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Als nächstes über den Mars hinaus!

Die SDI heute

von Lyndon LaRouche

Die folgende Schrift erschien im englischen Original am 17. August 2012.

Einleitung

Seit der erfolgreichen Landung von Curiosity auf dem Mars gibt es keinen vernünftigen Grund mehr, vom „leeren Raum“ zu sprechen - außer zur Identifizierung der typischen schludrigen Meinungen darüber. Diese erfolgreiche Marslandung weckt in uns die Vorstellung einer „in sich geschlossenen“ Region „bewohnten“ Raums im Sonnensystem, der für uns bis zur äußeren Marsbahn und weiter zur Venus reicht: All das bildet nun einen zusammenhängenden Bereich, der für die Menschheit zu bewohntem „Grundbesitz“ werden kann. Es ist nun ein Anliegen von großer Dringlichkeit, daß wir unsere maßgeblichen wissenschaftlichen und politischen Einrichtungen dazu anhalten, ihr Verhalten mehr als nur ein bißchen zu verändern, die Umstände neu zu überdenken und entsprechend zu handeln.

Vor allem steckt das, was fälschlich als „leerer Raum“ betrachtet wird, nach heutiger Erkenntnis voller tödlicher Gefahren, teilweise sogar unmittelbarer Gefahren für den Fortbestand der Menschheit - und wir müssen uns darauf einrichten, diesen Gefahren aus dem Weg zu gehen oder sie irgendwie unter Kontrolle zu bringen. Denken Sie kurz darüber nach, wie töricht die öffentliche Meinung dazu bis heute ist. Im Grunde weiß jeder, daß wir uns über die bekannte Ansammlung realer Gefahren für uns Erdlinge aus dem „leeren All“ Gedanken machen müssen - Gefahren, die einen Großteil oder sogar die ganze Menschheit treffen können, und dies praktisch schon innerhalb der kommenden ein bis zwei Generationen und in jeder bewohnten Region unseres Planeten. Denken Sie an die Einschläge aus dem All, die es früher auf der Erde gegeben hat, darunter Großereignisse, die die ganze Menschheit ausgelöscht hätten, wenn sie zu unseren Zeiten stattgefunden hätten. Oder denken Sie, noch schlimmer, an die massive Gefahr eines tödlichen Kometeneinschlags auf der Erde.

Oder noch besser, fragen Sie sich: Was müßte man tun, um zu verhindern, daß es überhaupt zu solchen Katastrophen kommen kann? Schauen Sie sich die vielen Raketen und andere „Gefahren aus dem All“ an. Soll man da sagen, „Was geht mich das an? Bis mir so etwas zustoßen könnte, bin ich längst nicht mehr da“?

Was ist mit menschengemachten Weltkriegen, die hier auf der Erde schon in der kommenden Generation, ja selbst schon in den kommenden Wochen oder Monaten mit dem Auslöschen der Menschheit enden könnten? Denken Sie an die heute möglichen Varianten des „ganz großen Kriegs“, wie etwa Präsident Barack Obamas mit Lügen gepflasterten Marsch in den Atomkrieg seit seinem Krieg gegen Libyen, wo der Plan ist, diesen Krieg in Syrien und im Iran fortzusetzen, als Vorspiel zu einem thermonuklearen Krieg gegen Rußland und China. Wäre ein solcher Krieg bisher nicht u.a. durch unseren US-Generalstab und die Regierungen Rußlands und Chinas abgeblockt worden, dann würden die Vereinigten Staaten heute vielleicht schon nicht mehr existieren.

Die Vorstellung eines solchen Krieges wird Ihnen hoffentlich soviel Angst machen, daß Sie wieder zu Sinnen kommen. Denken Sie aber auch an das Massensterben durch Hunger und Krankheiten, das unter der gegenwärtigen „Euro“-Politik über West- und Mitteleuropa hereinbricht, oder an die törichte Nachlässigkeit, mit der hier in den Vereinigten Staaten in den letzten Jahren mit der Nahrungsmittelversorgung umgegangen wurde.

