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Direktor des Weltnahrungsmittelprogramms warnt vor 300.000 Hungertoten täglich

David Beasley, Exekutivdirektor des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP), warnt vor der tödlichen Gefahr für die Menschheit, wenn die Lebensmittel-Versorgungskette zusammenbricht, was wegen der Corona-Pandemie in vielen Teilen der Welt bereits begonnen hat. Es könnten täglich bis zu 300.000 Menschen verhungern. In seiner Rede vor dem Atlantic Council am 8.5. stellte Beasley fest, am 75. Jahrestag des Kriegsendes in Europa könnte 2020 als das tödlichste Jahr für die Menschheit seit dem Zweiten Weltkrieg in die Geschichte eingehen. „Damals war es eine harte Zeit, aber die Versorgungsketten sind nicht zusammengebrochen, außer in Kriegsgebieten. Im Moment brechen überall auf der Welt Lieferketten zusammen.“

Schon vor dem Auftreten des Coronavirus hatte Beasley seit Dezember die Regierungen vor dem erschütternden Ausmaß der kommenden humanitären Krise gewarnt, „insbesondere im Jemen, in Syrien, Libanon, Sudan, der Demokratischen Republik Kongo, Äthiopien und Somalia“. Zu der Zeit begannen die Wüstenheuschrecken Saat und Ernte zu bedrohen, nun steht eine zweite Welle von ihnen bevor, die voraussichtlich zwanzigmal schlimmer ausfallen wird.

In einem Gastbeitrag in der New York Times vom 30.4. hatte der äthiopische Ministerpräsident Abiy Ahmed den von der G-20 angebotenen Aufschub der Schuldenrückzahlung bis Ende des Jahres begrüßt. Er hatte jedoch betont, um eine „humanitäre Katastrophe“ abzuwenden, brauche man einen „Schuldenerlaß“. Er konstatierte: „Im Jahr 2019 haben 64 Länder, fast die Hälfte davon in Subsahara-Afrika, mehr für den ausländischen Schuldendienst als für das Gesundheitswesen ausgegeben.“ So gebe sein Land doppelt soviel für die Tilgung der Auslandsschulden aus wie für die Gesundheitsversorgung. Die Ausbreitung von COVID-19 verschärfe das Problem erheblich.

Abiy wies darauf hin, daß anders als viele glauben, „staatliche bilaterale Gläubiger für viele Entwicklungsländer nicht mehr die Hauptquelle der Auslandsschulden sind“, für den größten Teil der Schulden seien vielmehr „private Gläubiger, darunter Investmentbanken und Staatsfonds“ zuständig. Der äthiopische Staatschef fordert diese Banken und Fonds auf, „ihren Teil zu den Bemühungen beizutragen, die afrikanischen Volkswirtschaften aus der dauerhaften Lähmung zu retten...“. Er schrieb eindringlich: „Es wäre moralisch nicht zu rechtfertigen, wenn die Mittel, die durch ein Moratorium auf bilaterale Schuldenrückzahlungen freiwerden, für die Bezahlung privater Gläubiger verwendet würden, anstatt Leben zu retten.“

In einer Resolution für eine Weltgesundheitsinfrastruktur, die vom internationalen Schiller-Institut zirkuliert wird und die die BüSo unterstützt, heißt es dazu:

"...Wir fordern eine globale Gesundheitsinfrastruktur im wirklichen Sinn. Die Welt braucht mehr Krankenhäuser, mehr Intensivbetten, viel mehr ausgebildete Ärzte, mehr Testkapazitäten, Schutzausrüstungen und Beatmungsgeräte. Aber es wird noch viel mehr benötigt. Armut, Unterernährung, fehlender Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen – auch das sind Gesundheitsfragen.

Unsere Würde als Menschen ruft uns zur Zusammenarbeit auf, um Armut durch Entwicklung zu überwinden. Die ganze Welt muß vor Krankheiten geschützt werden, die uns alle bedrohen.

Hindernisse, die eine Zusammenarbeit zwischen den USA, China, Rußland und Indien verhindern, müssen aus dem Weg geräumt werden, um sicherzustellen, daß die Welt nie wieder einer solchen Bedrohung ausgesetzt wird.

Um all dies möglich zu machen, brauchen wir ein Neues-Bretton-Woods-System – internationale Abkommen zur wirtschaftlichen Entwicklung, so wie sie Franklin Roosevelt am Ende des Zweiten Weltkriegs anstrebte, und dann von Lyndon LaRouche weiterentwickelt wurden."

(Siehe Video dazu: "Die Wirtschaftsprinzipien, mit denen das Coronavirus besiegt werden kann" - englisch)

 

 

 

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