Am Rande des Treffens der G8-Finanzminister in der japanischen Stadt Osaka, sagte Italiens Wirtschafts-, und Finanzminister Minister [i]Giulio Tremonti[/i] gegenüber Journalisten, daß das irische Abstimmungsergebnis zum Lissabon Vertrag ein deutliches politisches Signal der Bevölkerung sei, welches von den Politikern nicht ignoriert werden dürfe. "Es ist eine Botschaft der Bürger, es sind die Menschen, die uns ein Zeichen ihrer Furcht und Unsicherheit geben", zitierte die Wirtschaftszeitung [i]Il Sole 24 Ore [/i]den Minister. "Einige mögen anmerken, daß solche Botschaften irrational sind. Als Politiker sage ich Ihnen jedoch: gerade, weil es gefährliche Signale sind, müssen wir uns mit ihnen befassen. Man kann behaupten: Das ist nicht vernünftig, aber wir bekommen eine Botschaft, und müssen handeln, weil es Anzeichen für eine Krise der Demokratie sind."
Tremonti berichtete, daß er in seinem Beitrag zum G-8 Treffen betont habe, daß Finanzmärkte zwar wichtig seien, die politische Stabilität jedoch ein wesentlich wichtigeres Gut sei. "Dem stimmten alle Minister mehr oder weniger zu." Das Ergebnis des Referendums in Irland sei, so Tremonti weiter, "ein sehr deutliches Wahlergebnis, das von den unteren Einkommensschichten komme, nicht vom Finanzzentrum in Dublin." Nun müßten wir unsere Art der Beurteilung ändern. "Wir können nicht mehr in den Begriffen des eigenen, für richtig erachteten Modells urteilen, und denken, daß, wenn es schiefgeht, die anderen Unrecht haben. Dies sind keine Tatsachen von niedriger politischer Intensität. Wir brauchen andere Modelle, die von denen der `Illuminaten' verschieden sind."
Tremonti verhielt sich kühl gegenüber dem Bericht des Vorsitzenden des Global Financial Stability Forums (GFSF), Mario Draghi, der behauptete, die Gefahr eines Systemkollapses sei mit der Rettung von Bear Stearns durch die U.S. Notenbank Federal Reserve abgewendet worden. Tremonti wiederholte seine 'Aspirintheorie': Aspirin sei "eine exzellente Medizin, die wichtig und nützlich ist. Aber sie wird beim normalen Verlauf einer Krankheit eingesetzt. Wir befinden uns jedoch in einer Situation, in der Schockmaßnahmen notwendig sind." Tremonti erinnerte daran, daß "Island regelrecht explodiert" sei, "als wenn es ein einziger Hedge Fund gewesen wäre, und die Empfehlungen des GFSF zeigen keine Lösungen für das Problem auf, sondern lediglich Lösungen für Zeiten der Normalität. Aber wir leben in einer Zeit, die außergewöhnliche Eingriffe benötigen könnte."
Tremonti ist ein starker Befürworter eines [url:"news/italienische-wirtschaftszeitung-berichtet-uber-larouches-losung-finanzkrise"]"Neuen-Bretton-Woods"[/url], wie es von Lyndon LaRouche vorgeschlagen wird.
Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,
deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!
JETZT UNTERSTÜTZEN