06131-237384info@bueso.de

Der Wahnwitz ständiger Kriege

[title]Der Wahnwitz ständiger Kriege[/title]

[author]von Lyndon LaRouche[/author]

[date]22. Juli 2010[/date]

Das Thema hier stellt sich aus dem Umstand, daß die Vereinigten Staaten und andere Nationen sich immer wieder töricht in „lange Kriege" hineinziehen lassen, wie etwa den langen Indochinakrieg in der Zeit nach Kennedy oder in den gegenwärtig andauernden langen Krieg in Afghanistan. Letzteren möchte ich als Hauptbeispiel dafür behandeln, in welchem Geisteszustand sich die Regierung von Präsident Barack Obama derzeit befindet.

Was die amerikanische Kriegsstrategie der jüngsten Zeit in Afghanistan betrifft, bin ich weder beeindruckt von General McChrystals Strategien noch von den wahrscheinlich noch schlechteren früheren und gegenwärtigen Strategien von General Petraeus. Nichtsdestoweniger hat sich McChrystal bei seinem jüngsten Interview mit dem Magazin [i]Rolling Stone [/i]und allem, was ich dazu gesehen oder gehört habe, weder gesetzwidrig verhalten noch unbegründet Kritik geübt.

Allerdings wirft das Verhalten der Regierung Obama in dieser und übereinstimmenden anderen Angelegenheiten eine grundsätzlichere Frage auf. Eine Kombination von mehreren Faktoren - darunter General McChrystals Bemerkungen gegenüber [i]Rolling Stone[/i], darunter die Meldung, daß der frühere Präsident Bill Clinton in den Umfragen beliebter ist als Präsident Obama, und darunter der Druck auf Präsident Obama, in entscheidenden Bereichen, besonders im Zusammenhang mit dem akuten Absturz der US-Wirtschaft in eine Kollapsphase, Zuflucht zu hysterischen Lügen zu nehmen - treibt Präsident Obama sichtlich in einen Geisteszustand, der sich mit Adolf Hitlers geistigem Belagerungszustand während seiner letzten Tage im Führerbunker oder mit einem „Kaiser-Nero-Syndrom" im Endstadium vergleichen läßt.

Nicht General McChrystal, sondern kein anderer als Präsident Barack Obama ist es, der dringend entlassen werden müßte.

Hinsichtlich der geistigen Verfassung des Präsidenten, die fast das Endstadium erreicht hat, sind die folgenden Fakten des Falles McChrystal an sich wesentlich.

1. Der jetzt von den Vereinigten Staaten fortgeführte, jahrzehntelange Krieg in Afghanistan reiht sich ein in die mehr als ein Jahrhundert lange Serie der „Nahostkriege", die von der britischen Monarchie erstmals im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts in Gang gesetzt wurden. Das imperiale London benutzte damals die „Jungtürken" als Deckmantel, und diese Operation ist seither im gesamten „Nahen Osten" und den angrenzenden Regionen bis auf den heutigen Tag weitergelaufen, immer explizit oder implizit nach Maßgabe des berüchtigten anglo-französischen, imperialistischen Sykes-Picot-Abkommens.

2. Dies bildete beispielsweise den Hintergrund davon, daß Zbigniew Brzezinski unter dem Schutz der Regierung Carter und in enger Abstimmung mit der britischen Monarchie den heute noch andauernden, langen Krieg in Afghanistan in Gang setzte. Diese Politik verschlimmerte sich unter Präsident Obama, weil er anordnete, den von den Briten organisierten und gesteuerten Opiumhandel, der hauptsächlich von einer britisch besetzten Provinz Afghanistans ausgeht, zu schützen.

3. Um gewisse ablenkende Geschichtslegenden aus der Welt zu schaffen, sollte man verstehen und sogar besonders herausstellen, daß die Episode mit den „Jungtürken" Teil einer größeren, noch andauernden Operation war, die mit Hilfe von Friedrich Engels von der britischen Fabian Society in Gang gesetzt wurde - jenem Engels, der den Aufstieg des britischen Spions und Waffenhändlers Alexander Helphand, der unter dem Namen „Parvus" berühmt und berüchtigt war und ist, eingeleitet hatte.

