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Das nächste Wissenschaftsprojekt: Was macht Sinn?

[pretitle]Das nächste Wissenschaftsprojekt[/pretitle]

[title]Was macht Sinn?[/title]

[author]von Lyndon LaRouche[/author]

[date]30. November 2010[/date]

Mit meinem Bericht [i]The Present Fall of the House of Windsor[/i][sup]1[/sup] (Der gegenwärtige Niedergang des Hauses Windsor) habe ich eine Serie von Schriften zur Definition der menschlichen Kreativität zu einem vorläufigen Abschluß gebracht. Damit ist jetzt der Punkt erreicht, wo ich eine gewisse qualitative Zusammenfassung dieses Projektes vorlegen kann, und dies macht den Weg frei für meine Mitarbeiter, die Aufsicht über die Fortführung des Projekts zu übernehmen.

Ich lenke die Aufmerksamkeit zunächst auf den zweiten Teil der Schriften zu diesem Projekt, den man als eine Art Zwischenphase bezeichnen kann, noch nicht die abschließende Definition der menschlichen Kreativität als solcher, die ich mit der vorliegenden Schrift beabsichtige. Ich werde die vorliegende Schrift mit einer Aussage zu dem Thema beschließen; dies ist die Zielsetzung des dritten und abschließenden Teils meiner Darstellung.

Gegenstand der Projektserie unseres Wissenschaftsteams („Basement Team") war und ist die menschliche Kreativität als solche. Dieser Gegenstand bezieht sich auf bestimmte geistige Funktionen des Menschen, die faktisch außerhalb des Bereiches dessen liegen, was bisher gewöhnlich als reine Sinneswahrnehmung aufgefaßt wurde. Diese Funktionen betreffen die Fähigkeiten, die - trotz zeitweiligen Zögerns - über das Potential aller anderen bekannten Lebewesen außer der Menschheit weit hinausreichen.

Unsere Arbeit hat also hiermit eine zweite Phase der laufenden Forschungen erreicht, eine Vorstufe zu dem noch ehrgeizigeren Ziel, auf das ich weiter unten in diesem Bericht eingehen werde, nämlich, menschliche Kreativität als solche zu definieren. Diese zweite Phase muß nun dargestellt werden, weil wir jetzt die Aufmerksamkeit auch auf universelle Prinzipien bestimmter Funktionen richten müssen, die bisher als Teilbereiche der oft vernachlässigten höheren Gesamtordnung der Sinnesfunktionen meist unbeachtet geblieben sind.

Wenn wir dann an dem Punkt anlangen, wo wir „Kreativität" oder „Schöpferkraft" an sich in diesem verbesserten Bezugsrahmen neu definieren, werden wir es mit einer qualitativ anderen Frage zu tun haben. Es fällt dann unter diese Rubrik „spezifisch menschliche Kreativität" und ist nicht bloß eine Erweiterung des Bereiches von allerlei Variationen direkter oder indirekter Sinneserfahrung von Lust oder Schmerz, welche der Mensch großenteils mit der tierischen Biologie gemein hat.

Da „Kreativität" im Bereich selbst eines breiteren Verständnisses der Sinnesfunktionen, wie wir sie bisher definiert haben, ontologisch nicht vorkommt, müssen wir in der Diskussion später an den Punkt kommen, wo wir gefordert sind, die Frage „Wo liegen die schöpferischen Fähigkeiten spezifisch menschlicher Geistesaktivitäten?" auf eine neue, erweiterte Weise zu betrachten.

Zusammengefaßt haben wir es also mit drei Kategorien direkter oder indirekter menschlicher Erfahrung zu tun: 1. der menschlichen Sinneserfahrung im herkömmlichen Sinn, 2. einem Zwischenbereich, der bestimmte Arten von Sinneserfahrungen in einer viel größeren Bandbreite als Sinnesempfindungen im herkömmlichen Verständnis erfaßt, 3. dem bekannten Bereich, der von den spezifisch menschlichen schöpferischen Fähigkeiten von Erkenntnis und Innovation geprägt ist.

In früheren Berichten zu diesem Thema lag der Schwerpunkt auf der entscheidenden Bedeutung des zweiten, mittleren Gebiets, dem Bereich von Sinneserfahrungen jenseits der fünf bisherigen „konventionellen" Sinne, einschließlich der wichtigen Bedeutung der erweiterten Möglichkeiten der Beobachtung mit Hilfe wissenschaftlicher Instrumente.

In der vorliegenden Schrift liegt unser Augenmerk nun auf einer mittleren Stufe unserer obligatorischen Untersuchungen, die wesentlich darin besteht, die zusätzlichen Sinnesfähigkeiten zu erforschen, die im gesamten Bereich der kosmischen Strahlung zum Ausdruck gelangen. Dazu gehört alles, was für den Menschen und andere Lebensformen nützlich und erträglich ist, aber noch kein bewußter Ausdruck der spezifisch menschlichen kreativen Fähigkeiten ist.[sup]2[/sup]

Diese erweiterten Sinnesfähigkeiten - dazu zählt beispielsweise der besondere Orientierungssinn in den Körperfunktionen der Zugvögel - bilden eine Art Zwischentyp zwischen den heute gängigen Vorstellungen der Sinneswahrnehmung und den kognitiven Fähigkeiten, die unter den bekannten Lebewesen nur dem Menschen eigen sind. Danach kommt dann die Kreativität an und für sich.

Ich möchte in dieser Schrift umreißen, welche Aufgaben sich aus dieser genannten Reihenfolge ergeben - Aufgaben, die hauptsächlich andere Mitglieder des Teams übernehmen werden.

* * *

[subhead]Zur Einleitung: Ein kurzer Rückblick[/subhead]

Mit dieser Schrift werden wir die Kategorien der dem Menschen wißbaren Erfahrung in die folgenden drei Bereiche einteilen:

1. Derzeit noch gängige Vorstellungen von Sinneswahrnehmung.

2. Kosmische Strahlung außerhalb einfacher Sinneswahrnehmung.

3. Kreativität: die Geisteskräfte an sich.

Zur Einführung in die Beschäftigung mit dieser Zwischendimension, zwischen gewöhnlicher Sinneswahrnehmung und dem zu entdeckenden Ort menschlicher Kreativität, möchten wir dem Leser nahelegen, sich mit dem veröffentlichten Diskussionsprozeß zwischen Max Planck und Wolfgang Köhler zu befassen und ihre Ansichten aus der Sicht des abschließenden dritten Abschnitts von Bernhard Riemanns Habilitationsschrift von 1854 zu betrachten.

Untersucht werden sollte dieser vorgeschlagene Themenbereich vom Standpunkt verwandter Entwicklungen in Verbindung mit dem Werk von W.I. Wernadskij und seinen Nachfolgern, nämlich den spezifischen Prinzipien lebender Prozesse im allgemeinen und menschlicher Kreativität im besonderen.

Entscheidend ist bei diesem kurzen Blick nach vorn, daß unser Ansatz die breitere Sichtweise der [i]kosmischen Strahlung [/i]in den Mittelpunkt stellen muß - im Unterschied zu den heute zwar verbreiteten, aber ontologisch mangelhaften Vorstellungen von Raum und Zeit an sich. Diese herkömmliche Sichtweise wird fälschlich als ein „ontologischer Unterbau" bloßer „Wellenfunktionen im Raum" aufgefaßt. Wir unsererseits verwenden als Rahmen der unmittelbar folgenden Diskussion die offenkundigen Prinzipien, auf die die menschliche Kreativität einwirkt. Das bedeutet, daß wir den Gegenstand diesmal in korrigierter Form angehen, nämlich im ontologischen Rahmen der kosmischen Strahlung anstelle der irreführenden Vorstellung von Wellenfunktionen in einem ontologisch vorausgesetzten „elementaren Bereich" eines „Raumes", der von der „Zeit" an sich ontologisch unabhängig sei. Mit dieser Berichtigung können wir nun nochmals die relevanten Aspekte der sogenannten „Wellenfunktionen" sachkundiger betrachten.

Es muß eine extrem wichtige Warnung ausgesprochen werden. Die gesetzmäßigen Abläufe, die mit lebenden Prozessen zusammenhängen, dürfen nicht nach den gleichen Maßstäben wie nichtlebende Prozesse behandelt werden, und die besonderen noetischen Prozesse des menschlichen Geistes dürfen nicht so aufgefaßt werden, als seien sie „bloß" lebende Prozesse. Mit dieser Warnung greife ich lediglich Riemannsche Vorsichtsmaßregeln auf, die W.I. Wernadskij auf seine besondere Weise mit Blick auf Lithosphäre, Biosphäre und Noosphäre angewandt hat.

Weiterhin müssen wir bei den bereits bekannten wie auch noch unentdeckten Eigenschaften tierischer Sinnesfunktionen ontologisch von einem Universum ausgehen, wo Singularitäten innerhalb eines universellen Grundbereichs kosmischer Strahlung auftreten.

Alles, was ich bisher in dieser Einleitung gesagt habe, ist als Ausdruck eines Weltbilds aufzufassen, das von einem universellen Schöpfer ausgeht, der sein Abbild in den schöpferischen Fähigkeiten des menschlichen Geistes findet, im Unterschied zu einer untergeordneten Phase des Universums in Form der übrigen lebenden sowie nichtlebenden Bereiche des Universums. Anders gesagt, wir umgehen damit den intellektuell fatalen Methodenfehler, ein Menschenbild auf ontologisch falschen, reduktionistischen Annahmen aufbauen zu wollen, indem man seine Forschungen damit beginnt, Bilder aus dem Tierreich oder gar aus unbelebten Bereichen abzuleiten.[sup]3[/sup]

Der erste Schritt in diesem Bericht besteht in einer Beschäftigung mit erweiterten Eigenschaften tierischer und auch bestimmter menschlicher „Sinneswahrnehmung", die „außerhalb" des gewohnten Bereichs der sogenannten „fünf menschlichen Sinne" liegen. Wie einige meiner Mitarbeiter betont haben, betrifft dies zum Beispiel die bereits recht umfangreichen Erkenntnisse darüber, daß Zugvögel oder andere Tiere fähig sind, bestimmten Eigenschaften des elektromagnetischen Feldes zu „folgen", um etwa bei ihren regelmäßigen jahreszeitlichen Wanderungen einen bestimmten gewünschten Ort zu erreichen. Mitglieder des „Basement-Teams" haben auf weitere verwandte Phänomene hingewiesen, so auf die Frage, warum eigentlich bestimmte Krankheitserreger für die Gesundheit des Menschen gefährlich sind, und warum sie das manchmal, aber nicht immer sind - ein Unterschied, der sich mit den verwandten Fragen zur kosmischen Strahlung überschneidet.

Dann gibt es noch die Frage der Kreativität als solcher.

Der Aspekt solcher Untersuchungen, der für eine spätere Neugestaltung der Beschäftigung mit der menschlichen Kreativität von Bedeutung sein wird, geht bereits eindeutig aus meinen früheren Veröffentlichungen zum Thema menschlicher Kreativität hervor. Der Punkt dabei ist, daß sich die Realität, die dem Begriff einer ontologischen, nicht aber einer bloß deskriptiven menschlichen Kreativität zugänglich ist, nicht nach den ontologischen Annahmen gewöhnlicher Sinneswahrnehmung definieren läßt. Ich möchte hierbei auf Bernhard Riemanns Abhandlung im dritten Abschnitt seiner Habilitationsschrift verweisen: Universelle Wirkprinzipien liegen ontologisch in jenen Abschnitten, die sich jenseits der menschlichen Sinneswahrnehmung im Bereich des sehr Kleinen bzw. sehr Großen befinden.[sup]4[/sup]

Aus dieser zusammenfassenden Darstellung ergibt sich deutlich eine Art „Kluft" zwischen dem Nichtwissen in den Grenzen der Sinneswahrnehmung - Sinneswahrnehmung nur als solche betrachtet - und dem besseren Verständnis unter Berücksichtigung des Unterschiedes zwischen der verbesserten Auffassung von Wahrnehmungen (der zweiten Kategorie, die wir für die Zwecke dieses Berichts definiert haben) und der übergeordneten Aktualität eines ontologisch höheren Bereichs von Gegenständen der Betrachtung, der nur in der Entdeckung und Umsetzung universeller physikalischer Wirkprinzipien existiert. Es gibt Prinzipien, die als Begriffe für uns nur in Form von Produkten der menschlichen Erkenntniskraft (d.h. in Wernadskijs Noosphäre) existieren. Es handelt sich dabei um dieselben noetischen Kräfte, die auch in klassischen Kompositionen in den Künsten zum Ausdruck gelangen sollen.

Um den bisher in dieser Einleitung dargestellten Gedankengang noch einmal anders zu formulieren, denke man an folgendes.

