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Jemen: Die menschengemachte Hungersnot stoppen!

Am 9.4. erschien online ein neuer Dokumentarfilm über die humanitäre Krise im Jemen mit dem Titel Hunger Ward („Die Hunger-Station“). Nach der Veröffentlichung führten der Direktor des Welternährungsprogramms, David Beasley, und die Filmemacherin Skye Fitzgerald eine Live-Diskussion über die Situation. Im Mittelpunkt des halbstündigen Films steht die schreckliche Notlage und Sterblichkeit unterernährter Kinder im Jemen, mit Aufnahmen aus dem größten Krankenhaus des Landes, dem Sadaka-Krankenhaus in Aden, und der Aslan-Klinik, dem größten Behandlungszentrum für Unterernährung im Nordjemen. 

Nach sechs Jahren Krieg sind 21 Millionen Jemeniten, zwei Drittel der Bevölkerung, auf humanitäre Hilfe angewiesen, aber vor allem das Schicksal der hungernden Kinder ist herzzerreißend. Beasley beschloß, die Dokumentation vorab zu veröffentlichen, um die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf die wachsende Hungersnot im Jemen und weltweit zu lenken. Am 7.4. hatte der WFP-Direktor an der Universität von Delaware einen Statusbericht über den zunehmenden Welthunger gegeben. Dabei betonte er vor den Studenten immer wieder, dieser Hunger sei überwiegend „menschengemacht“ durch Kriege und Konflikte, was nun durch die Pandemie noch verschärft wird. 

Als er 2017 Chef der UN-Organisation wurde, so Beasley, litten weltweit 700 Millionen Menschen Hunger, 80 Millionen waren am Rande des Verhungerns. Letztere Zahl stieg bis kurz vor Beginn von COVID-19 auf 135 Millionen und bis heute auf 270 Millionen. Etwa 34 Millionen stehen kurz vor dem Hungertod. Neben dem Jemen ist die Situation auch in der Demokratischen Republik Kongo, Afghanistan, Syrien, Haiti u.a. katastrophal.

„Wir haben einen Impfstoff gegen den Hunger ... er heißt Nahrung“, betonte Beasley. 2017 hatte das WFP ein Budget von 5,9 Mrd.$, das dann 2020 auf 8,9 Mrd. anstieg, aber das reicht 2021 nicht aus. In diesem Jahr muß es um 15 Mrd.$ liegen - das sind 5 Mrd.$ mehr als derzeit zugesagt. Beasley fand harte Worte für die Milliardäre der Welt, die dem Sterben tatenlos zusehen: „Es regt mich auf... Im Jahr 2020 gab es alle 17 Stunden einen neuen Milliardär. Und alles, was ich brauche, sind 5 Milliarden Dollar.“ In der Tat gab es im vergangenen Jahr 493 neue Milliardäre, und das inmitten der Pandemie.

Sehen Sie dazu die Panels der Konferenz des Schiller-Instituts am 20./21.3.21 "Die Welt am Scheideweg" mit wichtigen Beiträgen zur internationalen Kooperation und Entwicklung statt zerstörerischer Geopolitik (Videos mit deutscher Übersetzung):

Panel III: Südwestasien: Friedliche Entwicklung im Rahmen der Neuen Seidenstraße

Panel IV: Die Herausforderungen durch Pandemien und Hungersnot

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