06131-237384info@bueso.de

Proteste gegen Euthanasie: Britische Regierung stoppt „Liverpool Care Pathway”

Der britische Gesundheitsminister Norman Lamb gab am 9. Juli bekannt, daß das „Liverpool Care Pathway“ (LCP) genannte Krankenpflege- und Sterbehilfesystem in den kommenden sechs bis zwölf Monaten auslaufen wird, nachdem eine unabhängige Untersuchung ergeben hatte, daß es ohne Zustimmung der Betroffenen angewendet wurde; diese wurden unnötigerweise sediert und z.T. wurden ihnen Nahrung und Wasser verweigert.

Lamb erklärte: „Wir brauchen ein ganz neues System für eine bessere Versorgung am Lebensende, die auf die Bedürfnisse der einzelnen Patienten ausgerichtet ist und deren Familien einbindet. Ich habe die Entscheidung getroffen, diese Untersuchung in Gang zu setzen, weil mir Sorgen darüber vorgetragen wurden, wie die Patienten versorgt werden und wie in dieser schwierigen und sensitiven Zeit mit den Familien umgegangen wird.“

In den letzten Jahren wurden jährlich rund 130.000 Patienten nach dem LCP behandelt, wobei sie üblicherweise mit starken Betäubungsmitteln wie Morphinen und ähnlichen Drogen sediert werden. Tatsächlich wurden vielen Patienten bei Hinweisen auf einen nahen Tod mit Hilfe starker Beruhigungsmittel und des Entzugs künstlicher Ernährung und Flüssigkeitszufuhr umgebracht.

Das Gesundheitsministerium gab außerdem bekannt, daß auch ein System, das finanzielle Anreize dafür gibt, Patienten auf diesem Wege zu töten, abgeschafft wird. Im Rahmen dieses Programms wurden den Trusts des National Health Service sechsstellige Beträge bezahlt, wenn sie bei Patienten im letzten Lebensstadium dieses Programm anwendeten. So erhielt beispielsweise der Aintree University Hospital Trust 308.000 Pfund, weil er die gesetzten Vorgaben - einschließlich der Anwendung des LCP - erfüllte. Ein Teil dieses Geldes wurde deshalb bezahlt, weil ein LCP-Anteil von 43% erreicht und damit die Zielvorgabe von 35% übertroffen wurde. Für den Salford Royal NHS Trust hingegen wurden die an den LCP gebundenen Zahlungen halbiert, weil die Vorgabe nicht erreicht wurde.

Der „Liverpool Care Pathway“ war ursprünglich unter Tony Blair eingeführt wurden und ist das Vorbild für Obamas „Gesetz für eine erschwingliche Krankenversorgung“ mit seinem „Independent Payment Advisory Board", das in den USA wegen seiner Erstattungspraxis mit dem Euthanasieprogramm „T-4“ der Nazizeit verglichen wird.

Die offizielle Einrichtung, die dieses Euthanasieprogramm in Großbritannien vorangetrieben hatte, ist der „Fonds des Königs“, der King’s Fund. Eine von der Regierung finanzierte Sozialeinrichtung, das Marie-Curie-Hospiz, war beauftragt worden, es praktisch umzusetzen. Präsident des King’s Fund ist seit 1986 Prinz Charles, seit 2000 ist er auch Präsident der Marie-Curie-Hospiz-Organisation. Am 24. Juni 2008 wurden der King’s Fund und das Marie-Curie-Hospiz unter Leitung des Direktors des King’s Fund für Politik und Entwicklung Steve Dewar zusammengelegt, um „den Beitrag beider Organisationen zur Verbesserung der Versorgung am Lebensende überall in Großbritannien weiterzuentwickeln“. Im Juli 2008 veröffentlichte der NHS dann seine „Versorgungs-Strategie am Lebensende“, die von einer besonderen Strategie-Abteilung des NHS, die für das Euthanasie-Programm geschaffen wurde, entwickelt worden war.

Das Liverpooler Marie-Curie-Institut für Palliative Versorgung ist eines von zwei Zentren, an denen Tötungsmethoden entwickelt werden. Eine dieser Methoden ist der LCP mit der „tiefen Sedierung“, die nun aufgrund massiver Proteste aus Mediziner- und Kirchenkreisen wieder abgeschafft wird.

Das ist ein wichtiger Schritt, der zeigt, daß Proteste aus der Bevölkerung wirken. Aber mit der gegenwärtigen globalen Politik zur Rettung eines bankrotten Finanzsystems droht dieselbe Barbarei durch die Kürzung des Lebensstandards und der Gesundheits- und Sozialsysteme, wie wir u.a. in Griechenland sehen. Deshalb: Wer das Menschenrecht auf Leben verteidigen will, muß sich jetzt für die Glass-Steagall-Bankentrennung einsetzen!

Werden Sie aktiv!

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,

deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!

JETZT UNTERSTÜTZEN