Wir müssen die Vorstellung einer Realität mit diskreten Objekten an sich aufgeben und zu einem Prozeß der Sinneswahrnehmung übergehen, der mit den praktischen Folgen der Funktion von Sinneswahrnehmungen in Einklang steht - eingeschlossen auch jene Eigenschaften ihrer Funktion, die jenseits des üblichen Bedeutungsgehalts bisheriger Standarddefinitionen von Sinneswahrnehmung liegen. Von dort müssen wir zu dem unerläßlichen, höheren Standpunkt fortschreiten, von dem aus sich eine ironische Vorstellung ausdrücken läßt, wie es die denkwürdigen Geister vom Spukschloß im Spessart [sup]5[/sup] tun: „Die Hauptsache ist der Effekt!" Das ist die platonische Einstellung: „Es muß jemanden geben, der diesen Fußabdruck, den wir betrachten, hinterlassen hat."

In den Schriften zur Beschäftigung mit der menschlichen Kreativität, sowohl in der jetzigen Zwischenphase als auch danach bei der menschlichen Kreativität an sich, bewegen wir uns bei diesem Ansatz auf einem Weg der Erforschung und verwandter Tätigkeiten, wo Kreativität als solche (unsere dritte Kategorie) der letztlich höhere Ausdruck des Prinzips unseres Universums ist. Man kann sagen, daß die Kreativität an sich ausschließlich eine Eigenschaft des anhaltenden Schöpfungsprozesses durch den Schöpfer des Universums ist, einem Prozeß, an dem mitzuwirken wir als sterbliche Menschen in besonderer Weise berufen sind. Diese Mitwirkung, beispielhaft verkörpert in der Entdeckung universeller, anti-entropischer Prinzipien, unterscheidet einen wirklich moralischen Menschen von einem, der nicht mehr ist als ein hominides Tier, das keine Verpflichtung im Dienste des himmlischen Willens der universellen Kreativität kennt.

Unser fortgesetzter Entdeckungsprozeß über die Funktion der spezifisch menschlichen Kreativität hat eine klare Richtung und ein klares Ziel, ist aber dennoch für uns, die wir mit der angemessenen Bescheidenheit vorgehen, eine große Herausforderung und Pionierarbeit, in deren Verlauf wir uns mit verschiedenen Verständnisebenen entdeckter Prinzipien beschäftigen müssen. Weise Männer und Frauen, die diese höheren schöpferischen Fähigkeiten heraufbeschworen haben, nannten dies „Wissenschaft", und in diesem Sinne schreiten wir von einer kritischen Behandlung der Sinneswahrnehmung voran zu den höheren Geisteskräften jenseits der heute gültigen Elemente der Sinneswahrnehmung und in den Bereich der unsterblichen Identität des menschlichen Individuums, ewig kreativ zu sein.

Am Abschluß dieser Einleitung müssen wir jedoch eine Einschränkung hinzufügen. Die schöpferischen Kräfte liegen nicht in deduktiven Methoden, nicht in der Mathematik, sondern in den kreativen Fähigkeiten, die mit wirklicher klassischer Kunst und Komposition verbunden sind.

[head]I. Über die Sinneswahrnehmung hinaus[/head]

Unser erklärtes Eintreten für eine Wissenschaft des menschlichen Fortschritts muß damit beginnen, daß eine solche Wissenschaft notwendigerweise in einen sozialen Prozeß eingebunden ist, dessen Rahmen das Handeln einzelner Nationen und Nationengruppen bildet.

Das ist kein Abschweifen von den wissenschaftlichen Gegenständen, auf die sich diese und ähnliche Schriften beziehen. Die Menschheit ist kein bloßes Probestück, das sich zufällig auf der Erde befindet; sie ist hier der beherrschende Einfluß, in Form der Fähigkeiten des freien Willens in den schöpferischen Geisteskräften des Menschen. Der Landwirt, nicht der Hahn regiert den Hühnerstall. Der Mensch, wie in dem Fall der Farmer, herrscht über all das, dessen Schicksal die Menschheit bewußt entscheidet. Die Regierung sollte dem übergreifenden Prinzip schöpferischer Wissenschaftspraxis von Gesellschaften und der Menschen und anderen Gattungen, die diesen Gesellschaften angehören, überantwortet werden. Darin eingeschlossen sind auch die schöpferischen künstlerischen Fähigkeiten der größten klassischen Dichter, Maler, Bildhauer und Musiker, deren ironischer Geist die kompetente Entdeckertätigkeit im Bereich der Naturwissenschaften beseelt.

Der Name „Wissenschaft" wird zwar häufig mißbraucht, so daß der Anschein erweckt wird, eine höhere Instanz, wie die Regierung, entscheide über das Schicksal der Menschheit; doch bei solchen Ansichten wird nicht bedacht, welche Prozesse kompetente Regierungssysteme schaffen und prägen. Auf diese Frage muß ich in diesem Kapitel zunächst eingehen.

Ein Beispiel. Ein Sklave, der sich der Sklaverei fügt, schreibt die Schuld an seinem Schicksal irgendwelchen unerklärliche Kräften zu, die sein Leben bestimmen. Er glaubt beinahe a priori an die praktische Unausweichlichkeit seines Zustands als Sklave, weil die Macht, der er seinen sklavischen Zustand zuschreibt, ihn zu einem Sklaven gemacht hat. Er sieht deshalb darin eine höhere Macht, der er sich fügen oder der er Widerstand leisten muß. Er hat noch nicht verstanden, daß er einen Erschaffer hat, der sein wahrer Schöpfer ist und der letztlich über die politische weltliche oder vergleichbare Obrigkeit herrscht.

[subhead]Der Fall Alexander Hamilton[/subhead]

Nehmen wir das extrem wichtige Beispiel des ersten Finanzministers der Vereinigten Staaten, Alexander Hamilton. Wir müssen seine Leistungen studieren, um herauszufinden, wie der menschliche Willen die Auswirkungen des menschlichen Verhaltens z.B. auf sein Lebensgebiet bestimmt.

Es sollte eigentlich inzwischen zum Allgemeinwissen der Bürger z.B. der Vereinigten Staaten gehören, daß die grundlegenden, systematischen Unterschiede zwischen unserer eigenen Verfassungsrepublik und beispielsweise den europäischen Regierungssystemen die Folge eines Prinzips sind, das zwar in der europäischen Kultur schon existierte, das aber in der allgemeinen Ordnung der Dinge mit Recht höhere Autorität hat als bei allen europäischen Systemen. Allgemein hätten Regierungen viel mehr der Absicht des Schöpfers für die Menschheit folgen sollen, so wie die Vorkämpfer der Vereinigten Staaten für unsere besondere Art der Souveränität bestrebt waren, dies in der Suche nach Vervollkommnung unseres Verfassungssystems darin zu verankern. Das Ziel ist eine immer vollkommenere Übereinstimmung zwischen der Ordnung unserer Angelegenheiten und der stillschweigenden Absicht hinter den Naturgesetzen des Universums, die den Unterschied zwischen einem Menschen und einem bloßen Untertanen eines Herrschaftssystems anerkennen.

Alexander Hamilton hat wahres Genie bewiesen, indem er präzise das entscheidende Prinzip der Nationalbank ausmachte, dessen Umsetzung die jungen Vereinigten Staaten vor der drohenden Katastrophe bewahrte und den Grundgedanken unserer Verfassung zwingend prägte. Man muß genau verstehen, wie Hamilton direkt ein höheres Prinzip der Kreativität erfaßte, um eine Lösung zu formulieren, die man durch irgendwelche Auslegungsversuche der konventionellen „Weisheit" der damaligen politischen Systeme Europas nicht gefunden hätte.[sup]6[/sup]

Solange die existierenden Banken weiter der getrennten Aufsicht der ehemaligen Einzelkolonien unterstanden, waren die jungen Vereinigten Staaten unter der Last der angehäuften Kriegsschulden zum Untergang verurteilt. Hamilton löste diese Zwickmühle durch zwei voneinander abhängige Schritte, die die gesamte Grundlage für die amerikanische Verfassung lieferten. Der eine war die Schaffung einer verfassungsgemäßen Bundesregierung; die zweite entscheidende Maßnahme, die die Schaffung einer solchen Regierung erforderlich machte, bestand darin, monetäre Systeme praktisch zu verbieten und das Prinzip eines Kreditsystems einzuführen.

Als die Vereinigten Staaten den erfolgreichen Präzedenzfall des Pinetree Shilling unter der ursprünglichen Charta der Massachusetts Bay Colony nachahmten, kam darin ein Kreditprinzip anstelle monetaristischer Lehren zum Ausdruck. Auf diesem Prinzip hatte schon der damals viel beneidete Erfolg der Massachusetts-Kolonie beruht. Erst die britische Intervention zur Unterdrückung dieses Kreditsystems unter der britischen Tyrannei Wilhelms von Oranien u.a. hatte danach die Wirtschaft von Massachusetts ruiniert.

Benjamin Franklin, der mit dem Vermächtnis der Winthrops und Mathers vertraut war, plante die Einführung einer „Papierwährung", die vom Prinzip her dem Pinetree Shilling ähneln sollte. Hamilton nahm diesen Zusammenhang auf, und eine der Folgen davon war der ursprüngliche Entwurf unserer Bundesverfassung.

Hamilton war mit der Tatsache konfrontiert, daß die Schulden, die aus dem Freiheitskampf herrührten, nicht aus der Vergangenheit oder Gegenwart bezahlt werden konnten. Nur die Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten, die auf ihren angestrebten zukünftigen Leistungen beruhte, konnte als Geschäftsgrundlage für den Handel mit dem künftigen physischen Reichtum dienen. Darauf basiert bis heute jede erfolgreiche Wirtschaftspolitik der Vereinigten Staaten. Wann immer man von diesem Grundsatz eines Kreditsystems abwich, endete das im Sumpf eines monetären Systems und in der nationalen Katastrophe; besonders schlimme Erfahrungen machten die Vereinigten Staaten in dieser Hinsicht unter den Präsidenten Andrew Jackson, Theodore Roosevelt, Woodrow Wilson, Calvin Coolidge, und die allerschlimmsten unter George W. Bush und Barack Obama.

Als Finanzminister und auch später hat Hamilton immer betont: Der Kredit einer Nation läßt sich nur sichern durch die Ausweitung des zukünftigen physischen Reichtums durch staatliche Verbesserungen der grundlegenden wirtschaftlichen Infrastruktur und durch die steigende Kapitalintensität von Investitionen in die grundlegende wirtschaftliche Infrastruktur sowie in Kapitaläquivalente einer steigenden Energieflußdichte. Damit erschließt sich den einzelnen Nationen eine Quelle tilgbarer Kredite, welche die vorhandene Schuldenlast mehr als ausgleicht.

Eine kompetente Wirtschaftspolitik zielt im wesentlichen auf grundsätzlichen Fortschritt im Zusammenhang mit wissenschaftlichen Prinzipien, der in der Praxis in einer zunehmenden Dichte an Realkapital öffentlicher Bauprojekte und in kapitalintensiven Investitionen in den Produktionsprozeß und in die Lebensbedingungen der Bürger und ihrer Haushalte zum Ausdruck kommt. Entscheidend zu betonen ist in diesem Zusammenhang: Das Naturgesetz des Universums - ein Universum nach dem zwingend ständig fortwirkenden, entropischen Prinzip der Schaffung ständig höherer Energieflußdichten - drückt auch das entsprechende universelle Prinzip menschlicher Existenz aus, auf dem kompetente Planungen staatlichen Handelns basieren müssen.

Das ist das Grundprinzip hinter den hier betrachteten, naturwissenschaftlichen Fragen.

Wahrheit, beispielsweise in Form wissenschaftlicher Prinzipien, findet man nicht in bloßen mathematischen Formeln. Man findet sie in Prinzipien, im Sinne von Johannes Keplers ureigener Entdeckung des universellen Gravitationsprinzips.

[subhead]Der Irrtum, der zurückgewiesen werden muß[/subhead]

Man betrachte die derzeitige Lage wichtiger Nationen.

Die meisten Menschen, und besonders diejenigen, die sich für besonders schlau halten, sind so sehr damit beschäftigt, an sich selbst zu denken, und von dem Wunsch beseelt, möglichst clever zu erscheinen, daß das, was sie als ihre eigene Klugheit bewundern, in Wirklichkeit oft nur noch reine Sophisterei ist. Für solche Menschen werden Sophistereien praktisch zum Ersatz für die entdeckbaren Prinzipien, von deren Umsetzung heute das Schicksal ganzer Nationen, ja der gesamten Zivilisation abhängt.

Ich verstehe, aber bedauere ein solches Verhalten unter solchen vermeintlich cleveren Leuten, wie etwa gewissen Mitgliedern des jetzigen US-Kongresses. Dieses Verhalten ist der wahren Bedeutung von Wissenschaft, ja der Vorstellung von Wahrheit an sich völlig fremd. Es steht allem im Wege, wovon jetzt der Fortbestand der Nationen und Völker dieses Planeten abhängt. Der Fehler, den ich hier anprangere, ist der Rückzug auf eine selbstgenügsame Cleverneß, bei der nichts mehr herauskommt als bloß „cleveres" Verhalten, was in Wirklichkeit nur ein Ausdruck sophistischer Künste ist. Das strategische Endergebnis davon wäre, daß sich die weltweite Zivilisation mit ihren eigenen Waffen schlägt.

