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Taliban verhandeln mit afghanischen Regierungsfraktionen

Im Gefolge des US-Abzugs aus Afghanistan haben die Taliban sowohl Rußland als auch China versichert, daß sie ihre Investitionen begrüßen und ihre Interessen in Afghanistan schützen werden. Am 8. Juli sprach der Afghanistan-Sondergesandte des russischen Präsidenten, Samir Kabulow, in Moskau mit einer Taliban-Delegation über die zukünftigen Beziehungen. Der politische Sprecher der Taliban, Mohammad Sohail Shaheen, sagte TASS nach dem Treffen, sie hätten der russischen Seite versichert, „daß wir niemandem erlauben werden, den Boden Afghanistans gegen Rußland, die Nachbarländer und andere Länder zu benutzen“.

Die Taliban hätten sehr gute Beziehungen zu Rußland und würden „in ganz Afghanistan keine Botschaften und Konsulate angreifen, insbesondere von Rußland und anderen Ländern“.

Shaheen gab auch This Week in Asia ein Interview, in dem er betonte, die Taliban würden chinesische Interessen schützen und Chinas Beteiligung am Wiederaufbau des Landes begrüßen. Ganz wichtig fügte er hinzu, die Taliban würden keine militanten uigurischen Separatisten mehr nach Afghanistan einreisen und Al-Kaida oder andere Terrorgruppen nicht im Land operieren lassen.

China hat bereits viele Interessen in Afghanistan, das über die weltweit größten unerschlossenen Reserven an Kupfer, Kohle, Eisen, Gas, Kobalt, Quecksilber, Gold, Lithium und Thorium verfügt. Die China National Petroleum Corporation (CNPC) erhielt 2011 für 400 Mio.$ den Zuschlag, 25 Jahre lang drei Ölfelder, mit zusammen rund 87 Mio. Barrel Öl, zu fördern. Und chinesische Firmen haben Rechte zum Abbau von Kupfer in Mes Aynak in der Provinz Logar, etwa 40 km südöstlich von Kabul.

Was andere Länder betrifft, so sind die Beziehungen der Taliban zu Pakistan sehr gut, und sie verhandeln auch mit den Iranern, die im westlichen Landesteil an der Grenze zum Iran eine Eisenbahnlinie bauen. Teheran war letzte Woche Gastgeber eines Treffens zwischen afghanischen Regierungsvertretern und Taliban-Vertretern.

In einer eher überraschenden Aussage kommentierte ein Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, gegenüber Reportern in Washington: „Was der Iran mit der Ausrichtung dieses Treffens zu tun versucht oder dabei ist zu tun, kann durchaus konstruktiv sein.“

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