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Die Euro-Lüge: Der Kapitalismus und seine Gesetze

[pretitle]Die Euro-Lüge[/pretitle]

[title]Der Kapitalismus und seine Gesetze[/title]

[author]von Lyndon LaRouche[/author]

[date]12. Dezember 2007[/date]

[hr]

[i]Prof. Wilhelm Hankel war Staatssekretär im Bundesfinanzministerium unter Karl Schiller und zehn Jahre lang Chefökonom der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Zusammen mit den Professoren Schachtschneider, Nölling und Starbatty klagte er 1997 gegen die Einführung des Euro. Schon 1999 und seitdem mehrfach sprach Prof. Hankel bei Konferenzen des von Lyndon LaRouche gegründeten Nachrichtenmagazins [/i]EIR[i]. Im Herbst 2007 veröffentlichte Prof. Hankel das Buch [/i]Die Euro Lüge ... und andere volkswirtschaftliche Märchen[i] (Signum Verlag, Wien, 248 Seiten, ISBN 978-3-85436-392-7, 19,90 Euro), das LaRouche zu diesem Aufsatz veranlaßte. - d. Red.[/i]

[hr]

Professor Wilhelm Hankel war einer der wenigen deutschen Ökonomen von Format und Persönlichkeiten von Einfluß, die einen letzten Versuch unternahmen, das Unheil von Deutschland abzuwenden, zu dem die deutsche Regierung ihre Zustimmung gegeben hatte, nämlich, die damals souveräne Landeswährung, die Deutsche Mark, aufzugeben. Dieser Versuch, Deutschland zu ruinieren, wurde mit Hilfe eines postmodernen Turmbaus zu Babel durchgeführt, jener strategischen Giftmischung, die man als den in sich inflationären und gegenwärtig zusammenbrechenden Euro kennt.[sup]1[/sup]

Abgesehen von den anderen bösartigen Auswirkungen auf Kontinentaleuropa bedeutete die Einführung des Euro, daß Deutschland die Kontrolle über die bestehenden souveränen Mechanismen der Finanzpolitik und die Kontrolle über sein nationales Bankensystem verlor, durch die sich das Land gegen die Plünderung hätte verteidigen können, die mit dem Euro einherging.

Zum Teil infolge der Einführung des Euro wurde ein viel größerer Crash in weltweitem Maßstab seit ungefähr dem Ende des vergangenen Juli ausgelöst, als es die angesehenen Gegner der Euroeinführung berechtigterweise damals befürchtet hatten. Damals, genauer gesagt am 25. Juli, habe ich in einem international ausgestrahlten Internetforum erklärt, die Welt sei in das Stadium des endgültigen Zusammenbruchs des bestehenden Weltfinanzsystems eingetreten. Seitdem hat der Zusammenbruch eine galoppierende Inflation ausgelöst, die von einer katastrophalen Auslöschung von Nominalwerten von Banken- und anderem Kapital begleitet war, die sich gegenwärtig auf mehr als 1 Bio. $ beläuft. Wir haben es mit einer Art von Krisen zu tun, die heutige erfahrene Ökonomen und Historiker an die Lage erinnern sollte, die gegen Ende 1923 in Weimar-Deutschland herrschte.

Der gegenwärtige Zusammenbruch ist nicht mehr länger nur eine drohende Gefahr: [i]Der große Krach von 2007 geht um Größenordnungen über den berühmten Krach vom Oktober 1929 hinaus, und er ist, wie ich soeben festgestellt habe, bereits eine historische Tatsache - ungefähr seit dem 25. Juli 2007.[/i]

Die Volkswirtschaften auf beiden Seiten des Atlantiks sind seit diesem Datum an erster Stelle und am härtesten betroffen; aber auch die Volkswirtschaften Ost- und Südasiens werden jetzt in zunehmendem Maße die unangenehmen Auswirkungen der bald eintretenden und verschärften Schläge spüren. Der wesentliche Punkt, den ich hier hervorheben muß, ist, daß der Krach nichts ist, was eintreten [i]könnte[/i]. Der Krach hat bereits stattgefunden; er ereignete sich, wie ich soeben betont habe, in der letzten Juliwoche; jener Krach hat das zusammenbrechende Weltfinanzsystem fest im Griff. Die jetzt zu erwartenden, anschwellenden Wellen des Zusammenbruchs des gegenwärtigen Weltfinanzsystems müssen als Nachbeben eines großen, globalen Erdbebens erkannt werden, das schon stattgefunden hat.

Dieses gerade zusammengebrochene Finanzsystem kann nicht erhalten werden; es muß durch ein neues System ersetzt werden. Ohne dringend notwendige Reorganisierungsmaßnahmen für ein neues Finanzsystem würde das ganze Weltwirtschaftsgefüge in einem atemberaubenden Desintegrationsprozeß auseinanderfallen, der an die Vorstellungen des englischen Faschisten H.G. Wells und sein Buch aus den 30er Jahren, [i]The Shape of Things to Come,[/i] erinnern würde.

Dies sind einige der bemerkenswerteren Reflektionen der Wirkungen, welche die Einführung des Euro [i]nicht[/i] ursächlich herbeiführte, aber zu deren Ausbruch sie doch erheblich beitrug. Professor Hankel faßt in seinem Vorwort zu seinem neuen Buch noch einmal die politischen Lügen zusammen, die aufgefahren wurden, um die Auflösung der D-Mark zugunsten des Euro zu rechtfertigen, und die eine entscheidende Rolle in der gegenwärtige Zusammenbruchskrise spielen.[sup]2[/sup] Er schließt sein Buch angemessen mit einem relevanten, positiven Thema, das im zweiten der angefügten letzten Kapitel, seinem Epilog [i]Kapitalismus und seine Gesetze,[/i] entwickelt wird.

Einigen, wenn auch nur wenigen der von Professor Hankel behandelten oder implizit berührten Themen wende ich hier meine besondere Aufmerksamkeit zu. Ich habe diese Themen mit Blick auf zwei herausragende Ziele ausgewählt: um Europa zu retten, und das teilweise vor sich selbst, und um die von Professor Hankel zum Ausdruck gebrachten Sorgen zum Anlaß zu nehmen, Kreise in den USA zur Vernunft zu bringen, die vom Niveau der anlaufenden Vorwahlkampagne angewidert sind. Prinzipiell geht es mir darum, einige ausgewählte, tiefere Implikationen der von Professor Hankel dargestellten Materie zu erhellen. Ansonsten spricht das Buch zu den Deutschen, die es sich noch leisten können, gut genug für sich selbst.

* * *

Für den Historiker und die führenden Politiker der heutigen Welt generell ist das Thema, das Professor Hankel in seinem neuen Buch von vorne bis hinten behandelt, von einigem Interesse; behandelt es doch einige jener gegenwärtig äußerst wichtigen sozialen und politischen Phänomene, die mit dazu beigetragen haben, nicht nur den Krach des Euro, sondern die Krise insgesamt auszulösen. Das von ihm aufgeworfene Thema ist von historischer Tragweite: Er identifiziert einen Sack voller popularisierter Lügen, die von klassischen Historikern als Ausdruck einer modernen Form von Sophismus verstanden werden wird; ein Sophismus, dessen Auswirkungen weit über das Problem des Euro hinausreichen und die heutige, moderne, global ausgeformte europäische Zivilisation heimsuchen. Wenn es nicht zu drastischen Reformen kommt, wäre das Ergebnis dieses Prozesses ein Leidensweg, der bald genau so schlimm, wenn nicht noch schlimmer verliefe als das selbstverschuldete Elend, in das sich das Griechenland des antiken Perikles stürzte.

Um dem heutigen Beobachter eine Hilfestellung zum Verständnis der gegenwärtigen, weltweiten Krise an die Hand zu geben, können wir auf die Erkenntnis des größten modernen Dichters, Dramatikers, Philosophen und Historikers Friedrich Schiller zurückgreifen, der die bekannte europäische Geschichte als ein zusammenhängendes Ganzes definierte, als einen Prozeß, in dem sich ein großer Konflikt entfaltete: zwischen der delphischen Tradition des Lykurgischen Sparta und dem Geist der Reformen des Solon von Athen.

Wie Plato herausgearbeitet hat, trug der Einfluß des sophistischen Kults von Delphi auf das Athen unter Perikles und seinen Nachfolgern dazu bei, daß es den eigenen Untergang über sich brachte. Aber es war auch eine Form des Sophismus, die heute in Gestalt des modernen philosophischen Liberalismus wiederaufersteht und die Wurzel einer nachhaltigen Korruption geworden ist, die die heutige, weltweit verankerte europäische Zivilisation bedroht. Dies ist eine wichtige Erfahrung, die wir aus der Zeit unter Perikles wieder wachrufen sollten, um die Auswirkungen auf die globale europäische Zivilisation, ihre Kulturen und ihre heutigen Katastrophen zu verstehen.

Wie Professor Hankel diesen Punkt im einleitenden Kapitel für heutige Historiker illustriert, erleben wir heute, genau wie er es dort beschreibt, tatsächlich die Effekte eines politischen Sophismus, der dem gleicht, durch den sich Athen u.a. durch die Torheit des Peloponnesischen Krieges zerstörte. Dieses Erbe tritt im existentialistischen Charakter der Lügen zutage, durch die die zerstörerische Zustimmung zum Euro erkauft wurde. Es ist die gleiche antike Tradition des Sophismus, die für die Zerstörung der Volkswirtschaften in West- und Mitteleuropa und auch in Nord- und Südamerika verantwortlich ist, und zwar im Verlauf der letzten Jahrzehnte. Die Bedrohung für die transatlantische Zivilisation, wird jetzt, wenn sie nicht unmittelbar aufgehalten wird, immer mehr zu einer pandemischen Gefahr eines generellen realwirtschaftlichen Kollapses der weltweiten Zivilisation.

Offensichtlich liegen Professor Hankel und ich bezüglich unserer Auffassungen zur Lage der politischen Ökonomie auf einer Wellenlänge; es ist ironischerweise eine Übereinstimmung, die für die wahrhaftige Einschätzung der gesamten bekannten Geschichte von Zivilisationskrisen typisch ist: Der Professor und ich unterscheiden uns in unseren eingenommenen Standpunkten, von denen aus wir die Jahrzehnte beurteilen. Wir kommen aber zu ähnlichen Urteilen über den zeitweiligen Erfolg des ursprünglichen Bretton-Woods-Systems fester Wechselkurse und der Währungsreformen, die den Zeitraum von 1944/45 bis hin zur Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy ausmachen. Professor Hankel nimmt den Vorschlag von John Maynard Keynes aus dem Jahre 1944 zum Ausgangspunkt der Entstehung des Nachkriegswährungssystems; ich für meinen Teil nehme einen anderen Standpunkt ein, der in den Begriffen der physischen Ökonomie von Gottfried Leibniz wurzelt, die auch die Herangehensweise von Präsident Franklin Roosevelt beeinflußten, aber im Gegensatz zu rein monetären Kategorien stehen.

Diese letzteren Begriffe, die ich vor allem vertrete, sind historisch mit den nordamerikanischen Geistesgrößen unter den Anhängern von Gottfried Wilhelm Leibniz` Wissenschaft der physikalischen Wirtschaft (oder des Kreditsystems), anstatt eines monetären Systems, verbunden. In dieser Frage befinde ich mich mit meinen Auffassungen in der Gesellschaft der Gründer des Amerikanischen Systems der Politischen Ökonomie wie Cotton Mather, Benjamin Franklin, Finanzminister Alexander Hamilton, Mathew Carey und dessen gefeiertem Sohn Henry C. Carey. Die Krone der Schönheit in all dem ist die für das Deutschland Professor Hankels wunderbar ironische Tatsache, daß Henry Carey während der Kanzlerschaft Otto von Bismarcks Ende der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts Deutschland besuchte und direkt Einfluß nahm und dazu beitrug, daß die brilliant erfolgreichen sozial- und wirtschaftspolitischen Reformen durch Bismarck eingeführt wurden. Dies stürzte den Onkel des Kaisers, den britischen Prinzen von Wales, in jene Wutanfälle, aus denen später der sogenannte 1. Weltkrieg entstand.[sup]3[/sup]

Ich möchte die bedeutsamsten Unterschiede der beiden Systeme so einfach wie möglich zusammenfassen: [i]Die amerikanische Verfassung behandelt die Währung als Schöpfung und Gegenstand des Staates; dagegen behandelt das europäische parlamentarische Regierungssystem den Staat normalerweise nur als Lastträger des Geldes, selbst wenn es völlig fiktiv ist. Jedenfalls ist das relativ bei Keynes der Fall, und ganz extrem bei der EU.[/i]

[i]Trotz aller Unterschiede zwischen Professor Hankels Ansicht und meiner[/i] [i]gibt es ein hohes Ausmaß an Übereinstimmung, was als bemerkenswerte Überlappung erkannt werden sollte. Diese Überlappung, die Professor Hankel allzu deutlich macht, liegt in unserer gemeinsamen moralischen Haltung, daß es bei allen wirtschaftlichen Systemen ein am Wohlergehen der Menschen in der Gesellschaft orientiertes Ziel geben muß.[/i]

Es bleibt festzuhalten: Der angedeutete Unterschied in der Funktionsweise des Finanzsystems liegt im Kern im Gegensatz zwischen dem immer noch vorherrschenden Modell der parlamentarischen Traditionen in den Hauptstaaten Europas auf seiner Seite, und des Präsidialsystems der amerikanischen Verfassungsordnung auf meiner Seite.