So ist es mit dem selbstgefälligen Vertrauen des Britischen Empire darauf, daß es „besonders schlau" sei, wenn es in seiner großen Überheblichkeit über die geneppten Nationen unseres Planeten herrscht - ein Kunststück, das der Feind zustandebringt, indem er die Fundamente des Fortbestands der ganzen Zivilisation zerstört. In der heute bekannten Menschheitsgeschichte und speziell in der europäischen Geschichte ist aus einer derartigen überheblichen „besonders schlauen" Art und Weise, „meinen Willen durchzusetzen", nicht selten ein Leitfaden zum Absturz in ein finsteres Zeitalter geworden, und heute würde es die gesamte Menschheit treffen. Das ist genau die Richtung, in welche die derzeitige europäische Sophisterei sich selbst und auch die anderen Kulturen dieses Planeten führt.

Solche Sophisterei ähnelt der Lehre jener Priester von Delphi, die in der damaligen Zivilisation den höchsten Grad an „Cleverneß" erlangt hatten. Unter dem Einfluß des selbsttäuschenden Glaubens an die sophistische, eingebildete Cleverneß des Betrugs - beispielsweise bei dem professionellen Giftmischer Aristoteles - haben sie die Kultur des antiken Griechenlands in die Zerstörung geführt. Solche Leute überlisten auf diese Weise letztlich immer nur sich selbst.

Die Wahrheit liegt immer in der Ordnung der übergeordneten Prozesse, die sich in Begriffen des unmittelbar Erlebten ausdrücken lassen. „Die Uhr hat einen Uhrmacher", einen, dessen Ausdruck die Sehnsucht nach einer höheren Seinsordnung als jener ist, die wir in unseren Sinneswahrnehmungen von uns selbst erleben.

In dem Maße, wie wir uns im Spiegel von Sinneseindrücken kennen, erfahren wir nur den bloßen Schatten der Mächte, die sich in den der Menschheit übertragenen schöpferischen Fähigkeiten ausdrücken. Wir müssen die Substanz nennen, die den Schatten als unsere Sinnenwahrnehmung von uns selbst geworfen hat. Wir vergessen zu schnell, daß der Ursprung unserer praktischen Fähigkeiten als Gattung einen Schatten von dem ausdrückt, was die menschliche Gattung ist, den Schatten, den eine ontologisch höhere Seinsordnung auf den Bereich der bloßen Sinneswahrnehmung wirft.

Ein weiterer, entscheidender Punkt muß an dieser Stelle hinzugefügt werden.

Die schöpferischen Fähigkeiten der Menschheit sind der souveränen, individuellen Persönlichkeit eigen. Diese Fähigkeiten lassen sich nicht einfach durch ein „Verbindungsmedium" übertragen; dennoch lassen sich solche Entdeckungen, wie ein Widerhall, in den schöpferischen Prozessen anderer Menschen replizieren. So scheinen Schatten Schatten zu bewundern. Das geschieht mittels einer „Provokation", wie man es treffend nennen kann. Die Entwicklung immer besserer Einsichten in die klassische Poesie oder die Werke Johann Sebastian Bachs oder die Rolle klassischer Ironie in Poesie und Drama verdeutlicht die geeigneten Mittel hierfür.

Die Richtigkeit einer Meinung ist somit keine Absonderung einer bestimmten Anzahl von Einzelpersonen, seien sie auch eine Mehrheit - vielmehr beruht die relative Überlebensfähigkeit einer Kultur oder Nation weitgehend darauf, daß die Mehrheit bereit ist, in ihrer Erfahrung wahre und höhere Prinzipien zu entdecken. Sich auf irgendeine „maßgebliche" Meinung zu einigen, nur weil diese als maßgeblich angesehen wird, war schon oft der allerschlimmste Maßstab für politische Vorstellungen in der Gesellschaft - zum Beispiel bei dem Hitler-Wahn.

Wahre Souveränität liegt nicht in der öffentlichen Meinung, und gewöhnlich liegt die öffentliche Meinung gefährlich daneben; wahre Souveränität liegt in den schöpferischen Geisteskräften des menschlichen Individuums. Nur die Ironie tatsächlicher Wissenschaft und klassischer Poesie darf als Vorbild für die politische Gestaltung von Nationen angesehen werden.

Diese gerade angestellten Überlegungen sind entscheidend, um die Vielzahl großer Fehler zu verstehen, für die sich die Menschheit anfällig gezeigt hat. So da sind:

[subhead]„Ich gewahre ein böses Imperium"[/subhead]

Bisweilen, so auch jetzt, zeigen sich die Begierden von Imperien, wie dem faktischen Britischen Empire, das politische Systeme wie die derzeitige Regierung der Vereinigten Staaten beherrscht, in ihrem Glauben an die Art Sophisterei, die das Britische Empire und seine Nachläufer, besonders die Bewohner der gesamten transatlantischen Region, jetzt in ein neues weltweites finsteres Zeitalter stürzen wird, wenn wir uns von dem fahrlässigen, britischen geführten Weg nicht umgehend und radikal abwenden.

Letztlich hat sich im heutigen Dämmerlicht erwiesen, daß der berüchtigte Lord Shelburne des 18. Jahrhunderts doch von Edward Gibbon für dumm verkauft wurde. Das Britische Empire in seiner bisherigen Rolle als einem neuen Römischen Reich ist jetzt selbst in sein Endstadium eingetreten. Jeder Kultur, die sich auf Modell stützt, das Gibbons Lord Shelburne vorschlug - ein „Kaiser Julian Apostata" eines zukünftigen Roms -, droht unmittelbar ein langer und tiefer Absturz in ein finsteres Zeitalter.[sup]7[/sup]

Die heutige, veränderte Form des Britischen Empires wurde 1971 eingerichtet, als unmittelbarer Ersatz für das von US-Präsident Franklin Roosevelt zur Zeit der Bretton-Woods-Konferenz 1944 begründete System fester Wechselkurse. Franklin Roosevelts damaliges Konzept wurde 1971 unter der nominellen Zuständigkeit von US-Präsident Richard Nixon aufgegeben, während das Britische Empire gleichzeitig Lord Jacob Rothschild die Möglichkeit eröffnete, den supranationalen Schwindel in Gestalt der inzwischen selbst zusammenbrechenden Inter-Alpha-Bankengruppe in Gang zu setzen.

Diese damals gegründete Gruppe erreichte später einen beherrschenden Einfluß auf den sich hyperinflationär erweiternden weltweiten Geldfluß - meine Mitarbeiter und ich schätzten ihn auf etwa 70%. Dieses Weltreich, manchmal ironisch auch „BRIC" (die Gruppe Brasilien, Rußland, Indien, China) genannt, sieht nun aufgrund eines fatalen Instinkts zur Selbstauslöschung seinem eigenen Zusammenbruch entgegen. So erinnern die Briten an eine Rasse ausgehungerter monetaristischer Dinosaurier, die in einem Anfall von Geldgier das letzte ihrer bereits befruchteten Eier aufgefressen haben.

Die besondere Relevanz des Bestehens und des drohenden Untergangs der Inter-Alpha-Gruppe für das von mir hier aufgebrachte Thema besteht darin, daß das Wohlergehen der Nationen und Völker dieses Planeten weitgehend von der Hoffnung abhängt, das im Grunde Nietzscheanische (d.h. faschistische) „postwestfälische System" umgehend abzuschaffen. Das bloße Weiterbestehen eines solchen „postwestfälischen Systems" - wie das faschistische System von Dick Armey oder Gouverneur Arnold Schwarzenegger - würde jedes erträgliche menschliche Leben auf diesem Planeten, zuallererst in der transatlantischen Region, zunichte machen und anschließend den gesamten Weltmarkt so zusammenbrechen lassen, daß auch die führenden asiatischen Nationen mit heruntergezogen würden.

Eine katastrophale Entwicklung wie der bereits laufende Zusammenbruch des jetzt vorherrschenden Weltsystems macht es erforderlich, umgehend die Mittel zu definieren, mit denen sich eine dringend erforderliche realwirtschaftliche Erholung auf einem Großteil der Welt einleiten ließe.

Was jetzt höchst dringlich gebraucht wird, ist eine allgemeine Erholung der führenden Volkswirtschaften auf der Welt entlang wohldefinierter Pläne für realwirtschaftliche Wachstumsraten, die ausreichen, den laufenden Kollaps aufzuhalten und eine beschleunigte allgemeine realwirtschaftliche Erholung einzuleiten.

Um eine solche Erholung zu planen, müssen wir zunächst die Krankheit beschreiben, die dringend einer speziellen Behandlung bedarf.

[subhead]Das Britische Empire: Eine Krankheit[/subhead]

Die Krankheit der heutigen globalen Zivilisation ist das britische Weltreich in seiner jetzigen Form, wie dieser Tage wohl jeder patriotische Ire bestätigen wird. Der krankhafte Zustand dieses anglo-holländischen Gebräus, das besser unter der Bezeichnung Britisches Empire bekannt ist, ist allerdings ein Erbe seines Schöpfers, nämlich einer Variante des venezianischen monetaristisch-imperialistischen Systems im Geiste eines Paolo Sarpi, der für die modernen Möchtegern-Väter bösartiger Imperien typisch ist.

Solche Zauberlehrlinge sind beispielhafte Auswüchse einer lebensgefährlichen Krankheit, die sich in der weltweit verbreiteten europäischen Kultur von der Gegenwart bis auf Homers Schilderung der Belagerung Trojas zurückverfolgen läßt. Auch der Peloponnesische Krieg war ein Ausdruck davon - er machte es dem antiken Griechenland zwar möglich, das Perserreich zu vernichten, aber seitdem waren die Griechen nie wieder Sieger im weiten Umfeld der monetaristischen Reiche des Mittelmeerraumes, die sich wie eine Geschlechtskrankheit mit der Seefahrerei weitervererben sollten. Griechenland wurde immer wieder übergangen - wie die Prinzessin, die nie ihren Prinzen fand -, während etwa das anglo-holländische, monetaristische, neo-aristotelische (Sarpische) System seit dem Sieg des venezianischen Prinzips in Gestalt dieses Systems im „Siebenjährigen Krieg" 1765-63 praktisch die ganze Welt beherrscht.

Die einzige erfolgreiche Alternative zu dem entstehenden britischen Weltreich des 18. Jahrhunderts und danach waren die Errungenschaften, die hin und wieder dank der Gründung der Vereinigten Staaten als förderaler Republik erzielt wurden. Nationen haben ihre Werte, aber ohne eine Alternative zur Herrschaft des heutigen Empire ist die Tugend einer Nation in einer trügerischen Hoffnung auf eine bessere Zukunft dieser Welt gefangen, wie der legendäre malaysische Affe in der Falle.

Ungefähr seit der Niederlage der Briten unter Cornwallis 1781, als die jungen Vereinigten Staaten erstmals ihre wahre Souveränität erreichten, waren alle grundlegenden Errungenschaften zur Förderung des Gemeinwohls der transatlantischen Nationen eine direkte oder indirekte Folge der positiven Einflüsse, welche die Vereinigten Staaten von Amerika aus der Kombination der Landung der Pilgerväter in Plymouth und der Gründung der Massachusetts Bay Colony unter ihrer ursprünglichen englischen Königlichen Charta erbten.

Die Rücknahme dieser Charta war eine Konsequenz der Greuel von Jakob II. wie den „blutigen Assisen", was sich durch die räuberischen Grausamkeiten Wilhelms von Oranien noch verschlimmerte. Die Errungenschaften der ursprünglichen Massachusetts Bay Colony wirkten jedoch als jener Samen fort, aus dem die Vereinigten Staaten als starke Republik hervorgingen. Manchmal erhob sie sich sogar wie Drachenzähne in Situationen, wo sie bereits auf dem Sterbebett schien - wie durch die großartigen Errungenschaften unter Präsidenten wie Abraham Lincoln und Franklin D. Roosevelt.

Dieses Prinzip der Erneuerung existiert auch noch heute. Es kommt am deutlichsten darin zum Ausdruck, wie die amerikanische Verfassung auf der Grundlage des Genies Alexander Hamiltons geschaffen wurde, der ein erfolgreiches Nationalbanksystem von Handelsbanken in Form eines Kreditsystems anstelle eines Währungssystems entwarf - gegen die verrückten, inhärent fehlerhaften europäischen Geldsysteme, denen bis heute die Überreste des venezianischen Systems und noch älterer feudalistischer Modelle anhaften.

