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Russland warnt, die Beziehungen zu den USA „können jeden Moment abbrechen“

Anlässlich des 90. Jahrestages der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion am 16. November 1933 hat das russische Außenministerium eine Pressemitteilung herausgegeben, in der es dieses Ereignis würdigt, aber auch vor den großen Gefahren warnt, denen beide Länder heute ausgesetzt sind. In der gegenwärtigen Situation seien die diplomatischen Beziehungen, so das Ministerium, „auf fast nichts reduziert“. Es bestehe sogar die Gefahr, dass "diese Beziehungen jederzeit abgebrochen werden können". Das sei nicht Russlands Entscheidung, betont das Ministerium, aber die „unverantwortlichen Schritte der USA zur weiteren Eskalation, einschließlich ihrer Doktrin, Moskau eine strategische Niederlage zuzufügen, könnten katastrophale Folgen haben“.

 Die diplomatischen Beziehungen waren 1933 auf Drängen von US-Präsident Franklin D. Roosevelt wieder aufgenommen worden, nachdem sie 16 Jahre lang nach der bolschewistischen Revolution von 1917 unterbrochen waren. Abgesehen von dieser 16-jährigen Unterbrechung haben beide Nationen seit 1807 diplomatische Beziehungen unterhalten. Die Wiederaufnahme der Beziehungen 1933, die Roosevelt persönlich mit dem sowjetischen Außenminister Maxim Litwinow ausgehandelt hatte, eröffnete nicht nur „weitreichende Möglichkeiten zur Förderung einer für beide Seiten vorteilhaften Handels- und Wirtschaftskooperation, sondern legte auch den Grundstein für die alliierten Beziehungen zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten während des Großen Vaterländischen Krieges (Zweiter Weltkrieg)“.
 
Doch die heutigen Beziehungen stehen auf der Kippe. Wie kam es dazu? Das Außenministerium verweist auf die 60er Jahre, den Kalten Krieg und den Beinahe-Atomkrieg, der aus der Kubakrise hätte resultieren können, wenn die damalige US-Führung nicht - eine klare Anspielung auf John Kennedy - „genug gesunden Menschenverstand besessen hätte, um innezuhalten und mit der UdSSR ein Abkommen über unsere friedliche Koexistenz und Rüstungskontrolle zu schließen“. Leider sei die nachfolgende Generation in den 1990er und 2000er Jahren „für diese Art von pragmatischer Vision nicht empfänglich“ gewesen. Das Dogma vom „Ende der Geschichte“ und von der Hegemonie der USA "war und bleibt der Grundsatz".
 
Ohne Verständnis für den Prozess, der sich seit 1991 in Russland vollzogen hat, hielten amerikanische Experten und Politiker an ihrer „sinnlosen und absurden Konzentration auf den Regimewechsel“ fest und schürten damit interne Unruhen. Die Welt erlebe „tektonische geopolitische Verwerfungen“ und das globale Gleichgewicht der Kräfte verschiebe sich, aber Washington stecke im alten Spiel der „globalen Eindämmung“ Moskaus und Pekings fest. In Wirklichkeit handele es sich um eine „Eindämmungspolitik gegen die globale Mehrheit, die sich weigert, die vom Westen auferlegte regelbasierte Ordnung zu akzeptieren“.
 
Dies sei die Hauptursache für die tiefe Krise in den amerikanisch-russischen Beziehungen, in der die USA einen „zügellosen Russenhass“ als Waffe einsetzten, heißt es in der Erklärung. Es lohne sich jedoch, an einige der positiven historischen Erfahrungen zu erinnern, die beide Länder miteinander gemacht hätten, „als sie ihre Beziehungen auf der Grundlage des Respekts und der Berücksichtigung der Interessen des jeweils anderen aufrechterhielten“. Dies seien die Prinzipien gewesen, die dem Abkommen von 1933 zur Wiederherstellung der Beziehungen zugrunde gelegen hätten, „und sie bleiben auch in der heutigen Welt mit ihren beispiellosen Herausforderungen relevant“. 

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