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Rußland, China & Indien an Kopenhagen: nationale wirtschaftliche Interessen kommen zuerst!

Die führenden Repräsentanten Rußlands, Chinas und Indiens - drei der Nationen des 4-Mächte-Abkommens - machen deutlich, daß die fundamentalen Wirtschaftsinteressen ihrer Staaten durch den Klimagipfel in Kopenhagen nicht gefährdet werden dürfen.

Russland:[i] Itar-tass[/i] berichtet, russische Behörden würden maximalen Profit aus der Zusammenkunft in Kopenhagen holen wollen. Das habe der russische Premier Putin klargemacht. Er knüpft die russische Beteiligung an einem Abkommen an zwei Bedingungen: erstens muß dieses von allen Staaten unterschrieben werden, und zweitens muß die Absorption von CO[sub]2[/sub] durch russische Wälder - die Lungen der Welt - mit in Betracht gezogen werden.

Die meisten russischen Wissenschaftler, die von [i]Itar-Tass[/i] für eine Reportage interviewed wurden, äußerten Zweifel an der Wissenschaftlichkeit des Kyoto "Postulats", demzufolge die Menschheit für die globale Erwärmung verantwortlich sei. So sagte der Direktor des Instituts für Weltklima und Ökologie der russischen Akademie der Wissenschaften, Juri Israel, zwar, es gebe eine globale Erwärmung, wies jedoch darauf hin, daß ein "anthropogener Ursprung noch nicht bewiesen sei". Das Klima habe sich in der Geschichte der Erde während Milliarden von Jahren schon öfter gewandelt - und das lange, bevor es menschlichen und industriellen Einfluß gab, so Israel.

Ein weiterer führender Wissenschaftler, Kirill Jeskow, Forscher am Paläontologischen Institut der russischen Akademie der Wissenschaften, sagte gegenüber [i]Itar-Tass[/i], daß die Wissenschaftler, die paläontologisches Material untersuchen, zu dem "einstimmigen Schluß" gekommen sind, daß das "anthropogene Model auf unzulässigen Vereinfachungen basiert, die nicht der Realität entsprechen". Bereits 2004 hatten viele Mitglieder der russischen Akademie der Wissenschaften (AdW) die russische Regierung darüber informiert, daß das Kyoto Protokoll keine verläßliche wissenschaftliche Basis bietet.

Eine Reduktion der atmosphärischen Verschmutzung würde Vorteile bringen, so Wladimir Kotjarow vom Geographischen Institut der russischen AdW. Diese müsse jedoch durch Modernisierung erreicht werden. Eine Steigerung der Energieeffizienz um 40% - laut Präsident Medwedew ein Ziel Rußlands - würde den CO[sub]2[/sub]-Ausstoß um 25% verringern. Kotljarow wies darauf hin, bei der gegenwärtigen Denkart würden in den Verhandlungen Dinge nicht berücksichtigt werden, die für Rußland von großem Interesse und Vorteil sind, z.B. "Kompensierung" für die weltweite Bedeutung der riesigen russischen Waldflächen.

Indien: In Neu Delhi sagte der indische Forst- und Umweltminister Jairam Ramesch gegenüber der Lok Sabha, dem Unterhaus des Parlamentes, Indiens Position zum Klimawandel beibe unverändert. "Wir sagen der Welt, daß Indien freiwillig bereit ist, bis 2020 die Emissionsintensität um 20 bis 25% zu verringern. Wir werden jedoch keine gesetzlich bindenden Vereinbarungen zur Emissionsreduktion akzeptieren. Wir werden auch kein Abkommen unterschreiben, welches ein [Ziel]-Jahr für den höchsten Emissionswert festlegen soll. Das ist nicht akzeptabel. Diese beiden Punkte stehen außer Frage, sie sind nicht verhandelbar." Indien würde gewisse nützliche Schritte ergreifen, so z.B. Energieeffizienz-Zertifikate für die Industrie und die Entwicklung sauberer Kohlenutzungstechnologie.

China: Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Qin Gang, erklärte gestern bei einer Pressekonferenz in Beijing, daß China Indiens Position unterstütze. "Wir verstehen die gegenwärtige Lage in Indien. Wir werden selbst gewisse Anpassungs- und Besänftigungsmaßnahmen ergreifen, die sich jedoch nach der Lage unseres Landes und unseren Möglichkeiten richten werden", sagte er. China sei bereit, "Kommunikation, Koordination und Zusammenarbeit" in Sachen Klimafragen mit Indien zu stärken. "China und Indien sind Entwicklungsländer und Opfer des Klimawandels", sagte er. Die beiden Länder seien jedoch "nicht verpflichtet, bindende Verträge zur Reduktion der Emissionen einzugehen." 

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