06131-237384info@bueso.de

Ein Gespenst geht um in Glasgow: Westliche Eliten fürchten den Untergang

von Alexander Hartmann

Seit zwei Jahren wird verkündet, die UN-Klimakonferenz COP26, die am 31. Oktober in Glasgow eröffnet wird, sei die „allerletzte Chance“, den Planeten zu retten und eine „Apokalypse“ zu verhindern. Doch jetzt, wenige Tage vor der Eröffnung der Konferenz, herrscht in den westlichen Eliten Panik, weil sich das gut geplante Konklave zum kolossalen Flop entwickelt.

Sie hatten vor, die Menschheit durch das Schreckgespenst eines angeblich katastrophalen Klimawandels zu nötigen, drastische Maßnahmen zur Eindämmung der CO2-Emissionen zu ergreifen, die in Wahrheit nur dazu dienen, ihr angeschlagenes System zu retten. Aber ihre Pläne für die beschleunigte Umsetzung von „Green Deals“ und „Netto-Null-Kohlenstoffemissionen“ kollidieren mit der Realität: der weltweiten Energiekrise, dem offensichtlichen Versagen der erneuerbaren Energien und einer alarmierenden Inflationsrate - und nicht zuletzt der fehlenden Bereitschaft vieler Länder, ihre Hoffnungen auf wirtschaftliche Entwicklung zu begraben. So fürchten sie sich nun beim Halloween-Fest in Glasgow  vor dem Gespenst ihres eigenen Untergangs.

Nachdem Chinas Präsident Xi Jinping und Indiens Ministerpräsident Narendra Modi bereits angekündigt hatten, daß sie nicht zur Konferenz anreisen werden, gab Kreml-Sprecher Dmitrij Peskow am 20. Oktober bekannt, daß auch der russische Präsident Wladimir Putin nicht nach Glasgow reisen wird. Die britische Nachrichtenagentur Reuters kommentierte die Ankündigung bedauernd: „Das Nichterscheinen des Führers des viertgrößten Treibhausgasemittenten der Welt ist der jüngste Rückschlag, nachdem auch der chinesische Präsident Xi Jinping und der indische Ministerpräsident Narendra Modi ihre Teilnahme verweigert haben.“

Auch andere große Länder haben deutlich gemacht, daß sie die Kohlenutzung nicht aufgeben werden, darunter Australien als weltgrößter Kohleproduzent, China als weltgrößter Verbraucher, Indien und Vietnam. In den Vereinigten Staaten wird Präsident Biden, der sich nach Kräften bemüht, in Glasgow als „Umweltkämpfer“ Flagge zu zeigen, u.a. durch den hartnäckigen Widerstand zweier demokratischer Senatoren - Joe Manchin aus West Virginia und Jon Tester aus Montana, die sich beide gegen Bidens Steuer auf Kohlendioxid- und Methanemissionen aussprechen - an seinem Versuch gehindert, aus der Kohle auszusteigen.

Tatsächlich planen, wie der US-Radiosender NPR berichtete, dieselben Regierungen, die „hochtrabende Verpflichtungen“ zur Verringerung der Treibhausgasemissionen eingegangen seien, „immer noch…, riesige Mengen an Energie aus fossilen Brennstoffen zu gewinnen“. Dies geht aus einem neuen Bericht der Vereinten Nationen hervor, der am 20. Oktober veröffentlicht wurde und detailliert beschreibt, wie die größten Produzenten fossiler Brennstoffe weiterhin auf die Nutzung von Kohle, Gas und Öl setzen. Laut diesem Bericht wird sich die Menge der benötigten Brennstoffe bis 2030 sogar mehr als verdoppeln.