Nach unserem amerikanischen Verfassungsrecht ist die Vorstellung einer von staatlicher Überwachung unabhängigen Zentralbank undenkbar, zumindest im Denken unterschiedlicher amerikanischer Patrioten. In der patriotischen Lesart des amerikanischen Verfassungsrechts steht die nationale Währung unter der Kontrolle der Bundesexekutive, aber nur in Übereinstimmung mit dem Kongreß, besonders dem Repräsentantenhaus. Der entscheidende Unterschied zwischen den beiden Systemen ist, daß [i]das amerikanische Verfassungssystem, wenn es nicht verletzt wird, ein bundesstaatliches Kreditsystem ist, im Gegensatz zum europäischen monetaristischen System, das sich in globalistischen Formen implizit finanzimperialistischer, neovenezianischer Prägung zeigt.[/i]

Es hat Zwittergebilde gegeben, vor allem in Europa, in denen sich Elemente des europäisch-parlamentarischen und des amerikanischen Präsidialsystems vermischt haben. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau in Deutschland, mit der Professor Hankel verbunden war. Die Kreditanstalt war eine wunderbar erfolgreiche Innovation in ihrer Zeit; eine Institution, deren Funktionsweise dem Beispiel der Politik Roosevelts folgte, die Hermann Abs u.a. studiert hatten. Die ausgesprochene deutsche Sympathie für diese Mischform geht in der Geschichte der beiden Republiken zurück auf die transatlantische Rolle des Marquis de Lafayette und seines deutsch-amerikanischen Schützlings Friedrich List.[sup]4 [/sup]Allerdings bleibt überall dort, wo das parlamentarische System anstelle des amerikanischen vorherrscht, auch der doktrinäre Einfluß von Keynes auf die Meinungsbildung dominant, wie sich dies auch im Insiderwissen von Professor Hankel über die Vorgänge der Gründung des Bretton-Woods-Systems zeigt.

Zum Verständnis von Aspekten, die bei der Lösung der gegenwärtigen globalen Zusammenbruchskrise wichtig sind, sollte bestimmten wichtigen Punkten in Professor Hankels Buch besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Dies sollte sich auf die Art konzentrieren, wie die beiden unterschiedlichen Systeme (das amerikanische, auf Verfassungsrecht gegründete Kreditsystem und das Geldsystem europäisch-parlamentarischer Prägung) einmal koexistierten und immer noch innerhalb eines einzigen, globalen, politisch-wirtschaftlichen Systems souveräner Nationalstaaten wirksam koexistieren könnten.

Es muß immer wieder betont werden, daß die Welt insgesamt gegenwärtig fest im Griff einer globalen Währungskrise ist, die vergleichbar ist mit der Krise, welche die Weimarer Republik in isolierter Form in der zweiten Jahreshälfte von 1923 erschütterte. Man sollte deshalb hervorheben, daß es diesmal kein Wundermittel wie das Gold des Dawes-Plans gibt, mit dem damals die starke Mittelklasse Deutschlands ausgepreßt werden konnte. Wer zahlt die angehäuften Kriegsschulden ab, oder ihre Entsprechung der Maastricht-Schulden, vor allem unter den jetzigen Bedingungen der globalen Finanzkrise?

Unter den besonderen Bedingungen dieser Finanzkrise bietet allein das Amerikanische System einen inhärent angelegten Lösungsweg. Dagegen tun dies die heutigen Systeme West- und Mitteleuropas nicht. Es ist der gleiche Lösungsweg, den Roosevelt für die internationale Währungsreform in der Nachkriegszeit beschritt; dagegen hätte ein Keynesianisches Modell nach europäisch-parlamentarischem System als solchem keine Lösung geboten.

Für uns heute wie für Hermann Abs in der Nachkriegszeit gibt es einen Ausweg in der Art, wie Präsident Franklin Roosevelt die Vorzüge des amerikanischen Dollar-Kreditsystems nutzte, um ein System fester Wechselkurse aufzubauen und das überwiegend durch eigenes Verschulden zerstörte „Alte Europa" zu retten. Diese Lektion der Geschichte war und bleibt noch heute der Schlüssel für eine Renaissance wahrhaft souveräner Nationalstaaten, auch in Regionen, wo die Herrschaft europäischer Mächte über Kolonien oder Halbkolonien einst Zerstörung angerichtet hat, wie auch heute wieder in den großen Verbrechen gegen die Souveränität der Nationen Afrikas.

[head]1. Das transatlantische Erbe[/head]

Für ein kompetentes, systematisches Verständnis bestimmter Fragen, auf die Professor Hankel sich bezieht und die für die Wirtschaftspolitik von prinzipieller Bedeutung sind, ist es unverzichtbar, einige der heute gängigen, vereinfachenden Ansichten über die Vereinigten Staaten und ihr Verhältnis zu Europa beiseite zu räumen. Diese falsche Meinung verdirbt gegenwärtig die Sichtweise einflußreicher Kreise auf beiden Seiten des Atlantiks und darüber hinaus.

Man kann die wesentlichen Elemente, durch die die aktuelle Krise zustande kam, nicht angemessen verstehen, wenn man nicht zunächst die Tatsache anerkennt, daß die grundlegenden Absichten hinter der Politik der Regierung Truman - gegenüber den USA selbst und der Welt im allgemeinen, vor allem gegenüber den kolonialen und semikolonialen Regionen - denen der Politik von Präsident Franklin Roosevelt im Krieg und seinen Absichten für die Nachkriegszeit diametral entgegengesetzt waren. Das schließt die Absicht hinter Präsident Roosevelts Einberufung der Bretton-Woods-Konferenz ein. Roosevelt war mit der finanz-imperialistischen Weltsicht des Briten Keynes hinsichtlich der Pläne für die Nachkriegswelt überhaupt nicht einverstanden - während Präsident Harry Truman, wie er selbst zugab, offensichtlich mit Churchills Sicht dieser Fragen übereinstimmte.

Roosevelts Vorstellung der Nachkriegswelt sah die Abschaffung des britischen Empire vor, und statt dessen eine Weltordnung nationaler Souveränitäten, die reale Entwicklung der früheren Kolonien und Halbkolonien eingeschlossen, Trumans Vorstellung dagegen diente der Stützung des britischen Empire. Unter Truman unterwarfen sich die USA den gemeinsamen Interessen der amerikanischen Finanzoligarchie und des britischen Empire, was den organischen Charakter des britischen Systems als Weltreich im neovenezianischen Stil des imperialen anglo-holländischen Finanzliberalismus betrifft.

Kurz, Präsident Trumans Rolle als Gegner von Präsident Roosevelt und dessen Erbe bestand darin, für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ein Dogma zu zementieren, das als „Atlantizismus" bekannt wurde. Dieser Atlantizismus ist seither für Kontinentaleuropa immer wieder zum anglo-amerikanischen Fluch geworden. Daher ist es wesentlich, sich an das innovative Verhältnis von US-Präsident Eisenhower zum französischen Präsidenten de Gaulle und den ähnlichen offenen Vorstoß Eisenhowers und Kennedys sowohl gegenüber de Gaulles Frankreich als auch dem „Adenauer-Faktor" in Deutschland zu erinnern und dies genau zu studieren. Das waren mehr oder weniger die letzten Atemzüge der Bemühungen bestimmter maßgeblicher Kreise auf dem amerikanischen Kontinent und Europa, für welche die Präsidenten Eisenhower und Kennedy standen, die schreckliche Angewohnheit des „Atlantizismus" abzulegen. Das, so muß man erkennen, ist die Bedeutung der wiederholten Mordversuche an Präsident Charles de Gaulle, des inszenierten „Profumo-Skandals", durch den die britische Regierung MacMillan gestürzt wurde, des hastig erzwungenen Abgangs von Konrad Adenauer in Deutschland, Bertrand Russells übler Rolle in der großen Raketenkrise 1962 und der Ermordung Präsident Kennedys im November 1963.

Um den weltweiten Wendepunkt der Zeit vom Sputnik bis zum Beginn des Krieges der USA in Indochina zu verstehen, muß man erkennen, daß Trumans „atlantische" Politik ein Widerhall der Weltsicht der verbündeten New Yorker und Londoner Finanzinteressen ist, die früher den Aufstieg und die Machtergreifung der Diktaturen Mussolinis und Hitlers voll und ganz unterstützt hatten.

Auf Präsident Franklins Roosevelts Drängen hin hatte die Londoner Finanzwelt vorübergehend den Kurs gewechselt, ihre frühere Rückendeckung für Mussolini und Hitler aufgegeben und sich gegen diese Diktatoren gestellt. Doch sobald Hitler und Mussolini beseitigt und Roosevelt „kaltgestellt" war, nahmen die „amerikanischen Tories" der Finanzwelt von Manhattan ihre früheren pro-faschistischen Verbindungen und Rivalitäten zu den fabianischen und anderen Spielgesellen in der Londoner City wieder auf. Der Fortbestand des „Atlantizismus" war ein Produkt dieser späteren Wendung gegen das Rooseveltsche Erbe.

Dennoch behielt das Bretton-Woods-System in der Zeit nach Franklin Roosevelts Tod von 1945-70 viele wichtige Elemente des ursprünglichen Bretton-Woods-Entwurfs bei. Aber mit dem Mord an Präsident John F. Kennedy waren auch diese verbliebenen Elemente des Rooseveltschen Erbes praktisch dem Untergang geweiht. Der lange, verzehrende Krieg in Indochina, der Aufstieg der zerstörerischen, zur Gewalt neigenden „68er" und der Vorstoß in Richtung Faschismus durch die Kräfte hinter der amerikanischen Regierung Nixon und der Trilateralen Kommission haben die Volkswirtschaften Amerikas und Kontinentaleuropas von innen heraus ruiniert und uns auf einen Kurs in eine weltweite Hölle gesetzt - wenn jetzt nicht umgehend gehandelt wird, um diesen Trend der Zeit seit 1963 umzukehren.

Daher bietet heute nur ein Wiedererwecken des tiefverwurzelten Erbes des amerikanischen Systems der Volkswirtschaft, wie es Franklin Roosevelts Regierung verkörperte, eine glaubwürdige strategische Option für ein Entkommen aus einem ziemlich plötzlichen Absturz unseres ganzen Planeten in eine Hölle auf Erden - Schrecken wie Ex-Vizepräsident Al Gores Variante eines einstürzenden weltweiten Turms zu Babel wie auch einer entsprechenden Flucht in den „Wilden Westen".

Um diesen wichtigen einschränkenden Punkt zusammenzufassen: Bis zur Zeit nach der Ermordung von Präsident John F. Kennedy liefen einige wesentliche Elemente der amerikanischen Beziehungen zu Westeuropa teilweise in der von Präsident Franklin Roosevelt beabsichtigten Richtung weiter. Roosevelts Nachfolger Harry S Truman führte eine Veränderung ein, die sich als ein großer, möglicherweise tödlicher Fehler der amerikanischen Politik erwies: der verderbliche Einfluß von Trumans bösartiger Churchill-Fantasie. Hauptsächlich unter dem Einfluß der Geldinteressen des Vereinigten Königreichs und der Niederlande wurden die Vereinigten Staaten nach Franklin Roosevelt mehr und mehr zum Förderer der Wiederbelebung der inhärent verderblichen Absichten der politischen und wirtschaftlichen Macht der maßgeblichen europäischen imperialistischen Mächte der Nachkriegszeit.

Unter dem Trumanschen Erbe erlaubte man es beispielsweise den nominell unabhängig gewordenen afrikanischen Staaten, (fast!) ihre eigenen Regierungen zu haben, aber diese Regierungen hatten nicht die Freiheit zu regieren - bis auf den heutigen Tag! Das Währungssystem, das als Gemeinschaftsunternehmen von Manhattan und London aus betrieben wurde, behielt die imperiale Herrschaft - mit Hilfe der beiden Alternativen Korruption und brutale Gewalt, eingeschlossen Mittel, die man von der Tradition des Römischen Reiches übernommen hatte, wie etwa Mord, und das war so vom Augenblick von Trumans Amtsantritt bis zum heutigen Tage.

[subhead]Seit Kennedys Ermordung[/subhead]

Die Schockeffekte, die durch die Ermordung Präsident Kennedys hervorgerufen wurden, und wahrscheinlich auch beabsichtigt waren, trieben den politischen Prozeß in einen Wahnsinn, der an die schlimmsten Impulse der Regierung Truman erinnerte.[sup]5[/sup] Die Zustimmung des US-Senats zur Tonkin-Resolution - gegen Präsident Kennedys Politik und gegen den Rat so hochrangiger Veteranen des Zweiten Weltkriegs wie den Generälen Dwight Eisenhower und Douglas MacArthur - hat den Vereinigten Staaten seither über die gesamte Periode von 1964-2007 wiederholt, fast gewohnheitsmäßig, den Ruin beschert auf eine Art und Weise, die an den selbstverschuldeten Niedergang von Perikles' Athen im Peloponnesischen Krieg erinnert.

Einmal abgesehen von den Übeln, die in der amerikanischen Politik seit dem Kennedy-Mord überhand genommen haben, darf man nicht vergessen, daß die USA schon vorher lange Zeiten der Korruption durchgemacht hatten. Dies geschah hauptsächlich unter einigen jener früheren Präsidenten, die nicht ermordet oder auf andere Weise aus dem Amt gedrängt oder am Wahlsieg gehindert wurden, so in der finsteren Zeitspanne von der Wahl des verräterischen Schurken Andrew Jackson bis zu Präsident Abraham Lincolns Antritt, und ähnlich vom Mord an Präsident William McKinley bis zur Amtseinführung von Präsident Franklin Roosevelt. Ein paar große Präsidenten bildeten die Ausnahme von der sonst offenbar gewohnten Praxis unserer gefährdeten Republik - einer närrischen Herrschaft von der Spitze her -, so wie dies auch unter den gekrönten und anderen Häuptern und Kopflosigkeiten russischer und anderer europäischer Staaten die Regel war.

Diese Regel ist kein Zufall. Nur wer in seinem Denken so reif ist, daß er die ganze lange Welle der jahrtausendelangen Geschichte der europäischen Zivilisation seit Thales, Solon von Athen, den Pythagoräern und Platon als dynamisch funktionale Einheit versteht - etwa in den Begriffen, die Friedrich Schiller dargelegt hat -, ist qualifiziert, die Krise, die heute den Fortbestand der europäischen Zivilisation von innen heraus bedroht, wirklich zu verstehen.

Männer und Frauen sind keine Mitglieder der Tiergattungen (der [i]Biosphäre[/i]), sie sind Teil einer höheren Existenzform, der [i]Noosphäre[/i], in dem Sinne, wie es das erste Kapitel der Genesis darlegt. Sie sind ein Abbild des Schöpfers, wie dies kein Tier je sein kann, und sind ausgestattet mit schöpferischen Geisteskräften und entsprechenden Aufgaben im Universum, die keine niedrigeren Lebensformen zum Ausdruck bringen könnte.

