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Signalisiert die Schließung der britischen Rüstungsexportbehörde das Ende des Al-Yamamah-Geschäftes?

In einem an den britischen Premierminister Gordon Brown gerichteten Brief drückt der Vorstandsvorsitzende von BAE Mike Turner seine Wut über die angeordnete Schließung der Rüstungsexportbehörde (Defense Export Services Organization - DESO] aus. Turner wurde als "über diese Entscheidung vollkommen erbost" beschrieben. Das ist auch verständlich, da die als "Sparschweinchen" für BAE Systems bekannte DESO die Schlüsselrolle in der Vermittlung des Al-Yamamah-Rüstungsgeschäfts spielte - ein Geschäft mit Saudiarabien in der Höhe etlicher Milliarden, das vom US-Justizministerium wegen Korruptionsvorwürfen untersucht wird.

"Ich bin sehr enttäuscht über den absoluten Mangel an Rücksprache mit den Vertretern der Branche", schrieb Turner in einem Brief, der dem [i]Daily Telegraph [/i]vorliegt. Turner wirft darin der Regierung Brown vor, bezüglich der Schließung der Organisation keine Vorwarnung gegeben zu haben. Ein Sprecher des Büros von Gordon Brown schob die Schuld auf Verteidigungsminister Des Brown, da letzterer in der Entscheidung herangezogen worden sei, und es "seine Sache" gewesen sei, "mit wem er in seinem Ministerium Rücksprache hält." Die DESO war bisher Teil des Verteidigungsministeriums, künftig wird die Verantwortung für die Förderung von Waffenexporten dem Ministerium für Handel und Industrie übertragen.

Am Ende des Briefs kommt die wirkliche Sorge von BAE zu Tage, nämlich das Al-Yamamah-Program selbst. Turner schrieb: "Ich schätze es, daß die Ankündigung wenigstens die Einhaltung von Vereinbarungen zwischen Regierungen signalisiert, wie z. B. dem überaus wichtigen Vertrag mit Saudiarabiens Verteidigungsministerium." Außerdem verlangt Turner ein Treffen mit dem Premierminister, sobald letzterer am 6. August nach England zurückkehrt.

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