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Neubeginn für die verlorene Generation

<p><strong>In meinem Artikel <a href="http://bueso.de/node/6672">„Ein New Deal für die Jugend“</a> beschrieb ich, wie US-Präsident Franklin D. Roosevelt
(FDR) und sein enger Mitarbeiter Harry Hopkins gegen die Große Depression
vorgingen, um schnell und unmittelbar vielen, vor allem jungen Menschen wieder
Arbeit zu geben, und für wie wichtig Roosevelt und Hopkins die Kultur
erachteten.</strong></p>

<p><strong>In dem folgenden Artikel geht es nun darum, wie ein Neubeginn geschafft
wurde, denn FDR wollte nicht bloß Krisenverwaltung betreiben, sondern die
Nation wieder auf ihre Beine stellen. Das hieß, etwas Neues zu schaffen, denn
eine Krise, die fundamentale Prinzipien in Frage stellt, kann nur durch
Weiterentwicklung positiv gelöst werden.</strong></p>

<p>Am deutlichsten erkennt man Präsident Franklin Roosevelts Herangehensweise
in seiner Ansprache vom 11. Januar 1944 vor dem US-Kongreß zur Lage der Nation
mit dem Titel „The Economic Bill of Rights“ (Die wirtschaftlichen
Grundrechte). In dieser Rede ging er zunächst darauf ein, wie wichtig es sei,
ein stabiles Wirtschaftssystem für die Friedenszeit zu schaffen, in dem die
Notmaßnahmen, die von 1933 an zur Bekämpfung der Großen Depression getroffen
wurden, nicht mehr benötigt werden. „Nach diesem Krieg müssen wir darauf
vorbereitet sein, nach vorn zu schreiten, indem wir durch die Umsetzung dieser
Rechte eine neue Ebene der menschlichen Glückseligkeit und des Wohlstandes
erreichen“, erklärte Roosevelt. Dann legt er die Punkte dar, die als Grundlage
einer Wirtschaft dienen sollten und das wirtschaftliche Grundrecht eines jeden
Menschen darstellen:</p>

<ul>
<p>„<i>Das Recht</i><b> - </b>einer nützlichen und lukrativen Arbeit in der
Industrie, den Läden, der Landwirtschaft oder dem Bergbau der Nation
nachzugehen.</p>

<p><i>Das Recht</i><b> - </b>genug zu verdienen, um für angemessene Kleidung,
Nahrung und Erholung sorgen zu können.</p>

<p><i>Das Recht</i><b> - </b>eines jeden Bauern, seine Produkte zu einem Preis
selbst anzubauen und zu verkaufen, der ihm und seiner Familie einen guten
Lebensstandard ermöglicht.</p>

<p><i>Das Recht </i><b>- </b>eines jeden Geschäftsmannes, ob groß oder klein,
in einer Umgebung Handel zu treiben, die frei von unfairem Wettbewerb und der
Kontrolle durch Monopole ist.</p>

<p><i>Das Recht</i><b> - </b>einer jeden Familie, ein angemessenes Heim zu
haben.</p>

<p><i>Das Recht</i><b> - </b>auf angemessene medizinische Versorgung und die
Möglichkeit zu guter Gesundheit zu gelangen und sie zu genießen.</p>

<p><i>Das Recht</i><b> - </b>auf angemessenen Schutz vor wirtschaftlichen
Ängsten, etwa bei Alter, Krankheit, Unfall und Arbeitslosigkeit.</p>

<p><i>Das Recht</i><b> - </b>auf eine gute Ausbildung.“</p>
</ul>

<h4>Neubeginn statt Reformen</h4>

<p>Roosevelt war bereits vom Beginn der großen Depression an klar, daß die
Überwindung dieser Krise nicht darin liegen konnte, die politischen und
wirtschaftlichen Verhältnisse, wie sie vor der Großen Depression herrschten,
wieder herzustellen. Im Gegensatz zu vielen Politikern heute wußte er, daß man
eine Krise nur überwinden kann, indem man etwas hervorbringt, was vor der
Krise noch nicht existierte und was in seinem ganzen Potential noch gar nicht
zu überblicken war.</h4>

<p>Nimmt man den typischen Fall einer naturwissenschaftlichen Entdeckung, so
wird ziemlich schnell klar, was damit gemeint ist. Denn bei einer solchen
Entdeckung hat der Wissenschaftler natürlich eine Vorstellung davon, was er
entdecken und verstehen will, aber das ganze Potential der Entdeckung wird er
erst nach und nach erkennen, nachdem er die eigentliche Entdeckung gemacht
hat.</p>