Solche Männer und Frauen verkörpern das Prinzip der Noosphäre, wie es Nikolaus von Kues in seiner [i]Docta Ignorantia [/i]streng definierte. Dies war für Kues der Ausgangspunkt für die Gründung der modernen europäischen Experimentalwissenschaft mit ausdrücklichen Kues-Anhängern wie Luca Pacioli, Leonardo da Vinci, dem Seefahrer und Entdecker Christoph Kolumbus und - wie Albert Einstein später betonen sollte - dem einzigen wahren Gründer der modernen universellen Naturwissenschaft, Johannes Kepler. Die Kreativität, verkörpert in der Methode von Nachfolgern des Cusaners wie Kepler, Fermat, Leibniz, Gauß und Bernhard Riemann sowie Einstein selbst, definiert den Einzelmenschen als potentiellen Vertreter einer unsterblichen Gattung, bei der die aktive Rolle ihrer Mitglieder in der Geschichte der gesamten Menschheit mit ihrem Tod als sterbliche Wesen nicht endet.

Die eigentliche Menschheitsgeschichte besteht nur in den Kämpfen für den Fortschritt, der nur durch die Schöpferkraft des individuellen Vertreters der Menschheit und des Universums als ganzem geschaffen wird.

Die Geschichte ist also [i]dynamisch[/i] im Sinne - wie Leibniz betonte - von [i]dynamis [/i]bei den antiken Pythagoräern und Platon und Leibniz' anti-kartesischer Auffassung von [i]Dynamik[/i]. In diesem Sinne ist die Geschichte der europäischen Zivilisation, wie wir sie seit Thales, Heraklit, den Pythagoräern und Platon kennen, eine dynamische Einheit. Wir sind also innerhalb dieser Dynamik interaktiv und Ausdruck der erwähnten jahrtausendelangen, auf- und abwogenden Welle der europäischen Zivilisation als ganzer, so wie Friedrich Schiller diese Geschichtsvorstellung bei Gelegenheiten wie seinen berühmten Jenaer Vorlesungen explizit ausdrückte.

Das wesentliche Element chronischer Anfälligkeit für Fehlschläge in der neuzeitlichen europäischen Zivilisation zeigt sich in Form der Auswirkungen oligarchischer Gesellschafts- und Wirtschaftspolitik, die hartnäckig auf populistische Formen der Unterdrückung der im ersten Kapitel der Schöpfungsgeschichte dargelegten Qualität von Mann und Frau setzt. Diese Unterdrückung hat die Form einer von oben herab erzwungenen Verdummung der großen Mehrheit der Bevölkerung der jeweiligen Nationen. Ein Beispiel ist die Unterdrückung der wiederbelebten Humboldtschen Bildungsreformen im Deutschland der Nachkriegszeit.

Obwohl diese Praxis in der Neuzeit selten das Extrem des Kults des olympischen Zeus erreicht, hält sich eine solche Tendenz überall in der neuzeitlichen europäischen Zivilisation hartnäckig, wenn nicht das Böse sogar die absolute Herrschaft erringt wie in der Förderung des internationalen Sklaven- und Opiumhandels durch das spanische, portugiesische, holländische und britische Finanzkapital.

Modernistische Trends in einflußreichen Periodika und verwandte Trends der Zeit nach 1945, wie der Kongreß für kulturelle Freiheit in Europa, zielen auf die Verdummung des Intellekts und der Moral eines immer größeren Teils der zeitgenössischen Generationen.

Beispiele sind die schon von mir erwähnte Zerstörung des klassisch-humanistischen Bildungswesens in Deutschland nach 1945 durch vernunftfeindliche Sekten wie die Existentialisten à la Heidegger, Adorno, Arendt und Brecht und die damit verwandte Förderung des geistig-moralischen Niedergangs durch den genannten Kongreß für kulturelle Freiheit und die Verschmutzung von Geist und Moral in der These von der „autoritären Persönlichkeit" bei Theodor Adorno und Hannah Arendt. Das sind typische Beispiele für die Verdummung der allgemein verbreiteten Kultur und somit indirekt einer zersetzenden Verdummung der breiten Bevölkerung in den USA und Europa, welche die politische Urteilskraft, ja selbst die Grundfesten der Vernunft der Großteils dieser Bevölkerung verdirbt.

Das Endergebnis einer dermaßen verrohenden und verdummenden politischen Praxis ist die immer wieder zu erfahrende moralische und intellektuelle Degeneration der Mehrheit der politischen Klasse unserer Bevölkerungen. Es ist vor allem diese Degeneration, mit der Nationen beherrscht werden.

Solange wir nicht die große Mehrheit unserer Bürger zum Teil der herrschenden moralische und geistigen Elite machen, so wie man dies in Deutschland in der Zeit nach Hitler mit der Erneuerung des Humboldtschen Bildungsprogramms versuchte, bis die Existentialisten die Überhand gewannen, solange ist der Fortschritt und derzeit auch der Fortbestand der Zivilisation selbst alles andere als sicher.

[subhead]Das Amerikanische System[/subhead]

Von unserer Gründung als verfaßte Republik, die von dieser Verfassung her dem in Europa noch tief verwurzelten oligarchischen Erbe entgegengesetzt war, gab es einen Faktor transatlantischer Überlappungen zwischen der Geschichte Europas und Nordamerikas. Diesen Zusammenhang gab es, seitdem Christoph Kolumbus Auszüge aus dem Testament des Kardinals Nikolaus von Kues gelesen hatte, was ihn zu seinem Plan der Atlantiküberquerung inspirierte, den er 20 Jahre später, sobald er über die Mittel dazu verfügte, ausführte. Man begann dann, dieses Vermächtnis dessen, was Cusa dargelegt hatte, an solchen Stellen wie dem Neuengland der Winthrops und Mathers im 17. Jahrhundert aufzubauen.

Die führenden Einwanderer in das Territorium der zukünftigen USA waren keine verzweifelten Flüchtlinge, sondern Männer und Frauen mit festem Charakter und Hingabe, die das Beste des europäischen kulturellen Erbes in relativer Sicherheit vor dem oligarchisch verseuchten Europa nach Amerika verpflanzen wollten, was auch, mit ähnlichen Intentionen, viele taten, die dem Übel des Spaniens der Inquisition entkamen. Dieser spezifisch amerikanische Ausdruck des europäischen Erbes, der im kusanischen Einfluß seine Wurzeln hatte und nicht Folge bestialischer, haßerfüllter religiöser Kulte aus Europa war, machte den wesentlichen, positiven Unterschied des amerikanischen Charakters aus.

Leider folgte ein beträchtlicher Anteil wucherischer Interessen und religiöser Fanatiker, die aus Europa exportiert wurden, den Gründern der neuen Nationen westwärts über den Atlantik.

Unter den Produkten der alten Korruption dieser aus Europa kommenden Einwanderungswelle befanden sich vor allem solche von Jeremy Benthams und Lord Palmerstons britischem Auswärtigen Amt geförderte Aktivposten wie die Familie des amerikanischen Verräters Aaron Burr oder auch US-Präsidenten wie der durch den „Zug der Tränen" [die Vertreibung der Cherokee-Indianer von ihrem Land im Südosten der USA] bekannte Andrew Jackson, wie etwa Martin van Buren, Polk, Pierce, Buchanan und solche Erben des von Lord Palmerston zu verantwortenden Südstaaten-Projekts wie Theodore Roosevelt und der Ku-Klux-Klan-Fanatiker Woodrow Wilson.

Das Problem war nicht begrenzt auf gewisse nach Amerika kommende Einwanderungsströme. In allen Nationen bedurfte es gewöhnlich einer existentiellen Krise, damit wirklich große Männer und Frauen von außerordentlicher moralischer Qualität an die höchsten Stellen des Staates aufsteigen konnten. Das war auch der Fall mit den großen Präsidenten der USA (und denjenigen unter uns, die Präsident hätten werden sollen), wie z.B. Washington selbst, Monroe, John Quincy Adams, Lincoln und Franklin Roosevelt. John F. Kennedy war Kandidat für diese Liste, und er wurde wahrscheinlich deshalb umgebracht, und die Wahrheit hinter diesem Mord wurde offiziell von John McCloy u.a. unterdrückt.

Diejenigen unter uns, die zur Statur eines wahren Staatsmanns aufgestiegen sind, werden diesen Punkt früher oder später verstehen. Nur selten erreicht „der beste Mann" den Posten, für den er oder sie die qualifiziertesten waren, um dem wahren Interesse der Nation zu dienen. Vielmehr war es des öfteren so, daß mit der Entdeckung des Potentials einer politischen oder sonstigen Führerfigur dieser zukünftige Kandidat noch „in der politischen Wiege erstickt" wurde. Dennoch, gleichgültig, ob gewonnen oder verloren, sollte er es so machen, wie ich es getan habe, um die Flamme der Freiheit am Leben zu halten. Es wäre schon wichtig, gute Leute in der Residenz des Präsidenten zu wissen; ob wir Führungspersonen haben, die sich auch so verhalten, daß sie dieses Amt bekleiden sollten, all das ist ein um so bedeutsameres, existentielles Anliegen in diesem Augenblick der Krise in den USA und der ganzen Welt.

So besteht die gemeinsame Strafe, die eine korrupte Wählerschaft sich selbst zufügt, in der Erfahrung, die die USA von 2000 bis heute gemacht haben.[sup] 6[/sup] Aber das betrifft nicht nur die USA und ihre gegenwärtige Regierung, sondern auch Deutschland, dessen Mittelklasse durch die Hyperinflation von 1923 ruiniert wurde. Die Auswirkungen dieses Ruins signalisierten die Möglichkeit einer zukünftigen Hitlerdiktatur. Selbst wenn es bei allgemeinen Wahlen stellenweise Wahlbetrug gegeben haben sollte, die bloße Tatsache der Wahl und dann der Wiederwahl eines offenbar geistig verwirrten US-Präsidenten und eines brutalen, mit London verbundenen, moralisch Behinderten als dessen Vizepräsidenten läßt etwas Verrottetes sowohl in der Bevölkerung als auch in der politischen Führungsschicht vermuten, etwas, das auf beiden Seiten des Atlantiks schon in dem aufrührerischen Ferment des Jahres 1968 sichtbar wurde.[sup] 7[/sup]

Gleichzeitig bedarf es jedoch einer Krisenzeit von bestimmter Schwere, um die Menschen und ihre Institutionen aufzuwecken, damit sie das Risiko einer großen Herausforderung auf sich nehmen, einer Herausforderung, deren Realisierung die besten Traditionen, die sie unter sich finden können, zu einem unsterblichen Erbe werden läßt. Ich hoffe, daß die Lage in den USA, die mit dem Jahr 2008 in ein Jahr allgemeiner Wahlkampagnen eintritt, sich in diese Richtung entwickelt.

[head]2. Der Westfälische Friede und der Vorteil der USA[/head]

Diese in der Verfassung wurzelnde Besonderheit des amerikanischen Staatssystems, wie sie Präsident Franklin D. Roosevelt verkörperte, definiert die unabdingbare Rolle, welche die Vereinigten Staaten zum Nutzen der ganzen Welt durch eine Rückkehr zu ihrem Rooseveltschen Erbe beisteuern müssen. Der russische Präsident Putin hat dies offenbar verstanden, wie seine beständigen Bemühungen um Zusammenarbeit mit den USA zeigen.

Man sollte sich erinnern, daß die Geburt der modernen, europäischen nationalstaatlichen Republik eine ganz neuartige Errungenschaft war, das Resultat einer breiten Bewegung, die ihren konzentrierten Ausdruck im großen ökumenischen Konzil von Florenz des Jahres 1439 fand. Man sollte sich aber auch erinnern, daß schon damals unmittelbar ein massiver Vorstoß folgte, das Werk dieses ökumenischen Konzils zunichte zu machen, etwa indem die Finanzoligarchie um Venedig den Fall Konstantinopels inszenierte. Dennoch kam es auf der positiven Seite zur Errichtung der ersten modernen Nationalstaaten, Frankreich unter Ludwig XI. und England unter Heinrich VII., womit der von Venedig angeführte Verfallsprozeß aufgehalten und in bedeutenden Teilen sogar umgekehrt wurde.

Seit dem Fall Konstantinopels war die Renaissance auf zweierlei miteinander verwandte Weise bedroht: Erst durch eine mittelalterliche, feudalistische Tradition, mit der die Entfesselung von Religionskriegen gegen die sich bildenden Nationalstaaten zusammenhing, und später durch eine zweite Fraktion, die von Paolo Sarpi angeführte Neue Venezianische Partei. Auf diese Neue Venezianische Partei von Sarpi et al. gehen die modernen Formen des europäischen Irrationalismus zurück, Formen, die in der Übernahme des Modells des mittelalterlichen Irrationalisten Wilhelm von Ockham wurzelten und sich im Laufe des 17. Jahrhunderts zu dem entwickelten, was man heute als anglo-holländischen philosophischen Liberalismus kennt. Die erste Welle großer Religionskriege im neuzeitlichen Europa nach der Renaissance war verbunden mit dem Aufstieg jenes unheilvollen Vorgängers von Adolf Hitler, des spanischen Inquisitors Torquemada, und seiner Vertreibung der Juden aus Spanien 1492. Die zweite Welle äußerte sich darin, daß Paolo Sarpis rivalisierende, venezianische Fraktion zunehmend die Überhand gewann. Diese zweite Welle definierte das Geschehen, mit dem Friedrich Schiller sich mit so brillantem strategischen Verständnis befaßte: den Abfall der Niederlande und den Dreißigjährigen Krieg. Mit der Thronbesteigung Wilhelms von Oranien als brutaler Tyrann Englands verlagerte sich das Zentrum der politischen und finanziellen Macht von Sarpis Neuer Venezianischer Fraktion zum Aufstieg der imperialen Rolle und Macht Englands; die anglo-holländischen Finanzinteressen entfalteten sich zu imperialer Macht.

Als solche faktisch imperialistische Macht etablierte sich der anglo-holländische Liberalismus durch seine Steuerung des Siebenjährigen Krieges (1756-63) auf dem europäischen Kontinent. Sieben Jahre lang spielten die anglo-holländischen Liberalen die Hauptmächte Kontinentaleuropas gegeneinander aus, und das führte im Frieden von Paris (1763) zum imperialen Triumph der Britischen Ostindiengesellschaft.

