Laut Steven Miran, dem Vorsitzenden des US-amerikanischen Rates der Wirtschaftsberater, besteht das Hauptziel der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump darin, den Rest der Welt für das Recht „zur Kasse zu bitten“, unter dem Joch der „finanziellen Dominanz der USA“ zu leben, die durch militärische Macht aufrechterhalten wird. Miran, ein in Harvard ausgebildeter Ökonom der Österreichischen Schule, der als einer der führenden Köpfe hinter dieser Politik gilt, hat sinnigerweise einen Großteil seiner Karriere damit verbracht, Spekulanten zu beraten, wie sie auf den „Märkten“ das große Geld machen können. Am 7. April 2025 ließ er in einer Ansprache vor dem Hudson Institute, die vom Weißen Haus veröffentlicht wurde, die Katze aus dem Sack.
Seine Eröffnungserklärung lautete, dass die Vereinigten Staaten die ganze Welt mit zwei entscheidenden „globalen öffentlichen Gütern“ versorgten: Das erste sei „ein Sicherheitsschirm, der die größte Ära des Friedens geschaffen hat, die die Menschheit je erlebt hat“(!). Das zweite seien „der Dollar und die Schatzanweisungen, Reserveaktiva, die das globale Handels- und Finanzsystem ermöglichen, das die größte Ära des Wohlstands unterstützt hat, die die Menschheit je erlebt hat“(!).
„Die Amerikaner haben Frieden und Wohlstand nicht nur für sich selbst, sondern auch für Nicht-Amerikaner bezahlt“, beklagt er. „Präsident Trump hat deutlich gemacht, dass er nicht länger hinnehmen wird, dass andere Nationen auf Kosten unseres Bluts, Schweißes und Tränen leben, sei es in Bezug auf die nationale Sicherheit oder den Handel.“
Als Beispiel dafür, wie Handel und Verteidigung „eng miteinander verbunden sind“ führt er an, dass zwei ausländische Nationen, „sagen wir China und Brasilien“, in US-Dollar handeln. Sie hätten, so Miran, sonst keine „vertrauenswürdige, liquide und konvertierbare Währung“. Dieser Handel könne jedoch „nur aufgrund der militärischen Macht der USA stattfinden, die unsere finanzielle Stabilität und die Glaubwürdigkeit unserer Kreditaufnahme sicherstellt. Unsere militärische und finanzielle Dominanz ist nicht selbstverständlich, und die Trump-Administration ist entschlossen, sie zu bewahren.“
Angesichts dieser Einstellung gegenüber dem Rest der Menschheit ist es kein Wunder, dass Marin die Vereinigten Staaten als „von feindlichen Gegnern belagert sieht, die versuchen, unsere Produktions- und Verteidigungsindustrie zu untergraben und unser Finanzsystem zu stören“. Ganz oben auf seiner Liste der Gegner steht China, das er sogar für die „Verursachung der globalen Finanzkrise“ im Jahr 2008 verantwortlich macht (eine absurde Behauptung, insbesondere von jemandem, der seine Seele an die Wall Street und die City of London verkauft hat). Daher droht er: „Unserem größten Gegner sollte es auch nicht erlaubt sein, so sehr von einer internationalen Sicherheits- und Finanzarchitektur zu profitieren, die wir finanzieren.“
Diesem Herrn ist offensichtlich der Bezug zur Realität abhanden gekommen; man könnte auch umgangssprachlich sagen: er tickt nicht ganz richtig. Genau gegen dieses aggressive Denken wehren sich die meisten Nationen und Völker der Welt und beraten gemeinsam darüber, wie menschenwürdigere Beziehungen zwischen den Nationen aussehen sollten.
Quelle: eirna.de
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