Sie schlagen meine diesbezüglichen Warnungen in den Wind? Schauen Sie zurück auf die Zeit von 1977 bis 1983, als ich bei der Kampagne für die internationale Einführung der „Strategischen Verteidigungsinitiative“ (SDI) immer mehr eine Schlüsselrolle einnahm. Denken Sie daran, daß unsere törichte politische Führung - und ganz ähnlich auch die in ganz Europa - sich damals in den achtziger Jahren und danach immer wieder heftig gegen die SDI sträubte, obwohl Präsident Ronald Reagan sich wiederholt für sie einsetzte. Damals haben die meisten unserer erwachsenen Bürger praktisch und moralisch versagt. Können Sie guten Gewissens behaupten, daß die Wähler von heute es jetzt, wo die Gefahr noch viel größer ist, besser machen würden?

Oder denken Sie an die Menschen in der Weltraumforschung, die fest die Augen davor verschließen, daß ihnen ein Atomkrieg in die Quere kommen kann und das sogar fast zwangsläufig, wenn Barack Obama amerikanischer Präsident bleibt - wäre da nicht eine kleine Handvoll politischer Kreise, zu denen auch ich und meine Mitarbeiter gehören. Genauso wie die Politik im Krieg nicht den Faktor der Naturwissenschaft ausschließen kann, so kann sich auch die Wissenschaft den Realitäten von Weltkriegen, vielleicht sogar Krieg im gesamten Sonnensystem, nicht entziehen.

Fragen Sie sich selbst: „Bist du bereit, als ein Mensch zu handeln, der all das in seiner vollen Bedeutung erfaßt und sich dementsprechend verhält?“

1. Zum Hintergrund

„Das kann mir doch nie passieren!“

Wir müssen alle irgendwann im Verlauf von einer bis drei Generationen sterben, worin liegt also die Bedeutung unseres Lebens für die Menschen, die nach uns leben werden? Ich persönlich habe mich zugegebenermaßen in dieser Hinsicht bisher wacker geschlagen; aber gerade dieser relative Erfolg verpflichtet mich, die damit zusammenhängenden Fragen um so sorgfältiger zu durchdenken. Schließlich mußte ich mich schon früher mit solchen Problemen viel sorgfältiger auseinandersetzen - und werde es vielleicht auch noch ein wenig in der Zukunft tun - als alle die zahlreichen Menschen, die weniger gute Einsicht in solche Dinge haben.

Generell gebe ich mir mehr Mühe, mich mit dem Geschick der jüngeren Menschen zu beschäftigen, die weniger alte Freunde zu betrauern haben als ich. Denken Sie auch an meine Rolle bei der Kampagne für die Strategische Verteidigungsinitiative (SDI) ab Ende der siebziger und während der achtziger Jahre, im Gegensatz zum Verhalten der großen Mehrheit meiner entsprechenden Zeitgenossen. Ich bin auch noch in meinem jetzigen Alter weitaus aufgeschlossener für alle Fragen, die das jetzt bedrohte Überleben unserer menschlichen Gattung angehen, als die meisten anderen, die von sich behaupten, „offizielle Verantwortung“ zu tragen. Und wie wenig kümmern sich sogar die selbst Notleidenden unter uns um die Zukunft der „anderen“, auch nur über vielleicht ein Jahr hinaus? Ich bin doppelt in der Pflicht: durch das, was ich für die zukünftige Sicherheit meiner eigenen und anderer Nationen getan habe, und durch die Autorität, die ich aufgrund wichtiger Aspekte meiner Absichten und Erfahrungen in bedeutenden Angelegenheiten genieße. Am wichtigsten ist in der Hinsicht, daß ich in für mich zentralen Fragen meines Fachgebietes [der physikalischen Ökonomie] beruflich und darüber hinaus meistens recht gehabt habe.

