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Lawrow: Frieden durch Entwicklung in Eurasien

In einer bemerkenswerten Rede anlässlich der Konferenz „Zentral- und Südasien: Regionale Konnektivität, Herausforderungen und Chancen“ am 16. Juli 2021 hob der russische Außenminister Sergej Lawrow in Taschkent, Usbekistan, das große Potential für eine globale strategische Wende hervor, wenn sich die Nationen der Welt an der Entwicklung Afghanistans und der zentralasiatischen Staaten beteiligen.

Der repräsentative Charakter dieser Veranstaltung sei ein „ anschaulicher Beweis für die wachsende Nachfrage nach einer Vereinigungsagenda in Eurasien und dem Rest der Welt", So Lawrow, der dem usbekischen Präsidenten Shavkat Mirziyoyev für die Organisation der Konferenz dankte. Er ordnete den Aufbau der Konnektivität zwischen Zentral- und Südasien in das größere Projekt der Entwicklung des riesigen Kontinents Eurasien als ein "nahtloses, vereintes logistisches" Wirtschaftszentrum für Transport, Handel, Energie und Entwicklung ein.

Russland habe sich konsequent für die „Schaffung der Groß-Eurasischen Partnerschaft eingesetzt, einer kongregativen Integrationskontur im gesamten Raum vom Atlantik bis zum Pazifik, die maximal frei für den Verkehr von Waren, Kapital, Arbeitskräften und Dienstleistungen ist und ausnahmslos offen ist, für alle Länder unseres gemeinsamen Kontinents, Eurasiens, und die dort geschaffenen Integrationsunionen, einschließlich der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU), der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) und des Verbands Südostasiatischer Nationen". Sie alle hätten Interesse an dieser Initiative gezeigt.

Lawrow sagte, die Umsetzung dieses langfristigen Projekts werde nicht nur ermöglichen, daß sich die wirtschaftliche Entwicklung aller Teilnehmer beschleunigt, sondern werde auch „ eine verlässliche materielle Grundlage der gemeinsamen Sicherheit, Stabilität und Prosperität“ schaffen.

Er hob insbesondere die Bemühungen um die Integration der EAEU-Pläne und des Projekts "Belt and Road" hervor, sowie "den internationalen Nord-Süd-Verkehrskorridor, der Europa sowie den Südkaukasus und Zentralasien mit der Küste des Indischen Ozeans verbindet, sowie die transkontinentale Verkehrsroute Europa-Westchina.“

In diesem Zusammenhang eröffne „eine höhere Konnektivität zwischen Zentral- und Südasien neue Perspektiven für die Entwicklung von Handels-, Wirtschafts- und Investitionsprozessen auf dem eurasischen Kontinent...."

Ohne eine umfassende Beilegung des Afghanistan-Konflikts sei dies nicht möglich; nur direkte und inklusive innerafghanische Gespräche mit Unterstützung internationaler Partner könnten zu einem dauerhaften Frieden führen. Dazu seien drei bewährte Mechanismen ein Schlüssel zur Mobilisierung dieser Unterstützung: die Kontaktgruppe zwischen der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit und Afghanistan sowie das "Moskauer Format" und die "erweiterte Troika". Letztere wird von USA, Russland, China und Pakistan gebildet.

Auf eine Journalistenfrage, ob dass die USA ihren Rückzug absichtlich so durchgeführt hätten, um Unruhe in Russlands Einzugsgebiet geopolitischer Interessen zu stiften, sagte Lawrow, darüber wolle er nicht spekulieren. Russland sei "nicht an einem Chaos" in Afghanistan interessiert. Man werde „weiterhin mit den Amerikanern im erweiterten Troika-Format zusammenarbeiten, ebenso wie mit allen anderen Ländern, die die Situation in Afghanistan beeinflussen können".

Lesen Sie dazu auch: https://www.bueso.de/afghanistan-scheideweg-totenacker-fuer-imperien-beg...

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