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Rom: LaRouche bietet Alternative zu Bush

Unmittelbar vor dem stürmischen Italien-Besuch von Präsident Bush übermittelte Lyndon LaRouche, der die italienische Hauptstadt am 5.-6.6. besuchte, eine ganz andere Botschaft. LaRouche sprach am 5.6. vor dem Verteidigungsausschuß des Senats, und er nahm an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Marktradikalismus oder New Deal?“ mit dem früheren Finanzminister Giulio Tremonti und dem derzeitigen stellv. Minister für wirtschaftliche Entwicklung Alfonso Gianni teil.

  LaRouche sprach als Historiker und Staatsmann über Krieg, Verteidigung und Wirtschaft, und er konnte Unterstützung von beiden Seiten des politischen Spektrums gewinnen. Er verglich den Krieg der USA im Irak mit dem Peloponnesischen Krieg der griechischen Antike, und er beschrieb, wie Vizepräsident Dick Cheney die amerikanischen Streitkräfte durch Privatisierung zerstört. Seine Ausführungen wurden sowohl von Sen. Lidia Menapace (von der Rifondazione Comunista) als auch von Sen. Luigi Ramponi (von der Alleanza Nazionale) gelobt. Als er seinen Plan für globale Zusammenarbeit auf der Grundlage großer Infrastrukturprojekte vorstellte, wurde er von Giulio Tremonti (Forza Italia) und Alfonso Gianni (Rifondazione Comunista) unterstützt.

  Bei seinen beiden Auftritten im Senat und bei der Konferenz am 6.6. im Hotel Nazionale erklärte LaRouche, es gebe zwei entgegengesetzte Perspektiven für die Zukunft: Entweder betreiben wir weiterhin die Globalisierung und bewegen uns damit schnell auf den unvermeidlichen Zusammenbruch des Weltwährungs- und -finanzsystems sowie eine Eskalation der präventiven Kriege zu, oder wir folgen seinem Plan einer Reform des Finanz- und Kreditsystems, um eine Zusammenarbeit an großen Infrastrukturprojekten einzuleiten. Um die zweite Alternative umzusetzen, so LaRouche, müßten zunächst die Vereinigten Staaten, Rußland, China und Indien Vereinbarungen als Grundlage für das neue System aushandeln.

  Bei der Anhörung des Senats, die mehr als eine Stunde dauerte, beantwortete LaRouche zahlreiche Fragen der Senatoren. Am Ende sagte Sen. Menapace, die die Anhörung organisiert hatte: „Ich habe mit großer Aufmerksamkeit gehört, was Herr LaRouche zu sagen hatte, und ich hoffe, daß ich niemanden beleidige, wenn ich sage, daß man von einem amerikanischen Politiker normalerweise keinen solchen kulturellen Tiefgang erwartet.“ Auch Sen. Ramponi dankte LaRouche für seine Aussage. Er verfolge LaRouches Analysen seit langem: „Was Sie über den Finanzkollaps gesagt haben, hat sich als prophetisch erwiesen. Ich bin auch fasziniert von Ihrem Programm zur Infrastrukturentwicklung, einschließlich des Beringstraßen-Projektes, das für einen wahren Frieden entscheidend ist.“

 

Eine Pressekonferenz im Senat am nächsten Tag entwickelte sich zu einem längeren Dialog zwischen LaRouche und der Senatorin Menapace, die selbst noch in der Zeit der Befreiung Italiens von der faschistischen Herrschaft als Partisanin gekämpft hatte. Menapace beklagte, die Linke habe immer noch Angst vor der Technik, insbesondere der Kerntechnik. Dies müsse sich ändern.

Am Abend kam es dann zu einer außergewöhnlichen Gesprächsrunde zwischen LaRouche, Tremonti und Gianni. In seiner typischen direkten Art präsentierte Larouche drei Punkte: 1. den unvermeidlichen Tod des gegenwärtigen Währungs- und -finanzsystems, 2. die Notwendigkeit einer Reorganisation des Systems mit Regeln und Mechanismen zum Schutz von Arbeitskräften und produktivem Kapital und 3. die Infrastrukturverbindungen des eurasischen Kontinents; als Beispiel benutzte er den Tunnel unter der Beringstraße, der alle Kontinente der Welt durch landgestützte Verkehrssysteme verbinden und den Landtransport mit dem Seetransport konkurrenzfähig machen würde.

  Der stellv. Minister für wirtschaftliche Entwicklung Alfonso Gianni beschrieb die seiner Meinung nach wesentlichen Punkte der Transformation des internationalen Systems in eine Spekulationsmaschinerie, welche die produktive Wirtschaft erdrückt, wobei er feststellte, in welchen Punkten er mit LaRouches Analysen übereinstimmt und in welchen nicht. Selbstkritisch sagte er, die Linke habe immer auf den Zusammenbruch des Kapitalismus gewartet, aber nun brauche man „ein System monetärer und finanzieller Regeln, in dem die Demokratie und die Bedeutung realer Länder wieder anerkannt wird“.

  Tremonti sprach als letzter und begann: „Ich schätze schon immer die Tiefe der Ansichten in LaRouches Nachrichtenmagazin [i]EIR[/i], die faszinierende Natur seiner Analysen und auch den historischen Charakter. Wir lesen nicht oft Dokumente, die weitreichende Szenarien im großen Maßstab darstellen, wovon wir gerade ein Beispiel gehört haben. Wir lesen auch nicht oft Dokumente, in denen wir wichtige Zitate aus der Geschichte finden - einer Geschichte, die im wesentlichen eine europäische ist, denn bis vor ein paar Jahrhunderten war die Geschichte europäisch und nicht amerikanisch.“

 

Tremonti beschrieb den kläglichen Zustand der europäischen Elite anhand seiner Erfahrungen mit seinen Versuch, während der italienischen Ratspräsidentschaft der EU 2003 einen „Aktionsplan für Wachstum“ zu beschließen. Der Plan sah Ausgaben von 50 Mrd. Euro, also einen relativ geringen Anteil der Haushalte der EU-Mitgliedsstaaten, zur Finanzierung von Infrastruktur vor. Doch dem habe man sich widersetzt mit dem Argument, dies würde „öffentliche Schulden erzeugen“. Diese Haltung zeige eine völlige Ignoranz in wesentlichen wirtschaftlichen Fragen. Schließlich habe auch das Wachstum der Wirtschaft der USA begonnen, als ihr erster Finanzminister Alexander Hamilton Schulden ausgab. „Ich erinnere mich“, sagte Tremonti, „daß eines der ersten Dinge von LaRouche, das mir auffiel, ein Dokument war, in dem er von den großen eurasischen Entwicklungsprojekten sprach, und ich sagte mir: ,Vielleicht ist es unmöglich, das zu tun, vielleicht ist es die Vision eines ,Spinners’, aber normalerweise schreitet die Geschichte voran auf der Grundlage der Visionen solcher Spinner.“

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