Dieser Text wurde heute, am 13.11.24 von der BüSo bei der Großdemonstration der Berliner Kulturszene vor dem Brandenburger Tor gegen die geplanten drastischen Einschnitte des Haushalts verteilt. (pdf des Flugblattes).
Die BüSo unterstützt die Forderungen der Berliner Künstler in vollem Maße: „Berliner Kultur in der Haushaltskrise schützen!“
Es kann nicht sein, daß ausgerechnet das Beste, was wir noch haben, einem finanziellen Kahlschlag zum Opfer fallen soll. Wie kurzsichtig muss man sein, um das Land der Dichter, Denker und Erfinder noch weiter zu schädigen, als es bereits allerorten passiert?
Andere Nationen legen größten Wert auf ihre Kultur, und kehren jetzt, in Zeiten des großen Umbruchs erst recht dazu zurück und besinnen sich auf ihre Wurzeln. Denn nur durch eine Wertschätzung der Kreativität des Menschen kann seine Schöpferkraft und überhaupt die Würde jedes einzelnen Menschen auf diesem Planeten verteidigt werden!
Ohne unsere eigene Kultur zu schätzen und zu schützen, ist kein interkultureller Dialog, ein wirklicher „Dialog der Kulturen“, der für den Frieden in der Welt so nötig ist, möglich. Wie und über was sollen wir dann mitreden, außer mit dem erhobenen Zeigefinger zu fuchteln?
Unser großer Dichter Friedrich Schiller schrieb in seinem Gedicht „Die Künstler“: „Der Menschheit Würde ist in Eure Hand gegeben!“ Und weiter stellte er die bemerkenswerte Forderung an die Künstler, und an die Gesellschaft, auf:„Bewahret sie! Sie sinkt mit euch! Mit euch wird sie sich heben! Der Dichtung heilige Magie dient einem weisen Weltenplane, still lenke sie zum Ozeane der großen Harmonie!“
Die weitreichende Bedeutung der Kunst verstehen andere Nationen sehr wohl:
So fand unter dem Motto „Klassische Zivilisationen und die moderne Welt“ gerade vom 6. bis 8. November in Peking eine dreitägige „Weltkonferenz der Klassiker“ statt. Sie wurde gemeinsam von China und Griechenland organisiert und von über 400 Wissenschaftlern und Experten besucht. Der bemerkenswerte Zweck der Konferenz war, zu erforschen, wie klassische Zivilisationen mit ihrer Weisheit, ihren Erkenntnissen und ihrer Stärke zur Entwicklung der menschlichen Gesellschaft in der Zukunft beitragen können.
Der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella, als er in Peking beim kürzlichen China-Italien-Kulturforum neben seinem Gastgeber, Präsident Xi Jinping, stand, betonte die Kraft des interkulturellen Dialogs: „Kultur erhöht die Würde des Individuums. Das ist kein naiver Anspruch. Es ist kein Austausch, der Differenzen ignoriert. Im Gegenteil: Der Wert der Übung besteht darin, sie offen zu akzeptieren und zu analysieren, ohne dass sie den Vergleich und die Zusammenarbeit behindern. Diese Art des Aufeinanderzugehens ist produktiv, denn sie führt zum Aufbau eines gemeinsamen Erbes. Es ist eine Reflexion, eine Haltung, die uns anspornt, der Versuchung zu widerstehen, in einer Welt gegensätzlicher Blöcke zu anachronistischen Standpunkten zurückzukehren“.
Und der russische Präsident Putin, immerhin einer der Hauptinitiatoren der schnell wachsenden globalen BRICS-Initiative, bezeichnete das neu entstehende internationale System beim jährlichen Treffen des Waldai-Clubs als „eine Polyphonie ..., in der viele Töne und viele musikalische Themen zusammen erklingen und eine Harmonie bilden… ein System, in dem alle Stimmen gehört werden und, was am wichtigsten ist, unbedingt gehört werden müssen. Diejenigen, die an das Solospiel gewöhnt sind und es so beibehalten wollen, müssen sich an die neuen ,Partituren‘ gewöhnen.“
Deutschland muß wieder eine moderne Industrie- und Kulturnation werden, die ihr volles Potential als „Nation der Dichter, Denker und Erfinder“ für eine positive Zukunft der Menschheit einbringt – kein Land der Wichtel und Banker!
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