CO2-Reduktion heißt Verzicht auf Entwicklung

Viele Entwicklungsländer weigern sich, ihre Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Entwicklung aufzugeben, um die globalen Emissionen zu reduzieren, die überwiegend von einer Handvoll Industrieländern produziert werden. Die Gründe hierfür hatte der indische Energieminister Raj Kumar Singh bereits im März klar ausgesprochen. Bei einem Vorbereitungstreffen zum COP26-Gipfel wies Singh die Pläne für eine „Netto-Null-Kohlenstoffemission“ entschieden zurück und erklärte: „Es tut mir leid, dies zu sagen, aber die Idee ist einfach ein Luftschloss.“

Singh kritisierte insbesondere die Haltung der entwickelten Länder, von den unterentwickelten Ländern Maßnahmen zu fordern, die auf einen Verzicht auf Entwicklung hinauslaufen:

„Um anderen Raum zu geben, sich zu entwickeln, müssen Sie an den ganzen Kontinent Afrika denken! Dort haben 800 Millionen Menschen keinen Zugang zu Elektrizität. Es geht nicht um uns. Wir werden erreichen, was auch immer erreicht werden muss, weil wir Investitionen bekommen. Aber es geht um diese Länder… Sie müssen sich entwickeln! Für diese Entwicklung braucht man mehr Stahl, und das in riesigen Mengen; für diese Entwicklung braucht man mehr Zement, und das in riesigen Mengen. Sie wollen auch Wolkenkratzer bauen. Sie wollen auch einen hohen Lebensstandard für ihre Leute. Und man kann sie nicht aufhalten. Sie müssen verstehen (hier schlug er zur Betonung auf den Tisch): Wenn sie mehr Stahl verbrauchen, werden sie mehr Stahl produzieren; wenn sie mehr Zement verbrauchen, werden sie mehr Zement produzieren; wenn sie mehr Kunststoffe verbrauchen, werden sie mehr Kunststoffe produzieren - und all das wird mit Kohlenstoff produziert.“

Diese Realität, daß sich die Menschen entscheiden müssen zwischen dem „Klimaschutz“ und dem Recht auf Entwicklung, hat auch Klaus Schwab, der Gründer des Davoser Weltwirtschaftsforums angesprochen - nur aus der diametral entgegengesetzten Sicht. In seinem neuen Buch Stakeholder-Kapitalismus schreibt er: „Das zeigt uns das zentrale, unauflösbare Problem. Die Fähigkeit, die dem Menschen dazu verhilft, die Armut zu überwinden und ein besseres Leben zu führen, ist gleichzeitig dafür verantwortlich, daß der Planet für zukünftige Generationen zerstört wird. Die Ursachen für den Klimawandel sind nicht nur das Resultat einer selbstsüchtigen Generation von Industriellen und Babyboomern im Westen. Sie sind die Konsequenz des menschlichen Strebens nach einer besseren Zukunft.“

Schwabs Schlußfolgerung: Die Menschen sollen die Hoffnung auf eine bessere Zukunft aufgeben. (Jedenfalls alle Menschen, die nicht zum Davoser Milliardärsklüngel gehören.)

Panik im Establishment

Tatsächlich dient der künstlich geschürte Klimawahn vor allem dem Zweck, eine neue, noch viel größere Spekulationsblase zu schaffen. Angesichts des drohenden Scheiterns der Glasgower Konferenz breitet sich nun im Finanzestablishment Verzweiflung aus, wie die hektischen Aktivitäten von Mark Carney zeigen, der in den nächsten drei Jahrzehnten „zwischen 100 und 150 Billionen Dollar“ für den Klimaschutz mobilisieren will. Und das Sprachrohr der Londoner City, der Economist, warnte am 16. Oktober, „der erste große Energieschock der grünen Ära“ könne das Ziel der „sauberen Energiequellen“ bereits zunichte machen.

