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Taliban begrüßen Zusammenarbeit mit Chinas Seidenstraße (BRI)

Es mag viele Fraktionen innerhalb der Taliban geben, aber die führenden Personen scheinen übereinstimmend der Meinung zu sein, daß China und seine Gürtel- und Straßen-Initiative (BRI) der Schlüssel zum Frieden durch Entwicklung in Afghanistan sind. Taliban-Sprecher Zabiullah Mudschahid bestätigte dies am 4.9. in einer Stellungnahme gegenüber der italienischen Zeitung La Repubblica, die international weite Beachtung fand.

„China ist unser wichtigster Partner und stellt für uns eine grundlegende und außergewöhnliche Chance dar, weil es bereit ist, in unser Land zu investieren und es wieder aufzubauen“, sagte er. „Wir schätzen das Projekt ,Ein Gürtel, eine Straße', das der Wiederbelebung der alten Seidenstraße dient. Darüber hinaus verfügen wir über reiche Kupferminen, die dank der Chinesen wieder in Produktion gebracht und modernisiert werden können. China ist unsere Eintrittskarte zu den Märkten der ganzen Welt.“

Unmittelbar nach dem Abzug der letzten US-Truppen aus Kabul hatte Zabiullah Mudschahid betont: „Jetzt, wo unser Land befreit ist, ist die Wirtschaft unsere nächste Priorität.“ Er rief ehemalige Beamte, Unternehmer und Wissenschaftler, die aus dem Land geflohen waren, zur Rückkehr und zur Unterstützung der Bemühungen auf und versprach, für ihre Sicherheit zu sorgen.

Am 2.9. erörterte Abdul Salam Hanafi, stellv. Leiter des Taliban-Büros in Doha (Katar), in einem Telefongespräch mit dem chinesischen Vize-Außenminister Wu Jianghao die Zusammenarbeit. Laut einer Erklärung des Pekinger Außenministeriums stellte er fest: „China ist ein vertrauenswürdiger Freund Afghanistans. Die afghanischen Taliban sind bereit, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Afghanistan und China weiter zu fördern und werden niemals zulassen, daß irgendeine Kraft afghanisches Territorium nutzt, um Chinas Interessen zu bedrohen.“ Hanafi lobte auch die BRI: „Sie ist förderlich für die Entwicklung und den Wohlstand Afghanistans und der Region. Afghanistan hofft, sie weiterhin aktiv zu unterstützen und an ihr teilzunehmen.“

Im Gegensatz zum Westen hat Peking deutlich gemacht, daß es freundschaftliche und kooperative Beziehungen zur neuen Regierung anstrebt und plant, die bilateralen Beziehungen auszuweiten. Zabiullah Mudschahid begrüßte Chinas Absicht, die humanitäre Hilfe für Afghanistan zu verstärken, insbesondere zur Bekämpfung von Covid-19.

Auch Rußland ist bereit, sich an den Bemühungen um den sozioökonomischen Wiederaufbau des Landes zu beteiligen, so der Sondergesandte für Afghanistan, Zamir Kabulow, der eine internationale Konferenz vorschlug, um vordringliche Projekte zu erörtern. In dem Zusammenhang forderte er auch den Westen und insbesondere die USA auf, Afghanistans Guthaben bei der Federal Reserve und internationalen Bankinstituten freizugeben.

Wird die Europäische Union ihren Kurs ändern? Bisher bestand sie darauf, die Zusammenarbeit mit den Taliban an Bedingungen zu knüpfen, und hat die gesamte Entwicklungshilfe ausgesetzt. Dies bestätigte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am 2.9. nach einem Treffen der EU-Verteidigungsminister in Slowenien. Zu den Bedingungen gehöre, freien Zugang für humanitäre Hilfslieferungen zu gewährleisten, Standards in den Bereichen Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Pressefreiheit einzuhalten und zu garantieren, daß Afghanistan keine Basis für den „Export von Terrorismus in andere Länder“ wird. Angesichts des Chaos, das aufgrund des Krieges und der Einmischung des Westens im Land herrscht, wäre es für jede Regierung sehr schwierig, diese Bedingungen zu erfüllen.

Lesen Sie dazu Helga Zepp-LaRouches Aufruf:  "Ist der Westen lernfähig? Was Afghanistan jetzt braucht!"

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