Der brutale Lümmel der Ostindiengesellschaft, Lord Shelburne, machte aus den Ergebnissen des Pariser Friedens ein de-facto-Imperium, vor allem durch Werkzeuge wie Jeremy Bentham, der zusammen mit Lord Palmerston den Aufbau und die Macht einer neuen Institution hervorbrachte, die ab 1782 als britisches Außenamt (Foreign Office) bekannt wurde. Dieses wiederum inszenierte und steuerte die Entwicklungen, die am 14. Juli 1789 zur Französische Revolution wurden, deren Initialsteuerung von den britischen Agenten und Feinden Benjamin Franklins und Lafayettes, Philippe Egalité und Jacques Necker[sup]8[/sup] ausging.

Die europäischen Kräfte, die eine wirksame Opposition gegen diesen Imperialismus erst neuvenezianischer, dann britischer Machart aufbauten, schufen die Grundlagen dessen, was gegen Ende des 18. Jahrhunderts als [i]Amerikanisches System der politischen Ökonomie [/i]bekannt wurde.

Dieses [i]Amerikanische System[/i], das im Mittelpunkt der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und Verfassung steht, bringt einen Kerngedanken zum Ausdruck, der den Einfluß des führenden wissenschaftlichen Kopfes gegen Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts widerspiegelt: des Kepler- und Fermat-Anhängers und späteren Schützlings (1672-76) von Jean-Baptiste Colbert, Gottfried Wilhelm Leibniz. Zieht man Leibniz' prägenden Einfluß auf die verfassungsrechtlichen Grundsätze der Republik der Vereinigten Staaten in Betracht, so können wir die transatlantische Entwicklung plötzlich im richtigen Licht sehen, um die Überlebensfrage, wie sie sich heute für die europäische Zivilisation stellt, zu verstehen.

Die gesamte neuzeitliche europäische Zivilisation, soweit sie diesen Namen verdient, erwuchs im wesentlichen aus zwei großen religiösen Reformen der politischen und wissenschaftlichen Grundlagen dieser Zivilisation: 1. dem großen ökumenischen Konzil von Florenz 1439 und 2. dem Westfälischen Frieden von 1648. Die erste dieser beiden Revolutionen der Konzeption des modernen Nationalstaats ist hinsichtlich der Quellen auf drei entscheidende von Kardinal Nikolaus von Kues vorgelegte Entwürfe zurückzuführen: [i]De Concordantia Catholica [/i]über den modernen souveränen Nationalstaat, die Begründung der modernen Naturwissenschaft durch [i]De Docta Ignorantia [/i]und[i] [/i]den ökumenischen Entwurf [i]De Pace Fidei[/i], auf dessen Grundlage 1648 der Westfälische Friede erwachsen sollte.

Die ersten wirklichen modernen Nationalstaaten Europas entstanden im 15. Jahrhundert unter Ludwig XI. in Frankreich und Heinrich VII. in England. Berücksichtigt man auch die wichtige Rolle des Kues-Anhängers Leonardo da Vinci, so war der Begründer aller kompetenten, modernen Wissenschaft in Europa jener Johannes Kepler, in dem Albert Einstein den Urheber aller prinzipiellen Entwicklung neuzeitlicher Wissenschaft würdigte. Einstein erklärte ausdrücklich, daß er in der Schuld herausragender Vorgänger wie Kepler und Bernhard Riemann stand.

Leibniz' historische Rolle in Wissenschaft und Staatskunst ist die eines Nachfolgers von Kepler in der Physik und der Prinzipien des modernen Ökumenismus im Sinne von Kues[sup]9 [/sup]und Jean-Baptiste Colbert - letzterer ein Schützling Kardinal Mazarins, dessen Rolle für den Westfälischen Frieden für die Entwicklung europäischer Staatskunst und Kultur seit dieser Zeit wesentlich war.

[subhead]Der Westfälische Friede an sich[/subhead]

Das wesentlichste Element des Westfälischen Friedens von 1648 wird heutzutage selten anerkannt, selbst in hochrangigen Historikerkreisen oder in der aktuellen politischen Praxis. Das entscheidende Prinzip dieses Vertrags, ohne das der Friede unmöglich gewesen wäre, war die folgenreiche, doch wenig verstandene Erklärung des übergreifenden Prinzips vom „Nutzen... und Vorteil des anderen". Das war ein direkter Ausdruck von Cusas Argumentation in [i]De Pace Fidei.[/i]

Dieses Westfälische Prinzip, das das Thema von Kues' [i]De Pace Fidei[/i] als Bezugspunkt aufgreift, läßt sich nicht angemessen verstehen ohne Rückgriff auf die gebräuchliche Bedeutung des klassischen Prinzips der [i]Agape [/i](Nächstenliebe), wie dieser Begriff des klassischen Griechisch von Platon benutzt wird, und später in demselben Sinn von so herausragenden jüdischen Intellektuellen und geistigen Gefährten Philos wie den christlichen Aposteln Johannes und Paulus. Betrachtet man es von diesem Aspekt, so impliziert die Einfügung von [i]Agape [/i]als Prämisse des gesamten Vertragswerks von 1648 keinerlei Verneinung des Rechtes auf nationale Souveränität, vielmehr das Gegenteil. Es beinhaltet die Anerkennung des höheren, universellen Prinzips, das alle nationalen Souveräne unter seinem Schutz vereint und bindet. Dieses höhere Prinzip ist das Gemeinsame der gesamten Menschheit, die spezifisch noetische Qualität des menschlichen Geisteslebens und aller diesen Namen verdienenden Naturwissenschaft, der unsterbliche Vermittler dessen, was Rußlands großer Forscher Wernadskij als [i]Noosphäre [/i]identifizierte, genannt die menschliche Seele, was das gemeinsame Interesse der gesamten Menschheit über den Zustand der Tiere erhebt.

Jedes Volk reist auf einem anderen Weg, dem seiner speziellen Sprachkultur, zu einem gemeinsamen Ziel der ganzen Menschheit, das im fundamentalen Interesse eines jeden Teils der Menschheit ist. Wenn aber dem Volk, das eigentlich eine eigene Nation bilden sollte, dieses Recht vorenthalten wird, dann wird es, wie im biblischen Bild des Turmbaus zu Babel betont wird, verdummt - so wie heute die „Globalisierung" die Menschen bestialisiert und auf diese Weise die gesamte Zivilisation ruiniert. Werden diese gerade von mir entwickelten Unterscheidungen nicht verstanden, so würde, wie uns Erfahrungen der Diplomatie aus der letzten Zeit zeigen, die gesamte Menschheit auf das moralische Niveau territorialer Friedensverhandlungen ewig streitender Pavianhorden herabsinken.

Die damit gestellte, wesentliche Frage betrifft den grundlegenden Unterschied zwischen dem Menschen und einem hypothetisch sprachbegabten Tier. Dieser Unterschied liegt im schöpferischen Potential des souveränen, individuellen Geistes eines jeden menschlichen Individuums. Die einzigartige Entdeckung der universellen Gravitation durch Johannes Kepler oder die früher schon vollbrachte Verdopplung des Würfels als reine Konstruktionsaufgabe durch Archytas, den pythagoreischen Freund Platons, veranschaulichen den Unterschied zwischen schöpferischer Geistestätigkeit und bloßem Lernen.

Die Weitergabe der Erfahrung derartiger Entdeckungen über ein spezielles den Sprachkulturen eigenes Potential befähigt ein Volk, von Generation zu Generation voranzuschreiten, was einer Tiergattung völlig unmöglich ist. Dieser Aspekt der Sprachkultur ist bei der Frage nach der Funktion von Entwicklung und Ausübung nationaler Souveränität von entscheidender Wichtigkeit.

Es ist wesentlich, daß dieser Fortschritt innerhalb der nationalen Kulturen zwischen ihnen ausgetauscht wird. Der Nutzen solchen Wissens muß anderen Nationen zugängig gemacht werden, und tatsächlich hängt der Fortschritt der Menschheit als ganzer davon ab, die Steigerung der Fähigkeiten [i]des anderen [/i]zu fördern, indem man diese neuen Errungenschaften der Kultur untereinander in dieser Absicht des Vorteils des anderen teilt.

Wie oft gesagt wird, sitzen die Nationen der Menschheit alle in einem Boot, und das vorrangige Ziel einer jeden Nation ist es, daß dieses Boot nicht sinkt.

Alle möglichen schrecklichen oder einfach nur abstoßenden Verhaltensweisen in der Außenpolitik von Nationen sollten uns eine Warnung sein, daß es moralisch keine Entschuldigung dafür gibt, Angewohnheiten aus dem Kampfsport oder ähnlichen Wettkämpfen in die diplomatischen Beziehungen zwischen zivilisierten Nationen hineinzutragen.

Die gegenwärtige wirtschaftliche Zusammenbruchskrise stellt uns nun mit Macht vor die Herausforderung, die diese Beobachtungen beinhalten.

[head]3. Die andauernde Tragödie des Karl Marx[/head]

Man kann sagen, und es ist wichtig, das hier und jetzt zu tun, daß Karl Marx im Grunde eine tragische Figur war, von der Sorte, die keine hohe Meinung von Gott hat und sich deswegen irgendein albernes Universum einbildet, statt an das wirkliche Universum zu glauben. Dabei war der unglückliche Karl Marx nicht der einzige, sondern das ist der Kern einer jeden wirklichen Tragödie.

Denn wenn man sich entscheidet, Gott abzulehnen, wer besetzt dann den Posten, den man für vakant erklärt hat - vielleicht der selbsternannte Diktator George W. Bush? In Marx' Fall war der selbstgewählte Ersatz für Gott sein eigentlicher Auftraggeber, für dessen beherrschenden Einfluß Marx erstaunlich, geradezu hysterisch blind war: der grausige Lord Palmerston vom britischen Außenamt. Ach! Man muß fragen: Aber wer oder was (vielleicht aus der Hölle) steckte hinter Palmerston!? Es ist wie immer in der klassischen Tragödie - aber anders als nach den albernen Meinungen der Romantischen Schule und ihrer Nachfahren -, ob wir uns nun auf das Griechische Theater beziehen oder auf Shakespeare oder Schiller: Es gibt keine wirklich individuellen Tragödien. Meine Frau Helga, eine Expertin in dieser Frage, könnte dazu erklären, wie Schiller in seiner Wallenstein-Trilogie die eigentlichen Geheimnisse der neuzeitlichen Geschichte vor Augen führt. Die Tragödie liegt immer darin, daß eine Gesellschaft blind an ein scheinbares Universum glaubt, das in Wirklichkeit nur ihr eigenes kulturelles Gefängnis ist, und so war es auch bei Karl Marx.

Die tragische Gesellschaft und ihre Mitglieder leben so, wie es Shakespeare im [i]Hamlet [/i]oder in [i]Julius Cäsar [/i]dargestellt hat: Jeder lebt in der Traumwelt seiner akzeptierten Kultur, während er über die tatsächliche Welt, in der er sich bewegt, nichts weiß. Er irrt herum und hält sich blind an die Regeln des Spiels, das zu spielen er sich gewöhnt hat. Das sind die „Untertanen" in Shakespeares Tragödie [i]Julius Cäsar[/i].

In der Geschichte der europäischen Zivilisation bestand die Art von Torheit, die geistige Einschränkung, die sich Marx auferlegte, in einer Herrschaft klassischer Sophisterei, wofür willkürliche (sog. „selbstevidente") Definitionen, Axiome und Postulate wie die des Sophisten Euklid und seines Nachfolgers Claudius Ptolemäus typisch waren. Der Fall des Karl Marx hat besondere Bedeutung für die Einsicht in das, was heute noch im Erbe Deutschlands tragisch ist, wie Professor Hankel schon in seinem Vorwort betont. Dieser erbärmliche Irrtum, wofür das Gemeinsame der Sophisterei von Euklid, Claudius Ptolemäus und ihrer fehlgeleiteten Nachfolger nur typisch ist, erzeugt einen Glauben an ein Universum, das so gar nicht existiert. Die Gewohnheiten, die Anhänger solchen Irrglaubens annehmen, wenn sie ihn praktizieren, werden sie früher oder später ins Verderben führen. Die Wurzel der Tragödie liegt also darin, wie ihr Glauben an ein nichtexistentes Universum sie letztendlich, wie im Fall der typischen US-Präsidentschaftskandidaten heute oder der Führungen der westeuropäischen Länder, sozusagen an der Nase ihrer persönlichen Ängste und Ambitionen auf einen tragischen Kollisionskurs mit der Wirklichkeit der Welt führt.

Dies ist das klassische Prinzip der Tragödie, entgegen allerlei romantischen Obsessionen, etwa in nur allzu typischen Hörsälen im 19. und 20. Jahrhundert.

[subhead]Karl Marx selbst[/subhead]

So lag der erkennbar tragische Aspekt von Marx` Rolle als Wirtschaftswissenschaftler darin, daß er weitgehend in der Traumwelt von David Urquharts Britischer Bibliothek gefangen war. Er war dort praktisch ein Gefangener einer Phantasiewelt, die Jeremy Bentham, Werkzeug Lord Shelbournes im britischen Außenamt und Pate Palmerstons, für Leichtgläubige wie ihn geschaffen hatte, schon bevor Marx dort eintraf. In seinen Bonner und Berliner Studentenjahren und später in der Welt des Jungen Europa wurde Marx' geistiges Innenleben so geprägt, daß es praktisch lebenslang vom britischen Außenamt unter Benthams Nachfolger Lord Palmerston beherrscht wurde.