[subhead]Sarpi und der modernistische Irrtum[/subhead]

Wir wollen dieses Kapitel fortsetzen, indem wir die zentrale Rolle der Politik in der praktizierten Naturwissenschaft - bzw. dem, was selbst in Universitäten und vergleichbaren Einrichtungen als Naturwissenschaften gilt - weiter darstellen. Dabei sollte gebildeten Kreisen auf der ganzen Welt klar sein, daß das, was als „Wissenschaft" bezeichnet wird, häufig ein politischer Fußball ist, der mehr als einmal zu oft getreten wurde. Die verschiedenen, gewöhnlich irrationalen Dogmen des politischen Opportunismus erheben heute mehr denn je den Anspruch, „wissenschaftliche" Lehren zu sein, obwohl sie in Wirklichkeit „reinstem politischen Opportunismus" entspringen.

Das bekannteste heutige Beispiel für politisches Lügen im mißbrauchten Namen der „Wissenschaft" ist der World Wildlife Fund, der gemeinsam vom Prinzgemahl der britischen Königin und dem inzwischen verstorbenen ehemaligen Nazi-Parteimitglied Prinz Bernhard, Gemahl der niederländischen Königin, gegründet wurde - ein wirklich hochfeines Gespann. Hinter der Politik des World Wildlife Fund steht die gleiche Absicht wie hinter Adolf Hitlers Massenmordprogramm gegen die „nutzlosen Esser". Das wahre Motiv des Kultes, dem Prinz Philip anhängt, zeigt sich am anschaulichsten in der kontraproduktiven, zerstörerischen Politik menschenfeindlicher „Bevölkerungskontrolle" sowie in der bewußten Politik, die Aischylos in der [i]Prometheus-Trilogie[/i] als den Beschluß der Schicht der olympischen Götter darstellt, den Menschen die Nutzung des „Feuers" zu untersagen.

Diese Politik existierte im realen Leben als das „oligarchische Prinzip", auf das sich die Kreise um König Philipp von Makedonien mit dem Achämenidenherrscher als Grundlage eines geplanten Weltreiches geeinigt hatten. Die Politik aller bekannten Verfechter dieses „oligarchischen Prinzips", wie es auch hinter der völkermörderischen Bevölkerungskontrolle des Römischen Reiches früher und der sogenannten „grünen Bewegung" heute steckt, verdeutlicht am besten die Rolle der Politik für eine Art Pseudowissenschaft, so wie diese früher mit den Kulten der babylonischen Priesterschaft verbunden war.[sup]8[/sup]

Ein Vergleich: Die Ursprünge der späteren Vereinigten Staaten von Amerika liegen zwar in Entwicklungen, die im wesentlichen von englischsprachigen und holländischen Siedlern kamen, die in Nordamerika eine neue Kultur aufbauen wollten, doch sie erhielten hierbei Unterstützung durch Aktivitäten aus dem Umkreis von Jean-Baptiste Colbert, der in Frankreich wissenschaftliche Großprojekte betrieb und die Sache von Gottfried Wilhelm Leibniz sowie die französische Besiedlung des späteren Quebec vorantrieb.

Wenn die nordamerikanischen Siedler im Vergleich mit den in Europa zurückgebliebenen Menschen aus dem gleichen kulturellen Umfeld große Leistungen vollbrachten, lag das daran, daß Europa weiter an der oligarchischen Herrschaftstradition litt. Die Last feudaler und verwandter Herrschaftsinstitutionen in Europa hinderte die meisten europäischen Kulturen daran, denselben Grad politisch-wirtschaftlicher Freiheit zu erlangen, den die Auswanderer aus denselben Kulturen in Nordamerika entwickelten. Die Geschichte der Auswanderung in die Vereinigten Staaten zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs wie auch in der Tradition von Ellis Island bis zu den Änderungen nach dem Ersten Weltkrieg verdeutlicht das gleiche Prinzip, das bereits an der Massachusetts Bay Colony deutlich wurde - bis die Briten die ursprüngliche Charta der Kolonie widerriefen. Wenn man unser Verfassungsprinzip mit der fortdauernden, fanatisch monetaristischen Kultur Europas vergleicht, zeigt sich darin auch heute noch das gegenteilige Muster. Die Einwanderungsströme aus England, Schottland, Irland und Deutschland in die Vereinigten Staaten sind nur die klarsten unter den bekannteren Beispielen. Auch die Einwanderung aus Italien beweist das gleiche, allerdings ist der Nachweis des Prinzips wegen des Erbes des verarmten Mezzogiorno ein wenig komplizierter.

Es sind die Systeme politischer und wissenschaftlicher Kultur, keine anderweitigen populistischen Aspekte, die der Entwicklung moralischer, wissenschaftlicher und verwandter kultureller Paradigmen von Nationen zugrunde liegen. Ein etwas anders gelagerter Fall ist das spanische, deutsche und italienische Einwanderungsgemisch in Argentinien.

Die ausdrücklichen Zielsetzungen beim Aufbau der Kolonien von Plymouth und der Massachusetts Bay unter der beispielhaften Führung der Winthrops und Mathers setzten ein Paradigma wissenschaftlicher Orientierung der Gesellschaft, dem man erst in Massachusetts und später in Pennsylvania folgte. Benjamin Franklins Lebenswerk etwa ist typisch für dieses spezifisch amerikanische Muster im tieferen kulturellen Hintergrund der Vereinigten Staaten. Ein befreiender kultureller Wertewandel ist immer die Hauptquelle großer kultureller Fortschritte eines Volkes. Die Einflußmöglichkeiten einer relativ kleinen Zahl von Bürgern gegenüber der kulturellen Tradition der Masse bilden immer den Ausgangspunkt für die großen Errungenschaften eines Volks.

Leider gilt auch das Gegenteil. Es gibt keine deutlichere Veranschaulichung eines solchen Unglücks als die Taten eines mörderischen Wahnsinnigen mit einer defekten Persönlichkeit, wie Kaiser Nero oder Adolf Hitler. Dieser Typ Mensch hat sich in jüngster Zeit auch als verheerend für die Vereinigten Staaten erwiesen, die heute unter der Bürde eines Präsidenten Barack Obama mit einer gestörten Persönlichkeit leiden.

An zwei Gestalten aus dem Europa der Mitte des 16. Jahrhunderts, dem englischen König Heinrich VIII. und dem Venezianer Paolo Sarpi, wird besonders deutlich, woher der Einfluß des Bösen in der Geschichte der Neuzeit stammt. Die Begeisterung Heinrichs VIII. dafür, in seinen Ehen „die Köpfe rollen zu lassen", ist ein Paradebeispiel für das Studium aller verwandten Beispiele. Die gemeinsame Spur, die Heinrich VIII. und Paolo Sarpi hinterlassen haben, bleibt für historische Studienzwecke der bekannteste Fall in der neuzeitlichen europäischen Zivilisation.

Ich befasse mich nun mit der wesentlichen Bedeutung des Zusammenwirkens der beiden als spezifischem Einzelfall unter der Rubrik „Sarpi-Syndrom" - wir erleben es heute auch als „die Nachgeburt des britischen Liberalismus".

[subhead]Der Ursprung des Sarpi-Syndroms[/subhead]

Im 14. Jahrhundert war die mittelalterliche Zivilisation Europas in das „neue finstere Zeitalter" abgestürzt. Europas Erholung von dieser Katastrophe war bestimmten wichtigen Entwicklungen zu verdanken, zu denen der Aufstieg Jeanne d'Arcs und die Florentinische Renaissance im Zusammenhang mit dem großen ökumenischen Konzil von Florenz gehörten. Aus letzterem erwuchs Kardinal Nikolaus von Kues als zentrale geistige Figur, nicht nur im Zusammenhang mit den großen wissenschaftlichen, kulturellen und religiösen Reformen jenes Jahrhunderts, sondern auch als geistiger Vater des Vorhabens, das Wirklichkeit wurde, als Christoph Kolumbus die Kolonisierung Amerikas einleitete.[sup]9[/sup]

Die Renaissance, wie sie durch herausragende Vorbilder wie Jeanne d'Arc, durch das große ökumenische Konzil von Florenz und durch die Vorreiterrolle König Ludwig XI. von Frankreich getragen wurde, bedeutete eine furchtbare Bedrohung für die bösartigen, monetaristischen Interessen Venedigs, die ihre alte Macht wiederherzustellen versuchten. Man vergleiche die beispielgebenden Reformen Ludwigs XI. mit der Politik Heinrichs VII. in England, der ihn nachahmte. Die gegnerische, venezianische Macht stieg während des 15. und 16. Jahrhunderts wieder auf. Dies geschah in zwei unterschiedlichen Phasen, zunächst in Form der Machtzunahme der habsburgischen Werkzeuge Venedigs, die u.a. die Ehebetten der spanischen Monarchie eroberten. Die Inquisition und die von ihr ausgehenden großen Religionskriege in Europa (1492-1648) wurden auf diese Weise in Gang gesetzt.

Die Schrecken des bereits laufenden Religionskrieges traten in eine noch schlimmere Phase ein, als Venedig den englischen König Heinrich VIII. stufenweise zu immer größeren Verrücktheiten verleitete. Damit wurde der weiter eskalierende europäische Religionskrieg durch einen neuen Faktor transformiert: die „neuvenezianische" Fraktion um Paolo Sarpi und seine Anhänger wie den Scharlatan Galileo. Sarpi war der (legitime oder illegitime) Vater des modernen britischen Liberalismus und des berüchtigten „Dreißigjährigen Krieges", mit dessen Anfangsphase sich Friedrich Schiller in seiner [i]Wallenstein-Trilogie [/i]auseinandergesetzt hat.

Die Sache war nicht ganz so einfach. Einige Marksteine der historischen Entwicklung von 1492-1648 sind unabdingbar, um zumindest ein wenig Licht in diesen ganzen Geschichtsabschnitt und seine Nachwirkungen auf die Zivilisationsgeschichte unseres Planeten seither und bis heute zu werfen.

Das Phänomen der puren Bösartigkeit, wie es Heinrich VIII. verkörpern sollte, deutete sich bereits an, als der venezianische Meisterspion Franzesco Zorzi in England eintraf, um dem König als Eheberater zu dienen. Bald begannen in England Köpfe zu rollen; die Enthauptung Sir Thomas Mores war ein schwerer Schlag für alle damaligen Hoffnungen auf einen europäischen Frieden. Eine Kabale, zu der ein venezianischer Agent und Anwärter auf den britischen Thron, Kardinal Pole, sowie Thomas Cromwell und andere von Venedig gelenkte Schurken gehörten, nutzten die Scheidung Heinrichs von seiner spanisch-habsburgischen Frau für eine weitere Eskalation des Religionskrieges in ganz Europa. Ein einzelner Geistesgestörter - in seinen pathologischen Persönlichkeitsmerkmalen nicht wesentlich anders als der abscheuliche Kaiser Nero oder Präsident Barack Obama heute -, löste das schrecklichste Blutbad in der damaligen europäischen Geschichte aus.

Es kam jedoch eine höchst bedeutsame weitere Entwicklung in dieser Zeit hinzu: die Reaktion auf die wachsende Bedeutung des genialen Niccolò Machiavelli.

[subhead]Machiavelli contra Aristoteles[/subhead]

Zu den Nöten jener Zeit gehörte auch ein Krieg des Papsttums gegen die Souveränität der Republik Florenz. Hieraus ging Niccolo Machiavelli, ein wichtiger, doch nicht ganz hochrangiger Amtsträger von Florenz aus der cusanischen Tradition Leonardo da Vincis, als führender strategischer Denker des 16. Jahrhunderts hervor. Machiavellis Einfluß als eigentlicher Begründer der modernen Militärstrategie nährte zunehmend Widerstand gegen die Habsburg-Tyrannei in verschiedenen Formen, was die Anstrengungen der Habsburger behinderte und aufzehrte, bis schließlich das Konzil von Trient in jeder praktischen Hinsicht scheiterte.

Weil der starke Einfluß der aristotelischen Lehre die Partei der Habsburger schwächte, kam es strategisch mehr oder weniger zu einer Pattsituation, aus der sich für die nominell protestantische Seite die Möglichkeit ergab, im anhaltenden europäischen Religionskrieg ein gewisses Übergewicht zu erreichen - das imperiale Führungszentrum verlagerte sich vom Mittelmeerraum in den anglo-holländisch-liberalen Norden. Seit der Thronbesteigung des englischen Königs Jakob I., der die Herrschaft der Tudors beendete, schuf Sarpi - hauptsächlich über seinen sophistischen Schützling Galileo, den Feind Johannes Keplers, und Galileo-Zugehörige wie Thomas Hobbes - die Denkweisen und Strukturen, die sich unter den englischen und britischen Königreichen und später dem Empire bis auf den heutigen Tag erhalten haben.

Das Hauptmerkmal dieser imperialen Tradition ist noch heute die Ideologie Paolo Sarpis als Kern des britischen Liberalismus, wie er noch heute mit Adam Smiths [i]Theorie der moralischen Empfindungen[/i] (1759) verbunden ist. Dieser Smith war quasi die spleenige Version eines „alten Adam", den man noch heute zur liberalen Brut eines Satans im wahren Leben zählen muß.

