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LaRouche vor Diplomaten: Kanonen im August - oder eine neue Art von Franklin-Roosevelt-System

[i]Von Lyndon LaRouche[/i]

„Der August ist noch nicht da, aber wenn ich an die August-Monate der Vergangenheit denke, dann denke ich an den August 1914 oder August 1939 …“

So begann Lyndon LaRouche gestern in Washington, D.C seine Ansprache in einem privaten Treffen mit etwa 25 Diplomaten aus 18 verschiedenen Ländern. LaRouche sprach über den „virtuellen Kriegszustand“ zwischen Rußland und Großbritannien. Er beschrieb die heranstürmende Wirtschaftskrise; zum Beispiel meldete die [i]New York Times[/i], daß eine Dose Cola in Heidelberg jetzt 5,52$ koste, und zwei Hedgefonds des Investmenthauses Bear-Stearns zusammen gebrochen sind. „Unter solchen wirtschaftlichen Umständen, wird Krieg wahrscheinlich“, bemerkte LaRouche, wobei er inbesondere Cheneys Bemühungen, einen Krieg mit dem Iran anzuzetteln, hervorhob. „Es würde kein Krieg im normalen Sinne wie im ersten oder zweiten Weltkrieg sein, aber etwas Vergleichbares. […] Unglücklicherweise geschieht dies in einer Situation, wo es in den Vereinigten Staaten kaum eine Führung gibt. Cheney und die Briten verkörpern die Lage. Es ist sehr gefährlich. Alles kann passieren. […] Und die Regierungen sind im Urlaub.“

Nach dieser Einführung fuhr er fort: „Die Welt kann in Flammen aufgehen. Aber auch die Alternative ist jetzt auf dem Tisch. Sie wurde in diesem Frühjahr auf eine seltsame Weise auf den Tisch gebracht, durch eine Serie von Ereignissen. Es geschah zu einer Zeit, als ich einen meiner Freunde, eine herausragenden Figur im russischen System, zum Geburtstag in Moskau besuchte, und dort einige Treffen hatte.

Aber zur selben Zeit kam der Tod von Jelzin, und die Ereignisse, die ihm folgten. Präsident Clinton war dort, sowie der frühere Präsident Bush und andere Persönlichkeiten. In diesem Frühjahrs, gab es bis zum Gipfel in Kennebunkport im Mai im Hintergrund bestimmte Verhandlungen zwischen der Familie Bush und dem russischen Präsidenten Putin, bei denen der ehemalige Präsident Clinton und andere eine Schlüsselrolle spielten.

Mit dem Verlauf der Gespräche in Kennebunkport haben wir die Option auf dem Tisch, sozusagen den Spalt in der Tür, mit dem wir die notwendigen Maßnahmen einleiten können. Was passieren muß, ist ein Prozeß, bei dem sich die Regierung der Vereinigten Staaten mit der russischen Regierung, der Regierung von China und der Regierung von Indien verpflichtet, Notmaßnahmen zu tragen, um die Welt aus dem allgemeinen Finanzzusammenbruch, der jetzt bevorsteht, zu retten.

Lassen Sie mich erklären, was ich meine. Wenn der US-Dollar kollabiert, wie es gerade geschieht, geht die gesamte Welt in etwas hinein, was schlimmer als eine Depression ist. Wenn Sie auf die Folgen des Dollarkollapses auf dem Weltmarkt blicken, und auf die finanziellen Umstände von Ländern in ganz Asien und anderswo, würde ein Dollarkollaps eine Kettenreaktion bedeuten, schlimmer als jede Wirtschaftskrise im letzten Jahrhundert.

