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Düngemittelproduktion kollabiert in Europa: Produktion statt Spekulation!

Inmitten massiver Landwirteproteste am 31.8. gegen die grüne EU-Politik verschärfen die astronomischen Gaspreise die Nahrungsmittelkrise. Wo bleibt die Regierung, die für das Gemeinwohl und nicht das Wohl von Spekulanten und Kartellen zu sorgen hat? 

Besonders gravierend ist der Mangel an Düngemitteln. Dünger ist meist stickstoffbasiert und wird aus Ammoniak hergestellt, das wiederum aus Erdgas gewonnen wird. Der Preisanstieg führte schon zu einer Welle von Stillegungen in der europäischen Stickstoff-Düngerproduktion. „Mehr als 70% der europäischen Produktionskapazitäten wurden bereits abgebaut. Wenn die Situation anhält, befürchten wir, daß auch der Rest der Produzenten betroffen sein könnte“, sagte Jacob Hansen, Generaldirektor vom Verband der europäischen Düngemittelindustrie, Fertilizers Europe.

Yara, der weltgrößte Hersteller chemischer Düngemittel, kündigte am 25.8. an, die Produktion von Stickstoffdünger in Europa um 50% zu kürzen, und hat bereits an mehreren Standorten Anlagen stillgelegt. Der größte britische Hersteller, CF Fertilizers (eine Tochter der amerikanischen CF Holdings), will die Produktion in seinem Werk in Billingham vorübergehend einstellen. Im Juli wurde die Anlage in Ince in Cheshire geschlossen, die bereits im Herbst 2021 die Produktion vorübergehend eingestellt hatte.

In Polen hat die Azoty Grupa SA, der zweitgrößte europäische Hersteller von Stickstoff- und Mehrnährstoffdüngern, seine Fabriken für Stickstoffdünger, Caprolactam und Polyamid 6 (Nylon 6) geschlossen. Die Azoty-Werke in Pulawy haben die Ammoniakproduktion auf etwa 10% der Kapazität reduziert und die Produktion in den Segmenten Kunststoffe und Agro teilweise eingestellt. Der größte baltische Düngemittelhersteller, Achema in Zentrallitauen, stellt seine Stickstoffproduktion am 1.9. ein.

Top Agrar Online berichtet, daß die Produktion der SKW Stickstoffwerke im deutschen Wittenberg-Piesteritz aus technischen Gründen stillsteht. Wegen der angekündigten Gasumlage der Bundesregierung und des schwierigen Marktumfelds könnte dies jedoch noch länger andauern. Auch die BASF, das größte Chemieunternehmen der Welt, erwägt weitere Kürzungen der Ammoniakproduktion.

Ein Einbruch beim Einsatz von Düngemitteln hat verheerende Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Produktion. Um eine Katastrophe zu vermeiden, muss der TTF-Gasmarkt in Amsterdam geschlossen werden! Aber das Ziel der EU-Politik „Farm to Fork“ ist es ohnehin, die Produktion zu reduzieren.

Die tschechische EU-Ratspräsidentschaft hat für den 9.9. eine Dringlichkeitssitzung zur Energiefrage einberufen. Die unbezahlbaren Gas- und Strompreise treffen Unternehmen und Haushalte in ganz Europa wie mit dem Vorschlaghammer, die Rechnungen sind bis zu zehnmal höher als im Vorjahr. Wer nicht zahlen kann, muß den Betrieb einstellen.

Schluß mit dem Wahnsinn. Rettet nicht die Spekulanten und Kartelle, sondern die Produzenten – Landwirte und Betriebe, die unsere Lebensgrundlage erzeugen!

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