In einem Interview mit der [i]Deutschen Welle[/i] in Davos am 31.1. erteilte der isländische Präsident Grimssson einer isländischen EU-Mitgliedschaft eine klare Absage. Es habe eine lange Debatte in Island darüber gegeben, ob eine EU-Mitgliedschaft von Vorteil wäre. Aber die meisten Bürger seien dagegen, aus denselben Gründen, aus denen Norwegen sich zweimal dagegen entschied und Grönland aus der EU austrat. "Es hat eine Zeit gegeben, als Leute dachten, es sei einfacher in der Eurozone. Heute wissen wir, daß das nicht der Fall ist." Grimsson verwies auf die jetzigen Debatten in Europa und die Lage in Nordeuropa. Grönland, Island, Großbritannien, Norwegen, Dänemark, Schweden seien keine Euroländer - außer Finnland. "Es ist sehr klar – der nördliche Teil Europas hat einen anderen Weg eingeschlagen und den meisten Ländern geht es tatsächlich besser als dem Rest Europas."
Zum Fall Großbritannien hatte sich Grimsson schon in seinem [url:"http://www.youtube.com/watch?v=51-Jfh6ADH0"]Interview in Davos mit [i]Al-Jazeera[/i][/url] geäußert. Auf die Frage, ob man die isländische Politik, nicht um jeden Preis die Banken zu retten, auch in diesem Land mit so überwiegender Abhängigkeit vom Bankensektor Erfolg haben könnte, gesagt: „Das ist eine interessante Frage, denn was wir nach dem Bankrott der Banken in Island gelernt haben, ist, daß die isländischen genau wie die britischen, amerikanischen und anderen Banken faktisch Hightech-Unternehmen geworden waren. Sie beschäftigten Ingenieure, Mathematiker, Informatiker. Und als sie bankrott gingen, sind tatsächlich die innovativen Sektoren unserer Wirtschaft aufgeblüht – der IT-Sektor, der Hightech-Bereich blühten auf und es geht ihnen in den letzten drei Jahren besser als je zuvor."
Er habe daraus die Lehre gezogen: "... wenn man will, daß die eigene Wirtschaft im innovativen Sektor des 21. Jahrhunderts wettbewerbsfähig ist, dann ist ein starker Finanzsektor, der Talent aus diesen Sektoren abzieht – und das gilt sogar für einen erfolgreichen Finanzsektor - in Wirklichkeit ein Nachteil. Nämlich dann, wenn man will, daß die eigene Wirtschaft in den wirklich entscheidenden Bereichen des 21. Jahrhunderts konkurrenzfähig ist.“
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