Jetzt könnte es verhindert werden. Wir haben in der Geschichte der USA, in unserer Verfassung, die Mittel dies zu tun. Roosevelt ist ein Beispiel hierfür. Franklin Roosevelt. Dazu muß sich die US-Regierung mit Rußland, der Regierung von China und Indien als die vier großen Nationen zusammenschließen, die dann im Interesse der ganzen Welt folgendes tun und sagen: "Wir werden die Wechselkurse einfrieren und zu dem Ansatz von Franklin Roosevelt zurückkehren um einen allgemeinen Wiederaufbau der Welt zu organisieren.

In anderen Worten: wir werden das IWF-System von den Regierungen der Welt übernehmen lassen und es einer Roosevelt-mäßige Führung unterstellen. Unter diesen Umständen könnten wir die Krise handhaben und uns aus den vielen finanziellen und ähnlichen Problemen herausarbeiten. Wenn wir die Nationen, in diesem Punkt, an dem jetzt etwas getan werden muß, in der Wirtschaftsfrage vereinen, dann ist es in ihrem Interesse, diese Vereinbarung einzuhalten. Alle Nationen dieser Welt hätten ein substantielles Interesse daran, diese Vereinbarung einzuhalten und wirksam zu machen.

Unser Problem ist, daß wir uns teilweise davon weg bewegt haben. Westeuropa ist ein Schrotthaufen. Es ist kein technologisches Zentrum mehr. Die USA haben keine Hochtechnologie, außer im Rüstungsbereich, der ja nur Waffen produziert. Wir exportieren die Produktion aus Europa und aus Nordamerika in Länder, die wir auf der Basis ihr Niedriglohnniveaus ausnutzen. Folglich helfen wir diesen Ländern nicht wirklich - auch wenn sie manche Vorteile davon haben, wie es das Beispiel Chinas illustriert, aber für die Menschheit als ganze bringt es keine Vorteile, weil das Einkommen nicht reicht, das Wachstum nicht stark genug ist, um den Lebensstandard in der Welt anzuheben. Wir beuten den Niedriglohnarbeiter oder Bevölkerung aus. Wir entwickeln sie nicht.

Dementsprechend müssen wir zu dem Ansatz von Roosevelt zurückkehren. Wir organisieren das Weltsystem, wir frieren die Währungsschulden ein, unterstellen das gesamte System einem Konkursverfahren, verhindern einen Kollaps und setzen dann Maßnahmen für eine weltweite Entwicklung für die kommenden nächsten 50 Jahre in Gang. Wir brauchen wirklich eine Vereinbarung für die kommenden 50 Jahre über wirtschaftlichen Wiederaufbau. Es [i]kann[/i] getan werden, und es [i]muß [/i]getan werden. Es ist nichts, was jetzt gewöhnlich erwägt wird, aber nur in so schwerwiegenden Krisenzeiten wie diesen sind Nationen fähig, solche plötzlichen aber notwendigen Veränderungen vorzunehmen, um mit einer Krise dieser Art fertigzuwerden.

Wir sind im gewissen Sinne da angelangt, wo wir im August 1914 waren. Die Briten waren entschlossen, eine Menge Probleme loszuwerden, und sie bereiteten den Krieg vor, den man dann den 1. Weltkrieg nannte, in dem sie 1894 den Krieg von Japan gegen China in Gang setzten; und Japans Krieg gegen China, der von London angezündet wurde, dauerte bis 1945. Das ist ein großes Stück der Geschichte. Wir wiederholten den Ersten Weltkrieg mit dem Zweiten Weltkrieg. Der Ausgang war ein wenig anders, wegen Franklin Roosevelt, aber mit seinem Tod begannen wir, uns von seiner Politik abzuwenden und in eine andere Richtung zu gehen. Mit der Ermordung von Präsident Kennedy sind wir in den USA ganz klar in diese Richtung gegangen.

