[i]Mit Leibnizens revolutionärer Schrift [i]Societät und Wirtschaft[/i] von 1671 erfolgte die Grundsteinlegung der Wissenschaft der physischen Ökonomie. Das Dokument kann auf dieser Seite im Original-Wortlaut heruntergeladen werden.[/i]
[i]Folgender Auszug aus dem Aufsatz "Wie man drei Milliarden Arbeitsplätze schaffen kann" erläutert die Bedeutung von Leibnizens Schrift:[/i]
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"Eine kompetente Wirtschaftspolitik müßte auf das genaue Gegenteil
dessen abzielen, was heute passiert: Statt industrielle Beschäftigung
abzubauen, sollte der inzwischen [i]massiv überblähte Dienstleistungssektor auf ein gesundes Maß zurückgebildet[/i]
und gleichzeitig die produktive Basis der Wirtschaft mit Hilfe
umfangreicher Investitionen neu aufgebaut werden. Dazu gehören
insbesondere die infrastrukturellen Aufbauprogramme des "Produktiven
Dreiecks" und der "neuen Seidenstraße" sowie die beschleunigte
Einführung revolutionärer Produktionstechnologien und eine
Vervielfachung der Ausgaben für Bildung und Forschung im
Hochtechnologiebereich - einschließlich in Spitzenbereichen wie der
Fusionsforschung und der bemannten Raumfahrt. Zu den Instrumenten,
welche die Umsetzung einer solchen industriellen Wachstumspolitik
erfordern, gehört eine selektive Steuerpolitik zur Begünstigung
produktiver Investitionen, ein Mindestmaß an Protektionismus und die
Hamiltonische Methode der produktiven Kreditschöpfung, die wir an
anderer Stelle dargelegt haben.
Mit anderen Worten, die Industriegesellschaft muß auf höherer Ebene fortgesetzt werden.
Viele, die unsere Analyse sonst teilen, haben gerade an diesem
Punkt konzeptionelle Schwierigkeiten. "Was würde es denn bedeuten, die
Industriegesellschaft weiter zu entwickeln? Sollen wir einfach immer
mehr und mehr produzieren? Natürlich muß produziert werden, um die
Armut in der Welt zu reduzieren. Aber stoßen wir nicht irgendwo an eine
Grenze? Was ist der Zweck des Ganzen?"
Bevor wir eine Antwort auf diese Fragen geben können, müssen
wir uns zunächst Klarheit darüber verschaffen, was überhaupt Wesen und
Sinn einer "Industriegesellschaft" ist. Dazu hat sich schon vor 300
Jahren Gottfried Wilhelm Leibniz in seinen Akademieplänen und seinem
Memorandum über [i]Sozietät und Wirtschaft[/i] treffend geäußert. Hier
und in anderen Schriften, wo Leibniz die konzeptionelle Grundlage der
modernen Industriegesellschaft legt, stellt er bemerkenswerterweise [i]nicht die materielle Produktion an sich[/i], sondern die [i]Entwicklung des menschlichen Geistes[/i] in den Mittelpunkt, und zwar auf folgende Weise:
Da sich der Mensch durch seine Fähigkeit zum schöpferischen
Denken vom Tier unterscheidet, brauchen wir als Menschen eine
Gesellschaft, die das kreative Denkvermögen jedes Individuums durch
Erziehung und nicht zuletzt durch [i]Ausübung[/i] der Denkfähigkeit fördert und weiterentwickelt. Dazu braucht man aber entsprechende Formen der menschlichen [i]Beschäftigung[/i].
Mit anderen Worten, die [i]Qualität der menschlichen Tätigkeiten[/i]
steht im Mittelpunkt des ursprünglichen Konzepts der
Industriegesellschaft. Gleichzeitig ist aber klar, daß eine höhere, das
kreative Geistesvermögen stärker herausfordernde Beschäftigungsform
auch eine entsprechende wachsende [i]materielle Basis[/i] erfordert.
Leibniz bezieht diese Diskussion natürlich auf die Situation
seiner Zeit. Er legte großes Gewicht darauf, die Bevölkerung durch
Verbreitung von Technik und Wissen von der Last niederer körperlicher
Arbeit zu befreien und den monotonen, geisttötenden Alltag der reinen
Agrargesellschaft durch Veränderung und Fortschritt mit neuem Leben zu
erfüllen. Dafür seien die Entwicklung der Manufakturen einerseits und
die Förderung der "Wissenschaften und Künste" andererseits für die
Zukunft der Gesellschaft entscheidend wichtig.
Leibniz erkannte ganz allgemein, daß nur eine Gesellschaft, die sich im Zustand [i]ständiger Entwicklung[/i]
befinde, der innersten Natur des Menschen gerecht werden könne. Dies
erfordere, so Leibniz, daß wir Gott und die Herrlichkeit der Schöpfung
nicht bloß mit Gebet und Andenken, sondern auch mit [i]Werken[/i]
ehren, indem der Mensch als Abbild Gottes an der weiteren Entwicklung
des Universums aktiv teilnimmt. Nur durch eine solche Teilnahme an der
Schöpfung könne der Mensch überhaupt die höheren Gesetze der Schöpfung
erkennen und sich in der Ausübung seiner schöpferischen Fähigkeiten dem
Schöpfer selbst nähern."
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