Was den tieferen Hintergrund angeht, so ist an der inhaltlichen Lehre von Adam Smiths Anweisung für den britischen und verwandten Liberalismus, wie er heute als Nachklang von Paolo Sarpis Kodex fortlebt, eigentlich nichts Neues. Unter der Oberfläche ist die dem britischen Liberalismus innewohnende Boshaftigkeit aristotelisch, wie auch Bertrand Russell nachdrücklich betont hat. Abgesehen davon war Adam Smith wie die Physiokraten, die ihm vorausgingen und von denen er freizügig abschrieb, in jeder Hinsicht ein getreuer Anhänger der Lehre Sarpis.[sup]10[/sup] Karl Marx etwa wurde im Britischen Museum wie ein Gefangener im Zoo dressiert und betete Adam Smith geradezu an. Daß er aus dem [i]Tableau Economique [/i]des Physiokraten François Quesnay abschrieb, war ein zentraler Bestandteil der Bemühungen des britischen Spions Friedrich Engels, Marx für Adam Smith einzunehmen.[sup]11[/sup]

Wie ich in verschiedenen Veröffentlichungen betont habe, übernahm Smith die spezifische Lehre Paolo Sarpis vor allem in seiner [i]Theorie der moralischen Empfindungen[/i] von 1759, nicht so sehr in seiner häufiger zitierten anti-amerikanischen Hetzschrift [i]Der Wohlstand der Nationen[/i] von 1776. Sarpis exakte Lehre wird in Smiths früherem Werk von 1759, welches ihn die aktive Förderung von Lord Shelburne einbrachte, viel deutlicher.

Im wesentlichen soll hier unterstrichen werden, daß sich der gesamte anglo-holländische Liberalismus von der Sarpischen Matrix herleitet, die grell sichtbar wird, wenn Smith die entstehende britische imperialistische Ideologie vertritt, wie sie mit Lord Shelburnes Rolle beim Aufbau des Empire verbunden ist. Smiths Argumentation in seiner [i]Theorie der moralischen Empfindungen[/i] zeigt uns den innersten Kern des Glaubenssystems des britischen Imperialismus im imperialistischen Menschenzoo bis heute.

[subhead]Marx als Mythos[/subhead]

Betrachtet man sich die wirkliche Rolle von Karl Marx und des Marxismus, so ist Marx ein Produkt des britischen Außenamts von Lord Palmerston und dessen Operation „Junges Europa" unter Führung Giuseppe Mazzinis. Bemerkenswert ist dabei insbesondere die sogenannte „Erste Internationale", die unter Mazzinis persönlicher Aufsicht bei einem Treffen in London organisiert wurde, wo Mazzini den anwesenden Karl Marx zum designierten Vorsitzenden der späteren „Ersten Kommunistischen Internationale" als Teil von Lord Palmerstons politischem „Zoo" bestimmte.

Diese Tatsache nötigt den vernünftig Denkenden zu der Erkenntnis, daß solche sogenannten sozialen Bewegungen zwei Seiten haben. Die erste davon ist die Oberaufsicht über die Exemplare jeder Bewohnergruppe des kollektiven politischen „Zoos", und die zweite Seite liegt in den Motiven der geistig Gefangenen in Palmerstons zooähnlichem Arrangement der vermeintlich verfeindeten, gesteuerten Gruppen. Die faktisch faschistische Ideologie der „schöpferischen Zerstörung" unter der nominell anarchoiden Aufsicht eines „Dirty Dick" Armey ist ein anschauliches Beispiel für die heute existierende große Bandbreite an Opfern sogenannter „Ideologien", die sich auf Präzedenzfälle wie „Palmerstons Zoo" zurückführen lassen.

Genauso wie die Tiere in einem realen, gut geführten Zoo haben sich die konkurrierenden „Arten", die in jeder nominellen sozio-politischen Untergruppe gefangen sind, einen Rest ihrer ursprünglichen Regungen bewahrt, aber wichtig ist auch die Frage der „Fütterungszeiten".

Bei jeder Variante der unterschiedlichen Arten, die zusammengestellt wurden, um die bühnenähnliche Rolle einer von mehreren streitenden Parteien aus dem politischen Zoo zu spielen, gibt es zwei verzahnte, aber gegensätzliche Aspekte. Die wichtigste Ironie dabei ist, daß die Angehörigen jeder Kategorie politisch eingesperrter Opfer, die auf diese Weise „politisch-geheimdienstlich" eingespannt werden, auch Eigenschaften haben, die nicht notwendigerweise mit der Weltsicht übereinstimmen, die ihnen die Zoowärter zugedacht haben - genauso wie die in einem richtigen Zoologischen Garten gefangen gehaltenen Tiere tiefere Triebe haben, die den Ursprungstrieben der einzelnen Arten entsprechen. Gewöhnlich gibt es eine Reihe von Unterschieden zwischen dem Verhalten von „Zootieren", das sie in Gefangenschaft angenommen haben, und den Verhaltenstrieben dieser „Tiere", wenn sie in der Wildnis verblieben wären.[sup]12[/sup] Die derzeitige Schar ideologischer Opfer Dick Armeys ist durchaus typisch für das „zootierähnliche", sogar fast roboterhafte Verhalten, das die Aufseher dieser Abteilung des politischen Zoos erzeugt haben.

Häufig tragen Menschen die Sklavenketten noch Generationen später bereitwillig als „unsere Kultur" oder in einer verwandten Tradition der Knechtschaft als „unser Erbe".

Wenn man sich kompetent mit der nominell „sozialistischen" Abteilung von Palmerstons Zoo befassen möchte, muß man immer den Unterschied zwischen den „biologischen" Typen und einem induzierten Verhalten berücksichtigen, das mit den von einer Zirkusdirektion für die Zirkusaufführung vorgesehenen Dressurakten vergleichbar ist.

Die Unterschiede zwischen den nominellen Aristotelikern und den nominell neuzeitlichen liberalen Anhängern Paolo Sarpis sind von dieser besonderen allgemeinen Art. Die angemessene Bezeichnung für diese Kategorie im Zooartigen der antiken bis neuzeitlichen Gesellschaft ist „Imperialismus" - eine tief verwurzelte Gewöhnung an faktische Gefangenschaft unter imperialistischen, supranationalen Organisationen, so wie sich das heute in der Forderung nach einer völlig entnationalisierten „Europäischen Union" äußert. Jede Abteilung des imperialen oder imperiumähnlichen politischen Zoos trägt die ihr zugewiesenen spezifischen „Farben" in den Kampf, der den Managern der „Liga", dem käfigähnlichen „Reich" eingekerkerter Nationalitäten, den entsprechenden Zeitvertreib und Profit einbringt. Der törichte sportsmannähnliche Teamgeist hat jeden einzelnen in der Gruppe dazu gebracht, die eigene natürliche Souveränität abzutreten. Als alter Mann habe ich selbst erlebt, daß solche Realitäten in der Vergangenheit von den gebildeten Generationen weitaus besser verstanden wurden als von den heutigen jüngeren Generationen.

Die sogenannten „imperialistischen Kriege" gehören in diese Kategorie soziologischer Untersuchungen über die Merkmale des Massenverhaltens.

Befreien kann sich die Menschheit von solchen zooähnlichen Formen menschlicher Bestialität nur durch eine richtige Vorstellung patriotischen nationalen Eigeninteresses, die durch die Achtung des gemeinsamen Interesses und Gemeinwohls der gesamten Menschheit gezügelt wird. Das wurde erkannt und sollte in einem System des organisierten Gemeininteresses zum Ausdruck kommen, das US-Präsident Franklin D. Roosevelt für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg konzipiert hatte. Nicht die Wiedergeburt des alten, bösartigen britischen Imperialismus, sondern das Amerikanische System, für das Präsident Franklin Roosevelts Einsatz typisch war, ist auch heute der Schlüssel für die Zukunft unseres Landes, die der widerliche Wallstreet-Mann Präsident Harry S Truman nach Roosevelts Tod dem zu der Zeit schon fast zur Harmlosigkeit verurteilten, doch eingefleischten Imperialisten Winston Churchill aushändigte.

Hier ist aber nicht unsere Sache das Thema, sondern es sind diejenigen, die den Schlüssel zur alten imperialistischen Tradition, deren Gefangener die derzeitige US-Regierung ist, in Händen halten - den Schlüssel des alten Sklavensystems britischer Weltherrschaft über die geistig versklavten Nationen dieser Erde, die das Geld anbeten. Sarpis Weltsystem ist das heutige Weltreich.

[subhead]Das heutige britische Imperialsystem[/subhead]

Das besondere Merkmal der jüngsten Phase des britischen Imperialismus seit 1971 bis heute als Ausprägung des Sarpischen, postaristotelischen Liberalismus ist das Bestreben, jetzt eine sogenannte „postwestfälische" Weltordnung, praktisch eine Sarpische Weltordnung zu errichten. Das bestimmt die heutige erschreckende Realität einer unüberschaubaren, krebsartig wuchernden Masse wertloser, hyperinflationärer Schulden, ein Verschuldungssystem, dessen einzig bekannter Präzedenzfall der Zusammenbruch der geknebelten Wirtschaft der Weimarer Republik 1923 ist. Dieses Erbe lastet im Augenblick auf den Vereinigten Staaten, dem amerikanischen Kontinent insgesamt und dem Großteil der eurasischen Welt außerhalb von China, Indien und einigen anderen asiatischen Staaten. Selbst letztere leiden unter dem Wahnsinn, der seit September 2007 allgemein im gesamten weltweiten Finanzsystem vorherrscht.

Hätte nicht Präsident Harry S Truman faktisch Verrat begangen und Präsident Franklin Roosevelts Pläne für die Nachkriegszeit aufgegeben, dann wäre die jahrzehntelange Reise, in der das Britische Empire an die Weltmacht zurückgebracht wurde, nicht möglich gewesen.

In dem Rahmen, den ich zu Beginn dieses Berichts definiert habe, ist hier folgender Punkt hervorzuheben: Die realwirtschaftlichen Prozesse des gesamten Planeten sind davon bestimmt, daß der Mensch seinen politischen und verwandten Willen durchsetzt. Nicht das Wirtschaftssystem als solches lenkt mehr oder weniger „magisch" das Marktgeschehen. Die Durchsetzung einer manchmal krebsgeschwürartigen Autorität, die sich selbst zum Gesetz macht, schränkt politisch die Entscheidungsmöglichkeiten ein, die sich eine auf wirklichem Eigeninteresse beruhende nationale Regierung wünschen würde.

Eine „Magie des freien Marktes" in der Wirtschaft gibt es nicht. Vielmehr brauchen wir ein Verständnis der Prinzipien (Gesetze) einer Wissenschaft der physischen Ökonomie, nach denen realwirtschaftliche Prozesse wirken. Nur so läßt sich der politische Wille von Nationen im Gegensatz zu dem jetzigen, monetaristischen System mit den erkennbaren Prinzipien einer gesunden Realwirtschaft in Übereinstimmung bringen.

Das konfrontiert uns auch mit dem Prinzip, das beispielhaft in der Entscheidung der Regierung von Präsident Franklin Roosevelt zum Ausdruck kommt, die Tennesseetal-Behörde (TVA) zu gründen und das Energiepotential der Kernspaltung nicht nur für den Krieg, sondern zur Erhöhung der Energieflußdichte verfügbarer Kraftquellen zu erschließen, da schon damals absehbar wurde, daß das Überleben zukünftiger Generationen davon abhängen wird.

Deshalb kann es heute weder eine Wissenschaft der physischen Ökonomie noch irgendeine praktische Wirtschaftspolitik ohne solche Großprojekte geben wie das NAWAPA-Projekt, das nötig ist, um den immer rascheren Zusammenbruch der Vereinigten Staaten umzukehren.

Wissenschaft - wirkliche Wissenschaft - besteht schließlich darin, dem menschlichen Willen Erkenntnisse über Möglichkeiten informierten Handelns zu liefern, deren Nutzen sich an Aufwärtssprüngen nutzbarer Energieflußdichten messen läßt, die für den Fortschritt und sogar das Überleben der Menschheit erforderlich sind.

Nachdem wir in diesem Kapitel diese politische Verpflichtung eingelöst haben, sind wir jetzt frei, in diesem politischen, kulturellen Licht zu kompetenter Naturwissenschaft als solcher zurückzukehren.

[head]II. Zur Frage der kosmischen Strahlung[/head]

In meinen früheren Publikationen über den Gegenstand der Sinneswahrnehmungen hatte ich gewarnt, Sinneswahrnehmungen seien nicht die Realität, sondern nicht mehr als die Schatten, die man erlebt, als seien sie von der Realität geworfen. Wenn wir diese spezielle Erkenntnis anwenden und uns des Unterschiedes zwischen der Realität und den von ihr geworfenen Schatten bewußt sind, dann verschwindet die Annahme, es gebe eine simple Übereinstimmung zwischen den Sinneswahrnehmungen und einer gewünschten, angemessenen sinnlichen Gewißheit. Die wichtigste Tatsache bezüglich solcher Paradoxa ist, daß universelle Naturprinzipien durch die bloßen Schatten, die wir als Sinneswahrnehmungen erkennen, nicht ausgedrückt werden.