 „Parvus" agierte hauptsächlich als „Revolutionär" und britischer Waffenlieferant bei allerlei Kriegen und Revolutionen auf dem Balkan und anderswo, bis er daran mitwirkte, daß Lenin 1917 im „verplombten Zug" aus der Schweiz ausreiste. Während des Krieges spielte er eine entscheidende Rolle bei Operationen u.a. in Skandinavien und bei dieser Aktion mit Lenin 1917 sowie vorher der besonderen Aufgabe, für die Briten seinen zeitweiligen „Sündenbock" Leon Trotzki „anzuleiten". Letztere Operation ist im Zusammenhang damit zu sehen, daß der britische Prinz Albert Edward zuvor das von 1894 bis 1940 andauernde britische Bündnis mit dem Mikado gegen China, Korea und Rußland geschaffen hatte. Dieses Bündnis führte nicht nur zum Russisch-Japanischen Krieg 1905, sie währte solange, bis sich 1940 Churchill durch den Fall Frankreichs gezwungen sah, die USA um Hilfe zu bitten, wodurch die japanische Bindung an Großbritannien aufhörte. Das nominell mit Nazideutschland verbündete Japan führte den Krieg gegen seine Feinde im Pazifik und anderswo allein weiter.

Das Hauptthema dieser Schrift sind die Folgen dieser britischen imperialen Machenschaften um die „Jungtürken" - Machenschaften, die in dieser Form bis auf den heutigen Tag immer noch den Charakter sämtlicher Kriege und ähnlicher Manipulationen durch das Britische Empire und dessen Komplizen und Mitläufer überall in Südwestasien prägen.

4. „Kabinettskrieg-Generäle" wie Petraeus und McChrystal haben zwar ihre Fehler, doch so verwirrt und fehlgeleitet sie sonst auch sein mögen, McChrystal ist ein loyaler Bürger und Berufsoffizier der USA mit einer offenbar tiefen Überzeugung geblieben, wie sehr er sich in anderer Hinsicht auch geirrt haben mag.

Indes wäre es mehr als töricht und sogar unanständig, Petraeus oder McChrystal mit Generälen wie einem Douglas MacArthur oder Dwight Eisenhower zu vergleichen. Außerdem muß man im Fall der Generäle Petraeus und McChrystal bedenken, daß ihre verhängnisvolle Strategie zur Aufstandsbekämpfung und verwandte „Kabinettskriegspläne" in Südwestasien erschütternd inkompetent sind. McChrystal hat offenbar unter den Umständen, unter denen er seine Äußerungen gegenüber dem Magazin [i]Rolling Stone [/i]machte, in seinem Verhalten gewissenhaft und buchstabengetreu die Vorschriften für Generäle befolgt.

5. Der Präsident der Vereinigten Staaten, Barack Obama, hat amerikanische Soldaten mit der klaren Anweisung nach Afghanistan geschickt, sich nicht in die Opiumproduktion des Britischen Empires in einer britisch kontrollierten Provinz Afghanistans einzumischen, und diese Regelung hat die amerikanischen Truppen in eine hoffnungslose Lage gebracht, in der sie einer Sache geopfert werden, die man nur als Verräterrolle des Präsidenten als Agent britischer Drogenhandelsinteressen bezeichnen kann; daher läßt sich die Sache auch so darstellen, daß McChrystal sich moralisch verpflichtet sah, etwas zu tun, um die entsprechenden US-Regierungsinstitutionen auf die Folgen von Präsident Obamas britisch diktierter und somit verräterischer Afghanistanpolitik aufmerksam zu machen.