Das war der Kern von Marx' Tragödie. Sie bestand im wesentlich nicht in dem, was er tat, sondern in dem, was er für die Grundlagen seines Glaubens hielt. Typisch ist: Er fand eine Art Ersatzreligion in Leuten aus der Haileybury-Schule und jenem Duo ausgewiesener Halunken, dem Metternich-Korrespondenten und fanatischen Wissenschaftsfeind G.W. Hegel und dem Carl-Schmitt-Vorläufer Savigny. Nominelle und bekennende „marxistische" Organisationen haben vieles getan, was gerechtfertigt war; das an sich war nicht tragisch; manchmal waren diese Handlungen notwendig, ja sogar moralisch schön, denn wer es ernst meint, muß manchmal mit den Mitteln handeln, die ihm zur Verfügung stehen - das kann ich aus meiner eigenen Erfahrung eines mehr als 65jährigen aktiven Erwachsenenlebens heraus nachdrücklich bestätigen. Die marxistische Lehre diente als Handlungswegweiser für die Menschen, die in solche Organisationen gerieten, aber dieser Wegweiser hatte zur Welt der Handlungen nur eine symbolische Beziehung. Es gab nominelle Marxisten, die die Ironie dieser Tatsache verstanden und ihn mit der Einsicht verwendeten, was daran an der Wirklichkeit vorbeiging. Daneben gab es die bedauernswerten „Rechtgläubigen", die das nicht verstanden und daher töricht blindgläubig blieben oder sich voller Haß gegen den Wegweiser wandten, als sie erkannten, daß seine Nützlichkeit nur symbolisch war.

Im Grunde aber war der Marxismus vergleichbar mit dem Glauben der Demokratischen Partei der USA an die vermeintliche Ehrenwertigkeit von Betrügern wie Präsident Andrew Jackson. Schließlich ist es ein Unterschied, ob man mit dem Opfer einer Krankheit zusammenarbeitet, oder ob man sich bewußt anstecken läßt. Die übliche Tragödie bei den Marxisten (die das Unbehagen, das diese Äußerungen bei ihnen hervorrufen werden, verdienen) und besonders bei den sog. „Theoretikern" lag darin, daß sie sich mehr oder weniger blind der Überzeugung unterwarfen, Marx sei ein „kreativer, unabhängiger Geist" gewesen, was in Wirklichkeit bloße Legende war.

[subhead]Einschub: der Mythos Marx[/subhead]

Seit dem Aufstieg der Sowjetunion ist die Frage des „Mythos Karl Marx" kein Scherz mehr. Die Existenz der Sowjetunion und ihre Wirkung auf die Weltgeschichte werden sich niemals völlig auslöschen lassen. Genausowenig können wir die deutsche Sozialdemokratie als wichtigsten deutschen Vorläufer bei der Übernahme der marxistischen Ideologie verwerfen. Wir dürfen jedoch die äußerst bedeutsame historische Tatsache nicht übersehen, daß Marx schon im doppelten Sinne tot war (als sterblicher Mensch und als politischer Randfaktor seiner Zeit), bis das Werkzeug der Fabian Society, der Friedrich Engels des berüchtigten „Anti-Dühring", einen synthetischen Marx in übernatürlicher Größe wiedererschuf, nachdem Marx schon zu Lebzeiten aus dem Buch der neueren Geschichte herausgefallen war.

Der Einfluß des noch lebenden Karl Marx war nach der Belagerung von Paris durch das preußische Militär im Sinken begriffen. 1865 wurde Lord Palmerstons persönliches Vermächtnis zunichte gemacht, als US-Präsident Lincoln Palmerstons Marionette, die Südstaaten, besiegte und die USA danach in Mexiko eingriffen, um französische und österreichische Elemente, die Palmerston gegen Präsident Benito Juarez eingesetzt hatte, zu verjagen. Entscheidende Wirkung für Palmerstons Politik hatte auch der Sturz Napoleons III., einer britischen Marionette. Aber da Palmerstons Politik scheiterte und sein Agent Mazzini seinen früheren Schützling zugunsten der Anarchisten fallenließ, brach Marx' Einfluß auf die Ereignisse seiner Zeit durch die kombinierte Wirkung des Falls der britischen Marionette Napoleon III. und dem Fehlschlag von Marx' verzweifeltem Abenteuer mit der Pariser Kommune in sich zusammen. Karl Marx starb dann in einem bemitleidenswerten Ruhestand.

Friedrich Engels, Erbe einer britischen Manufaktur für Baumwolle aus Sklavenarbeit, Agent Palmerstons und zeitweise einer der wichtigsten Kontrolleure von Marx, übertünchte Marx' politischen Leichnam und führte diese Kunstfigur auf die Bühne der politischen Legenden der Neuzeit. Der Schlüssel zum Verständnis der Hintergründe aller dieser Ereignissen und verwandten Entwicklungen seit Lincolns Sieg über Palmerston liegt in der bahnbrechenden Veränderung der moderne Geschichte im Gefolge und als Reaktion auf Lincolns Sieg gegen Palmerstons Schachzug mit den Südstaaten zur Zerstörung der Vereinigten Staaten.[sup]10[/sup]

Den sichtbarsten Beweis für das strategische Genie Lincolns, einem Anhänger von John Quincy Adams, liefert ein Vorfall in Boston während einer Wahlveranstaltung im Präsidentschaftswahlkampf 1860. Der Vorfall und seine Folgen sind zum Verständnis der Mechanismen, die in der gegenwärtigen Weltkrise wirken, von entscheidender historischer Bedeutung.

Lincoln wurde in Boston eine Fangfrage gestellt. Man stellte ihn vor die Wahl, ob er lieber die Einheit des Landes wahren oder die Sklaverei abschaffen wolle. Lincolns Antwort war weise: die Einheit des Landes wahren. Indem er die Einheit schützte, konnte er auch die Sklaverei abschaffen. Wäre er so töricht gewesen zu antworten „die Sklaverei abschaffen", dann wären die Folgen eine umgehende Auflösung der Union, Fortbestand und Ausweitung der Sklaverei, erweiterter Sklavenimport aus Afrika nach Nordamerika durch die spanische Monarchie und die Spaltung des US-Territoriums in sich ewig bekriegende Tyranneien gewesen.

Lincolns Entscheidung, die in der Antwort auf die Frage in Boston zum Ausdruck kommt, veränderte die Weltgeschichte. Die USA wurden konsolidiert, wie es John Quincy Adams vorgesehen hatte: als kontinentale Republik vom Atlantischen bis zum Pazifischen Ozean und von der kanadischen bis zur mexikanischen Grenze. Man erreichte das durch den Aufbau eines transkontinentalen Eisenbahnnetzes, dem damaligen Äquivalent zur heutigen Magnetschwebetechnik, und indem man eine Flut von Landwirten aus Deutschland und anderen Ländern Europas einlud, sich als Bürger in den USA niederzulassen.

Der durchschlagende Erfolg der USA, den Lincolns entscheidende Führungsqualität in Gang setzte, löste weltweit eine wirtschaftliche und kulturelle Revolution aus, besonders in Süd- und Mittelamerika und Eurasien, was sich in den Bismarckschen Reformen in Deutschland sowie vergleichbaren Entwicklungen in Rußland und in anderen Teilen Europas niederschlug. Schon lange vor 1877 betrachtete man im London von Palmerstons Schüler, dem Prinzen von Wales, die Existenz der Vereinigten Staaten als kontinentale Republik als die größte geopolitische Gefahr, die man beseitigen mußte, indem man die USA unterwanderte und Kriege unter den europäischen Nationen anzettelte. Die beiden sog. Weltkriege des 20. Jahrhunderts, die von London geschürten japanischen Kriege gegen China von 1894 bis 1945 und auch der „Kalte Krieg" waren typische Ergebnisse dieser imperialen britischen Politik.

Die Maastrichter Verträge, in die unter üblen Kriegsdrohungen Mitterrands und Thatchers die Giftpille des Euro aufgenommen wurde, bildeten auch eine Fortsetzung der strategischen Operationen geopolitisch motivierten Hasses Londons und seiner Marionetten gegen ein System souveräner Nationen auf dem eurasischen Kontinent - seit damals fortgesetzt bis zur Zeit der Regierung Tony Blair und jetzt Gordon Brown.

Der reale Karl Marx der Periode des Amerikanischen Bürgerkrieges und der andere, künstliche Karl Marx aus Londons „Wachsfigurenkabinett", der im britischen Interesse mit Hilfe von Friedrich Engels erschaffen wurde, sind zwei ganz verschiedene Wesen, jeweils spezifisch für völlig verschiedene Perioden der Weltgeschichte des 19. Jahrhunderts.

Die Macht der Tragödie ist im Fall des wirklichen Karl Marx mit höchster Präzision auf den Punkt gebracht mit seinen albernen Wutausbrüchen gegen seinen wahren Herrn und Meister, Lord Palmerston.

In Wirklichkeit war Palmerston der Eigentümer von Marx' Seele. Marx war eines von vielen ideologischen Besitztümern, die der Bentham-Nachfolger Palmerston in der Abteilung seines Agenten Mazzini sammelte, darunter das „Junge Europa" und das „Junge Amerika", das maßgeblich zur Schaffung der Sklavenhalter-Südstaaten beitrug. Marx gehörte dem Jungen Europa etwa seit dem Zeitpunkt, als er den Hörsaal der Juravorlesungen Savignys betrat und damit in den Dunstkreis Savignys und des Metternich-Agenten G.W. Hegel kam, die die Berliner Universität bis 1832 gemeinsam unter ihrer Kontrolle hatten, Savigny auch noch später. Als ein solches Exemplar des intellektuellen Stalls in Palmerstons ideologisch-strategischem „Zoo" war Marx irgendwann soweit, direkt Palmerstons korrespondierendem Sekretär des Jungen Europa, Urquhart, Bericht zu erstatten. Urquhart hatte sein Büro in der Britischen Bibliothek, wo auch Marx, der Schüler der Wirtschaftstheorie der Haileybury-Schule, einen Großteil seiner Zeit mit der Pflege seiner geistigen und körperlichen Karbunkel verbrachte.

Trotzdem schrieb der arme, törichte Rußland-Hasser Marx ein Buch, in dem er seinen Meister Palmerston als „russischen Spion" denunzierte![sup]11[/sup] Das ist praktisch die Substanz des tragischen Charakters Karl Marx: daß er im Dienste desselben Palmerston stand, den er als Satan vergötterte, oder sollen wir sagen, er wählte sich die Figur Palmerston als Ersatz für den Geist von Hamlets Vater. Für unsere Zwecke in diesem Bericht ist das eine nützliche Veranschaulichung des richtigen, klassischen Begriffs der Tragödie.

Im Grunde glaubte Marx, daß die Welt der politischen Ökonomie seiner Zeit ein Universum war, das von der Haileybury-Schule der Britischen Ostindiengesellschaft geschaffen war. Wenn Marx ein Phänomen betrachtete, das in der realen Welt auftrat, nahm er deshalb an, die Gesetze von „Ursache und Wirkung" in dieser Welt lägen in dem liberalem Sophismus, wie ihn Kreaturen wie Quesnay, Mandeville, Adam Smith und David Ricardo lehrten. Er war tragisch in demselben Sinn wie die armen Teufel, die inbrünstig an den astronomischen Schwindel von Claudius Ptolemäus glaubten.

[subhead]Marx als Ökonom[/subhead]

Die gängige Ansicht, Karl Marx' Wirtschaftstheorie sei eine Alternative zum Britischen System der politischen Ökonomie, ist im wesentlichen ein Schwindel, auf den Leichtgläubige hereinfallen, die hereinfallen möchten. Das britische System, das man richtigerweise als die Benthamsche Tradition der Haileybury-Schule bezeichnen müßte, unterscheidet sich vom Marxismus nur als Variante ein und derselben Spezies. Marx selbst hat völlig zurecht darauf bestanden, daß der erste Band von [i]Das Kapital [/i]eine getreue Kopie der axiomatischen Elemente der Haileybury-Schule von Bentham, Adam Smith u.a. war, wobei die eine Variante sich von der anderen, sogar im Falle des Thomas Malthus, nur in den Details unterschied.[sup]12[/sup]

Alle Varianten derselben Spezies, einschließlich der Physiokraten Quesnay und Turgot, von denen der Plagiator Adam Smith viele Grundannahmen in seinem Buch [i]Vom Reichtum der Nationen[/i] übernahm, sind quasi-axiomatische Ableitungen aus den axiomatischen Elementen des systemischen Irrationalismus, den Paolo Sarpis Liberalismus von der mittelalterlichen Lehre des Wilhelm von Ockham übernahm, sowie vom Einfluß des speziellen Irrationalismus von René Descartes, Mandeville und Voltaire und dem neokartesischen Dogma von de Moivre, D'Alembert u.a. Diese wiederum schließen die späteren, noch wilderen Trends hin zum Positivismus des 20. Jahrhunderts mit ein, etwa bei den Utilitaristen und den verrückten Extremen der entsprechenden Sozialtheorie bei so radikalen Anhängern des wissenschaftlich zweifelhaften Bertrand Russell und von Aleister Crowley und H.G. Wells wie Professor Norbert Wiener und John von Neumann.

Insbesondere sind praktisch alle akademisch anerkannten oder verwandten Sozialtheorien für die Wirtschaftswissenschaften, besonders auf dem Gebiet der pseudowissenschaftlichen positivistisch-mathematischen Methode der Wirtschaftsprognose wie der des diskreditierten Myron Scholes, Ableitungen derselben reduktionistischen Intervention in das Gebiet der Sozialtheorie. Einzubeziehen ist hier auch der zerstörerische Einfluß auf die Spätphase sowjetischen Wirtschaftsdenkens durch die radikalpositivistischen Ableger der Strömung der Systemanalyse von Cambridge und des Club von Rome, wie dies sich am Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) im österreichischen Laxenberg äußerte. Unter den Regierungen Andropows und Gorbatschows war Moskau nicht mehr marxistisch, was die realen Elemente des Wirtschaftssystems betraf, sondern über die Cambridge-Schule der Systemanalyse ein Zweig des Britischen Systems. Man hatte nicht nur den Wegweiser verloren, man hätte auch die Anweisungen des alten, einst vertrauten Systems nicht mehr verstanden, selbst wenn man sie wieder ausgegraben hätte.

[head]4. Physische Wirtschaft als Wissenschaft[/head]

Man konzentriere die Aufmerksamkeit zunächst auf die weiterreichende Bedeutung der Veränderung des Grundcharakters der amerikanischen Volkswirtschaft infolge des Krachs der New Yorker Börse im Oktober 1987, der dem von 1929 ähnelte. Man beachte dazu die Bedeutung der Richtungsänderung der Notenbank Federal Reserve beim Wechsel vom Vorsitzenden Paul Volcker zur extremen hyperinflationären Politik des „lockeren Geldes" unter seinem Nachfolger Alan Greenspan, dessen berüchtigte Rolle als Exponent der rechtsextremen Sekte der seither verstorbenen Ayn Rand alles andere als rational oder menschlich war.