Johannes Kepler hat mit seiner ureigenen Entdeckung des universellen Naturprinzips der Gravitation als erster diesen Unterschied klargestellt, etwa im V. Kapitel seiner [i]Weltharmonik[/i]. Dies wird als wichtiger weiterer Schritt ergänzt durch Albert Einsteins Erklärung dieser Entdeckung, indem er Keplers Leistung als Definition eines endlichen, aber unbegrenzten Universums auffaßte.

Wenn wir die Bedeutung dieser Kepler-Einsteinschen Sicht des Universums erkennen, müssen wir uns nicht mehr mit der naiven, inhärent unbegründeten Annahme belasten, die als Sinneswahrnehmungen aufgetauchten Bilder seien mehr als nur Schatten, die das Licht unserer verwendeten Sinnesapparate beim Versuch der Betrachtung der Realität erzeugt. Die gleiche Frage ist im dritten Abschnitt der Habilitationsschrift Bernhard Riemanns bestechend dargestellt - dort wirft die Wissenschaft die Last bloßer Mathematik zugunsten einer kompetenten Physik ab. Im sehr Großen wie im sehr Kleinen haben die Maßstäbe der Sinneswahrnehmungen keinen Anspruch mehr auf Autorität gegenüber Prinzipien, die von ihrem Wesen her mit diesen Extremen unseres Universums verbunden sind, worauf Riemann hingewiesen hat.

Tatsächlich sind es mehr als alles andere diese Extreme, wo man die entscheidende Bestimmung der Prinzipien des Universums insgesamt suchen muß, wenn dies der Vorstellung universeller Naturgesetze entsprechen soll.

Ich habe bereits wiederholt nachdrücklich auf die Belege dafür hingewiesen, daß es zwischen Kenntnissen einer wörtlichen Interpretation von Sinneswahrnehmungen im herkömmlichen Verständnis und der Realität, die den Erfahrungen unserer Wahrnehmungsorgane zugrunde liegt, einen entscheidenden Unterschied gibt.

Ich betonte dabei: Wenn wir Erfahrungen unserer Sinneswahrnehmungen als Schatten einer ungesehenen Realität behandeln, werden wir sofort auf Beispiele wie die berühmte Helen Keller aufmerksam. Beispiele wie diese müssen uns warnen, daß der Bereich der dem Menschen zugeschriebenen „fünf Sinne" keineswegs das entscheidende Mittel ist, auf das sich der menschliche Geist verlassen sollte, um in eine wie auch immer geartete Realität wirksam einzugreifen, jenseits jener angenommenen direkten, einzigartigen Realität, die die Welt um uns herum mit den Früchten unserer Sinneswahrnehmungen als solchen verbindet. Kann beispielsweise ein Mensch, der von Geburt an blind ist, eine Kenntnis der realen Welt erreichen, die letztlich ebenso zuverlässig ist wie eine Vorstellung der realen Welt um uns herum, die uns der gewöhnliche Gebrauch der bevorzugten fünf Sinne liefert?

Genauer gesagt: Wir besitzen die Fähigkeit, durch diese unsichtbare, von unserem Willen gelenkte Kraft beispielsweise in der Naturwissenschaft wirksam einzugreifen, um bis dahin unerkannte, aber verfügbare wirksame Mittel zu entdecken, mit denen wir durch indirekte Steuerung qualitative Veränderungen erzeugen können. Sollte das für uns nicht Grund genug sein, die Kräfte der Sinneswahrnehmung als eine geringere Autorität hinsichtlich unserer Kenntnis der Ordnung der Dinge in der realen Welt zu betrachten als die Autorität von Menschen wie Riemann, die sich auf ihre Kenntnis „unsichtbarer" Prinzipien verlassen, dank derer die Wissenschaft große Veränderungen unserer Erfahrung schaffen kann, die durch keine andere, früher bekannte Absicht erreichbar war?

Allgemeine Überlegungen über die Erkenntnisse aus Quellen wie den experimentellen Effekten, die mit Hilfe der entdeckten Naturprinzipien vorsätzlich hervorgebracht werden, wie bei Kepler, legen uns nahe, die Sinneseindrücke als die Schatten zu betrachten, die eine unsichtbare Ursache im Bereich der Realität geworfen hat. Die Nutzung solcher Ursachen zeigt offensichtlich unsere Fähigkeit, die von uns erlebte „Natur" zu verändern. Die uns gegebenen Sinne sind im wesentlichen Instrumente, anderen Laborgeräten vergleichbar, mit deren Hilfe eine höhere Stelle, nämlich der „Geist", die benötigte Interpretation der experimentellen Daten, die uns dieses Äquivalent zu Laborapparaten liefert, ableitet.

Weitere Überlegungen in dieser allgemeinen Richtung zeigen uns, daß die Sinnesgewißheit und die wirksame Tätigkeit eines individuellen menschlichen Geistes nicht wirklich eine gemeinsame Identität verkörpern. Es besteht keine gemeinsame Identität zwischen der Wirkung und dem von ihr anscheinend geworfenen Schatten.

Von den einfachen Wurzeln solcher eher groben Überlegungen sollten wir umgehend zu den Erkenntnissen übergehen, die Bernhard Riemann im dritten Abschnitt seiner berühmten Göttinger Habilitationsschrift vom 19. Juni 1854 erklärt hat. Seit jenem Tag muß eine kompetente naturwissenschaftliche Praxis immer von der Idee des Beweises physikalischer Prinzipien in den Bereichen des extrem Großen und des extrem Kleinen ausgehen, die erst durch entsprechende Beweise eines allgemeinen Naturprinzips genau bestimmbar sind.

Leider ist es eine Tatsache, daß der Begriff der Ontologie eines beweisbaren universellen Naturprinzips weitgehend ignoriert wurde, insbesondere von den modernen reduktionistischen Anhängern des Kultes von Ernst Mach und später Bertrand Russells Cambridge-Schule der Systemanalyse sowie ihres skurrilen Echos, dem Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg/Österreich, oder als Alternative in milderer Form bei den Fehlern des offensichtlich frustrierten Göttinger Mathematikers David Hilbert. Der Glaube an solchen Unsinn wie den von Bertrand Russell war einer der übelsten Feinde echten wissenschaftlichen Fortschritts zum Wohle der Menschheit in der neueren Zeit.

Alle diese und ähnliche Überlegungen müssen auf den Bereich einer Wissenschaft der physischen Wirtschaft angewandt werden, wo naturwissenschaftliche Vorstellungen letztlich auf die Probe gestellt werden. Erst kommt Gott, dann die Menschheit, und erst dann, auf einer niedrigeren Ebene der experimentellen Autorität, kommt alles übrige.

Wie einmal gesagt wurde: „Nichts ist dauerhaft außer dem Wandel" oder „Man schwimmt im Fluß nie zweimal durch das gleiche Wasser." Die übliche wörtliche Wiedergabe des Heraklit zugeschriebenen Aphorismus, wie wir ihn heute kennen, ist vielleicht nicht so streng formuliert, wie man sich wünschen könnte, dennoch bleibt die ausgedrückte Absicht im Kern wahr genug. Platons [i]Parmenides [/i]macht den zitierten Auszug von Heraklit klarer - als wolle er sich über den schurkischen Reduktionisten G.W.F. Hegel, der diese Frage überhaupt nicht verstand, lustig machen. Alle sinnvollen Behandlungen dieses Diskussionsthemas - unter den antiken Autoren am deutlichsten bei Platon - lokalisieren das Wesentliche der universellen Realitäten im Bereich eines Prinzips des Wandels, das einem Prinzip universeller Kreativität entspricht. Dieses Prinzip spiegelt die einzige ontologische Realität hinter einer kompetenten Wissenschaft unseres Universums wider.

Nach dem soviel gesagt ist, um die Gedanken in eine bestimmte Richtung zu locken, kommen wir nun zum Kern des speziellen Gegenstands dieses Kapitels.

[subhead]Über den Geist als solchen[/subhead]

In meinen früheren Veröffentlichungen in dieser Serie über menschliche Kreativität verwies ich ganz besonders auf die Belege dafür, daß der wahre menschliche Geist kein Ausdruck eines Systems von Begriffen der Sinneswahrnehmung ist, sondern ontologisch sozusagen „außerhalb" des Bereiches der Sinneswahrnehmung als solcher existiert. Mit den Sinnen erkennen wir bloß die Schatten an der Wand, wie der Apostel Paulus in seinem berühmten [i]1. Korinther 13[/i] schreibt:

Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Wort, dann aber von Angesicht zu Angesichte. Jetzt erkenne ich's stückweise...

Wenn man heute neuzeitliche Wiedergaben dieses Testamentes liest, hat man vielleicht Schwierigkeiten, weil der gängige Gebrauch der Sprache heute verhältnismäßig primitiv ist. Das gilt insbesondere im Vergleich mit der weit gebildeteren, vom klassischen Altgriechisch beeinflußten Sprache der damaligen Zeit. Der Einfluß des klassischen Griechisch auf die Sprache der gelehrten Köpfe jener Zeit hielt, wenn auch in etwas angeschlagener Form, immer noch an. Man denke zum letzteren Punkt daran, wie der große Gelehrte und Freund des Apostels Paulus, Philo, Aristoteles verdammt. Dieser Philon von Alexandria, oder auch Philo Judäus genannt, verfaßte ein vernichtendes Urteil über die absurde Theologie des Aristoteles. Gemeint ist der Aristoteles mit der Idee „Gott ist tot", die in der Neuzeit von Friedrich Nietzsche, der tatsächlich ein Faschist war, genau so übernommen wurde. Nietzsche ist der Stammvater der delphisch-habsburgischen Schule der faschistischen „schöpferischen Zerstörung" Werner Sombarts und Joseph Schumpeters sowie der heutigen Fortsetzung dieser Tradition in den wahnsinnigen Plänen und Methoden sowohl des inneren Kreises um US-Präsident Barack Obama als auch von „Dick Armeys Lemmingen" des zeitgenössischen amerikanischen Faschismus nach November 2010.

Entgegen der armseligen Theologie des „Jenseits", die heute unter vielen erklärtermaßen religiösen Menschen verbreitet ist, ist das Schöpferische, das dem unsterblichen Wirken der sterblichen menschlichen Persönlichkeit zugrunde liegt, keineswegs „einem anderen Universum" zuzuschreiben. Es ist Ausdruck des unsterblichen Wesens menschlicher Persönlichkeiten, die früher gelebt haben - sie weilen im realen Universum des Schöpfers, dem Universum, das alle unsere Wahrnehmungen der potentiellen Unsterblichkeit der schöpferischen Kräfte und neuen, wahren Gedanken, die unter allen bekannten lebenden Gattungen ausschließlich im Geist des Menschen existieren, in sich mit einschließt.

Diese Eigenschaft der Unsterblichkeit, die speziell mit der menschlichen Persönlichkeit verbunden ist, erleben wir im typischen Fall ausgedrückt in gültigen Entdeckungen universeller Naturprinzipien sowie als ontologischen Ursprung wissenschaftlicher Kreativität in dem Bereich der Vorstellungskraft, den wir die Metapher der klassischen Kunst nennen. Jeder kompetente, wissenschaftlich denkende Mensch erkennt diese Unsterblichkeit von Ideen in Form etwa von Entdeckungen gültiger universeller Prinzipien in der Naturwissenschaft sowie der wahren klassischen Metapher als Substanz des Mediums der klassisch-künstlerischen Formen wissenschaftlicher Entdeckung von Naturprinzipien. Diese Prinzipien wirken als Gesetzmäßigkeiten in der Organisation des Fortschritts der Menschheit weiter, nachdem die sterbliche Hülle ihres Entdeckers längst vergangen ist. So meinte es der Apostel Paulus.

Diesen Gedankengang findet man schon in der Antike beispielsweise in der [i]Prometheus[/i]-Trilogie des Aischylos.

Dort, in dieser Trilogie, knüpft Aischylos an den Homerischen Epen an und beschreibt soziale Prozesse in Hinsicht auf den Gegensatz zwischen den sogenannten olympischen „Göttern" und den „bloßen Sterblichen", über welche die Olympier zu herrschen vorgaben. Diese üblen Machenschaften der Olympier waren typisch für die Lehren der delphischen Verbrecher, der Apologeten der Apollo- und Dionysos-Kulte, deren Dogmen zufolge die menschliche Unsterblichkeit im Mülleimer toter Seelen liegt. Daher hat Philon jenen Schwindler namens Aristoteles zu recht verurteilt.