<p>Genauso verhält es sich auch mit der Überwindung politischer und
wirtschaftlicher Krisen. Natürlich hatte Roosevelt eine Vorstellung davon, wo
er hinwollte und wie eine neue Wirtschaft und Politik auszusehen hatte, aber
es ist klar zu erkennen, daß er mit fortschreitender Zeit immer mehr erkannte,
was für Möglichkeiten seine Veränderungen eröffneten, an die vorher noch nicht
einmal zu denken war. Das ist auch der Grund, warum Menschen, die immer alles
bis ins kleinste Detail wissen wollen, bevor sie handeln, entweder Narren oder
Angsthasen sind, weil sie entweder keine Verantwortung tragen wollen oder
irrationale Angst vor der Zukunft haben.</p>

<h4>Ein Beispiel: Das TVA-Programm</h4>

<p>Die TVA ist hier gleich doppelt das beste Beispiel - zum einen, daß etwas
Neues geschaffen werden muß, um eine Krise zu überwinden, und zum anderen
dafür, daß dieses Neue erst nach seiner Schaffung sein Potential mehr und mehr
offenbart. Man hat also überhaupt keine Chance, alles darüber in Erfahrung zu
bringen, bevor man nicht anfängt, es umzusetzen.</p>

<p>Dennoch darf es nicht nur ein Versuch sein, den man unternimmt, sondern man
muß ganz genau wissen, daß das, was man tut, tatsächlich die Lösung für das
Problem ist. Das ist ein Paradox, wie es nur bei wirklich kreativer Arbeit
vorkommt, es ist das Zusammenfallen der Gegensätze.</p>

<p>Zunächst wurde die TVA am 18. Mai 1933 als Sofortmaßnahme gegen die
Depression gegründet, als Unternehmen mit der Macht der Regierung und der
Flexibilität und Initiative einer privaten Firma. Ein solches Unternehmen war
etwas ganz Neues, und es stellt eine Verschmelzung der besten Eigenschaften
von Staat und Privatwirtschaft dar.</p>

<p>Anstatt sich also auf den völlig sinnlosen Konflikt der Dogmatiker von
Staats- und Privatinteressen<a name=sdfootnote1anc><sup>1</sup>
</a>einzulassen, stellte Roosevelt die prinzipielle Frage nach dem Nutzen
eines Projektes für das Gemeinwohl und verschmolz dadurch einfach die besten
Eigenschaften der sich im Widerstreit befindlichen Kräfte. David E.
Lilienthal, der zehn Jahre lang Leiter der TVA war, beschrieb dies wie
folgt:</p>

<ul>
<p>„Aufgrund meiner Erfahrung in einem Gebiet Amerikas möchte ich zeigen, daß
solche neuen Arbeitsplätze, Fabriken und fruchtbaren Farmen geschaffen werden
können, ohne daß wir zwischen den Extremen von rechts und links, zwischen
überzentralisierter, allmächtiger Regierung und einer Politik des
laissez-faire, zwischen Staatssozialismus und Privatwirtschaft oder zwischen
anmaßender Staatsbürokratie und Vorherrschaft einiger weniger privater
Monopole die Wahl treffen müssen. Es ist meine Überzeugung, daß wir in den
bewährten Grundsätzen der Demokratie eine Weltanschauung besitzen, die dem
Wesen unseres Maschinenzeitalters entspricht, und damit zugleich das geistige
Werkzeug, unsere persönliche Freiheit und Wohlfahrt zu erhöhen.“<sup>2</sup> </p>
</ul>

<p>Das Tennessee-Tal war beherrscht von seinen Flüssen, die vollkommen
ungezügelt mit den Menschen machen konnten, was sie wollten. Es gab riesige
Überschwemmungen und auch große Dürren, die das Leben der Menschen bedrohten.
Die Menschen in diesem Tal waren ohne Strom und ohne geordnete
Wasserversorgung der Natur hilflos ausgeliefert und hatten ihrer Gewalt nichts
entgegenzusetzen.</p>

<p>Um dem Abhilfe zu leisten, schuf Roosevelt die TVA, ein Programm, das auf
den alten Prinzipien der amerikanischen Verfassung gründete, aber in den
Gewändern einer neuen Zeit erscheint. Denn wie FDR einmal selbst sagte, geht
es nicht immer darum, die Welt neu zu erfinden, sondern häufiger darum, neue
Wege für die bereits bekannten Prinzipien, wie das Recht auf Leben, Freiheit
und das Streben nach Glückseligkeit, zu finden und diese zu garantieren.</p>

<p>So begann die Arbeit an einem Programm, das den Amerikanern wieder Arbeit
geben sollte, indem es eine zuvor unterentwickelte Region aufwertete, um den
Menschen vor Ort ein besseres Leben zu ermöglichen.</p>

<p>Doch mit der Zeit und den Entwicklungen, die dort stattfanden, entfaltete
sich das Potential dieser vollkommen neuen Art von Programm immer mehr.
Lilienthal beschreibt, welche Kraft diese Verschmelzung zweier
widerstreitender Kräfte<sup>3</sup> freisetzen
kann, und er kommt zu folgendem interessanten Schluß:</p>