Soweit er in den von [i]Rolling Stone[/i] berichteten Äußerungen auch ging, McChrystal hat seine Pflicht als Kommandeur in Diensten der Vereinigten Staaten erfüllt. Die Schuld in dieser Angelegenheit lag allein bei Präsident Obama selbst.

6. Der Präsident hatte weder triftige Gründe noch die Mittel, ein politisch erfolgreiches Militärgerichtsverfahren gegen General McChrystal anzustrengen. General McChrystals Vorgehen hat sein Ziel erreicht, dazu beizutragen, Präsident Obamas ohnehin angeschlagene Popularität noch weiter zu schmälern, und das trotz der unvermeidlichen Speichellecker in der Tradition unserer „Regenbogenpresse". Das gibt unserer Hoffnung Auftrieb, die Vereinigten Staaten vor dem Untergang zu retten, der bei einer Fortsetzung von Präsident Obamas übler Herrschaft unvermeidlich wäre. Präsident Obamas Reaktion war die eines zur Weißglut gereizten Diktators, vielleicht sogar ein Anzeichen dafür, daß Obamas Geisteszustand rapide zu einer Art Koller wie bei Hitler im Führerbunker verkommt.

7. Man muß sich immer wieder den Unterschied zwischen strategischer Wahrheit und dem törichten, goebbelsähnlichen Geschwätz der Obama-Administration klar machen. Um die relevanten Aspekte der derzeitigen strategischen Lage zu verdeutlichen, müssen wir an dieser Stelle in Reaktion auf die Folgen von Präsident Obamas Eskapaden eine bestimmte Vorbemerkung einschieben - eine Anmerkung über die Vorhersagen des bekannten russischen Geheimdienstspezialisten Prof. Igor N. Panarin über die Zukunft der USA.

Ich habe eine von der Dost Foundation erstellte englische Zusammenfassung von Prof. Panarins Argumentation gelesen. Nach dem, was ich darin und in anderen wichtigen mir zugänglichen Quellen gelesen habe, enthält Professor Panarins These, daß noch vor Ende dieses Jahres ein Zusammenbruch der amerikanischen Wirtschaft wahrscheinlich sei, keinen formalen Fehler.

Formal wäre daran nichts falsch, aber in der Kombination von Fakten, auf die Prof. Panarin seine Argumentation implizit stützt, gibt es einen Unterlassungsfehler. Dieser entscheidende Fehler in seiner Einschätzung von Anfang 2009 ist, daß er offenbar wichtige Prinzipien Leibniz-Riemannscher Dynamik, die der transatlantischen europäischen Zivilisation eigen sind, nicht kennt. Man muß betonen, daß die kulturelle Dynamik der heutigen nationalen Kulturen Europas völlig anders ist als die systemisch entgegengesetzten Merkmale in den Vereinigten Staaten heute, was sich bis zu den ersten Siedlungen in Neuengland zurückverfolgen läßt.

Der wichtigste Fehler in Prof. Panarins Papier von 2009 ist seine Annahme, daß Europa im allgemeinen und Rußland im besonderen einen Zusammenbruch der Vereinigten Staaten überleben könnten. Dieser Irrtum zeigt u.a. ein mangelndes Verständnis der Prinzipien einer Wissenschaft der physischen Ökonomie - Prinzipien, die in der Leibniz-Riemannschen Tradition der Dynamik wurzeln.

Derzeit liegt das Zentrum der sich beschleunigenden weltweiten realwirtschaftlichen Zusammenbruchskrise in der zentralen Organisation des Britischen Empires, der von Lord Jacob Rothschild 1971 gegründeten „Inter-Alpha-Bankengruppe"; diese Gruppe entstand im Zuge der gleichen Operation, mit der Londoner Kreise Schlüsselpersonen in der US-Regierung dazu anhielten, das von Franklin Roosevelt in Gang gebrachte System fester Wechselkurse wieder abzuschaffen.