Wir haben nun den Zeitpunkt erreicht, an dem wir uns ändern müssen. Wir müssen auch erkennen, indem wir auf den Monat August und seine schlimme Vorbedeutung schauen und ihn mit 1914 und mit 1939 vergleichen: Wir sind in einer sehr gefährlichen Zeit angelangt, aber gefährliche Zeiten sind Zeiten, welche die Menschen die Gefahr erkennen und Dinge tun lassen, die sie sonst nicht tun würden. Sie machen gute oder schlechte Veränderungen. Dies ist äußerst gefährlich, es ist aber auch eine Möglichkeit. Und auf diese konzentiere ich mich.

Der Punkt ist sehr einfach. Ich denke, wir müssen irgendwie Cheney loswerden. Ich denke an Cheney und das, was unter den Politikern, die keinen Mumm habe, brodelt. Sie sind keine Männer mit Prinzipien, sondern Opportunisten. Sie sind keine schlechten Menschen, sondern einfach nur Opportunisten. Wenn jedoch eine Möglichkeit in dieser Form aufkommt, wo die Angst sie packt, sind sie fähig, Veränderungen zu akzeptieren, die sie sonst nie in Betracht gezogen hätten. Und die Zeit solcher Veränderungen ist jetzt angekommen. [...]

Ich schlage grundsätzlich vor, daß die vier größten Nationen hoffentlich ein Komitee zusammenstellen werden, um ein allgemeines Treffen der Nationen zur Reorganisation des Systems vorzubereiten. Kleinere Nationen haben nicht den Mut oder die Mittel, solche Schritte zu initiieren. Man braucht eine dominante führende Kraft in der Welt oder eine Kombination davon, die die Tür für andere Nationen, um bei dieser Reform teilzuhaben, öffnet. Das ist eine Möglichkeit. Und in diesem Fall müssen wir zu einer neuen Art von IWF-System gelangen, einem Roosevelt-artigen IWF-System, wie es Roosevelt für die Nachkriegszeit vorgehabt hatte, wenn er am Leben geblieben wäre.

Mit dieser Perspektive denke ich, können wir eine Zusammenarbeit zwischen den Ländern organisieren, die einige offensichtliche Probleme angeht und zu einer Lösung zu den Problemen führt. Wir müssen auch Cheney loswerden. Das ist klar. Cheney ist kein Amerikaner. Er ist nominell ein Amerikaner, aber er ist britisches Eigentum, wie er das Eigentum seiner Frau ist. Sie erschuf ihn aus nichts oder weniger als nichts, und er repräsentiert diejenigen Interessen, die Krieg wollen. Er repräsentiert diejenigen Interessen, die einen Krieg im Iran wollen, und das könnte die ganze Welt in Brand stecken. Also müssen wir ihn loswerden. Wir schlagen ihm vor, nach Wyoming zurückzukehren und Kartoffeln zu pflanzen. Das ist seine beste Möglichkeit.

Dies ist die Krise. Und die Feigheit meiner führenden amerikanischen Landsleute, sich diesen Themen zu stellen, ist ein Problem. Die Krise ist aber jetzt. Immer mehr führende Amerikaner realisieren die Existenz der Krise. Immer mehr Leute, Republikaner wie auch Demokraten, erkennen hinter den Kulissen, daß wir manche Dinge ändern müssen, und die Bemühungen gehen dahin, bis September oder vielleicht Ende September etwas neues in Gang zu setzen, wo Cheney nicht mehr in der Landschaft weilt. Die große [i]Gefahr[/i] liegt zwischen jetzt und dem Tag der Arbeit im September, wenn die Politiker wieder nach Washington zurückkehren.

Die große Gefahr liegt [i]wieder[/i] in diesem Monat August, wie im August 1914 oder August 1939. Es könnte ein Ungeheuer losgelassen werden, und vielleicht hat die Welt nicht die Fähigkeit, dieses Ungeheuer schnell aufzuhalten und zu verhindern, daß es die ganze Welt in Brand steckt. Wir sind tatsächlich in großer Gefahr. Es gibt große Fragen, mit denen man sich auseinandersetzen muß.

Als professioneller „Unruhestifter“, wie ich es bin, tue ich das Beste, was ich kann.“