<ul>
<p>„Ich glaube, daß die Menschen lernen können, in Harmonie mit den
Naturkräften zu arbeiten, ohne zu zerstören, was ihnen Gott gegeben hat, und
auch ohne daß sie diesen Kräften hilflos gegenüberstehen. Ich glaube an die
großen Möglichkeiten, die Maschinen, Technik und Wissenschaft für die
Wohlfahrt der Menschen bieten, und obwohl diese Mächte andererseits die
Menschen mit Versklavung und Verkümmerung bedrohen, glaube ich, daß diese
Gefahren vermieden werden können. Ich glaube, daß unter demokratischen
Bedingungen die moderne Technik jedem Menschen die größten Möglichkeiten
bietet, sich zu entwickeln, je nach seinen Fähigkeiten, seinen Wünschen und
seiner Bereitschaft, die Verantwortung eines freien Mannes zu übernehmen. Die
Entscheidung liegt bei uns; wir können die Wissenschaft zum Guten oder zum
Schlechten anwenden. Ich glaube, daß die Menschen sich selbst befreien können,
und ich wurde in dieser Überzeugung bestärkt, als ich sah, wie Freiheit in
diesem Stromtal von seinen Menschen verwirklicht wurde...</p>

<p>Wohl handelt es sich hier um das Tal des Tennessee, aber was dort geschehen
ist, könnte in beinahe jedem der tausend anderen Täler geschehen sein, in
denen das Wasser von den Bergen zu den Meeren fließt. Denn alle Täler der Erde
haben diese Dinge gemeinsam: das Wasser, die Luft, die Erde, die Bodenschätze,
die Wälder… </p>

<p>Es gibt beinahe nichts, und schiene es noch so phantastisch, was eine
Gruppe begabter Ingenieure, Wissenschaftler und Verwaltungsfachleute im Rahmen
einer fähigen Organisation heute nicht leisten könnten…</p>

<p>Die Menschen betrachten Armut nicht mehr als etwas Unvermeidliches, und in
Mühsal, Krankheit, Schmutz, Hunger, Überschwemmung und Erschöpfung sehen sie
nicht mehr Heimsuchungen des Teufels oder Strafe Gottes.“</p>
</ul>

<p>Das zeigt die Kraft, die hinter diesem und vielen weiteren Programmen der
Roosevelt-Administration stand, und die einen wirklichen Neubeginn ermöglichen
konnte, weil man das Feld von Politik und Wirtschaft neu ordnete und auf eine
höhere Ebene anhob, indem man universell gültige Prinzipien zur Anwendung
brachte, anstatt sie Privatinteressen zu überlassen.</p>

<h4>Ein Rückblick zum Beginn der Präsidentschaft 1933</h4>

<p>In diesem Jahr der Amtseinführung veröffentlichte Roosevelt sein Buch
<i>Blick Vorwärts,</i> eine Zusammenstellung von Artikeln, die er vor dem 1.
März 1933 veröffentlicht hatte. Darin ist klar zu sehen, daß FDR nicht einfach
nur ein besserer Politiker war als andere, sondern ein Mensch, der ganz genau
erkannte, daß die Gesellschaft, in der er lebte, vor einer grundlegenden
Änderung stand - zum Guten oder zum Schlechten -, und daß es mit an ihm selbst
lag, darüber zu entscheiden.</p>

<p>Er sagt gleich zu Anfang seines Buches, daß Politik als eine Wissenschaft
angesehen werden muß, die in der Lage ist, das Leben der Bürger positiv zu
beeinflussen, und daß es daher die Aufgabe der Führung eines Landes sein muß,
diese Wissenschaft aktiv zu betreiben und voranzubringen, um das bestmögliche
für die Bevölkerung tun zu können. Das müsse gerade dann geschehen, wenn die
Lage in einem Staat so verfahren ist, daß viele nicht mehr an eine Änderung
des bestehenden Systems glauben, während alles aus den Fugen gerät. Genau dann
müsse die Politik, als wahre Wissenschaft betrachtet, diese Situation ändern
und die Krise positiv lösen.</p>

<p>Aber was bedeutet das eigentlich - „Politik als Wissenschaft“? Es bedeutet
ganz einfach, daß ein Politiker - wenn er kein machthungriges Schwein ist -
ein Universalgelehrter sein muß, oder wie Platon es bereits vor 2500 Jahren
nannte, ein Philosophenkönig. Das ergibt sich einfach aus der Tatsache, daß
jeder ernsthafte Politiker in der Lage sein muß, souveräne Entscheidungen zu
treffen, und daher auch einen Überblick über viele verschiedene Felder des
Lebens einer Nation haben muß. Ein Politiker, der zu einem immer größeren Teil
auf die Meinungen von Beratern angewiesen ist, muß sich daher die Frage
stellen, ab wann er anfängt, nicht mehr der gewählte Repräsentant der
Bevölkerung zu sein, sondern andere Interessen vertritt, vielleicht, ohne es
zu wissen.</p>