Das Rennen hat begonnen. Im Augenblick erscheint es am wahrscheinlichsten, daß der Absturz des gesamten Planeten in eine allgemeine Zusammenbruchskrise in der transatlantischen Region, wahrscheinlich zuerst in Westeuropa, beginnt. Einem solchen Kollaps folgte unmittelbar eine Kettenreaktion von Zusammenbrüchen, die dem in der Weimarer Republik 1923 ähnlich wären, in allen eurasischen Volkswirtschaften.

Es dürfte deswegen für Prof. Panarin interessant sein, den Umstand zu betrachten, daß die Wurzel dieses weltweiten Problems für das heutige Rußland in den gleichen Londoner Finanzinteressen liegt, für die schon die Hintermänner von Nikita Chruschtschow und Michail Gorbatschow standen - angeführt von der Bertrand-Russell-Schule der „Cambridger Systemanalyse" seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Diese Schule im Dienste des britischen MI6 war die Mutter weiterer Ableger, wie dem Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) im österreichischen Laxenburg. Die Politik des IIASA spielte beim Zusammenbruch der Sowjetunion unter Michail S. Gorbatschow eine entscheidende verräterische Rolle, und die gleiche Politik war schon zuvor unter dem Einfluß von Bertrand Russells Gruppe „Weltparlamentarier für eine Weltregierung" an Generalsekretär Nikita S. Chruschtschow herangetragen worden. Bei der Untersuchung dieser Einflüsse stößt man auf die schlimmsten der verderblichen äußeren Einflüsse auf die heutige russische Wirtschaftspolitik.

Wenn jetzt unmittelbar der Absturz der ganzen Welt in ein neues finsteres Zeitalter droht, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden, hat dies seine Ursache nicht in Finanzangelegenheiten, sondern in den Besonderheiten des realwirtschaftlichen Zusammenbruchs, der entsteht, wenn Volkswirtschaften der Herrschaft hyperinflationärer Spekulationssysteme wie dem in Deutschland 1923 unterworfen werden.

Falls Obama nach dem Sommer 2010 immer noch Präsident der USA ist, dann wäre das von Professor Panarin 2009 vorhergesagte Zerfallen der Vereinigten Staaten leider eine plausible Einschätzung, wenn auch wissenschaftlich keine kompetente. Zusammengefaßt enthält die Argumentation des Professors bestimmte systemische Fehlannahmen, die auf einen reduktionistische Fehler der Methode zurückgehen. Seine Behauptung ist sofern irrig, als er das von Leibniz definierte Leibniz-Riemannsche „Dynamikprinzip" nicht berücksichtigt, und weil er die übergreifende Bedeutung der Leibniz-Riemannschen Dynamik nicht beachtet, stützt er sich zu sehr auf wirtschaftsstatistische, monetaristische Überlegungen, die immer irreführend sind.[sup]1[/sup]

8. Wäre nicht Präsident Obama, so wäre die Sache besser ausgegangen als mit dem Dekret gegen General McChrystal, das Barack Obama selbst als der eigentliche Übeltäter in dem Fall erlassen hat. Man hätte den Senat einberufen müssen, damit der US-Kongreß hätte hören können, was General McChrystal zu sagen hat. Doch sind die meisten Mitglieder des US-Kongresses in ihrer Panik unserem „amerikanischen Nero" in britischem Besitz, Obama, in den Hintern gekrochen, weil es ein Risiko für ihre politische Karriere gewesen wäre, sich mit den Fakten zu befassen, die General McChrystal in seinem ungewöhnlichen Interview mit dem Magazin [i]Rolling Stone[/i] angesprochen hatte.

Was soll ein hochrangiger Offizier in einer solche Lage tun, die sich durchaus mit der eines Offiziers unter der Herrschaft Kaiser Neros vergleichen läßt? Warum müssen wir hoffen, daß dieser Präsident sich nicht gezwungen fühlen wird, seinen geistigen Vorfahren nachahmend, wie Kaiser Nero bis zum äußersten zu gehen? Deswegen bleibt der entscheidende Punkt der: Der Fortbestand unserer Republik ist immer mehr bedroht mit jeder Woche, die vergeht, ohne daß etwas unternommen wird, um diesen Präsidenten aus seinem Amt zu entfernen.

