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Orbán in Newsweek: Eine Herausforderung an die NATO

Am selben Tag (5. Juli 2024), an dem der ungarische Premierminister Viktor Orbán die Welt mit seinem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau überraschte, veröffentlichte das traditionsreiche US-Magazin Newsweek seinen Meinungsartikel mit dem Titel „The Point of NATO Is Peace, Not Endless War“.

Newsweek hatte bereits am 25. Juni über die Bedingungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin vom 14. Juni zur Beendigung des Ukraine-Konflikts durch die Schaffung einer neuen Sicherheitsarchitektur für ganz Europa informiert und den russischen Botschafter in den USA, Anatoli Antonow dazu befragt.

U.a. sagte der ungarische Premierminister:

„Die NATO steht an einem Wendepunkt. Es lohnt sich, daran zu erinnern, dass das erfolgreichste Militärbündnis der Weltgeschichte als Friedensprojekt begann und dass sein künftiger Erfolg von seiner Fähigkeit abhängt, den Frieden zu bewahren. Doch heute steht nicht mehr der Frieden, sondern der Krieg, nicht mehr die Verteidigung, sondern der Angriff auf der Tagesordnung. All dies steht im Widerspruch zu den Gründungswerten der NATO. … Heute muss es darum gehen, das Bündnis als Friedensprojekt zu erhalten.“

Nach einem Rückblick auf das ernsthafte Engagement Ungarns bei der Entwicklung der NATO zu einer nicht offensiven Streitmacht in den letzten 25 Jahren fuhr er fort: „Wie wir gesehen haben, war Ungarn bei der Entwicklung seiner Verteidigungsfähigkeiten, der Teilnahme an Missionen und der Entwicklung seiner Streitkräfte überdurchschnittlich erfolgreich. Wenn es aber um die Zukunft der NATO geht, sind wir mit der Mehrheit der Mitgliedstaaten nicht ganz einer Meinung. Heute mehren sich in der NATO die Stimmen, die eine militärische Konfrontation mit den anderen geopolitischen Machtzentren der Welt für notwendig, ja unvermeidlich halten. Diese Wahrnehmung einer unvermeidlichen Konfrontation gleicht einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Je mehr die Staats- und Regierungschefs der NATO einen Konflikt für unvermeidlich halten, desto größer wird ihre Rolle bei dessen Auslösung.

Heute wird der sich selbst erfüllende Charakter dieser Konfrontationsprophezeiung immer deutlicher, wenn man hört, dass die Vorbereitungen für eine mögliche NATO-Operation in der Ukraine begonnen haben – und sogar hochrangige Berichte, dass sich Truppen aus NATO-Mitgliedsstaaten bereits in der Nähe der ukrainischen Grenze befinden.

Der große Historiker Arnold Toynbee sagte: ,Zivilisationen sterben durch Selbstmord, nicht durch Mord.’ Als das stärkste Militärbündnis, das die Welt je gesehen hat, sollten wir keine Angst vor einer Niederlage durch einen äußeren Feind haben. Ein äußerer Feind, wenn er vernünftig ist, wird es nicht wagen, einen NATO-Staat anzugreifen. Aber wir sollten uns sehr davor fürchten, dass wir selbst die Werte ablehnen, aus denen unser Bündnis entstanden ist. Die NATO wurde gegründet, um den Frieden im Interesse einer stabilen wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Entwicklung zu sichern. Die NATO erfüllt ihren Zweck, wenn sie den Frieden gewinnt und nicht den Krieg. Wenn sie Konflikt statt Kooperation und Krieg statt Frieden wählt, begeht sie Selbstmord.“

Quelle: E.I.R. Nachrichten 

Dazu auch: https://eirna.de/der-orban-effekt-ende-der-diplomatischen-verweigerungshaltung/

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