<p>FDR verstand dies sehr genau, was ihn zu der Aussage veranlaßte, daß er für
eine Wirtschaftsplanung eintritt, die sich nicht nur auf die jetzige Periode
bezieht, sondern auf längere Zeit darüber hinaus. Dabei gelte es auch die
Frage endgültig zu klären, ob der einzelne Mensch einem Staats- oder
Wirtschaftssystem zu dienen hat, oder ob diese nicht vielmehr dem einzelnen
Menschen zu dienen haben. Da uns der gesunde Menschenverstand sagt, daß nur
der zweite Fall dazu dienen kann, eine menschenwürdige Gesellschaft zu
schaffen, wird klar, daß weder die Regierung noch die Wirtschaft ungezügelt
machen darf, was sie will, und daher in einen Rahmen gestellt werden muß, in
dem sie dem Menschen dient.</p>

<p>Das wurde dann der Leitfaden vieler der Gesetze und Maßnahmen der
Roosevelt-Administration, die somit die natürliche Weiterentwicklung der in
der US-Verfassung verankerten universellen Prinzipien darstellten. Die
Pecora-Kommission zum Beispiel war eine solche Maßnahme, denn sie sorgte
dafür, daß die Machenschaften der Wall Street, die zu der großen Depression
geführt hatten, aufgedeckt wurden, und es somit möglich wurde, genau in
Erfahrung zu bringen, was nötig ist, um zu verhindern, daß so etwas nochmals
geschieht.</p>

<p>Dann folgte, ebenfalls im Jahr 1933, das Bankengesetz, das heute unter dem
Namen Glass-Steagall bekannt ist und das die Geschäftsbanken von den
Investmentbanken (wie wir sie heute nennen) trennte. Damit sollte das
Finanzsystem wieder zum Diener der Menschen gemacht werden.</p>

<p>Aber auch später noch war diese Haltung Roosevelts ausschlaggebend für
neuerlassene Gesetze seiner Administration, wie z.B. das Gesetz zur
Preiskontrolle, das 1942 erlassen wurde. Es wurde eingeführt, um die
Bevölkerung vor den Kriegskosten zu schützen und durch die Festsetzung der
Preise von Nahrungsmitteln sicherzustellen, daß sowohl Produzenten wie
Konsumenten ein Auskommen hatten und nicht etwa die Bevölkerung auf Grund des
Krieges verarmt, wie es nur allzuoft in der Geschichte der Fall war.</p>

<h4>Bankenwesen und Börsenspekulation</h4>

<p>Angesichts der jetzigen Lage möchte ich es nicht versäumen, auf das Kapitel
„Bankenwesen und Börsenspekulation“ in dem erwähnten Buch Roosevelts etwas
näher einzugehen. In diesem Kapitel spricht er ganz unverhohlen davon, wie es
zu der Großen Depression kam und was jetzt getan werden müsse. Er beginnt wie
folgt:</p>

<ul>
<p>„Es hat einen schrecklichen Wettlauf gegeben zwischen der wachsenden Flut
schwindelhafter Börsengewinne und der wachsenden Arbeitslosigkeit. Sogar 1925
waren in den wichtigsten Erwerbszweigen zwei Millionen Menschen weniger
beschäftigt als sechs Jahre zuvor, obgleich die Bevölkerung und die Produktion
ungeheuer zugenommen hatten und viele neue Industrien aufgetaucht waren. Mehr
kaufen, mehr Schulden machen und mehr ausgeben, das war die Parole, die zu
einer wahren Sintflut verschwenderischer Exzesse, wüster Reklameorgien,
leichtsinniger Schuldenmacherei und zu der wildesten Börsenspekulation führte,
die das Land jemals erlebt hat. Gründer, Schlagwortfabrikanten, neugebackene
Millionäre, Opportunisten und Abenteurer aller Art beherrschten das Feld.“</p>
</ul>

<p>Wem kommt das nicht bekannt vor? Dieselbe Degeneration der Gesellschaft wie
heute war auch damals deutlich zu sehen und bedingte dann die Krise, und diese
Krise selbst wurde dann ein treibender Faktor, der die Gesellschaft noch
verrückter werden ließ. Einige sahen Gewinne, neue Firmen und Industriezweige
und lauter bunte Werbung und sagten sich, dann muß es ja der Wirtschaft und
dem Land gut gehen. Sie gaben sich dieser sinnlichen Welt hin, weil sie
einfacher und angenehmer war - mit anderen Worten, man versuchte, dem Schmerz
und dem Unbequemen auszuweichen und den Lustgewinn zu steigern. Dadurch wurde
es den Menschen auch immer gleichgültiger, was mit ihren Nachbarn und sogar
mit ihren Kindern geschieht, und der einzige Unterschied zu heute ist, daß es
damals noch nicht ganz so schlimm und global war, wie es heute der Fall
ist.</p>