Aber auch wenn das soweit gesagt ist, will ich keine Theologie predigen, sondern liefere eine Zusammenfassung der Belege für die Rolle der speziell menschlichen Schöpferkraft, wie sie unter allen gegenwärtig bekannten Lebewesen ausschließlich als Potential des menschlichen Geistes existiert. Man nennt dies „die menschliche Seele", wie sie die größten klassischen Komponisten und Wissenschaftler, die unserer Zivilisation bekannt sind, so wunderbar zum Ausdruck bringen. Das Bild von „Gott" ist keine theologische Fiktion - es ist der Kern unseres Wissens über die Schöpfungsordnung im Universum, soweit es für die Menschheit, wenigstens potentiell, erkennbar ist.

Nachdem soviel dazu gesagt ist, sollte man als entscheidende Tatsache in dieser Angelegenheit bedenken, daß die Menschheit eine Aufgabe hat; diese Aufgabe verstehen wir am besten als implizites Äquivalent praktizierten Fortschritts großer klassischer Kunst und Naturwissenschaft, so wie beim Fortschritt der fähigsten Köpfe, deren beste Früchte auf den Feldern der Menschheit geerntet werden. Wohin genau uns dieser Weg des Fortschritts in Form konkreter Ergebnisse der Veränderungen letztendlich führen wird, das ist noch nicht sicher - aber daß es diesen Weg mit dieser Richtung gibt, ist eine klare Tatsache, und wir kennen, vorerst, kein besseres Werkzeug, das wir verwenden könnten. Wie der Apostel Paulus an der zitierten Stelle betont, müssen uns einige wichtige Dinge noch erhellt werden; aber wir haben Zugang zu genügend Erkenntnis der Wahrheit, um uns in die Richtung führen zu lassen, in der wir voranschreiten müssen.

[subhead]„Über kosmische Strahlung"[/subhead]

Die unmittelbar vorangegangenen Überlegungen führen unsere Diskussion direkt zum Thema der „kosmischen Strahlung". Der folgende Gedankengang ist wesentlich.

Die Vorstellung der Existenz des Raumes, die sich vom blinden Glauben an die vermutete ontologische Gewißheit bloßer Sinneswahrnehmungen ableitet, ist ein Produkt der Annahme, daß das, was in Wirklichkeit die mit den Sinnen wahrgenommenen Schatten sind, schon die eigentliche physische Realität sei. Vergebliche Versuche, eine Vorstellung des „Raumes" zu erzwingen, die dem bloßen Schattenland der Sinneswahrnehmung zugehört, sind deshalb noch heute eine der hartnäckigsten Ursachen ontologischer Krisen in der Naturwissenschaft. Diese Vorstellung wiederum beruht darauf, daß man im Bereich des Fortschritts der Naturwissenschaften fälschlich davon ausgeht, es herrsche ein „leerer Raum" im Abstand zwischen zwei Punkten auf einer hypothetischen Verbindungslinie zwischen einem gegebenen Paar mit den Sinnen wahrgenommener Objekte.

Das wirft schon an und für sich die Frage auf: „Was ist, wenn das, was als solches nicht wahrgenommen wird, nämlich der sogenannte ,leere Raum', in Wirklichkeit gar nicht existiert?" Die entsprechenden Fakten sprechen dafür, daß das bekannte Universum reichlich angefüllt ist mit einem breiten und bunten Spektrum vielfältiger Strahlungen - einige relativ lokalen Ursprungs in der unmittelbaren Nachbarschaft der Erde, einige speziell zu der Galaxis gehörig, an deren Rand unser Sonnensystem liegt, und einige mutmaßlich intergalaktischer Art. Man findet auch Ausdrucksformen eines Universums unterschiedlicher kosmischer Strahlungen, die teils lebensfeindlich sind, teils nicht direkt erträglich sind für die bekannten Lebensprozesse, und teils spezifisch mit Formen von Leben an sich verbunden sind. Im Mittelpunkt bei alledem steht, soweit angesehene Fachleute darüber berichtet haben, die Erfahrung des Lebens auf der Erde und was wir gegenwärtig über den im Laufe der Geschichte wachsenden Einfluß der Menschheit auf die Gestaltung des von uns bewohnten Kosmos wissen.

Soweit bekannt, herrscht keinerlei Berechtigung für die Annahme, daß es irgendeinen derzeit vorstellbaren Teil des Universums gebe, der nicht von dieser reichen Fülle kosmischer Strahlung dicht durchdrungen wäre. Was wird dann aus dem „leeren Raum"? Man sollte es so einschätzen, daß Aspekte kosmischer Strahlung, wie sie bis in die jüngste Zeit mitgeteilt  wurden, Singularitäten universell ausgedehnter kosmischer Effekte definieren, und diese Fakten nötigen uns, das von uns bewohnte Universum entsprechend aufzufassen.

Dieses gegenwärtige Anliegen berührt unmittelbar die ontologischen Paradoxe, mit denen sich Albert Einstein in ziemlich berühmter Weise beschäftigt hat, und ebenso die provokante Vorstellung einer Feinstruktur-Konstante, auf die sich insbesondere unser geschätzter Kollege von der Fusion Energy Foundation, der inzwischen verstorbene Professor Robert J. Moon von der Chicagoer Universität, wiederholt bezogen hat. Diese Überlegungen decken sich mit den Implikationen von Paradoxen im Zusammenhang mit Albert Einsteins Errungenschaften, die anstelle von Raum und Zeit einen Begriff physikalischer Raumzeit abstecken. Um diese Angelegenheit mit breitem Strich zusammenzufassen: Die Bedeutung dieser Erwägungen liegt in der wachsenden Neigung entsprechender Fachkreise, die chemische Periodentafel nicht mehr in Begriffen von Physik in Raum und Zeit, sondern von Singularitäten kosmischer Strahlung zu betrachten.

Diese Korrektur wird uns jetzt ganz besonders aufgenötigt, da wir die Wirkungen kosmischer Strahlung in den Bereichen lebender Vorgänge betrachten und erforschen, wie lebende Prozesse irgendwie systematisch vor schädlicher Strahlung geschützt werden können. Die russische Schule des W.I. Wernadskij und seiner Nachfolger im Bereich der Erforschung der Lebensprozesse ist in dieser Hinsicht von besonderer Relevanz. Doch gerade die ganz speziellen Aspekte dieses letzteren Bereiches wecken um so mehr unser Interesse in noch allgemeineren Fragen.

Eine der bedeutendsten Implikationen, die dieses Thema der kosmischen Strahlung für uns heute aufwirft, liegt in der Sonderrolle verschiedener Ausdrucksformen kosmischer Strahlung, die man deshalb schätzen sollte, weil sie das Repertoire menschlicher Sinneswahrnehmung in einem Maße ausweitet, das über die gewohnten, relativ willkürlichen Annahmen über die quasi sakrosankten „fünf Sinne" weit hinausgeht.

Ein Ausdruck dieser besonderen Ironie taucht in den Schlußabsätzen von Percy Bysshe Shelleys [i]Verteidigung der Poesie[/i] auf.

Die kosmische Strahlung erfüllt zwar vielfältige Funktionen - so bildet elektromagnetische Strahlung häufig eine Kategorie der Sinneswahrnehmung von Tieren. Ein Beispiel dafür ist ein fein abgestimmter Strahlungsbereich, in dem sich Zugvögel erfolgreich orientieren, um in der entsprechenden Jahreszeit ihre Zielorte zu erreichen. Aber es gibt auch Effekte verwandter Merkmale im Verhalten menschlicher Massen; Shelley betont in seiner [i]Verteidigung der Poesie [/i]die Belege für eine solche Fähigkeit zur Kommunikation.

Die kosmische Strahlung hat also über ihre Funktion für bewußte oder unbewußte Kommunikation bei Tierarten und auch bei Pflanzen hinaus auch Aspekte einer verhaltensregelnden Kommunikation zwischen Menschen unter verschiedenen, bestimmten Umständen. Offenbar kann das, was man manchmal als schweigende Kommunikation in der Gesellschaft auffassen kann, nur ein Ausdruck von „Kanälen" im Spektrum der kosmischen Strahlung sein, die praktisch als Kanäle „stiller Kommunikation" zwischen Menschen dienen.[sup]13[/sup]

Es ist bekannt, daß Kommunikation dieser Art eine Rolle in der angesammelten Erfahrung fähiger Psychoanalytiker und verwandter Spezialisten der Erforschung menschlichen Verhaltens spielt. Jeder, der festgestellt hat, daß er in der Hinsicht besonders weitentwickelte und weitgehend zuverlässige Fähigkeiten ausgebildet hat, wird in gewissen Augenblicken solche Einflüsse unter bestimmten Bedingungen deutlich spüren. Dies gilt besonders, wenn der psychologische Rahmen entsprechend als sehr „gespannt" empfunden wird, so wie Shelley in seiner [i]Verteidigung der Poesie [/i]auf diese Realität reagierte. John Keats beschrieb dieselbe Funktion sehr lebhaft in seiner berühmten Ode über seine Gedanken beim Betrachten einer griechischen Urne. In dieselbe allgemeine Kategorie dieser besonderen Bedeutung fallen alle großen klassischen Dramen, wenn sie kompetent komponiert und aufgeführt sind.

Ohne einen gewissen Zugang zu diesem breiteren Medium wäre eine kompetente Psychoanalyse kaum möglich. Gleichzeitig ist die fast unwirkliche Erfahrung von „Masseneffekten" als Ausdruck einer ähnlichen Art der „Kommunikation", die anscheinend über andere Medien als über Sinneswahrnehmungen im herkömmlichen Sinn ausstrahlt, ein bedeutender Aspekt menschlichen Verhaltens im allgemeinen.

Was als rätselhafte Fähigkeit zur Einsicht in soziale Prozesse in der gerade von mir genannten Art geschätzt wird, spiegelt weniger so etwas wie einen „IQ" wider, sondern ist die Folge der Entwicklung eines erweiterten entwickelten Sensoriums, das sich z.B. in Fällen wie der klassischen künstlerischen Komposition durch ein Medium kosmischer Strahlung außerhalb des sogenannten „gewöhnlichen" Sinnesapparats ausdrückt.

Meine allgemeinen Beobachtungen über die Bandbreite des erweiterten Bereichs der Kommunikation, die ich in diesem Kapitel bis hierher beschrieben habe, berühren die allgemeinere Bedeutung der Gesamtkategorie kosmischer Strahlung. Die Wirkung einer Empfänglichkeit für diese erweiterten Überlegungen sollte darin bestehen, daß man die persönliche Identität tendenziell nicht mehr innerhalb der Grenzen der Sinneswahrnehmung sieht. Vielmehr sollte man in sich selbst den Beobachter derjenigen Aspekte des menschlichen Verhaltens sehen, welche unseren Geist und seine Absichten von den ungestümen Forderungen einer kreischenden Pseudokreatur befreien, die in Lust und Schmerz bloßer Sinnesleidenschaften verkörpert ist, statt sich Konzepte wirksamer universeller Prinzipien zu bilden.

[head]III. Die menschliche Identität: Zwei Arten des Denkens[/head]

Im Schlußabschnitt des vorangegangenen Kapitels betonte ich gerade den Unterschied zwischen dem gutgläubigen Vertrauen eines Menschen auf die sinnliche Gewißheit und auf der anderen Seite dem Vertrauen der schöpferischen Persönlichkeit auf die höhere Autorität ironischer Kompositionsformen, bei denen das klassische Prinzip der künstlerischen Ironie im Mittelpunkt steht - so wie im Falle der klassischen Ausdrucksformen der Metapher. Welche Kritik man auch immer an der Gültigkeit von William Empsons Buch [i]Seven Types of Ambiguity [/i](„Sieben Typen der Mehrdeutigkeit") üben könnte, seine Argumentation weist in eine Richtung, die wahr ist, und das nicht nur in Bezug auf die Methoden der klassischen künstlerischen Komposition. Es ist auch, ob beabsichtigt oder nicht, ein Ausdruck desselben Prinzips des menschlichen Geistes, das in den bestätigten Entdeckungen naturwissenschaftlicher Prinzipien durch unsere größten Wissenschaftler zum Ausdruck kommt.

Dieser Zusammenhang ist in zwei aufeinanderfolgenden Abschnitten von Keplers Pädagogik zur Hinführung auf seine dargestellte Entdeckung des universellen Prinzips der Gravitation im Grunde erschöpfend durchgearbeitet. Die ausführliche Darstellung der Einzelheiten jener Entdeckung Keplers durch meine Mitarbeiter bleibt in ihrer Präzision und verwandten Aussagekraft bis heute unter allen verfügbaren Behandlungen des Themas einzigartig.

