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EU-Energiesystem wird 2022 zu Stromausfällen führen

Stromausfälle, wenn auch in kleinerem und lokalem bis regionalem Maßstab, sind in den letzten Jahren in vielen europäischen Ländern zum Alltag geworden. Die Ursachen sind meist Probleme bei der Koordinierung der Strom- oder Gasflüsse zwischen den Hunderten von Netzbetreibern. Vor der ersten großen Richtlinie der Europäischen Kommission 1996 zur Deregulierung und Liberalisierung des Energiesektors wurde die Versorgung durch langfristige Verträge der meist großen Versorgungsbetriebe sichergestellt, die Erdgas und Strom produzierten und transportierten. Im neuen System wurden diese Funktionen jedoch getrennt, es entstand eine Vielzahl neuer kleiner und kleinster Unternehmen, die entweder produzierten oder transportierten oder einfach nur handelten. Heute gibt es allein in Deutschland nicht weniger als 450 Stromanbieter.

Aber auch wenn es im Energiesektor noch größere Einheiten gibt, bringt die Trennung der Funktionen (seit 1996 gab es vier weitere Richtlinien der Kommission) Unsicherheiten für die Versorgung mit sich. Ein Beispiel, das in den Mainstream-Medien kaum Erwähnung fand, war ein Zwischenfall im vergangenen Monat, der in Deutschland zu einem Totalausfall der Gasversorgung hätte führen können, wenn die Regierung nicht mit einem dreistelligen Millionenbetrag eingegriffen hätte. Dieser Vorfall, über den am 9.1. auf der Seite des EIKE-Netzwerks von Energieexperten berichtet wird, belegt die zunehmend dramatische Situation im Energiesektor. 

Im Dezember wies das Bundeswirtschaftsministerium die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) an, einen dreistelligen Millionenbetrag an die Trading Hub Europe GmbH (THE) zu überweisen. Die Handelsgesellschaft hätte sonst das notwendige Gas, um die Gaspipelines im Dezember unter Druck zu halten, nicht bezahlen können. Seit 1.6.2021 hat THE den gesamten deutschen Gasmarkt unter sich und ist für den Einkauf und Transport verantwortlich. Bis dahin war der Markt auf zwei „Manager“ aufgeteilt.

Der Vorfall ist um so alarmierender, als am 31.12. drei Kernreaktoren abgeschaltet wurden, die 6% des deutschen Energiemixes geliefert hatten. Dies und die unzuverlässige Versorgung mit erneuerbaren Energien, insbesondere Windenergie, hat dazu geführt, daß nun deutlich mehr Erdgas eingesetzt werden muß.

Hinzu kommt, daß Gasreserven in Deutschland nicht unbedingt zur Deckung des nationalen Bedarfs verwendet werden, sondern auch an Händler in anderen Ländern verkauft werden, in denen ein Gasmangel höhere Gewinne verspricht, so wie jetzt in Schweden oder Polen. Ermöglicht hat dies die Liberalisierung der EU, mit der die regionalen Versorgungsgarantien aufgehoben und durch einen gesamteuropäischen Energiemarkt ersetzt wurden. Wenn diese Politik nicht rückgängig gemacht wird, wird Europa mit Sicherheit mit mehr und noch größeren Stromausfällen konfrontiert werden.

Mehr dazu:

https://www.bueso.de/kritische-infrastruktur-deutschland-ohne-sichere-energieversorgung-geschuetzt

https://www.bueso.de/spekulation-stoppen-energiepreise-senken

https://www.bueso.de/wollen-verhindern-weihnachten-frieren-fruehjahr-hungern

Broschüre: https://www.bueso.de/stoppt-klimaschwindel-wall-street-city-london

https://www.bueso.de/vier-gesetze

Broschüre: https://www.bueso.de/deutschlands-rolle-beim-aufbau-weltwirtschaft

 

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