<p>Die Globalität des jetzigen Kollapses ist, glaube ich, jedem klar, und was
die Verschlimmerung der Lage angeht, ist sie daran zu erkennen, daß es z.B.
internationale Drogenmärkte gibt, die Dinge an Erwachsene und Kinder
verkaufen, die in kurzer Zeit zum Tod führen, aber unglaublich viel Geld
einbringen. So etwas gab es früher in diesem Ausmaß sicher nicht. Aber auch
die sich derzeit abzeichnende kosmische Krise, in der vermehrt große und
heftige Erdbeben, Wetterphänomene und Vulkanausbrüche stattfinden, stellt eine
ungleich größere Herausforderung für uns heute dar.<sup>4</sup></p>

<p>Daher sollten wir FDR genau zuhören und darüber nachdenken, inwiefern das
von ihm gesagte auch auf uns heute zutrifft, um verstehen zu können, wie wir
aus dieser Krise wieder herauskommen:</p>

<ul>
<p>„Man hat darauf hingewiesen, daß das amerikanische Publikum anscheinend für
die Rolle der Alice im Wunderland ausersehen war. Und ich will gerne zugeben,
daß Alice in den Spiegel der neuen Wirtschaftstheorie geschaut hat. Weiße
Ritter schmiedeten große Pläne, faselten von den unbegrenzten
Absatzmöglichkeiten im Ausland und diskontierten die Zukunft auf zehn Jahre
voraus. Das Armenhaus sollte verschwinden wie die Grinsekatze. Ein verrückter
Hutmacher lud alle Welt ein, noch ein paar Profite mitzunehmen, obwohl es,
außer dem Papier, keine Profite mehr gab. Ein zynischer Vater William im
Börsenviertel von Manhattan balancierte den schlängelnden Aal auf der
Nasenspitze. Die verwirrte, etwas skeptische Alice stellte einige simple
Fragen:</p>

<p>,Wird nicht das Drucken und Verkaufen immer neuer Aktien und Bonds, die
Errichtung neuer Fabriken und die Steigerung der Leistungsfähigkeit dazu
führen, daß wir mehr Waren erzeugen, als wir kaufen können?’</p>

<p>,Nein!’ rief Jabberwocky, ,Je mehr wir erzeugen, desto mehr können wir
verkaufen.’</p>

<p>,Und wenn wir Überschüsse produzieren?’</p>

<p>,Oh, die verkaufen wir an die ausländischen Verbraucher.’</p>

<p>,Wie können denn die Ausländer diese Überschüsse kaufen?’</p>

<p>,Nun, wir leihen ihnen das Geld.’</p>

<p>,Ich verstehe schon’, sagte Alice. ,Sie kaufen mit unserem eigenen Geld
unsere Überschüsse. Natürlich werden diese Ausländer uns unser Geld dadurch
zurückzahlen, daß sie uns ihre Waren schicken?’</p>

<p>,Oh durchaus nicht’, sagte Humpty Dumpty. ,Wir sitzen auf der hohen Mauer
unseres Hawley-Smoots-Tarifs.’<sup>5</sup></p>

<p>,Wie sollen denn die Ausländer diese Anleihen zurückzahlen?’</p>

<p>,Das ist ganz einfach, hast du noch nie etwas von einem Moratorium<sup>6</sup> gehört?’</p>

<p>So kindisch es klingen mag, wir haben hier die Zauberformel von 1928. Diese
Münchhausentheorie, man könne sich an dem eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen,
fand allgemeinen Glauben. Sie schien zu wirken. Unter dem Bann dieser Fabel
opferte die Bevölkerung auf dem Altar der Börse die spärlichen Ersparnisse
eines ganzen Lebens. Die Geschäftsleute waren ehrlich überzeugt, sie hätten
einen sachverständigen Rat erhalten, und setzten durch neue sprunghafte
Expansionen ihre Zahlungsfähigkeit aufs Spiel. Die Bankiers gaben Kredite her,
nicht auf Grund vernünftiger Überlegungen, aber dafür viel zu reichlich. Der
gesunde Menschenverstand verstummte vor dem Zauber einer ökonomischen
Nekromantie.“<sup>7</sup></p>
</ul>

<p>Die Totenbeschwörung der Ökonomen und Politiker ist uns auch heute nur
allzu gut bekannt. Statt bereits vor vier Jahren zu sagen, „So, jetzt ist
Schluß, das System ist am Ende, und jetzt wird untersucht, woran es gestorben
ist und wie man verhindern kann, daß so etwas nochmals geschieht“, hat man
einfach einen Zauberspruch nach dem anderen herausgeholt, um so das
Unausweichliche noch weiter herauszuzögern.</p>

