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Norwegischer Flüchtlingsrat: Finanzblockade gegen Afghanistan jetzt beenden!

Jan Egeland, Leiter des norwegischen Flüchtlingsrats, veröffentlichte am 12.10. in der New York Times einen Meinungsartikel, in dem er erneut darauf bestand, dass die Geldblockade des Westens gegenüber Afghanistan jetzt, vor dem unmittelbar bevorstehenden Winter beendet werden muss. Er warnte eindringlich: "Wenn nicht bald Geld fließt, wird ein totaler wirtschaftlicher Zusammenbruch die Afghanen in eine humanitäre Katastrophe stürzen.“

Die internationale Mobilisierung des Schiller-Instituts am 14. Oktober hatte genau dieses Thema: Freigabe der Gelder des afghanischen Volkes!  Über den Aktionstag  berichtete Sputnik in einem Interview mit Karel Vereycken (Vizevorsitzender von Solidarite et Progres/Paris) am 16. Oktober.

Egeland betonte in seinem Beitrag, die Schockwellen, die durch das Einfrieren der Reserven der afghanischen Zentralbank durch die Regierung Biden nach der Übernahme durch die Taliban ausgelöst wurden, haetten zu einer Situation geführt, in der selbst seine Hilfsorganisation, die in der UN-Bürokratie fest verankert ist, "nicht in der Lage ist, Hilfsgelder sicher ins Land zu bringen, um Notvorräte für Familien zu kaufen, die in diesem Winter von Obdachlosigkeit und Hunger bedroht sind. Die Bankenkrise hat dazu geführt, dass mehrere afghanische Banken geschlossen sind und andere nur mit eingeschränkter Kapazität arbeiten." Selbst der NRC habe  Probleme, Mitarbeiter und Lieferanten in Afghanistan zu bezahlen, und war gezwungen, Zelte, Decken und Lebensmittel im benachbarten Pakistan zu kaufen. Man stelle sich die Situation für jeden Arbeitgeber in Afghanistan vor!

Er lehnte Bedingungen für die Freigabe der Gelder ab. "Einige Länder und einzelne Akteure haben vorgeschlagen, dass die Taliban im Austausch für die Gelder bestimmte Bedingungen erfüllen müssen. Als humanitäre Organisation befürworten wir es nicht, Hilfe von Bedingungen abhängig zu machen....“ „ Die internationale Gemeinschaft muss die Dringlichkeit dieser Situation erkennen: Die Wirtschaftskrise wird die humanitären Bedürfnisse nur noch verschlimmern....“ (Am 17.10. forderte der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, erneut Vorbedingungen für die Freigabe der eingefrorenen Gelder der afghanischen Regierung).

Ob der Wettlauf gegen die Zeit erfolgreich sein wird,  um die Hilfe vor dem Winter aufzustocken, werde nicht nur von der Bereitschaft der Taliban abhängen, ihren Worten Taten folgen zu lassen, sondern auch von der internationalen Gemeinschaft, so Egeland. Diese habe jetzt die Verantwortung:  "In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden Billionen Dollar für den Krieg in Afghanistan ausgegeben“ Als die USA aus Afghanistan abzogen, wurden 40 Millionen Menschen sich selbst überlassen. Die internationale Gemeinschaft dürfe  „dem freien Fall des Landes nicht länger tatenlos zusehen."
 

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