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Interviews mit Ulf Sandmark zum Völkermord gegen Jemen

„Die größte potentielle Gefahr ist nun eine neuerliche saudische Politik, kampferprobte ISIS-Söldner aus Syrien und dem Irak nach Jemen zu verlegen“, warnte der schwedische Ökonom un d Menschenrechtsaktivist Ulf Sandmark in einem Interview mit der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim. „Es sollte einen internationalen Aufschrei gegen den fortgesetzten Einsatz dieser ISIS-Verbrecher geben, die man wegen ihrer Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht stellen und ins Gefängnis schicken sollte.“ Das Interview erschien am 30.1.2018 auf Tasnim News: http://tn.ai/1641005; mit ähnlicher Fragestellung erschien am Tag darauf ein weiteres Interview auf Farsnews: http://en.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13961109001663

Frage: Das Kinderhilfswerk der UN hat kürzlich gesagt, daß die laufende saudische Aggression gegen Jemen bereits mehr als 5000 Kinder getötet oder verwundet hat und weitere 400.000 schwer unterernährt sind und um ihr Leben kämpfen. UNICEF sagt, daß seit dem Beginn des Krieges fast zwei Millionen jemenitische Kinder von ihnen nicht zur Schule gehen, das ist ein Viertel. Unterdessen hat der saudisch geführte Krieg gegen Jemen zu einer Cholera-Epidemie im Jemen geführt, die die schlimmste ist, die jemals auf der Welt registriert wurde. Was denken Sie über die saudischen Verbrechen in diesem Land auf der Arabischen Halbinsel? Warum unternimmt die UN keine praktischen Maßnahmen, wie etwa das Verhängen von Sanktionen gegen Riad, angesichts seiner Verbrechen?

Sandmark: UNICEF und andere Einrichtungen schlagen Alarm, aber liegt bei den Regierungen, Entscheidungen zu treffen, aber im UN-Sicherheitsrat werden die Nationen durch strategische Drohungen zum Schweigen gebracht. China steht unter der existentiellen Bedrohung, daß die Öllieferungen aus der Golf-Region abgeschnitten werden. Auf Rußland wird strategisch bedroht, durch die kombinierte Notwendigkeit, sein Überleben im Fall eines Nuklearkrieges sicherzustellen und einen nationalen Bankrott durch die Ölpreise zu vermeiden. Die westeuropäischen Mächte werden durch eine von den Briten geschürte Hysterie eines neuen Kalten Krieges erpreßt. Den begrenzten Spielraum, den Rußland in Syrien sorgfältig und weise genutzt hat, gibt es am Persischen Golf nicht. Deshalb war es bisher möglich, daß die Kriegspolitik der saudisch geführten Koalition, der auch westliche Mächte angehören, eine Taktik verfolgt, den Willen der nationalistischen Kräfte im Jemen zu brechen, indem sie diese grausame Hunger- und Gesundheitskrise für die zivile Bevölkerung herbeigeführt hat.

Frage: Einige westliche Länder, die behaupten, Vorkämpfer der Menschenrechte zu sein, verfolgen gegenüber Saudi-Arabiens Greueltaten eine Doppelmoral. Wie sehen Sie die Rolle von Washington und Riad bei den schrecklichen Verbrechen des Regimes in Riad gegen Jemen?

Sandmark: Das Regime in Riad war noch nie eigenständig, seit seiner Einsetzung als britische Maharadschas, um die Region zu beherrschen. Der Krieg ist Teil der britischen Politik, Indien, China und Japan mit einer Strangulation zu bedrohen, indem die Energieversorgung aus der Region des Persischen Golfs destabilisiert wird. Während die Kriege im Irak und in Syrien vor ihrem Ende stehen, werden neue Spannungen erzeugt, indem die Briten immer neue Krisen schüren, von denen einige darauf abzielen, den US-Präsidenten zu einem Krieg gegen den Iran zu verleiten. Die alte britische Politik, den Iran zu schwächen und zu zerstören, ist nun ein zweckmäßiger Teil des unmittelbaren britischen Ziels, die Präsidentschaft von Trump zu zerstören und die USA von Rußland und China fernzuhalten. Trump würde als Präsident nicht überleben, wenn er einen weiteren amerikanischen Krieg in Asien in Gang setzt, deren Ende er versprochen hatte. Die moderne Form des Britischen Empires würde die stabilen und guten Beziehungen zwischen den USA, Rußland und China, deren Herstellung Trump versprochen hat, nicht überleben.