Ich leugne nicht, daß ich dabei schweres Unrecht und Beleidigungen hinnehmen mußte, aber ich beklage mich weniger über solche Dinge als über den wiederholten massiven Betrug, den man aus Rache für meinen herausragenden Einsatz für die inhärent Menschenleben rettende SDI und andere wichtige Missionen, an deren Umsetzung ich gehindert wurde, an mir beging. Die politischen Schläge, die man mir versetzte, nehme ich als Ehrenzeichen, die ich mir im Laufe der Zeit verdient habe. Ich möchte dabei das Leiden jener berücksichtigen, die Schuld daran tragen, daß mir böses Unrecht zugefügt wurde, aber es gibt auch diejenigen, über die gesagt werden muß, daß sie einfach der guten Sache untreu geworden sind. Meine Leidenschaft gilt dabei zum Teil dem, was man zu früheren Zeiten hätte tun müssen, vor allem aber dem, was heute vordringlich zu tun ist. Entscheidend ist die Frage: Wer tut, was er oder sie in diesen heutigen Zeiten tun muß?

Ein Beispiel

Nach meinem Erleben war der „Zweite Weltkrieg“, wie wir Amerikaner ihn unter Präsident Franklin Roosevelt führten, das letzte Beispiel eines notwendigen Krieges unter den großen Kriegen, die mein Land bisher geführt hat, auch wenn die letzten Monate dieses Krieges durch die Taten von Präsident Harry Truman verdorben wurden und Winston Churchill ihn von früh an und wiederholt in den Dreck zog. (Eisenhower bezeichnete das, was ich „in den Dreck ziehen“ nenne, ganz euphemistisch als „schwierige Allianz“.) Der Krieg der USA in Indochina [Vietnamkrieg] war eine Tragödie, entstanden aus dem Verrat der Leute, die sich an der Ermordung Präsident John F. Kennedys (und auch seines Bruders Robert Kennedy) weideten.1 Dieser praktisch durch Verrat über die Leiche des ermordeten Präsidenten Kennedy hinweg lancierte Krieg war nicht der einzige Fall. Genauso war es mit allen anderen Kriegen, die auf Veranlassung von Leuten wie dem früheren britischen Premierminister Tony Blair in Gang gesetzt wurden, so wie der auf Lügen gebaute lange Krieg im Irak und der ebenfalls auf Lügen gebaute Krieg in Libyen sowie der eigentlich gegen den Iran gerichtete Krieg gegen Syrien, der vom unmoralischen, blutrünstigen Präsidenten Barack Obama arrangiert wurde.2

Solches waren die Kriege und verwandten Ereignisse im Laufe der letzten Zeit.

Auch Schurken im Geschäft mit Nahrungsmitteln verüben Massenmord; so werden in den zentralen Großen Ebenen der Vereinigten Staaten Verknappungen herbeigeführt, ganz besonders unter den letzten drei Amtszeiten von US-Präsidenten. Die eigentlich schlimmsten Verbrechen unter alledem waren aber diejenigen, die unsere Bundes- und Landesregierungen im Namen des politischen Kompromisses anrichteten. Es gibt noch ein paar echte Helden da draußen, aber viele sinnlos vergeudete Leben, und die Erfahrungen, die man sprichwörtlich „höheren Orts“ sammelt, bieten uns ehrlich gesagt meist ekelerregende Einblicke, in welche Tiefen eine solche Kompromißhaltung führen kann.3 Vergessen Sie nicht: Ich war dabei, als die Mehrheit unserer Regierungsangehörigen die SDI zunichte machten - diese SDI hätte uns vor den meisten Kriegsübeln bewahren können, die die Welt und besonders die einfachen Bürger seit der Ablehnung des SDI-Vorschlags 1983 erleiden mußten. Das schlimmste Verbrechen ist das, was diejenigen, die es hätten wissen müssen, es nicht wissen wollten.

Früher sagte ich: „Erklärt es mir.“ Aus Erfahrung sagen wir heute lieber: „Auf eure Ausreden kann ich verzichten. Bitte nichts mehr von diesen Scheinheiligkeiten, sagt lieber die Wahrheit.“

2. Die Lehren des Mars

Die Landung von Curiosity auf dem Mars hat auch die funktionelle Beschaffenheit des Lebensraums der menschlichen Gattung verändert, und das in einer größeren Zahl von Aspekten, als die meisten Beobachter bisher erkannt haben. Der Erfolg von Curiosity bedeutet eine qualitative Veränderung in der Definition der Funktion des Menschen in seinem Verhältnis zum Mars. Wir als menschliche Gattung sind jetzt funktionell praktisch auch als eine „marsianische Gattung“ definiert, selbst wenn bisher kein uns bekannter Mensch seinen Fuß auf den Mars gesetzt hat, um dort seinen gewohnten Pflichten nachzukommen. Um mein Argument zu veranschaulichen: Ich erinnere mich noch an die Tage der einsamen antarktischen Winterwacht von Admiral Richard E. Byrd von der US-Marinewerft Charleston. Die „kollektive Persönlichkeit“ des virtuellen Wächters, der Curiosity auf den Mars gebracht hat, ähnelt dem in mehr Aspekten, als es sich die meisten heutigen Beobachter auf der Erde wohl bisher vorgestellt haben.