Diese Fakten sind wahr und müssen als solche ausgesprochen werden, aber mehr nicht. Man sollte nicht versucht sein, Greenspans Rolle über Gebühr zu betonen. Insbesondere hat er die wirtschaftlichen Probleme von heute nicht selbst verursacht - aber die Rolle, die er spielte, paßte entsprechenden New Yorker und Londoner Finanzinteressen ins Konzept, und der Faktor, den Greenspan dann in dieser Hinsicht darstellte, war für die Volkswirtschaften der USA und Europas eine wahre Hiobsbotschaft, vor allem in Kombination mit dem zusätzlichen Faktor der Maastricht-Politik Thatchers und Mitterrands, die seither West- und Mitteleuropa ruiniert hat.

Bevor wir zum Kern der Sache kommen, sollte man den folgenden, relevanten Hintergrund zur besonderen Rolle Greenspans bedenken.

In den 16 Jahren von der Zerstörung der Reste des Bretton-Woods-Systems fester Wechselkurse durch Präsident Nixon im August 1971 bis zum Oktober 1987 erfuhr die US-Wirtschaft zwei Änderungen ihres systemischen Charakters, die sich als verheerend erwiesen.

Die erste dieser Maßnahmen entstand maßgeblich unter dem Einfluß von Präsident Nixons Berater George Shultz; der war nicht nur der wichtigste Bürokrat der US-Regierung bei der Zerstörung des Bretton-Woods-Systems, sondern auch, zusammen mit seinem bemerkenswerten (noch heutigen) Komplizen Felix Rohatyn, entscheidend für die Einsetzung des Regimes des neonazistischen Diktators Pinochet in Chile durch die Regierung Nixon. Dieses Vorgehen an der Südspitze Südamerikas, bei der Shultz für seine Regierung eine maßgebliche Rolle spielte, bereitete den Weg für eine zweite, noch katastrophalere Veränderung, die unter dem Nationalen Sicherheitsberater des gerade ins Amt gekommenen Präsidenten Jimmy Carter, Zbigniew Brzezinski, eingeführt wurde.

Schon vor Carters Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten war Brzezinski eine der führenden Figuren bei der Vorbereitung des verheerenden Programms der Trilateralen Kommission, das schon vor Carters Nominierung und Wahl als „kontrollierte Auflösung der US-Wirtschaft" beschrieben wurde. Dieses Programm der Trilateralen Kommission enthielt die Rolle, die der Fed-Vorsitzende Paul Volcker während seiner Amtszeit von Ende 1979 bis zum Zeitpunkt des Krachs von 1987 zugewiesen war.

Kurz, Shultz & Co. hatten aus der Regierung Nixon heraus das Weltwährungssystem schon ruiniert. Die Trilaterale Kommission unter Präsident Carters Sicherheitsberater Brzezinski wiederum handelte [i]aus der erklärten Absicht heraus[/i], die amerikanische Realwirtschaft zu zerstören. Die massive Buchproduktion der Kommission enthüllte schon vor Carters Wahl für jeden, der sich die Mühe machte, sie zu lesen, offen und schamlos ihre Absichten.

Später war der Fed-Vorsitzende Greenspan - der mit Methoden arbeitete, die im wesentlichen das Vorbild des Systems der lombardischen Banken im Europa des 14. Jahrhunderts folgten - zusammen mit der Londoner City 1977-87 der entscheidende Akteur bei der Fortsetzung des Zerstörungswerks der Trilateralen Kommission; er führte die radikal monetaristischen Praktiken ein, die die Weltwirtschaft an den Abgrund führten, in den sie jetzt hineinzustürzen droht.

Diese kombinierten Veränderungen stehen für zwei Phasen eines bewußten Vorgehens, das im wesentlichen aus London gesteuert war und darauf abzielte, die führende Rolle der Vereinigten Staaten in der Weltwirtschaft, die sie über die Zeit der beiden sog. „Weltkriege" zwischen 1914 und 1945 angenommen hatten, zunichte zu machen. Das Umfeld, in dem dieses von London gesteuerte verrückte Vorhaben Wurzeln faßte, bestand in den kumulierten Wirkungen des langen Indochinakriegs der USA nach Kennedy, dem die Neuausrichtung der Wirtschaft zwischen 1969 und 1981 unter den Präsidenten Nixon, Ford und Carter folgte.

Diese letzteren Entwicklungen, die unter Präsident Nixon und durch die Maßnahmen der Trilateralen Kommission in Gang gesetzt wurden, zerstörten nicht nur die amerikanische Volkswirtschaft, sondern mit der Zeit auch die Volkswirtschaften Amerikas und West- und Mitteleuropas. Das Endresultat war nicht nur der Ruin des Weltwährungssystems. Unter denselben Vorzeichen kam es auch zur rücksichtlosen Ausbeutung und Zerstörung der sowjetischen und postsowjetischen Wirtschaft, insbesondere unter der fehlgeleiteten Führung von Andropow, Gorbatschow und Jelzin. Diese Kombination der Entwicklungen zwischen 1989 und 2000 war ein entscheidender Faktor für die Veränderung der kulturellen Axiome der wichtigsten transatlantischen Volkswirtschaften in Europa, Afrika, Nord- und Südamerika, bis hin zum Zustand des Ruins, der praktisch schon erreicht war, als George Bush junior das Präsidentenamt antrat.

Die beiden nunmehr fast abgeschlossenen Amtszeiten der Regierung Bush-Cheney haben aus dem Wirtschaftsdesaster, das zum Zeitpunkt der Amtseinführung Bushs im Januar 2001 existierte, die lebensbedrohliche Katastrophe gemacht, die heute vor allem die USA, West- und Mitteleuropa erfaßt. Aber nachdem man all das berücksichtigt, bleibt die Rolle der Federal Reserve seit dem Ausscheiden ihres Vorsitzenden Paul Volcker nach dem Börsenkrach vom Oktober 1987 dennoch das entscheidende Element, insbesondere von amerikanischer Seite, bei der Schaffung des Umfelds für Europa, das in Wilhelm Hankels Buch beschrieben wird.

Zusammengefaßt: Die monetären und finanziellen Praktiken, die in diesen Entwicklungen resultierten, haben die Realwirtschaft Europas und der Amerikas ruiniert. Diese Praktiken sind in ihren wesentlichen Aspekten ein Echo der Praktiken der lombardischen Banken, die Europa in der Mitte des 14. Jahrhunderts in das stürzten, was die neuzeitliche Geschichtsschreibung das Neue Finstere Zeitalter nennt.

[subhead]Eine Frage der Gewaltenteilung[/subhead]

Es ist in letzter Zeit zur üblichen Sophisterei in der Praxis der führenden Währungs- und Finanzinstitutionen der USA, West- und Mitteleuropas geworden, davon auszugehen, daß Maßnahmen im Sinne der gegenwärtig herrschenden monetaristischen Dogmen mittel- und langfristig die beste Option für die Wirtschaft seien (vorausgesetzt, wir leben unter diesen Bedingungen lange genug, um herauszufinden, wie sich diese Praktiken am „Ende, das jetzt nahe ist" auswirken.) In der Zwischenzeit darf man aus dieser ideologischen monetaristischen Sicht die Wirkung der aktuellen Währungspolitik und verwandten Politik nicht an irgendwelchen realwirtschaftlichen Tatsachen messen, die den herrschenden monetaristischen Ideologen mißfallen. Kurz gesagt, die führenden Regierungen und die meisten selbsterklärten Ökonomen sind heute Opfer eines Schwindels derselben Art, wie er mit der Propaganda der blinden Mitläufer der John-Law-Blase im 18. Jahrhundert und ähnlicher Finanzblasen verbunden war.

Die einfachste wahrheitsgemäße Veranschaulichung dieser Tatsache ist eine pädagogische Grafik, die ich meine „Tripelkurve" (Typische Kollapsfunktion) nenne. Diese Tripelkurve ist zwar nur eine [i]formale [/i]konzeptionelle Zusammenfassung der Einzelfakten, aber die Zahlen im Verlauf des letzten Jahrzehnts bis heute zeigen, daß sie in Hinsicht auf das, was sie veranschaulichen soll, nicht falsch ist und nicht übertreibt.

Die Hypothese, über die wir nachdenken müssen, wenn wir die gegenwärtige Weltlage richtig einschätzen wollen, ist die folgende:

Sind die Köpfe hinter dieser derzeit herrschenden monetaristischen Lehre einfach nur völlig dumm, wie einige unschuldige, aber irregeleitete Beobachter aus den Daten der tatsächlichen Leistung der Weltwirtschaft schlußfolgern könnten? Oder ist es vielmehr so, daß dieser heutige ruinierte Zustand der Weltwirtschaft genau die Wirkung war - wie auch die vergleichbaren Wirkungen des Maastricht-Abkommens -, die die Urheber dieser Politik herbeiführen wollten? Falls letzteres, wer (über das wohldokumentierte räuberische Handeln Thatchers und Mitterrands hinaus)[sup]13[/sup] oder was ist die entsprechende hocheinflußreiche Person oder Institution, welche die Früchte eines solchen erwünschten Ruins ernten will?

Die Geschichte der letzten 6000 Jahre in Europa und anderswo zeigt zwei Wege, wie man ein großes Reich aufbauen und erhalten kann. Der eine Ansatz ist, großen physischen Reichtum aufzubauen und den so erzeugten Nutzen mit denen zu teilen, deren bereitwillige Unterwerfung man aufrechterhalten will. Das wurde den Vereinigten Staaten in der Zeit vor den Folgen ihres langen, verzehrenden Indochinakriegs häufig vorgeworfen. Dies weist auf die Notwendigkeit abhelfender Maßnahmen nach dem Vorbild des Westfälischen Friedens.

Der alternative Ansatz, Weltmacht zu erlangen, ist der britische: einfach alle anderen zu ruinieren, indem man sogar das eigene Haus anzündet, um die ganze Stadt abzubrennen. Wir sollten diese britische imperiale Strategie aus der Erfahrung der beiden sog. „Weltkriege" des letzten Jahrhunderts und des darauffolgenden langen „Kalten Krieges" kennen. Das ist die beabsichtigte Wirkung der langen anglo-amerikanischen Kriege in Indochina und Südwestasien, die dem Peloponnesischen Krieg ähneln.

Es ist die klare Absicht und Wirkung der Politik, die den Opfern des Maastricht-Abkommens aufgezwungen wurde. Es ist die Wirkung, welche die Trilaterale Kommission mit ihrer „kontrollierten Auflösung" der amerikanischen Volkswirtschaft erklärtermaßen bezweckte - genau die Absicht, Praxis und Wirkung der Umsetzung dieser Politik der Trilateralen Kommission unter Präsident Carter und im Lauf der 80er Jahre.

Das ist beispielsweise auch die erklärte Absicht der Umsetzung des Maastricht-Abkommens, als man insbesondere den deutschen Bürgern den bewußt ruinösen Euro aufzwang.

Die einfachste Art, eine solche politische Praxis zu beschreiben, ist: „Herrschaft durch Ruin". Dies war ausdrücklich die Absicht und Praxis der antiken Reiche im heutigen Nahen Osten, die nach dem sog. „oligarchischen Prinzip" organisiert waren, bei der delphischen Politik des lykurgischen Sparta, im Römischen Reich oder bei den venezianischen Drahtziehern der Militärherrschaft, Plünderung und Ruinierung durch die normannischen Ritter, bis hin zum Lombard-Wuchersystem, welches das Neue Finstere Zeitalter in Europa produzierte. Das war die Absicht hinter der Einleitung der berüchtigten Politik von Thomas Malthus unter Jeremy Bentham, und es ist heute die Politik des früheren US-Vizepräsidenten Al Gore und seines Kumpanen, des Prinzen von Wales.

[subhead]Hinter Al Gores Schwindel[/subhead]

Diese neomalthusianische, faktisch völkermörderische Politik des Schwindlers Al „No Belle" Gore hat ihren Ursprung im Einfluß des berüchtigten venezianischen Ökonomen Giammaria Ortes, aus dessen 1790 in englischer Übersetzung in London veröffentlichtem Werk Thomas Malthus sein Buch [i]Das Bevölkerungsgesetz[/i] mit seiner massenmörderischen Politik abschrieb. Der mit Al Gore verbundene grobe Propagandaschwindel der „globalen Erwärmung" heute ist ein Abbild der Absichten der „Maschinenstürmer" im England des frühen 19. Jahrhunderts. Die ursprüngliche Absicht dieser Politik war es, die englischen Arbeiter durch technische und wissenschaftliche Rückständigkeit dumm, wenn auch oft bockig zu halten, so wie Gore heute. Man machte die betroffene breite Bevölkerung resistent gegen den Impuls zum wissenschaftlich-technischen Fortschritt, der damals vom Kontinent ausging.

Die heutige Wiederbelebung der massenmörderischen und malthusianischen Politik, die sich, wie ich soeben zusammenfassend beschrieben habe, auf den Venezianer Ortes - oder auf die Staatsdoktrin des venezianischen Agenten Giovanni Botero von 1588 - zurückführen läßt, wurzelt in der Nachkriegspolitik Winston Churchills und der Regierung Harry Trumans nach Präsident Roosevelts Tod.

Die Politik, die Al Gore heute vertritt, kam erstmals kurz vor Ende des Krieges zum Vorschein, als Präsident Roosevelt seine Absicht erklärte, der Existenz des britischen Empire ein Ende zu setzen und die gewaltige industrielle Kriegsmaschine der USA nach Kriegsende darauf umzustellen, den Völkern, die der kolonialen oder semikolonialen Ausbeutung durch die Europäer unterworfen waren, zu Freiheit und wirtschaftlichem Fortschritt ihrer Lebensbedingungen zu verhelfen. Die Politik Churchills und des britischen Empire war es, diese wirtschaftlichen Mittel der Vereinigten Staaten zu verschwenden und eine solche Entwicklung, eine klare und von Roosevelt beabsichtigte Gefahr für den Fortbestand des Empires, zu verhindern. Das ist die eindeutig implizierte, mörderische Absicht, wenn dem Schwindler Al Gore gerade jetzt der Nobelpreis verliehen wird.

