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US- Col. Wilkerson attackiert 'politisierte US-Intelligence' zu Syrien, spricht über Impeachment

Oberst Lawrence Wilkerson (US-Army ret.) warnte am 8. Dezember in einem Interview mit RT.com (Russia Today) vor einem Angriff auf Syrien. Wilkerson war ehemaliger Stabschef von US-Außenminister Colin Powell (2002-2005), der seine Beteiligung an der (auch damals) von Tony Blair inszenierten Lügenkampagne über Saddams angebliche "Massenvernichtungswaffen" als seinen allergrößten politischen Fehler bezeichnet hat. Wilkerson gehört zu einem wachsenden Kreis ehemaliger Militär- und Sicherheitsexperten, die die Regimewechsel-Politik von Präsident Obama vehement als verfassungswidrig ablehnen (http://www.bueso.de/videos/jones-hcr107-pk)

Hier Auszüge aus dem RT-Interview:

RT: Die Rhetorik gegen Syrien gleicht der gegen den Irak...

Wilkerson: Ich bin sehr skeptisch gegenüber allem, was in Bezug auf Massenvenichtungswaffen eines anderen Landes aus dem US-Geheimdienstbereich kommt, der ein Budget von über 140 Mrd $ hat. Punkt. ... Jahrelang war bekannt, daß Syrien Vorräte an Chemiewaffen hat ... Ich finde die Behauptung es einfach völlig absurd, daß Präsident Assad die jetzt herumfährt und auf seinem eigenen Territorium für den Einsatz gegen seine eigene Bevölkerung einsetzen sollte...

RT: Wie sehen Sie die Folgen einer amerikanischen Intervention in Syrien?

Wilkerson: Ich glaube, das wäre sogar noch schlimmer als mit dem Irak. [Syrien] dient als Hintertür [für Aktion] gegen den Iran, den wir ja jahrelang als eigentliche Bedrohung hingestellt haben. Ich glaube, es geht um Syrien und Irak als Kombination. Wir haben es hier mit einer regionalen Dimension zu tun, die sich eventuell sogar ausweitet, denn es gibt Russland, es gibt China und andere Akteure...

RT: Verlangt die amerikanische Bevölkerung nach noch einer militärischen Auseinandersetzung?

Wilkerson: Absolut nicht, aber ich werde mich Ende der Woche und nächste Woche mit einigen Kongreßabgeordneten treffen, um genau über diese Sache zu sprechen. Zum Beispiel über Libyen, die Art und Weise, wie die Opertion gegen Libyen ohne jegliche Konsultation mit dem amerikanischen Kongress ablief. Es gibt einige Kongreßabgeordnete, die darüber so besorgt sind, daß sie Worte wie Amtsenthebung (Impeachment) benutzen, weil es nicht zulässig ist, daß man Amerika ohne Erlaubnis des Kongresses in den Krieg schickt. Das steht so in unserer Verfassung."*

RT: Und was ist mit einer Intervention in Syrien auf Grundlage einer "humanitären Resolution", so wie in Libyen?

Wilkerson: In Bezug auf diese Resolution zu Libyen sehe ich die Sache anders. Libyen hat immer noch enorme Probleme. In Mali ist die Situation verworren. Der Regierung wird die Macht streitig gemacht, Al Kaida operiert im Norden von Mali – das alles ist teilweise eine Folge dessen, was wir in Libyen getan haben. Deshalb zögere ich sehr, Libyen als Erfolg einzustufen. Bei Syrien und dem Iran würde man noch viel weniger von einem Erfolg sprechen können ... Die Syrer sollten die Situation selbst lösen..."

*Am 21. September hatte Oberst Wilkerson in einer Anhörung im Washington die House Concurrent Resolution 107 des republikanischen Abgeordneten Walter Jones unterstützt, derzufolge gegen jeden US-Präsident, der ohne Zustimmung des Kongresses Krieg beginnt, sofort ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet wird.

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