Das Prinzip dieses Punktes, den ich meinen Lesern soeben präsentiert habe, ist das folgende.

Die Entfaltung der Mission als ganzes wird das Denken der Astronauten auf der Erde, die die Operationen auf dem Hin- und Rückweg und auf dem Mars steuern, auf ganz „natürliche“ Weise so verändern, daß der Geist des Menschen, sprich des betreffenden Personals, der einer wirklichen Mars-Mannschaft ist. Wenn ein solches Team kompetent arbeitet, muß die natürliche Folge sein, daß der menschliche Geist in Form des „Kollektivgeists“ dieses Teams notwendigerweise so agieren wird, als sei man selbst auf dem Mars (per „Fernsteuerung“ - trotz des Faktors der Zeitverzögerung).

Die folgende Veranschaulichung führt noch besser zum entscheidenden Punkt.

Der Geist, der handelt, als wäre er auf dem Mars, jedoch von der Erde aus, besteht scheinbar aus dem kombinierten „Sinnesapparat“ von Meßgeräten in einem gemeinsamen „Informationssystem“. Die Konfiguration der Apparatur mit den an der Operation beteiligten Personen hat die Wirkung, daß die Gesamtheit implizit (unter Berücksichtigung der zeitlichen Verzögerung) als „Mensch auf dem Mars“ definiert ist. Dies macht die Persönlichkeit des Teams, das als virtueller „Mann auf dem Mars“ eingesetzt ist, implizit zu einem virtuellen Einwanderer, einem Kolonisten auf dem Mars.

Eine Zusatzfunktion dieses Arbeitsarrangements wird in hohem Maße von einem Sicherheitsaspekt bestimmt sein: der Rolle des Mars-Teams bei der Organisation des Schutzes der Erde vor „großen Felsbrocken“, die sich auf einem Kollisionskurs mit der Erdumlaufbahn befinden und deshalb mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auf der Erde einschlagen können. So gesehen ist die sofortige Wiederherstellung eines erdbasierten Weltraumprogramms notwendig. Die Operationen auf dem Mars werden ein wesentliches Element im Aufbau von Systemen bilden, die für den Schutz der Erde wesentlich sind - Systeme nach dem Vorbild der Konzepte, die in das US-Raketenabwehrsystem der siebziger und achtziger Jahre einflossen.

Derzeit kann der gemeine Bürger vor allem anhand von zwei Aspekten verstehen, was dieses Konzept der „Verteidigung der Erde“ in der Praxis bedeutet: das eine sind Objekte im Weltraum, die mit zerstörerischer Wirkung die Erde treffen könnten, das andere die noch problematischeren Kometen.

Die Einzelheiten hierzu gehören in einen anderen Bericht als diesen. Mein wesentliches wissenschaftliches Anliegen ist hier anderer Natur. Ich erläutere.

Die Lehre des Mars

Bisher ist es auf der Erde üblich, die Schwerkraft im Rahmen der übernommenen Vorstellung physikalischer Raumzeit zu betrachten. Die Folgen der Landung von Curiosity auf dem Mars zwingen uns, diese Tradition aufzugeben. Richten wir unseren Blick auf die folgenden Überlegungen.

Zu den größten strategischen Bedrohungen für den Fortbestand der Menschheit gehören, wie schon gesagt, offensichtlich der Einschlag todbringender Felsbrocken auf dem Planeten Erde sowie auch das ominöse Auftreten tödlicher Kometen. In dieser Hinsicht darf nicht übersehen werden, daß durch die Positionierung solcher „Ersatzbewohner“ wie Curiosity auf dem Mars faktisch Vertreter der Menschheit auf dem Mars arbeiten. Die meisten heutigen Beobachter, selbst unter den betreffenden Wissenschaftlern, werden den Kardinalfehler begehen, anzunehmen, die Stationierung von Curiosity auf dem Mars sei für den Menschen eine „bloß symbolische“ Anwesenheit auf diesem Planeten.