Das ist die Politik derer, die die Anschauungen der London-Truman-Allianz bis heute teilen. Wissenschaftlicher und realwirtschaftlicher Fortschritt für die Menschen auf unserem Planeten ist ein tödlicher Feind des oligarchischen Prinzips, wie es der anglo-holländische Liberalismus und ähnliche Einstellungen verkörpern. Das ist der Schlüssel zu der eigentlichen großen Lüge, die hinter dem ganzen Schwindel um Gores Nobelpreis hervorlugt. Die Frage ist: Warum übernehmen so viele aus der karrieregeilen 68er-Generation dermaßen hysterisch und leidenschaftlich etwas, was jeder einigermaßen fähige Wissenschaftler sofort als Betrug erkennt - die Verbreitung einer weiteren Lüge der Art, wie sie Professor Hankel im einleitenden Kapitel seines Buches angesprochen hat, durch den heruntergekommenen Al Gore?[sup]14[/sup]

Man denke zurück an das Jahr 1944. Nach dem Durchbruch der Alliierten an der Westfront war klar - das konnte man auch an den Handlungen führender deutscher Generäle ablesen -, daß die Nürnberger Phantasie namens Hitler-Regime zu einem Untergang in der von Hitler selbst gewählten, Wagnerianischen Weise verurteilt war. Eine Generalsrevolte hätte Deutschland vor der vernichtenden Niederlage retten können, die folgen mußte, wenn der Krieg fortgesetzt wurde, und die dann auch folgte; in diese Richtung ging auch der Impuls aller klar denkenden deutschen Militärkommandeure und anderer Patrioten. Aber Winston Churchill und seine Bande waren entschlossen, einen „verfrühten" Kapitulationsvorstoß zu verhindern. Daher ergriff die Churchill-Bande aktive Maßnahmen, um sicherzustellen, daß eine Kapitulation zu jenem Zeitpunkt verhindert wurde, wie Montgomerys bewußt inkompetente Operation „Market-Garden" [„Brücke von Arnheim"] zeigt.

Angesichts des Durchbruchs an der europäischen Westfront war die britische Führung überzeugt, daß die eigentliche Gefahr nicht mehr von Hitler ausging. Ihr Angriffsziel war jetzt Roosevelt - und für George Shultz' langjährigen Genossen, den profaschistischen Felix Rohatyn, ist er es noch heute.[sup]15[/sup] Der Fall der künstlich erzeugten „68er" („Babyboomer") in den USA und Westeuropa aus den Reihen derer, die zwischen 1945 und 1958 in die obere Mittelschicht geboren wurden, ist typisch für die Methoden, mit denen Churchills Bande und ihre Mitläufer in den USA Präsident Franklin Roosevelts Pläne für die Nachkriegswelt vereiteln wollten.

Bei der Strategie zur Zerstörung des Rooseveltschen Erbes stellte die Churchill-Truman-Fraktion zwei wesentliche Elemente in den Mittelpunkt. Erstens das, was man später als die Strategie des „Kalten Krieges" in der Zeit nach Truman bezeichnete. Und zweitens einen künstlich erzeugten Konflikt zwischen der Generation der sog. „68er" in den USA und Europa und der inhärent pro-amerikanischen und, wenn nicht immer politisch, so doch kulturell „Rooseveltschen" Schicht der in Wissenschaft, Industrie und Landwirtschaft Beschäftigten in meiner eigenen Generation.

Die Ideologie des „Kalten Krieges" hatte die Funktion, zu verhindern, daß die mächtige agro-industrielle und wissenschaftliche Maschinerie, die für den Krieg 1939-45 aufgebaut wurde, in Friedenszeiten für das Ziel eingesetzt würde, das Roosevelt Churchill und anderen gegenüber offen geäußert hatte. Die andere Absicht war, die neue Generation der zwischen 1945 und 1958 geborenen Kinder aus der höheren Angestelltenschicht (in den USA nannte man diese Schicht rückblickend „Weißkragen" und „Organization Man") später im Jugend- und frühen Erwachsenenalter als soziale Waffe gegen echte Wissenschaft und die Tradition der „Blaukragen" in modernen Industrie- und Landwirtschaftsbetrieben einzusetzen. Man kann sie auch die „Al Gore-Generation" nennen; die heutige Führungsschicht in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien ist typisch für sie.

Diese Strategie der Rooseveltfeindlichen Strömungen trägt heute besonders üble Früchte in Deutschland. Aus den „traditionellen" Gründen, die Premierministerin Margaret Thatcher und Präsident Mitterrand - den Großbritannien in den 70er und 80er Jahren als seinen wichtigsten Aktivposten in Frankreich betrachtete - äußerten, war und ist Deutschland neben Rußland eine der Nationen, welche die Rooseveltfeindlichen liberalen anglo-amerikanischen Fraktionen wegen ihres kulturellen und wissenschaftlichen Potentials am meisten fürchten. Den deutschen „68ern" wurde von den Feinden des Roosevelt-Erbes die höchste ideologische Dosis verabreicht. Der Kongreß für kulturelle Freiheit und die bösartigen Lügen, die von den Autoren der [i]Autoritären Persönlichkeit,[/i] Theodor Adorno und Hannah Ahrendt, verbreitet wurden, sind Beispiele der Wurzeln des neuen, noch irrationaleren und existentialistischeren Faschismus, der heute die Welt aus der transatlantischen Zivilisation bedroht.

Al Gore, eine moderne Karikatur der malthusianischen Maschinenstürmer des frühen 19. Jahrhunderts, der auch persönlich faschistische Züge hat, ist ein Paradebeispiel dieses moralischen Verfalls.

Der britische Imperialismus hat zwei besonders bemerkenswerte kulturelle Eigenschaften: erstens wird das eigene Volk kulturell zerstört, und diese Infektion der so erzeugten Dekadenz, wie die „Beatles", an andere Länder weitergegeben; Zweitens zerstört man alle Teile der Welt, einschließlich Ostasiens, von denen die Saat einer künftigen kulturellen Renaissance ausgehen könnte. [i]Das sind typische Ziele von Fabianern; es sind die Methoden der Fabianer, wie das abstoßende Kriegsregime von Tony Blair bewiesen hat.[/i]

[head]5. Jenseits der Hirngespinste des Fabianismus[/head]

Wie ich eben betonte, liegt das Wesen der fabianischen Methode darin - ein Vorgänger war die römische Strategie zur Schwächung von Hannibals Truppen -, Kriege oder ähnliche Konflikte zu gewinnen, indem man die gegnerische Partei mit sadomasochistischen Mitteln verleitet, sich weitgehend selbst zu zerstören. Dazu wird u.a. die Taktik der „verbrannten Erde" eingesetzt, manchmal werden sogar erhebliche Teile der eigenen Streitkräfte geopfert. Seltsamerweise, oder vielleicht gar nicht so seltsamerweise, scheinen die auserwählten Opfer des britischen Empires, auch in der eigenen Bevölkerung, diesen Umstand selten wirklich verstehen zu können, obwohl sie dazu neigen, selbst mit den gleichen Mitteln gegeneinander vorzugehen.

Der stets liebevolle Ehemann kommt halb betrunken hereingepoltert, um die Kinder zu schlagen und seine Frau zu mißbrauchen, bis sie eines Tages an der Tür wartet, um ihm mit der Eisenpfanne eins über den Kopf zu ziehen, oder ihm lächelnd eine Dosis Arsen in den Tee schüttet. Um die eigene Bevölkerung in eine Ausgangsquelle moralischen Verfalls zu verwandeln, mit dem man die ganzen Zivilisation überziehen will, muß man das Volk dazu bringen, sich selbst zu erniedrigen, so wie es britische Einflüsse mit der Zerrüttung des politisch-kulturellen Prozesses durch die Massenmedien und durch den Einfluß der britischen Agentin Lynne Cheney auf Amerikas Bildungseinrichtungen geschafft haben.

In diesem Zusammenhang muß jeder in seinem eigenen Interesse verstehen, daß es kindisch absurd wäre, anzunehmen, das britische Empire habe seit der Herrschaft Georgs I., der handverlesenen Marionette Wilhelms von Oranien, jemals irgend etwas Wohltätiges an sich gehabt. In den Reihen der britischen Bevölkerung mag es ein paar ehrenwerte Ausnahmen geben, zeitweise sogar viele, doch das System, unter dem sie als Empire beherrscht wurden, sorgte dafür, daß die verkommenen Elemente der venezianischen liberalen Tradition von Sarpi, Galileo und Hobbes von oben herab das Sagen hatten.

Das Empire will diejenigen, über die es herrschen möchte, nicht reicher machen, sondern furchtsamer und abhängiger, so daß sie immer weniger fähig werden, für sich selbst zu sorgen oder den Willen aufzubringen, sich selbst zu schützen. Das britische System verfolgt diesen Kurs, indem es die meisten seiner Untertanen sexbesessen wie Kaninchen, furchtsam und hungrig hält, mit den gleichen feindseligen Methoden wie gegen die schikanierten Bevölkerungen bestehender wie angestrebter Kolonien. Ein sinnloses Leben, Selbstzerstörung, Ermordung der eigenen Kinder oder beides, bildet für den Feigling die letzte Zuflucht („das Spiel ist aus"), als Ausdruck eines pervertierten Impulses, einen eingebildeten Feind zu bestrafen.

Um es auf den Begriff zu bringen: Ärzte mit monetaristischen und insbesondere britischen Grundsätzen würden eher um den Marktpreis der Nachgeburt kämpfen als um das Leben des Kindes.

[subhead]Den monetaristischen Wahn ausmerzen[/subhead]

Der Hauptunterschied zwischen der amerikanischen Wirtschaftspolitik, die prinzipiell überlegen ist, sofern sie wie unter Präsident Franklin Roosevelt den Vorgaben der eigenen Verfassung folgt, und der ihrer europäischen Konkurrenten liegt darin, daß die Väter des US-Systems ihren Verfassungsentwurf auf den mit Gottfried Wilhelm Leibniz verbundenen Begriff einer physischen Wirtschaft stützten - im bewußten Gegensatz zu den ursprünglich venezianischen monetaristischen Wucherkulten, die noch heute in West- und Mitteleuropa vorherrschen. Fairerweise muß man sagen, daß das Problem der europäischen Wirtschaftslehren darin liegt, daß sie zutiefst symbolorientiert sind. Ein bloßes Symbol, ein in der Geschichte des Wuchers verwurzelter Geldbegriff, ist in den heutigen europäischen Gewohnheiten an die Stelle der physischen Realität tatsächlichen Reichtums getreten.

Europa ist sozusagen nachvollziehbar zu seinem monetaristischen Irrglauben gekommen.

Die nachvollziehbare Geschichte des europäischen Monetarismus läßt sich seit dem Niedergang des Lehnswesen im antiken südlichen Mesopotamien verfolgen, als wiederholt der Wucher bei den Sumerern und ihren Nachfolgern Einzug hielt. Vom Abhang des Parnaß, wo der Ort des antiken Delphikults lag, und dem Hafen am Fuße des Gebirges breitete sich die Herrschaft des Delphi-Wuchers als Rivale von Tyros über die Mittelmeerküsten aus.

Auch hier stößt man immer wieder auf den Wucher als Richtschnur wirtschaftlichen Werts, anstelle jener Vorstellung produktiver Arbeitskraft, die eine zivilisierte Strömung im Europa und Nordamerika der Neuzeit im wesentlichen als das Produkt einer von Gottfried Leibniz und seines Umfelds entwickelten Wissenschaft der physischen Ökonomie übernahm.

Tyros, Rom, Byzanz, das venezianisch-normannische System des Mittelalters und das neue venezianische Modell, das in der Praxis des modernen Liberalismus zum Ausdruck kommt, verlegen alle ihren Begriff vermeintlichen wirtschaftlichen Werts in die Symbolhaftigkeit eines eigentlich fetischistischen Wahns, der sich als Glaube an einen Eigenwert des Geldes als solchem verbreitet hat: [i]Wucher.[/i]

Ebenda, in diesem einfachen, elementaren Begriff, liegt mein klarer intellektueller Vorteil gegenüber meinen zeitgenössischen Rivalen unter vermeintlichen Wirtschaftsfachleuten: daß ich ihren monetaristischen Irrglauben an den Wucher nicht teile.

Für mich wie für jeden Wissenschaftler, der diese Frage kompetent untersucht, lassen sich Geldsysteme einfach austauschen wie bei einer Organtransplantation, sobald die weitere Gesundheit des Patienten es erfordert. Das Mittel für eine solche erfolgreiche „Transplantation" ist ein richtiges Verständnis des Konkursrechts: Man muß nur wissen, wie man ein bankrottes monetäres Finanzsystem mit Hilfe eines rationalen Konkursverfahrens ersetzt - so als rette man das Kind auf Kosten der Nachgeburt, anders als der heutige US-Finanzminister, der bis auf den heutigen Tag an einer völlig unsinnigen, entgegengesetzten Vorstellung festhält.

Das wesentliche Problem in den heutigen USA besteht darin, daß wir uns daran gewöhnt haben, realen Reichtum zu zerstören - in Landwirtschaft, Industrie, Infrastruktur und in der Entwicklung der schöpferischen Geisteskräfte des menschlichen Individuums; all das nehmen wir hin zugunsten der nominellen Bewertung von Eigentumstiteln als solchen. Dabei sind unsere unabhängigen, produktiven Farmen und Industriebetriebe draufgegangen, und unsere essentielle Wirtschaftsinfrastruktur wurde ausgeschlachtet, um eine schrumpfende Klasse nominell superreicher Finanzparasiten zu schützen, für welche die kriminellen „Hedgefonds" typisch sind. Diese Klasse von Parasiten konzentriert ihre finanzielle und politische Macht in den rein spekulativen Finanzholdings einer Klasse von Heuschrecken, die mit dem, was einmal als produktives Realkapital von Landwirtschaft, Industrie, Facharbeitern und Infrastruktur galt, nichts mehr zu tun hat. Diese Klasse von Parasiten, verkörpert durch Leute wie Felix Rohatyn, wird zum Maßstab politischer Macht als Ersatz für das, was einmal das nationale Interesse war.

