sich auf den Boden der Tatsachen zu stellen, noch Opportunismus, also die Selbstpreisgabe und Kapitulation angesichts des Erfolgs, unserer Aufgabe gerecht wird. Weder beleidigte Kritiker noch Opportunisten wollen und dürfen wir sein, sondern an der geschichtlichen Gestaltung - von Fall zu Fall und in jedem Augenblick, als Sieger oder als Unterlegene - Mitverantwortliche. Die Rede vom heroischen Untergang angesichts einer unausweichlichen Niederlage ist im Grunde sehr unheroisch, weil sie nämlich den Blick in die Zukunft nicht wagt. Die letzte verantwortliche Frage ist nicht, wie ich mich heroisch aus der Affäre ziehe, sondern wie eine kommende Generation weiterleben soll. Nur aus dieser geschichtlich verantwortlichen Frage können fruchtbare - wenn auch vorübergehend sehr demütigende Lösungen entstehen. Kurz, es ist sehr viel leichter, eine Sache prinzipiell als in konkreter Verantwortung durchzuhalten.“

„Optimismus ist in seinem Wesen keine Ansicht über die gegenwärtige Situation, sondern er ist eine Lebenskraft, eine Kraft der Hoffnung, wo andere resignieren, eine Kraft, den Kopf hoch zu halten, wenn alles fehlzuschlagen scheint, eine Kraft, Rückschläge zu ertragen, eine Kraft, die die Zukunft niemals dem Gegner läßt, sondern sie für sich in Anspruch nimmt. Es gibt gewiß auch einen dummen, feigen Optimismus, der verpönt werden muß. Aber den Optimismus als Willen zur Zukunft soll niemand verächtlich machen, auch wenn er hundertmal irrt. Er ist die Gesundheit des Lebens, die der Kranke nicht anstecken soll.“

 

 

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