<p>Die Tatsache, daß FDR diese Dinge völlig offen ansprach, veränderte schon
einiges, denn wenn ich mir vorstelle, daß unsere Staatsführer den Mut fänden,
diese Dinge direkt anzusprechen, dann würden viele und gerade die in der
verlorenen Generation aufhorchen und ihren Mut wiederfinden, weil sie sähen,
daß es da jemanden gibt, der es ehrlich mit ihnen meint und dem sie vertrauen
können. Genau das tat FDR, und dadurch gewann er immer mehr das Vertrauen der
Bevölkerung. So wurde es möglich, wieder Optimismus in der Gesellschaft zu
wecken. Er erklärte ganz offen, er sei der Auffassung, daß nicht der Mensch
dem Staat oder der Wirtschaft dient, sondern diese dem Menschen zu dienen
haben, und er sagte:</p>

<ul>
<p>„Ich bin der Meinung, daß die Regierung, ohne daß die Bürokratie überall
ihre Nase hineinzustecken braucht, ein hemmendes Gegengewicht gegen diese
Oligarchie darstellen kann, mit dem Ziel, dem einzelnen Menschen
Bewegungsfreiheit, Existenz- und Arbeitsmöglichkeiten und die Sicherheit
seiner Ersparnisse zu gewährleisten, nicht aber mit dem Ziel, dem Ausbeuter
die Ausbeutung, dem Börsenspekulanten die Spekulationsfreiheit und all denen,
die gerne mit dem Wohl und dem Eigentum anderer Leute bis zum bitteren Ende
spekulieren möchten, eine unumschränkte Machtstellung zu sichern.“</p>
</ul>

<p>Dann stellt er noch weitere, ganz konkrete Forderungen auf, zu denen auch
der Schutz der Bevölkerung vor Irreführung durch Wertpapierhändler und die
strikte Trennung von Geschäfts- und Investmentbanken gehörte, was später als
Glass-Steagall-Gesetz bekannt wurde.</p>

<p>All das schrieb er bereits in Artikeln und Reden vor seiner Wahl zum
Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, und das zeigt uns heute, daß
es sehr wichtig ist zu prüfen, ob derjenige, den man wählen will, auch etwas
aus dem gemacht hat, was sein Wahlversprechen bekräftigt.</p>

<p>Ein Mensch, der wirklich etwas zum Besseren verändern will, hat auch eine
Vorgeschichte, und diese sollte man sich immer genau anschauen, bevor man zur
Wahlurne geht, denn diese Vorgeschichte zeigt uns, ob wir es mit einem
Demagogen oder mit einem ehrlichen Menschen zu tun haben. Bei Roosevelt können
wir genau nachvollziehen, was ihn zu seinen Handlungen bewegt hat, und wir
können sehen, daß dies die Liebe zur Menschheit war, und der Drang, die
Prinzipien der US-Verfassung<a name=sdfootnote8anc><sup>8</sup></a> für alle
Menschen geltend zu machen.</p>

<h4>Der Neubeginn?</h4>

<p>Man könnte sicher viel dazu sagen, weil gerade die Pessimisten immer wieder
die Zeit nach 1945 dazu heranziehen wollen, Roosevelts Politik in den Dreck zu
ziehen. Ich möchte es hier aber auf ein paar wenige Punkte beschränken. Zuerst
soll gesagt sein, daß bereits ab 1944 zu erkennen war, daß der Krieg bald zu
Ende sein würde, was dann der Grund dafür war, daß von Seiten der Briten
massiv versucht wurde, Roosevelts Politik anzugreifen und umzukrempeln, indem
man z.B. vermehrt John Maynard Keynes ins Spiel brachte, wie man deutlich an
den Auseinandersetzungen auf der Bretton-Woods-Konferenz zwischen den New
Dealern und den Keynesianern sehen kann. </p>

<p>Aber auch die Wahl des Vizepräsidenten wurde so manipuliert, daß nicht
Henry A. Wallace, sondern Harry S Truman der Stellvertreter Roosevelts wurde,
der dann sofort nach dem Tod des großen Präsidenten daran ging, all das, was
FDR gemacht und geplant hatte, zu zerstören, um, wie von Britannien wiederholt
gefordert, dessen Vormachtstellung in der Welt wiederherzustellen.<sup>9</sup></p>

<p>Dennoch gab es in vielerlei Hinsicht einen Neubeginn, und vielleicht am
deutlichsten ist dies darin zu sehen, daß die Menschen wieder Vertrauen in die
Politik und in sich selbst hatten. Unter Roosevelt wurden die USA aus einem
zerstörten Land zur produktivsten Volkswirtschaft der Welt. FDR hinterließ
eine Wirtschaft und Arbeitsmoral, die später in der Lage war, das
Apollo-Programm unter Kennedy zu stemmen und die ersten Menschen auf den Mond
zu bringen. Ebenso hinterließ seine Administration ein politisches Modell, das
jeder Staat in der Welt anwenden kann, wenn er sich wirklich dem Gemeinwohl
verpflichtet sieht. Und - vielleicht das wichtigste - Roosevelts Politik
ermöglichte einen Neubeginn für die verlorene Generation, da sie durch ihn
begriffen hatte, daß sie nur so lange verloren ist, wie sie sich selbst
verloren gibt.</p>