Frage: Seit dem Beginn seines Krieges im Jemen hat das saudische Regime keines seiner Ziele erreicht. Wir schätzen Sie die jüngsten Entwicklungen auf dem Kampfschauplatz ein?

Sandmark: Die saudisch geführte Koalition kann den Krieg gegen die patriotischen jemenitischen Barfußsoldaten immer noch nicht gewinnen, weil es auf Söldner setzt, die einfach abgeschlachtet werden. Die größte potentielle Gefahr ist nun eine neuerliche saudische Politik, kampferprobte ISIS-Söldner aus Syrien und dem Irak nach Jemen zu verlegen. Es sollte einen internationalen Aufschrei gegen den fortgesetzten Einsatz dieser ISIS-Verbrecher geben, die man wegen ihrer Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht stellen und ins Gefängnis schicken sollte.

Frage: Was denken Sie über die politische Zukunft des Jemen? Durch welche Maßnahmen kann die jemenitische Krise gelöst werden?

Sandmark: Wenn der Krieg endet, hat der Jemen eine glänzende Zukunft, denn China hat, zusammen mit 70 anderen Ländern, die Wirtschaftsgürtel-Initiative (BRI) gestartet, die verspricht, die Armut auf der Welt zu beenden. Das stimmt überein mit Chinas erfolgreicher Politik, die Armut im eigenen Land für 700 Millionen Chinesen zu beenden. Teil der BRI-Politik ist es, Elektrizität in jede Wohnung der Welt zu bringen, und alle Regionen durch moderne Eisenbahnsysteme miteinander zu verbinden.

Die Vision der BRI ist auch der Kern einer Strategie für den Jemen, den Krieg zu beenden. Der Jemen kann schon jetzt versuchen, internationale Bündnisse zu seinem Schutz und zur Entwicklung der BRI in der Region zu schließen. Auch wenn eine solche Politik eine lange Zeit braucht, um sich in physischen Gebäuden und Infrastruktur zu materialisieren, kann diese Politik unmittelbare politische Bündnisse mit wichtigen Mächten und mit einheimischen Fraktionen schmieden, die stark genug sein könnten, um den Krieg schon sehr bald zu beenden. Eine dringen notwendige Entscheidung der jemenitischen Regierung ist es, eine dauerhafte nationale Verpflichtung zum Schutz der Maritimen Seidenstraße und zu garantieren und zu helfen, dem Piratentum ein Ende zu setzen. Die illegale tödliche Blockade gegen den Jemen könnte beispielsweise als Nebenprodukt einer absolut massiven internationalen Friedensmission zur See zur Beendigung des Piratentums im Golf von Oman und im Roten Meer beendet werden. Da die Belagerung eine illegale Umsetzung der UN-Resolution 2216 ist, gibt es viele mögliche Manöver, um die Belagerung zu umgehen und zu beenden.

Sandmark ist schwedischer Ökonom und Menschenrechtsaktivist, und seit langem Mitstreiter des amerikanischen Politikers Lyndon H. LaRouche. Er ist Vorstandsmitglied des Schiller-Instituts in Schweden und der Stockholmer Korrespondent des Executive Intelligence Review (EIR). Als Kind lebte er mit seiner Familie drei Jahre lang in Addis Abeba und wurde später, zur Zeit seines Studiums an der Stockholm School of Economics aktiv in Fragen der Entwicklung der Dritten Welt. Er hat zahlreiche Artikel und Vorschläge für Entwicklungsprogramme verfaßt, darunter auch (zusammen mit Hussein Askary) das „Das Phönix-Projekt: Syrien neu erschaffen - Diskussionspunkte für den Wiederaufbau Syriens“ darüber, wie das große Potential für einen Wiederaufbau Syriens durch die Verbindung des Landes mit der Neuen Seidenstraße realisiert werden kann. In seinen 20 Jahren als Vorsitzender der Anti-Drogen-Koalition in Schweden hat er darüber geschrieben, wie man die Rauschgift-Banken und ihre narkoterroristischen Banken zerschlagen kann. Er hielt auch zahlreiche Vorträge vor internationalen Konferenzen, darunter auch einer zweitägigen Konferenz in London im vergangenen Jahr zur „Unterstützung des jemenitischen Volks gegen den anglo-amerikanisch-saudischen imperialen Krieg“.

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