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EU-Kommission bereitet Weg für europäische Hungeraufstände

In einem Beitrag für die französische Zeitung [i]l´Humanité[/i] am 27. Juni riefen Luc Guyau, Präsident des FAO-Rates und früherer Landwirtschaftsgewerkschafter und der frühere französische Kooperationsminister Jacqes Godfrain energisch dazu auf,  die „einheimische Nahrungsmittelhilfe" für Bedürftige innerhalb der EU zu gewährleisten. Godfrain ist zur Zeit Präsident  der Allianz zur Bekämpfung von Hunger und Mangelernährung (Allies por combatre la faim et la malnutrition).

Der Anlaß ist die brutale Entscheidung der Europäischen Kommission vom 20. Juni, den Haushalt zur Bereitstellung von Nahrungsmittelhilfe für die Ärmsten der Bevölkerung (PEAD) um 80 % von 500 Millionen Euro auf 113 Millionen Euro jährlich zu kürzen. Dieser Schritt erfolgte auf einen Entscheid des Europäischen Gerichtshofes nach einer Klage von Deutschland und Schweden, dass diese Hilfen gegen die EU-Regeln verstießen. Gemeinnützige Organisationen und Tafeln, die annähernd die Hälfte ihres Budgets aus der PEAD-Beihilfe bekommen, berichten, dass mindestens 2 Millionen Menschen in Europa unmittelbar durch fehlenden Zugang zu Nahrungsmitteln bedroht sind.

Es heißt in dem Beitrag von Guyeau und Godfrain: "Heute leben, in einem der reichsten Gebiete der Welt, 16 Millionen der Bevölkerung der EU - also nahezu einer von fünf Europäern - unterhalb der Armutsgrenze. 13 Millionen Menschen überleben dank des [PEAD] Nahrungsmittelprogramms mit einheimischer Nahrungsmittelunterstützung".

Die bisherige PEAD-Nahrungsmittelhilfe von 496 Millionen Euro, "macht nur 0,004 Prozent des Europäischen Bruttosozialproduktes aus! Vergleicht man diese magere Zahl einmal mit den Milliarden Euro, die jeden Tag in die Spekulation fließen! ..." „Das Recht auf Nahrung ist ein heiliges Recht, weltweit bestätigt und verfassungsmäßig in 106 Ländern geschützt. Nahrungsmittelsicherheit ist [u]die [/u]Voraussetzung dafür, daß sich Menschen wie auch die Nationen entwickeln können."

Beide verweisen dann auf die große Herausforderung, die es angesichts der Destabilisierung ganzer Nationen durch Nahrungsmittelrevolten und den Spekulationen auf den Roshtoffmärkten bei Grundprodukten zu bewältigen gilt, um eine wachsende Menschheit ausreichend mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Und sie verweisen auf die "ernste Zahl von fast 1 Mrd. Menschen, die Hunger leiden."

"...Der Blick auf morgen, zumindestens für diejenigen Männer und Frauen, denen die Worte ‚Sicherheit' ‚Frieden', ‚Menschlichkeit' und ‚Brüderlichkeit' etwas bedeuten, kann nicht dazu führen, [soetwas wie] das PEAD-Programm zu unterdrücken oder an den Rand zu drängen."

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