<h4>Heute</h4>

<p>Heute stehen wir wieder vor einem Scherbenhaufen des Wirtschafts- und
Finanzsystems und vor einem möglichen Dritten Weltkrieg, und es ist nicht
übertrieben, zu behaupten, daß dies eine direkte Folge davon ist, daß man die
Vorschläge der Roosevelt-Administration nicht umgesetzt hat, sondern in das
alte System des britischen Imperiums zurückfiel. So schrieb Roosevelts
Vizepräsident und guter Freund Henry A. Wallace in seinem Buch <i>Das
Jahrhundert des Volkes</i> folgendes:</p>

<ul>
<p>„Irgendwann in den Jahren 1943 und 1944 wird unsere Entscheidung fallen, ob
wir die Samen des Dritten Weltkrieges streuen...</p>

<p>Wenn nicht die westlichen Demokratien und Rußland vor Ende des Krieges zu
einem befriedigenden Einvernehmen kommen, so fürchte ich sehr, daß der Dritte
Weltkrieg nicht zu vermeiden sein wird…</p>

<p>Freilich kann der Grund zu einem Dritten Weltkrieg auch durch die Taten
anderer Mächte gelegt werden, selbst wenn wir in den Vereinigten Staaten die
konstruktivste Politik machen, die nur denkbar ist. Zum Beispiel wäre ein
solcher Krieg unvermeidlich, wenn Rußland wieder die trotzkistischen Ideen
aufgreifen würde, eine Weltrevolution anzustiften, oder wenn britische
Interessen wieder die antirussische Tätigkeit in Deutschland und anderen
Ländern fördern würden.“</p>
</ul>

<p>Wallace sah, daß die Gefahr bestand, daß alles, was diese Administration an
Gutem getan hatte und noch tun wollte, von eben jenen Interessen angegriffen
werden würde, die schon die Krise der zwanziger und dreißiger Jahre verursacht
hatten. Es ist zwar nichts von dem, was Wallace sagte, genau so eingetroffen,
aber vieles ist durchaus ähnlich verlaufen, und so stehen wir heute mit den
jüngsten Entwicklungen wirklich am Rande des dritten Weltkrieges, weil wir es
zugelassen haben, daß der Wahnsinn wieder Einzug in die Politik gehalten
hat.</p>

<p>Denn anstatt nach dem Zweiten Weltkrieg mit Rußland vernünftig
zusammenzuarbeiten, gab es den von Truman eingeleiteten Kalten Krieg, und nach
1989/90 massive Spekulationsorgien im Namen der freien Marktwirtschaft und
Europäischen Union. Gleichzeitig erleben wir heute, gerade in der EU, eine
Kampagne gegen Rußland und China. Dabei sieht man, daß ganz speziell in
Deutschland derzeit eine solche Hetze vor allem deshalb gemacht wird, um zu
verhindern, daß sich das wichtigste Land der EU vielleicht doch von der City
of London<sup>10</sup> abwendet und im pazifischen
Raum nach Möglichkeiten zur Zusammenarbeit Ausschau hält, um einen weltweiten
Wirtschaftsaufbau einzuleiten, statt weiterhin sinnlose undemokratische
Rettungspakete an Privatpersonen zu bezahlen und die Bevölkerung
auszubeuten.</p>

<p>Ich möchte aber trotz der derzeitigen schwierigen Lage der Welt mit einem
positiven Bild enden, das uns gleichzeitig als Ansporn und Anleitung für die
Zukunft dienen soll. Es ist ein längeres Zitat von Wallace aus dem erwähnten
Buch, und zeigt ganz deutlich, was damals die Möglichkeiten und Perspektiven
waren und was heute getan werden muß, wenn wir statt eines finsteren
Zeitalters eine Renaissance haben wollen:</p>

<ul>
<p>„Im Laufe der Geschichte hat jede große Nation die Chance gehabt, sich
selbst zu nützen, indem sie der Welt nützte. Wenn eine solche Chance mit
weitem, großzügigem Geist erfaßt wird, dann öffnen sich unermeßliche
praktische Möglichkeiten. Tausende von Unternehmern haben in den Vereinigten
Staaten etwas Entsprechendes in kleinerem Maße in ihrem eigenen
Erfahrungskreis erlebt, wenn eine weitsichtige, erleuchtete Handlungsweise ihr
Wohlergehen gefördert und dem Nachbar Arbeit gegeben hat. Christentum ist
nicht Sternguckerei oder närrischer Idealismus. In weltweitem Maßstab
angewendet, ist es aufs höchste verwirklichbar. Brot, das ins Wasser geworfen
wird, kehrt zurück. Freundschaftsakte der Völker bleiben in der Erinnerung.
Die Hilfe für hungernde Völker bleibt unvergessen. Wir Amerikaner, die jetzt
die größte Chance haben, die je ein Volk hatte, wollen nicht über fremde
Rassen herrschen oder unser Geld, unsere Techniker, unsere Denkweise denen
aufdrängen, die sie nicht wollen. Aber wir glauben: Wenn wir diesem Hilferuf
antworten, werden wir nicht nur einen christlichen Geist bezeugen, sondern
auch einem Lebensgesetz folge leisten.</p>

