Am 18. Oktober kündigte der russische Präsident Wladimir Putin zum Abschluss seines Besuchs in Peking an, dass als Reaktion auf die Entscheidung der USA, ATACMS-Raketen an die Ukraine zu liefern und gleichzeitig umfangreiche militärische Mittel im östlichen Mittelmeer vor der Küste Israels zu stationieren, russische Kampfflugzeuge mit russischen Hyperschallraketen vom Typ Kinshal zu ständigen Patrouillen über dem Schwarzen Meer beordert wurden, um die „visuelle ... und waffengestützte Kontrolle“ über das Mittelmeer aufrechtzuerhalten. Diese Ankündigung wurde im Westen viel zu wenig beachtet und ihre Implikationen kaum diskutiert.
Putin machte diese überraschende Bemerkung in seiner Pressekonferenz am 18. Oktober mit russischen Journalisten kurz vor seiner Abreise aus Peking. Auf die Frage des Fernsehsenders Rossija, „wie Russland darauf reagieren wird“, dass die Ukraine von den USA gelieferte ATACMS-Langstreckenraketen für Angriffe auf Russland einsetzt, antwortete Putin:
„Das ist ein erheblicher und sehr bedeutsamer Fehler, auch wenn bisher nicht wahrgenommen wurde, dass die Vereinigten Staaten sich immer direkter in diesen Konflikt einmischen. Sie sind beteiligt - das ist offensichtlich. Und niemand soll sagen, sie hätten nichts damit zu tun. Wir glauben, sie haben etwas damit zu tun.“
„Außerdem geschieht das alles vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts und verschärft die Spannungen. Sie haben zwei Flugzeugträgerverbände ins Mittelmeer verlegt. Ich möchte Ihnen sagen - und das ist keine Drohung -, dass ich die russischen Luftstreitkräfte angewiesen habe, die neutrale Zone über dem Schwarzen Meer ständig zu patrouillieren. Unsere MiG-31 sind mit dem Kinzhal-System ausgerüstet, das, wie Sie wissen, eine Reichweite von über 1.000 Kilometern hat und Geschwindigkeiten von bis zu Mach 9 erreichen kann.“
Auf eine Nachfrage erinnerte Putin daran, er habe betont, „dass dies keine Drohung ist. Aber wir werden eine visuelle und waffengestützte Kontrolle dessen durchführen, was im Mittelmeer geschieht“.
Zwei offensichtliche Punkte sind dabei erwähnenswert.
Erstens können russische Hyperschallraketen vom Typ Kinshal, die vom Schwarzen Meer aus abgefeuert werden, ohne weiteres jeden US-Flugzeugträgerverband im östlichen Mittelmeer erreichen.
Zweitens machte Putin seine Ankündigung nach einem „langen privaten Treffen“ - so seine Beschreibung - mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Nach ihrem Arbeitsessen, an dem die Außenminister beider Seiten und ihre Berater teilgenommen hatten, habe er „Präsident Xi vorgeschlagen, unter vier Augen zu sprechen. Er und ich hatten tatsächlich ein privates Gespräch, nur bei einer Tasse Tee. Wir unterhielten uns eineinhalb, vielleicht zwei Stunden und besprachen einige sehr vertrauliche Themen unter vier Augen. Es war ein sehr produktiver und informativer Teil unseres Treffens.“
Der führende US-Russlandexperte Gilbert Doctorow bewertete die Bedeutung von Ort und Zeitpunkt der Ankündigung der Schwarzmeeroperation durch Putin so. „Als erfahrener Kreml-Experte kann ich mit Sicherheit sagen“, schrieb Doctorow, dass Putins Ankündigung „mit Xi.... besprochen und von ihm gebilligt wurde. Ich bin immer noch überrascht, dass niemand die offensichtliche Schlussfolgerung zieht: dass wir am Rande eines sehr großen Krieges stehen, für den die Nahostkrise nur der Zünder ist.“
Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,
deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!
JETZT UNTERSTÜTZEN