Das Problem, auf das ich mich gerade bezogen habe, ist eine äußerst wichtige strategische Überlegung; der Irrtum ist heute sogar unter professionellen Wissenschaftlern weitverbreitet. Es ist ein Problem, das ich für meine relevanten Mitarbeiter dargelegt habe in der Absicht, ein Konzept zu vermitteln, das für die meisten Beobachter anfangs nur sehr schwer zu verstehen sein wird. Es ist ein Problem, das jetzt von entscheidender Bedeutung ist, um zu begründen, warum die Menschheit für ihre Mission auf dem Mars jetzt dringend einen „Volldampf-voraus-Ansatz“ braucht. Die Herausforderung besteht dabei in der Erkenntnis der wahren Natur des menschlichen Geistes im Unterschied zu allen anderen lebenden Gattungen, sowie im Unterschied zwischen dem menschlichen Geist und dem ihm untergeordneten menschlichen Gehirn.

Zunächst einmal werde ich einige hilfreiche Belege anführen, die uns zu solchen Schlußfolgerungen führen. Ich empfehle dringend darauf zu achten, welche tiefere Bedeutung jetzt dem Konzept des menschlichen Geistes zugeschrieben werden muß, so wie dies Wolfgang Köhler seinem Bekannten, dem großen Max Planck, mit Erfolg vermittelte.

Der Unterschied, den ich hier hervorheben will, ist der zwischen dem menschlichen Geist und dem, was wir als die menschlichen Sinneswahrnehmungen klassifizieren. Die Leistung der Curiosity-Mission liefert uns eine hochwillkommene Aufwertung des Köhler-Planckschen Begriffs des menschlichen Geistes im Unterschied zum „bloßen“ Gehirn des Menschen. Mit anderen Worten, man sollte erkennen, daß hier auch eine wichtige Übereinstimmung in der Weltsicht von Planck und Albert Einstein besteht.

Kurioserweise ist für diesen speziellen Anlaß die wesentliche Grundlage der Argumentation, die ich in diesem Bericht darstelle, eines der ältesten Elemente der wissenschaftlichen Weltsicht: Es ist das Konzept, das man sonst „Metapher“ nennt, wie es beispielsweise Johannes Kepler als Prinzip der „Stellvertreterhypothese“ anwandte. Umgekehrt sieht man es in dem fanatisch reduktionistischen Betrug des als Person lächerlichen Sir Isaac Newton, den Newtons Hintermänner und Anhänger organisierten. Zunächst richtete sich dies gegen Kepler, später wurde daraus der betrügerische Angriff der „Newtonianer“ auf die Naturwissenschaften in der heute vorherrschenden, späteren Form, der sich gegen Gottfried Leibniz richtete, sobald Newton & Co. sicher waren, daß Leibniz biologisch tot war und sich daher nicht mehr wehren konnte.

Das naturwissenschaftliche Prinzip, das in diesem Augenblick hervorgehoben werden muß, ist das Thema der Metapher, auf das wir dringend wieder die Aufmerksamkeit lenken müssen. Ich meine die Metapher im angemessenen Sinn, nämlich in Bezug auf menschliche Erfahrungen von Realitäten, die außerhalb des Bereichs der Sinneswahrnehmungen liegen: Keplers „Stellvertreterhypothese“. Das ist, ontologisch betrachtet, der Bereich jener Konzepte, auf die sich Max Planck und Wolfgang Köhler einigten. Die kategorische Gegenposition zu dieser Sichtweise von Wissenschaftlern des 20. Jahrhunderts, die etwa in der Tradition von Nikolaus von Kues, dessen Anhänger Johannes Kepler und wiederum dessen Anhängern Gottfried Leibniz, Bernhard Riemann u.a. standen, liegt in der „radikal modernistischen“ Variante des philosophischen Reduktionismus.