<p>Wir in den westlichen Demokratien müssen die Verwirklichbarkeit unserer
Religion unter Beweis stellen. Wir müssen China und Indien eine hilfreiche
Hand entgegenstrecken; wir müssen mit Preußen fest und gerecht sein; wir
müssen anständig und fair gegenüber Rußland handeln, und tolerant und
hilfreich sein, wenn Rußland seine Wirtschaftsprobleme auf seine eigene Weise
zu lösen versucht; wir müssen beweisen, daß wir selbst in unserer
amerikanischen demokratischen Lebensform ein Beispiel der Vollbeschäftigung
und der Vollproduktion zum Nutzen des kleinen Mannes geben können.</p>

<p>Durch die Zusammenarbeit mit der übrigen Welt, um die Produktivkräfte voll
zu verwerten, werden wir unsere eigene Lebenserhaltung heben und dazu
beitragen, daß die Lebenserhaltung anderer Völker gehoben wird. Das heißt
nicht, daß wir das Brot aus dem Mund unserer Kinder nehmen, um die Kinder der
andern zu ernähren, sondern daß wir mit allen zusammenarbeiten werden, um die
Tatkraft eines jeden zu wecken und Gottes Erde der ganzen Menschheit besser
fruchtbar zu machen.“<sup>11</sup> (8. März
1943)</p>
</ul>

<p>Es liegt jetzt also an uns, dafür zu sorgen, daß unsere Staatsführer in
allen Ländern dieser Welt so über ihre Religion, Politik und Wirtschaft
nachdenken, daß wir damit in eine bessere Zukunft gehen können. Also helfen
Sie mit, indem Sie unsere Ideen verbreiten und uns finanziell unterstützen,
damit wir weiterhin unsere Arbeit leisten können.</p>

<p><hr>
<p><b>Anmerkungen</b></p>

<p>1. Wie es typisch für die Sozialismus//Kapitalismus-Debatte ist.</p>

<p>2. <i>Das elektrische Stromtal Tennessee,</i> David E. Lilienthal, Paul List
Verlag 1950.</p>

<p>3. Daß dies gesetzmäßig so ist, kann man sehr genau an Nikolaus von Kues’
Prinzip der <i>coincidentia oppositorum</i>, dem Zusammenfall der Gegensätze
sehen.</p>

<p>4. <a href='http://larouchepac.com/mastering-nature' target='_blank'>http://larouchepac.com/mastering-nature</a>.</p>

<p>5. Extrem hohe Zölle, die 1930 eingeführt wurden, also vor Roosevelts
Präsidentschaft.</p>

<p>6. Etwas aufschieben, mit anderen Worten werden einfach die Rückzahlungen
aufgeschoben, weil es den USA primär nicht um die Rückerstattung des Geldes
ging, sondern darum, irgendwie ihre Güter an den Mann zu bringen.</p>

<p>7. Nekromantie = Totenbeschwörung.</p>

<p>8. Das Recht auf Leben, Freiheit und das Streben nach Glückseligkeit.</p>

<p>9. Siehe dazu auch die Diskussionen zwischen Churchill und Roosevelt sowie
Elliott Roosevelts Buch <i>Wie er es sah</i> sowie Lyndon LaRouches Aufsatz
„The Geometry of&nbsp;the Henry Wallace Nomination“, <i>EIR</i>, 7. Nov. 2003
(http://www.larouchepub.com/lar/2003/3043wallace_nomin.html). </p>

<p>Ein Auszug aus diesem Aufsatz erschien unter dem Titel „Warum Wallace 1944
nicht nominiert wurde - Ein Fall politischer Geometrie“ in der <i>Neuen
Solidarität</i> 11/2004.</p>

<p>10. Das Londoner Bankenzentrum, wo die größten Banken der Welt ihren Sitz
haben und ihre Pläne schmieden.</p>

<p>11. Henry A. Wallace war ein sehr religiöser Mensch, ohne dabei
fundamentalistisch und anderen gegenüber herabwürdigend zu sein. Er besinnt
sich oft in seinen Schriften auf die besten Werte des Christentums, wie
Nächstenliebe, die Unsterblichkeit der Seele und „seid fruchtbar, mehret euch
und macht euch die Welt untertan“ (Gen. 1,23). Für ihn ist dies nichts
besonderes, sondern es gehört zum Selbstverständnis seiner Person.</p>