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Nigeria fordert Klimalobby heraus: Wassergroßprojekt statt Entwicklungsverhinderung

Seit Jahrzehnten bemüht die internationale Oligarchie angeblichen Umwelt- oder Klimaschutz als Argument, um die industrielle und landwirtschaftliche Entwicklung der Staaten des Entwicklungssektors zu hintertreiben. Seit China sich verstärkt mit Aufbauprojekten in Afrika engagiert und damit zeigt, daß sich Staaten aus bitterer Armut befreien können, herrscht auf dem Kontinent ein neues Selbstbewußtsein. Ein Beispiel lieferte Nigerias Präsident Muhammadu Buhari vor einigen Tagen bei der COP24-Konferenz in Kattowitz.

Präsident Buhari war einer der wenigen Teilnehmer, der einen sinnvollen Vorschlag für konkretes Handeln zum Klimawandel machte - nicht, indem man töricht versucht, ihn aufzuhalten, sondern indem man seine Folgen umkehrt. Er forderte die internationale Gemeinschaft auf, beim Bau des Infrastruktur-Großprojekts „Transaqua“ für Wassertransfer zur Wiederauffüllung des Tschadsees zu helfen. Er dankte der italienischen Regierung für einen Zuschuß von 1,5 Mio. € zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie für das Vorhaben.

Buhari erinnerte die Teilnehmer daran, daß bei der Tschadseekonferenz vom 26.-28. Februar 2018 im nigerianischen Abuja ein Konsens darüber erzielt worden war, daß dieses Wassertransferprojekt vom Kongobecken die sinnvollste Lösung sei. Er bezog sich auf die Konferenzresolution, in der Transaqua namentlich unterstützt wurde. Buhari sagte: „Ich fordere die internationale Gemeinschaft erneut auf, dieses lohnenswerte Projekt zu unterstützen, zum Nutzen von 40 Millionen Menschen, die für ihren Lebensunterhalt auf den See angewiesen sind, und um die zukünftige Sicherheit der Region zu garantieren.“

Zu demselben Thema hielt Prof. Horace Campbell von der New Yorker Syracuse University und der Universität von Ghana im November einen wichtigen Vortrag vor Ghanas Akademie der Wissenschaften und Künste, basierend auf einem Arbeitspapier, das er der Nachrichtenagentur EIR zur Verfügung stellte. In der Schrift mit dem Titel „Die Rettung des Tschadsees und die Einigung Afrikas: die Inspiration von Kwame Nkrumah“ spottet Prof. Campbell über die Argumente der Kritiker, die sich in den letzten Jahrzehnten gegen Transaqua stellten, weil es angeblich zu teuer sei oder angeblich der Umwelt schade.

Zu den Kosten argumentiert Campbell: „Den Kongo und die Zentralafrikanische Republik gemeinsam zu erschließen, entspricht einem Wert von 40 Billionen Dollar. In dem Gebiet, das durch Kanäle, die Straßen und polyfunktionale Gebiete erschlossen wird, gäbe es Ressourcen, um diese Kanäle und Wassertransferpläne zu bezahlen. Diese Werte sind wegen des Mangels an Infrastruktur in Afrika bisher unzugänglich. Die Mobilisierung der Ressourcen hängt also mit der Mobilisierung der Menschen direkt zusammen.“

Weiter erklärt Campbell, die Argumente zum „Umweltschutz“ stammten aus der Propagandaschmiede des französischen Instituts IRD (Institut de recherche pour le développement), einem Organ der französischen Regierung, die heute noch eine kolonialistische Vormachtstellung in Zentralafrika habe.

Die unmittelbare Sabotage von Transaqua kam aber von den Briten. Campbell berichtet, daß das britische Unternehmen Mott MacDonald 1991 der Kommission für das Tschadseebecken (LCBC) riet, aus „technischen Gründen“ auf Transaqua zu verzichten - es seien zu große „topographische Hindernisse zu überwinden“ und es könne eine „Wasserknappheit in den Einzugsgebieten im Kongo“ geben, die von dem Projekt betroffen sind.

Auf der Grundlage dieser Empfehlung von Mott MacDonald entschied man sich damals für ein kleineres Projekt, das Abpumpen von Wasser aus dem Ubangi, einem Nebenfluß des Kongo. Die Kommission investierte 5 Mio. Dollar in eine Machbarkeitsstudie, die das kanadische Unternehmen CIMA ausführte. Diese Studie demonstrierte, daß das Projekt machbar war, belegte aber auch die hohen Kosten und das zu geringe Ausmaß, das kein Wiederauffüllen des Tschadsees erlaubt.

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