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Ruandas Präsident Kagame: Die Pandemie wird nur beendet werden, wenn Afrika genügend Impfstoff bekommt

Präsident Paul Kagame von Ruanda und ehemaliger Vorsitzender der Afrikanischen Union, schrieb am 9.2. einen Kommentar im Londoner „Guardian“, in dem er die Notwendigkeit der Impfung Afrikas und der Entwicklungsländer, sowie der gesamten Weltbevölkerung gegen COVID-19 betonte. Der Titel  seines Artikels lautete: "Die ganze Welt wird so lange unter der Corona-Pandemie leiden, bis die Afrikaner die COVID-IMpfungen bekommen, die sie brauchen." 

Kagame erklärte: „Die gegenwärtige Situation in Bezug auf den Zugang und die Verteilung von Covid-19-Impfstoffen veranschaulicht sehr deutlich die jahrzehntealten Widersprüche der Weltordnung. Reiche und mächtige Nationen haben sich beeilt, die Versorgung mit vielen unteschiedlichen Impfstoffkandidaten zu sichern…. Dadurch bleiben afrikanische und andere Entwicklungsländer in der Impfstoff-Warteschlange entweder weit zurück oder sind überhaupt nicht dabei….Der Druck auf politische Führer, alle ihre Bürger zu impfen, bevor sie die Vorräte mit anderen teilen, ist verständlich. Aber kleinere oder ärmere Länder zu zwingen, zu warten, bis alle im Norden versorgt sind, ist kurzsichtig.

„Den Zugang zu Impfstoffen für die Bürger von Entwicklungsländern zu verzögern, ist letztlich um ein Vielfaches teurer.“ Er warnte: „Die Pandemie wird weiter wüten und die Weltwirtschaft lähmen. Neue Mutationen könnten künftig in einem schnelleren Tempo auftauchen. Die Welt riskiert, Jahrzehnte menschlicher Entwicklungsgewinne zu verspielen…. Wir brauchen wieder voll funktionsfähige globale Wertschöpfungsketten, die jeden einschließen.

„Die Covax-Einrichtung der Weltgesundheitsorganisation sollte Dosen für 20 % der Menschen in Afrika sicherstellen – von Anfang an und zur gleichen Zeit wie für die reicheren Länder. Doch fast zwei Monate, nachdem die ersten Impfstoffe verabreicht wurden, ist immer noch nicht klar, wann die afrikanischen Nationen mit der Immunisierung der Menschen beginnen können… Eine Pharmafirma plant Berichten zufolge, 37 Dollar pro Dosis für ‚kleinere Bestellungen‘ [in Afrika] zu verlangen. Kürzlich berichtete ein afrikanisches Land, dass von ihm mehr als das Doppelte des Preises verlangt wurde, den die Europäische Union für dasselbe Produkt ausgehandelt hatte… Preistreiberei sollte für Impfstoffe während einer Pandemie nicht toleriert werden.“

Kagame versicherte: „Impfstoffkandidaten aus China und Russland kommen ebenfalls auf den Markt und könnten für einige Entwicklungsländer eine Alternative darstellen. Die Realität ist jedoch, dass die meisten Länder nur in der Lage sein werden, Impfstoffe zu beschaffen, die von der Weltgesundheitsorganisation zugelassen wurden. Die WHO sollte die Zulassung von Impfstoffen für den Notfalleinsatz beschleunigen…. Afrika wird sich nicht zurücklehnen und auf Almosen warten…. Die globale Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu Impfstoffen während einer Pandemie ist nicht nur eine moralische Frage, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit, um das Wohlergehen der Menschen überall zu schützen. Aber wann wird Afrika den Schutz bekommen, den es braucht? Wenn alle Leben gleichwichtig sind, warum dann nicht auch der Zugang zu Impfstoffen?“

Hintergrund:

https://www.bueso.de/impfstoffe-immunisierung-fuer-globales-gesundheitss...

https://www.bueso.de/deutschlands-rolle-beim-aufbau-weltwirtschaft

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