Kepler war schonungslos in seiner erschöpfenden Untersuchung der speziellen Eigenschaften menschlicher Sinneswahrnehmung, bevor er dann seine einzigartige, ureigene Entdeckung des Prinzips der universellen Schwerkraft im einzelnen darlegte. Das Endresultat dieser Sorgfältigkeit im Laufe der Entdeckung war ein Gravitationsprinzip, das nicht durch mathematisches Messen im Bereich einer einzelnen Kategorie der Sinneswahrnehmung definiert ist, sondern die Demonstration eines ironischen Kontrastes zwischen zwei gegensätzlichen Arten der Sinneswahrnehmung bei der Annäherung an die gemessenen Phänomene. So bezog sich Albert Einstein auf Keplers einzigartiges Genie in dem Zusammenhang, als er erklärte, Keplers Entdeckung spiegele die Tatsache wider, daß das Universum endlich, aber nicht von außen begrenzt sei.

So liegt die wichtigste systematische Bedeutung von Keplers und Einsteins Behandlung eines universellen Gravitationsprinzips in dem Nachweis, daß Sinneswahrnehmungen als solche nicht die tatsächlichen Prinzipien universeller Gesetzmäßigkeit im Universum darstellen. Das bedeutet, daß Sinneswahrnehmungen nicht mehr als Schatten der eigentlichen Wirkprinzipien im Universum sind. Dies definiert wiederum einen ontologischen Kontrast zwischen Sinneseindrücken der entsprechenden Phänomene der Prinzipien und dem Universum, wie es für den menschlichen Geist erkennbar ist.

Eine Veranschaulichung des ontologischen qualitativen Unterschiedes, den man sich merken sollte, liegt im Unterschied des Ausdrucks, wenn eine Gedichtstrophe bloß mechanisch rezitiert wird, und wenn dieselbe durchkomponierte Kombination von Wörtern so auf eine durch Belcanto definierte Weise vorgetragen wird, daß die Bedeutung dieser Strophe zum Ausdruck gelangt. Der Unterschied ist im wesentlichen der, als würde jemand seine Schreibmaschine reden lassen, oder daß man die menschliche Stimme einsetzt, um die in der poetischen Aussage verkörperte Ironie zu vermitteln.

Um diesen Gedanken zu unterstreichen, betrachte man die Unterschiede zwischen 1.:

„Sein oder Nichtsein"

Und 2., besser:

„Sein?

oder

Nicht-

Sein?

Das

ist

die Frage."

Und dann, nachdem man die Liste sämtlicher Optionen durchgegangen ist:

„...So

macht Gewissen Feige aus uns allen..."

Und abschließend:

„Unternehmungen voll Mark und Nachdruck...

Verlieren so der Handlung Namen..."

Erinnert einen das nicht an das Verhalten des neuen US-Repräsentantenhauses nach der jüngsten zweijährlichen Kongreßwahl?

Nicht die Worte enthalten die eigentliche Bedeutung, sondern das Paradoxe des Monologes in seiner Gesamtheit definiert diesen als Einheit einer buchstäblich physischen Erfahrung eines wirklichen Gedankens. Dieser Gedanke bildet innerhalb des Ausdrucks seiner Grenzen keinen Fluß von Wörtern, sondern eine sich selbst begrenzende Wirkungseinheit, die unaufhaltsam, Schritt für Schritt prägt, was das Publikum erfahren muß - nicht als Wörter, sondern als Erfahrung einer körperlichen Wirkung im Geist jedes einzelnen. Jeder einzelne im Publikum spürt es als eine Abfolge binärer Art, die sich abspult wie ein nicht endendes Schlagen von Grabestrommeln, einen Schlag nach dem anderen, so daß eine körperliche Wirkung entsteht. Jeder einzelne ist ein Schlag im Todesmarsch einer physischen Veränderung des Sprechers, durchgehend von Anfang bis Ende. Es ist der Vorgeschmack seines Grabes.

So strömt die schreckliche Abfolge, Trommelschlag auf Trommelschlag, wie ein Trauermarsch. Ein rhythmisches Gefühl des Schreckens strömt als Wirkungseinheit aus diesem Monolog hervor, und diese Wirkung entfesselt das Schicksal, das sich in den letzten, furchtbaren Momenten dieses gesamten Dramas erfüllen wird. Dänemark ist nicht mehr, und ein leidendes Norwegen wird nun Dänemarks fatalen Fehler erneut durchleben. Für keines von beiden war der Tod ein Irrtum, sondern das Leben, das gelebt wurde, wird noch einmal vergeudet.

Was bleibt noch zu sagen? Für alle, die seither die Stimme des Autors Shakespeare durch den Raum hindurch hören, ist es ein Vorgeschmack des Untergangs des Hauses Stuart, und wenn wir und unsere Nationen nicht plötzlich weiser sind als in der jüngsten Zeit, wird das unser aller Trauermarsch sein. Dieses Drama ist keine Torheit Shakespeares, sondern wie Friedrich Schillers Warnung in seinem [i]Wallenstein [/i]an alle, die nicht den Westfälischen Frieden würdigen, so zeigt [i]Hamlet [/i]die Torheit, die uns alle erfassen kann.

Der tragische Irrtum besteht nie in einem einzelnen Fehler an sich, sondern in der falschen Überzeugung, die Torheiten, die ein Land oder eine Gruppe von Ländern in den Zeiten vor der Aufführung des Dramas durchmachte, fortsetzen zu müssen. Die Tragödie der Vereinigten Staaten war, daß die Demokratische Partei auf ihrem Wahlkonvent 1944 wie eine Hure eine Wallstreet-Krankheit namens Truman auf die Präsidentenbühne holte.

Was soll man dann von denen denken, die Barack Obama heute nicht mit Hitlerbärtchen sehen wollen?

Die Torheit, die den Namen „Tragödie" verdient, ist niemals die Folge einer einzelnen Handlung an sich. Diese Art der Entwicklung bezieht sich auf solche Handlungen, oder sogar eine einzelne Handlung, deren entscheidender Inhalt den Folgen davon entspricht, wenn man entweder auf der Autobahn die falsche Abfahrt nimmt oder nicht erkennt, daß man zur letzten Kreuzung zurückfahren muß, um den richtigen Weg zu finden. Es war nicht die Entscheidung für Obama, die unser Land zu seinem jetzigen schrecklichen Leiden verurteilte; was uns alle zu diesem Leiden verurteilte, war, daß wir dieses Bärtchen am Präsidenten nicht erkannten, als es uns möglich gewesen wäre. Den schlüssigen Beweis habe ich mit Tatsachen in allen Einzelheiten am 11. April 2009 vorgelegt, und seit dieser Zeit bin ich in der Hinsicht niemals widerlegt worden. Sehr viele Menschen sind deshalb schon gestorben, und noch vielen mehr droht jetzt dieses Schicksal. Es kann durchaus sein, daß unsere Nation bald nicht mehr existiert.

Die eigentliche Entscheidung ist die für den richtigen Geisteszustand.

[hr]

[h3]Anmerkungen [/h3]

1. [i]Executive Intelligence Review[/i], 3.12.2010.

2. Bei der kosmischen Strahlung ist ein Bereich von Wirkungen zu beachten, die zwar mit den Sinnen wahrgenommen werden, aber auch eine vergleichbare Funktion für den menschlichen Geist selbst haben, im Unterschied zu den gewöhnlichen Vorstellungen der Reichweite von Sinnesfunktionen im Sinne von tierähnlichem Verhalten, das sich offenbar oftmals auch im menschlichen Verhalten zeigt. Dazu gehören die weiter unten besprochenen Wirkungen, welche in entsprechenden Bereichen erzeugt werden, die man heute als kosmische Strahlung bezeichnen könnte. Typisch hierfür ist Keplers Betonung wahrgenommener Erfahrungen, mit denen sich Methoden entscheidender wissenschaftlicher Experimente definieren lassen, wie sie sich in seiner ureigenen Entdeckung des Gravitationsprinzips ausdrücken. Einsteins Vorstellung des Universums als „endlich, aber unbegrenzt" drückt diesen allgemeinen Begriff aus. Siehe die weitere Behandlung dieses Themas weiter unten.

3. Genauso wie der Mensch den niederen Seinsformen überlegen ist, so muß der Mensch in seinem eigenem Dasein einen Ausdruck jener höheren Instanz finden, die eine den Tieren deutlich überlegene Menschheit hervorgebracht hat. „Wie die Uhr den Uhrmacher, so hat auch der Uhrmacher einen Schöpfer."

4. Bei diesen Überlegungen kommen die ontologischen Implikationen ins Spiel, die Lejeune Dirichlet und Bernhard Riemann mit der für die Physik revolutionären Bedeutung von Niels H. Abels Beiträgen in Verbindung gebracht haben. Dem entgegen stehen die Ansichten Augustin Cauchys, der Abels Arbeiten schamlos plagiierte und verdrehte. Nachdem sich Dirichlet und Riemann Abels Arbeiten zugewandt hatten, gab es kein sachliches Argument mehr für eine formal mathematische Physik, sondern nur noch für eine Mathematik unter Beachtung der universellen Prinzipien, die sich in einer kompetenten Physik ausdrücken. Ich verweise auf die Schwindel im Umkreis der Anhänger Ernst Machs und später der Anhänger Bertrand Russells, z.B. in Russells von Whitehead unabhängigem Anteil an den [i]Principia Mathematica[/i], sowie in Russells Wissenschaftsverdrehungen während der 1920er Jahre und danach. Die wirkliche neuzeitliche Wissenschaft beruht hauptsächlich auf den grundsätzlichen Überlegungen der Leibniz-Tradition, den führenden Mathematikern des 17. und 18. Jahrhunderts wie Abraham Kästner, Gauß, Dirichlet, Riemann und Weber sowie den Anhängern Riemanns wie Max Planck, Albert Einstein und W.I. Wernadskij.

5. Eine deutsche Filmkomödie des Regisseurs Kurt Hoffmann aus dem Jahr 1960.

6. Siehe auch den Artikel von Nancy Spannaus über die Rolle Hamiltons, „A Matter of Principle: Alexander Hamilton's Economics Created Our Constitution", [i]EIR[/i] 48/2010 vom 10.12., [i][url:"http://www.larouchepub.com/other/2010/3748hamilton_constitution.html"]http://www.larouchepub.com/other/2010/3748hamilton_constitution.html[/ur....

7. Siehe auch die biographischen Verweise auf die Familie von Jacques Necker und dessen Beziehung zu Edward Gibbon in J. Christopher Herold, [i]Mistress To An Age[/i], 1958. Siehe auch Gibbons ironische Behandlung von „Julian Apostata". Im Gegensatz zu Gibbons Rat ist Julian heute das Modell für den derzeitigen Eintritt in die Endphase des Britischen Empire, nicht dessen Hoffnung auf Ewigkeit.

8. Typisch hierfür war der Untergang der Kultur von Sumer, einer einst berühmten, aber später degenerierten Kultur ehemals nicht-semitischer Siedlungen am Indischen Ozean, die sich als Seefahrerkultur im unteren Mesopotamien niedergelassen hatte. Das dortige „Pachtsystem" freier Bauern verkam dann zu einem System von Kleinbauern und danach zur Sklaverei. Sumers Ruin durch die im Zuge des kulturellen Verfalls einsetzende Bodenversalzung ging den dekadenten Entwicklungen um das spätere Babylon voraus.

9. Man vergleiche beispielsweise die Absicht hinter Dante Alighieris [i]De Monarchia[/i] mit Cusas [i]Concordantia Catholica[/i].

10. Adam Smith, der von Lord Shelburne den Auftrag erhalten hatte, englischsprachige Zielgruppen in Frankreich und Nordamerika auszuspionieren, riß sich ganze Abschnitte eines unveröffentlichten Manuskripts des Physiokraten A.R.J. Turgot unter den Nagel, um es in seinen eigenen Veröffentlichungen zu verwenden.

11. Der wahre Friedrich Engels trat Ende der 1890er Jahre in Erscheinung, als die Kreise der Fabian Society auf Engels setzten, um Alexander Helphand (alias „Parvus"), den Urheber der Theorie von der „Permanenten Revolution", für den britischen Geheimdienst zu gewinnen. Marx selbst diente im Rahmen der Organisation „Neues Europa" als gelenkter Kundschafter von Lord Palmerstons britischem Geheimdienst. Es gibt in dieser Ecke eine Menge „delikater" und auch kläglicher Ironien. In Ermangelung eigener wahrer Grundsätze bauten die liberalen Doktrinäre in ihrer Rhetorik nur auf „Querverbindungen", während diesen törichten Sarpianern der Zugang zu Prinzipien verwehrt war.

12. Doch selbst dann bleiben die in der Gefangenschaft angenommenen Verhaltensweise oft wie gewohnte Sklavenketten über viele nachfolgende Generationen erhalten.

13. Die Digitalisierung von Aufführungen, Sendungen und Aufnahmen klassischer Musik ist typisch für die Tricks, mit denen die höheren Fähigkeiten des menschlichen Geistes aus den wesentlichen Medien menschlicher Kommunikation verdrängt wurden. Die Politik und die Methoden, die durch Werkzeuge wie den „Kongreß für kulturelle Freiheit" gefördert wurden, sind typisch für die fast schon satanischen Mittel, die angewendet wurden, um den Geist und die Moral der Nachkriegsgenerationen zu zerstören.