Die große Torheit, die heute noch dem Fortschritt der Wissenschaft im Wege steht, ist die sogenannte „reduktionistische“ Selbsttäuschung, die davon ausgeht, daß die Gegenstände der menschlichen Sinneswahrnehmung als solcher in den falschen Begriffen sinnlicher Gewißheit zu erklären seien.

Curiosity erweist sich als ein glänzend überzeugendes Stichwort, um eine dringend notwendige Einsicht in die Torheit des empiristischen Reduktionismus zu vermitteln, und auf dieser Einsicht beruht der Erfolg, den diese Landung für die ganze heutige Menschheit darstellt. In diesem Wort sollte man den Weckruf der Realität hören.

Nachdem Curiosity tatsächlich gelandet ist, bedeutet das auch, daß die letzte große Bastion des Empirismus jetzt nicht mehr ist als eine Zielscheibe des Spotts. Ich begründe das im folgenden.

Die Beweise treffen ein

Der unschuldige Beobachter der Marslandung von Curiosity ist mit der auffälligen Tatsache konfrontiert, was für ein beeindruckendes Spektrum von Meßinstrumenten für diese Landung zusammengestellt wurde. Vergleichen wir dieses Aufgebot an eingebauten Instrumenten und davon gelieferten „Sinneswahrnehmungen“ mit der Rolle des menschlichen Gehirns bei der Sinneswahrnehmung, im Gegensatz zu den Grundlagen des menschlichen Wissens, die in der höheren Wahrheit der Metapher verkörpert sind.

Wessen Geist arbeitet hier? Der der Meßinstrumente? Oder ist nicht der menschliche Geist das Mittel, wodurch der Betrieb dieser Instrumente seine wirkliche Bedeutung erhält - im spezifischen Sinn einer wahren Metapher? Mit dem, was wir hier zur Einführung gesagt haben, haben wir jetzt eine strenge Unterscheidung zwischen dem menschlichen Geist (im Prinzip) und bloßer Sinneswahrnehmung getroffen.

Die soeben in den beiden vorangegangenen Absätzen zusammengefaßte Tatsache hat zwei Aspekte: Einmal als Frage der Wirklichkeit in ihrem Ausdruck als formale Argumentation, und zweitens als eine höchst praktische Herausforderung als funktionelles physikalisches Prinzip der wissenschaftlichen Methode. Wo ist der Ort der Ideen, die aus der praktischen Anwendung der „rein sensorischen Funktionen“, wie sie die durchdachte Kombination der Bestandteile von Curiosity darstellt, hervorgehen? Die Ideen liegen nicht in den Datenströmen, sondern in der Funktion des menschlichen Geistes als solchem, in dem Bereich des menschlichen Geistes, den man „Metapher“ nennt.

Im Fall unserer gegenwärtigen Erfahrungen mit den Curiosity implizit zugewiesenen Funktionen gibt es zwischen Erde und Mars einen mehr oder weniger bedeutsamen „Abstand“ vergangener Zeit, gemessen an der Lichtgeschwindigkeit und auch gemessen an anderen Maßstäben der physischen Raumzeit bei der Verbindung der Ereignisse zwischen Erde, Mars usw. Da die Kommunikation immer durch die Lichtgeschwindigkeit begrenzt ist, wird es zu einer wesentlichen Tatsache von wachsender Bedeutung, daß die relevanten Aktivitäten des menschlichen Geistes und ihre Übermittlung von der Erde zum Mars eine unterschiedliche Geschwindigkeit haben. Hier zeigt sich der Geist des Menschen in seinem höchsten Grade.

Das ist bei der vor uns liegenden Angelegenheit aber erst ein Anfang.

Eine der Aufgaben für Curiosity liegt in der ernsten Gefahr für den Fortbestand des menschlichen Lebens auf der Erde, bei der heute die Bedrohung durch die Palette der Asteroidenbrocken als Bezugspunkt gilt. Das Erkennen und Abverfolgen der Bahnen dieser „Felsbrocken“ wie auch der gräßlichen Gefahr durch Kometen sind Beispiele für die entscheidende Bedeutung der Arbeit des menschlichen Geistes auf der Grundlage von Entwicklungen auf dem Mars und der Erde. Jede Person in einer offiziellen Funktion, die eine sofortige umfassende Erneuerung des Raumfahrtprogramms blockiert, begeht praktisch ein Verbrechen an der Menschheit.