Damit sind wir an einem Punkt in der Geschichte angekommen, der an die Zeit Mitte des 14. Jahrhunderts in Europa erinnert, als die damalige politische Weltordnung nach dem Bankrott des lombardischen Bankhauses der Bardi auseinanderbrach. Wenn wir uns und unsere Nationen nicht von diesen Wucher-„Heuschrecken" befreien, wird das politische System, dem diese Säuberung nicht gelingt, auseinanderfallen, und der ganze Planet wird sehr bald einen kettenreaktionsartigen Zusammenbruch erleben, der den Beginn eines langen neuen dunklen Zeitalters bedeutet. Keiner soll behaupten, das sei unmöglich. Es ist früher geschehen, und wir stehen kurz davor, daß es wieder geschieht.

Der amerikanische Wahlkampf 2008 wird der Test sein, von dessen Ergebnis abhängt, ob die Vereinigten Staaten fähig sind, zu ihrer früheren protektionistischen Tradition zurückkehren, was das Überleben unserer Republik sicherstellen würde.

[subhead]Die Wissenschaft der physischen Ökonomie[/subhead]

Die Inkompetenz der Lehren, die an unseren heutigen Hochschulen als „Wirtschaftswissenschaft" verbreitet werden, stammt wesentlich von dem Irrglauben her, der in der Lehre und Anwendung der Finanzbuchhaltung einen Ersatz für wirkliche Wirtschaftswissenschaft sieht. Nicht, daß eine ordentliche Finanzbuchhaltung nicht notwendig wäre. Der Punkt ist, daß sie nichts mit den physikalischen Prinzipien der Realwirtschaft zu tun hat.

Unter Realwirtschaft sollte man immer den Wesensunterschied zwischen Affen und Menschen verstehen. Möglichst einfach ausgedrückt, liegt dieser Unterschied funktionell in dem, was Professor W.I. Wernadskij als den Unterschied der [i]Noosphäre[/i] zur [i]Biosphäre[/i] bezeichnete. Der Unterschied liegt funktionell in den schöpferischen Geisteskräften des menschlichen Individuums, die sich in keiner Form des gewöhnlichen Tierlebens finden. Die Möglichkeit jeder Wissenschaft der physischen Ökonomie hängt von der Funktion der schöpferischen Kräfte des individuellen menschlichen Geistes ab. Beispielhaft für diese Kräfte ist in der modernen Naturwissenschaft Johannes Keplers Entdeckung des universellen Gravitationsprinzips hinter der inneren Organisation des Sonnensystems. Das gleiche Prinzip drückte Gottfried Leibniz aus, als er Keplers Entdeckung des Gravitationsprinzips in ein allgemeines Prinzip des Infinitesimalkalküls übertrug. Die Wirtschaftswissenschaft ist auf diese Konzepte angewiesen.

Im Laufe der Entwicklung der modernen Naturwissenschaft - von Nikolaus von Kues' [i]De Docta Ignorantia[/i] über Bernhard Riemann, der den letzten faulenden Überrest des Reduktionismus in der sophistischen Tradition der Euklidischen Geometrie beseitigte, bis hin zu den verwandten, späteren Entdeckungen Wernadskijs und Einsteins - sollte uns bewußt geworden sein: Die typische Handlungsweise der Menschheit, mittels derer die potentielle relative Bevölkerungsdichte der menschlichen Gattung pro Kopf und pro Quadratkilometer Landfläche steigt, liegt darin, die angewandte Naturwissenschaft ständig so verändern, daß die Lebensfähigkeit des Menschen ständig weiter wächst - durch die Wirkungen der Eigenentwicklung als Mensch in Verbindung mit der Transformation unseres Planeten durch den Menschen.

Ein realwirtschaftlicher Wert dieser Art ist daher der einzige wirkliche ökonomische Wert. Im amerikanischen System der politischen Ökonomie kam diese Leibnizsche Sicht in den von Finanzminister Alexander Hamilton formulierten Definitionen des Amerikanischen Systems zum Ausdruck. Unsere amerikanische Tradition des Protektionismus gründete sich auf das Wissen, daß Preise nach Erwägungen des nationalen Interesses reguliert werden müssen. Freihandel und Globalisierung waren im Grunde immer eine Politik des Verrats. Die reale, physische Wirkung von Produktion und Vertrieb auf die schöpferische Wirtschaftskraft eines Volkes, ausgedrückt pro Kopf und pro Quadratkilometer Gesamtfläche, ist die Grundlage, um einen Begriff wirklichen wirtschaftlichen Wertes zu definieren. Die Entwicklung des einzelnen in der Gesellschaft und der Beziehungen unter den Individuen ist das aktive Prinzip wirtschaftlichen Wertes.

Die Umsetzung des amerikanischen Systems der politischen Ökonomie, das Präsident Franklin Roosevelt wiederbeleben half, war praktisch ein System experimenteller Annäherungen, das die eben von mir angeführten Wertbegriffe berücksichtigte.

Im Gegensatz dazu sind alle Versuche, einen Funktionsbegriff wirtschaftlichen Wertes anhand monetaristischer Annahmen zu definieren, idiotisch und letztlich mörderisch. Was die Globalisierung betrifft, so ist sie eine Form des Verrats nicht nur an einem Land, sondern, wie man an der biblischen Erzählung vom Turmbau zu Babel ablesen kann, an der ganzen Menschheit.

[hr]
[h3]Anmerkungen[/h3]

1. Die Einführung des Euro als einheitliche Währung der Europäischen Gemeinschaft und die Ablösung der nationalen Währungen wurden durch die Unterzeichnung des Maastrichter Vertrages im Februar 1992 festgeschrieben. Der Euro-Plan wurde einige Jahre später von den einzelnen Staaten ratifiziert, so z.B. in Deutschland im Frühjahr 1998. Vom Januar 2000 an diente der Euro als Verrechnungseinheit des Interbankhandels, und zwei Jahre später wurde er alltägliches Zahlungsmittel in der Europäischen Union. Professor Wilhelm Hankel und drei weitere führende Professoren für Wirtschaftsrecht (Nölling, Starbatty und Schachtschneider) erhoben beim Bundesverfassungsgericht Einspruch, um die Ratifizierung des Maastrichter Vertrages durch den Bundestag zu verhindern. Aber das Gericht wies die Klage zurück. Die Ratifizierung wurde daraufhin im Januar 1998 im Schnellverfahren durchgezogen. Der neue Euro geriet von Anfang an unter inflationären Druck, und deshalb hat die Mehrheit der Europäer die neue Währung bis zum heutigen Tag nicht akzeptiert. In Deutschland würden etwa zwei Drittel der Bevölkerung die alte Währung, die D-Mark, vorziehen. In diesem Sinne sind Hankel und die drei anderen Kläger in ihrer Ablehnung des Euro auch bestätigt worden.

2. Wilhelm Hankel, [i]Die Euro-Lüge - Ein volkswirtschaftliches Märchen[/i] (Signum-Verlag, Wien 2007).

3. Im Gegensatz zu in den USA und anderswo weit verbreiteten Gerüchten stand Franklin Roosevelt ganz bewußt und in wesentlichen Punkten in der Tradition seines Vorfahren Isaac Roosevelt, einem Bankier in New York, der persönlich mit Alexander Hamilton verbunden war. Er war ein Gegner von Aaron Burr, der direkt dem Spionagechef des Britischen Außenamts, Jeremy Bentham, unterstand. Mit der Ermordung von US-Präsident McKinley und während der Amtszeiten von Südstaaten-Anhängern wie Theodore Roosevelt und Woodrow Wilson wurden die Säulen der amerikanischen Verfassungstradition in der Wirtschafts- und Finanzpolitik unterminiert und zum Einsturz gebracht, zugunsten der Londoner Diktate - bis zur Wahl Franklin Roosevelts. Nur sehr wenige unter den heute lebenden Europäern haben sich ein persönliches Wissen über diese Themen angeeignet, die in den großen Auseinandersetzungen des 18. und 19. Jahrhunderts bis zum heutigen Tag eine so vorrangige Bedeutung innehatten.

4. Die amerikanische Institution, die Friedrich Lists Aufenthalt in den USA in die Wege leitete und förderte, war dieselbe Gesellschaft der Cincinnati, die als private Vereinigung von Offizieren des Revolutionskrieges und ihrer direkten Nachkommen die bedeutsamsten nachrichtendienstlichen Funktionen in jener Periode der amerikanischen Geschichte übernahm. Nach der Ermordung einiger Gründungsmitglieder der Gesellschaft, u.a. Alexander Hamiltons, der von dem britischen Agenten und Verräter an der amerikanischen Sache Aaron Burr erschossen wurde, übernahm der Marquis de Lafayette Mitte der 20er Jahre des 19. Jahrhunderts eine wesentliche Rolle in der Gesellschaft. Der merkwürdige Umstand des Todes von Friedrich List nach seinem Besuch in England verdient in diesem Zusammenhang Beachtung.

5. Die absolut ungerechtfertigte atomare Bombardierung zweier Städte eines bereits geschlagenen Japan war das erste größere Signal von Trumans Absicht, sich des Generals MacArthur zu entledigen. Außerdem dokumentierte sich darin Trumans obszöne Bindung an Winston Churchill und Bertrand Russells Doktrin einer „Weltregierung durch präventiven Atomkrieg".

6. Die erbärmlichste Spitzfindigkeit, die ein Kandidat sich zulegen könnte, ist die des „Ich muß diese Wahl gewinnen, wenn ich in der Lage sein soll, etwas gutes zu bewirken." Was wirklich niemand braucht, wie es der jämmerliche Zustand der gegenwärtigen Präsidentschafts-Bewerbungen belegt, ist ein Sammelsurium von Rivalen, die sich so sehr um den Wahlsieg sorgen, daß sie nicht in der Lage sind, die Wählerschaft für die Politik zu mobilisieren, von der vielleicht die weitere Existenz der Nation abhängen wird!

7. Die Zerstörung des mäßigend wirkenden deutschen Mittelstands unter den Versailler Bedingungen zu Beginn der 20er Jahre war die Vorbedingung für die Möglichkeit der Machtergreifung einer faschistischen Bewegung mit Massenbasis, die sich aus den wirtschaftlich Ruinierten und Wütenden rekrutierte. Heutzutage hat die Kombination aus der Zerstörung des Bretton-Woods-Systems durch die Regierung Nixon und den noch weit schlimmeren Auswirkungen der Herrschaft der Trilateralen Kommission die USA selbst in einen Zustand versetzt, in dem ein verrückt gewordener, buchstäblicher „Diktator", der beschönigend als „Entscheider" bezeichnet wird, ein wachsendes faschistisches Potential regiert. Dieses Potential, für das die Anhänger des früheren Vizepräsidenten Al Gore ebenso typisch sind wie die Anhänger der Nazi-Partei, die sich damals um Figuren wie Hermann Göring aus der neomalthusianischen Bewegung der 20er Jahre sammelten, gibt es heute in den USA wie auch bereits in Europa.

8. Der erklärte Zweck, für den der britische Einflußagent Orléans („Philippe Egalité") den Mob für die Belagerung der Bastille am 14. Juli 1789 organisierte und bewaffnete, war die Ernennung des britischen Einflußagenten und Vater der berüchtigten Madame de Staël, Jacques Necker, zum Premierminister Frankreichs. Über seine Frau hatte Necker Verbindungen zu Edward Gibbon, dem Autor des historisch nicht richtigen, aber einflußreichen legendenbildenden Werks [i]Verfall und Untergang des Römischen Reiches[/i]. Es war ein wichtiger Einfluß auf Shelburnes Politik, Großbritannien in ein mit dem imperialen Rom der Cäsaren vergleichbares Weltreich zu verwandeln.

9. Nikolaus von Kues, [i]De Pace Fidei [/i](Über den Frieden im Glauben)

10. Einige nicht klar denkende Leute werden diese Sichtweise der Rolle Engels' bezweifeln. In dieser Hinsicht bedenke man meinen Hinweis auf die Frage an Lincoln in Boston. Palmerstons Absicht hinter der Förderung der Südstaaten war es, die USA zu spalten, während er, wie auch Engels persönlich, den Profit der von Sklaven geernteten Baumwolle einstrich.

11. Aha! Der Besitz verurteilt seinen Eigentümer!

12. In diesen Fragen ist es unerläßlich, die in mancher Hinsicht überlegene Methode von Rosa Luxemburg ([i]Die Akkumulation des Kapitals[/i]) mit den untauglichen Definitionen des Imperialismus durch W.I. Lenin und die deutschen Sozialdemokraten vor 1914 zu vergleichen. Der Fall Luxemburg kann mit einigem Gewinn im Licht der späteren Arbeit eines Spezialisten im US-Außenministerium, Herbert Feis, beurteilt werden. Weder die damaligen Sozialdemokraten noch Lenin verstanden das Wesen des mittelalterlichen oder modernen Finanzkapitals, das aber der Bezugspunkt sein muß, wenn man die gegenwärtige globale Zusammenbruchskrise des heutigen Finanzsystems überwinden will.

13. Wie in den Memoiren des früheren deutschen Bundeskanzlers Helmut Kohl dokumentiert.

14. Es wäre nützlich, einen Blick zurück auf Gores rechtsradikale Verbindungen zu werfen, z.B. in den 70er Jahren zu Newt Gingrich in Georgia, und auf deren Verbindung zur skrupellosen Inschutznahme von Gingrichs rechter Politik durch Vizepräsident Gore, was Präsident Clintons Regierung für den Vorstoß der Rechtsextremisten Gore und Lieberman, Clinton 1999 abzusetzen, verwundbar machte. Was immer bei der Auszählung der Stimmen in der Präsidentschaftswahl 2000 in Florida geschehen sein mag, Gore hatte die Wahl im Verlauf jenes Wahlkampfs bereits zugunsten der Kandidatur von George W. Bush verloren.

15. Felix Rohatyn hat mich seit Frühjahr 2005 wiederholt und öffentlich entweder persönlich oder durch seine Marionette Nancy Pelosi als Gefahr eines „neuen Franklin Roosevelt" angegriffen.