Das britische Königshaus, das zusammen mit der Londoner City seit den 90er Jahren die treibende Kraft hinter den Klimakonferenzen bildet, ist voll mobilisiert: Prinz Charles beklagte sich am 11. Oktober gegenüber der BBC bitterlich, daß viele Länder „nur reden, und das Problem ist, Taten folgen zu lassen, was ich seit 40 Jahren versuche“. Sein Sohn Prinz William, der als Thronfolger herangezogen wird, erklärte am 14. Oktober gegenüber der BBC, die Welt müsse in Umweltschutz investieren, statt Zeit und Geld für Raumfahrt zu verschwenden. Sogar Königin Elisabeth meldete sich zu Wort und sagte in ein Mikrofon: „Ich habe von COP gehört. Wir wissen immer noch nicht, wer kommen wird, keine Ahnung. Wir wissen nur von Leuten, die nicht kommen werden, und es ist wirklich irritierend, wenn sie reden, aber nichts tun.“

Auch im Weißen Haus herrscht Panik über das sich abzeichnende Scheitern von COP26. Präsident Biden rief am 19. Oktober neun demokratische Abgeordnete zu sich und bedrängte sie, indem er über die wahren Hintergründe seines großen „grünen“ Ausgabenplans sprach. Der Abgeordnete Ro Khanna berichtete dem Sender CNN als Augenzeuge: „Der Präsident ging durch den Raum und schaute jedem von ihnen in die Augen und warnte vor schlimmen Konsequenzen, wenn er nächste Woche in Schottland zum Klimagipfel der Vereinten Nationen anreist, ohne eine Einigung zu erzielen, die seinem Versprechen entspricht, die amerikanischen Treibhausgasemissionen drastisch zu reduzieren.“ Biden sagte: „Das Ansehen der Vereinigten Staaten steht auf dem Spiel. Ich brauche das, um die Vereinigten Staaten in Übersee zu vertreten. Die Menschen müssen sehen, daß die Demokratische Partei funktioniert, daß das Land funktioniert, daß wir regieren können.“

Die wirklichen Probleme anpacken

Aber Regierungen, die funktionieren, müssen sich den wirklichen Problemen der Menschen stellen. Es gibt zahlreiche Krisen, mit denen wir konfrontiert sind, vom wirtschaftlichen Zusammenbruch über die Opfer von Hunger, Seuchen und Kriegen bis zu den geopolitischen Gefahren - aber der Klimawandel gehört nicht dazu.

Tatsächlich ist wirtschaftliche Entwicklung der einzige Weg, alle diese Probleme in den Griff zu bekommen, und dies erfordert die Zusammenarbeit zwischen Völkern und Nationen bei der Suche nach Lösungen. Wir dürfen uns nicht durch eine abergläubische Angst vor dem Gespenst des Klimawandels oder durch eine zu enge Sicht des „Eigeninteresses“ daran hindern lassen.

Deshalb schreiben die Präsidentin des Schiller-Instituts Helga Zepp-LaRouche und Guus Berkhout, emeritierter Professor für Geophysik und Initiator und Mitbegründer von CLINTEL (Climate Intelligence), in ihrem gemeinsamen „Weckruf“: „Wir führen erbitterte Debatten über alles mögliche - über grüne Energie, Staatsversagen bei der Pandemiebekämpfung, politische Ideologien, Steuerpolitik, Flüchtlingskrise, Mieterhöhungen, Beschneidung der Grundrechte, Altersversorgung, den Generationenkonflikt, Frauenrechte, etc. etc. etc. Aber wir haben nicht das Gesamtbild vor Augen: Daß wir im Westen von einem politischen Establishment regiert werden, das dabei ist, alles zu zerstören, was wir seit dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut haben! …

Dieser Weckruf richtet sich an alle Menschen, sich der Gefahr eines neuen Faschismus zu widersetzen. Lassen wir uns nicht in eine Vergangenheit zurückzwingen, in der die Eliten uns arm hielten und uns sagten, wir sollen damit zufrieden sein.“

Helfen Sie also mit, diesen „Weckruf“ weiterzuverbreiten! Sie können ihn auf der Internetseite des Schiller-Instituts online unterzeichnen:
https://schillerinstitute.com/de/blog/2021/10/11/weckruf-die-gefahr-fuer-die-menschheit-liegt-nicht-im-klima-sondern-darin-dass-wir-eine-politik-tolerieren-die-uns-zerstoert/

Mehr zum Thema in unserem Blog "Stoppt den grünen Feudalismus"