Das ist eine Tatsache. Die weiteren Tatsachen hängen ab von der unmittelbaren Ausweitung der Zusammenarbeit mit relevanten Mächten wie Rußland, China und anderen, die auf jeden Fall wesentliche Faktoren sein müssen, wenn man die Errungenschaften von Curiosity ganz zum Tragen bringen will.
Doch obwohl diese Kernpunkte absolut unverzichtbare Gegenstände wissenschaftlicher Forschungen und verwandter Aktivitäten sind, kommen die grundlegenderen Fragen hinzu, die sich durch die Notwendigkeit stellen, den Geist der auf der Erde lebenden Menschen von der reduktionistischen Weltsicht zu befreien, welche mit der verbreiteten abergläubischen Überzeugung verbunden ist, der viele als „sinnlicher Gewißheit“ huldigen.

Man darf den menschlichen Geist nicht als etwas betrachten, was in der lebenden Biologie des menschlichen Gehirns als solcher angesiedelt ist. Vielmehr sehe man in ihm das, worauf sich die Funktionen des menschlichen Gehirns einstellen müssen. Jetzt haben wir durch Mittel, für die die Übertragung des Wirkens im Austausch stehender menschlicher Geister mit „Lichtgeschwindigkeit“ typisch ist, dem denkenden Menschen auf dem Mars Geltung verschafft - auf dem Weg dahin, das Schicksal des Menschen innerhalb der zugänglichen Bereiche unseres Sonnensystems zu organisieren. Diese Art und Weise der Interaktion des Menschengeistes wird nun zum Dreh- und Angelpunkt der menschlichen Zivilisation und deren Verteidigung.

  • 1. Wer hätte sich am Tod Präsident John F. Kennedys weiden können, wie es einige prominente Persönlichkeiten getan haben, und warum? Für mich ist das kein Geheimnis. Ihre Antwort lautete: „Wir haben gewonnen. Wir haben den Krieg bekommen, den wir uns so sehr wünschten“ (um so wahre Patrioten wie General Douglas MacArthur und seinen Mitstreiter Kennedy quasi mit einem Schlag kaltzustellen). Diese Schadenfrohen wollten die „Ambitionen“ der Vereinigten Staaten ruinieren als „Triumph der anderen Götter, die sie anbeteten“. Praktisch alle Kriege, die seither begonnen wurden, waren darauf angelegt, die Vereinigten Staaten auf ähnliche Weise zu schwächen, und hatten ein ähnliches Motiv.
  • 2. Die Kriege, die Amerika seit dem Tod Präsident John F. Kennedys geführt hat, waren entweder „unnötig“ oder an sich schon Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Der Vietnamkrieg und Tony Blairs verlogener (zweiter) langer Krieg im Irak sind nur typische Beispiele für solche Kriege, die von Anfang an hätten geächtet werden müssen. Die Beispiele, auf die ich angespielt habe, sind typische Nachahmungen der kolonial-imperialistischen Kriege des Britischen Empire - im Prinzip praktisch alle vom Empire organisierten Kriege oder, wie der gegen Nazideutschland, um ein bösartiges Regime zu besiegen, das vom Empire oder etwas entsprechendem selbst geschaffen wurde. Wir haben jetzt ein Zeitalter erreicht, in dem ein großer Krieg den thermonuklearen Krieg bedeutet - Krieg bis zur Ausrottung! -, aus dem keine Seite als Sieger hervorgehen kann. Zugegebenermaßen gab es auch Kriege, die (zum Beispiel) die Vereinigten Staaten führen mußten, aber die Zeit ist gekommen, wo kein „großer Krieg“ (im Unterschied zu „Polizeiaktionen“) mehr geführt werden kann; dafür stehen wirksame andere Mittel zur Verfügung.
  • 3. Man nehme das Beispiel des langen Krieges im Irak, der durch die Lügen in Gang kam, die der britische Premierminister Tony Blair und sein widerwärtiger kleiner Komplize, Präsident George W. Bush, gemeinsam ausheckten.