Unter Berücksichtigung dieser Fakten läßt sich meine Einschätzung der gegenwärtigen existentiellen Krise unserer Republik so zusammenfassen: Es ist ein weiterer Fall einer großen Nation - unserer -, die sich selbst zu ruinieren droht, weil sie töricht genug ist, sich in einen sinnlosen langen Krieg hineinziehen zu lassen. Präsident John F. Kennedy hätte einen solchen Krieg verhindert, wenn man ihn nicht ermordet und so als Gegner eines langen Landkrieges in Südostasien ausgeschaltet hätte. Präsident Kennedy war grundsätzlich gegen ein längeres amerikanisches Kriegsengagement in Südostasien. Der bis heute anhaltende lange Krieg in Südwestasien (Afghanistan) hatte, wie sich herausstellte, als tödliche Sprengfalle für die Sowjetunion begonnen, und die heutigen Erben der Sowjetunion wiederholen diese Torheiten der Vergangenheit mit dem närrischen Verhalten dieser amerikanischen Regierung, die sich von der britischen Drogenhändler-Monarchie in die Falle locken läßt - all das muß als einschlägiger Beweis gegen die für eine Amtenthebung überreife Präsidentschaft Obamas angeführt werden.

Wenn wir Amerikaner diese verkommene britische Marionette, Präsident Barack Obama, nicht daran hindern, weiter den Diktator Adolf Hitler nachzuahmen - was sich bereits in der vom Dritten Reich kopierten, mörderischen Politik des Präsidenten (und ebenso des früheren britischen Premierministers Tony Blair) im Gesundheitswesen und verwandten Bereichen ausgedrückt hat -, dann ist bald ein Punkt erreicht, wo an diesem kritischen Moment der Weltgeschichte ohne Präsident Obamas umgehende Entlassung keine Zukunft für niemanden auf der Welt, sei es in den USA selbst oder anderswo, sichtbar ist.

[head]I. Das Beispiel Peloponnesischer Krieg[/head]

Ich bin in meinen jüngsten Hauptschriften wiederholt auf die problematischen Eigenschaften langer Kriege zurückgekommen. Angesichts der Folgen der gegenwärtigen langen Kriege in Südwestasien unter der anglo-amerikanischen Herrschaft eines britischen Marionettenpräsidenten Barack Obama sollen die Punkte, die ich bisher zum Thema „lange Kriege" angesprochen habe, hier speziell in Hinsicht darauf rekapituliert werden, welche verhängnisvollen Konsequenzen das, was sich unter Schlagworten wie „Der Fall McChrystal" fassen läßt, für unser Land hat. Deswegen werde ich den Hauptteil dieses Berichtes mit einer Betrachtung der Bedeutung des historischen Phänomens der „langen Kriege" beginnen, wobei der Peloponnesische Krieg unmittelbar im Blickfeld liegt.

Denken Sie sich die gegenwärtige Lage der USA unter Präsident Obama wie einen „neuen Peloponnesischen Krieg", ähnlich wie dieser sein Echo schon im „Siebenjährigen Krieg" im ruinierten Kontinentaleuropa des 18. Jahrhunderts fand, als durch den Pariser Frieden von 1763 die Britische Ostindiengesellschaft faktisch zum Weltreich erhoben wurde.

Um uns diesem Thema zu nähern, müssen wir unsere Untersuchung über die Ursachen der heutigen Weltkrise mit - wie viele es wohl gerne nennen würden - „tiefergehenden" Überlegungen über Versuche einer praktischen physischen Wirtschaftswissenschaft vorbereiten. Das soll im Anfangsteil dieses Kapitels geschehen.

Ich brauche hier nicht jede einzelne Periode „langer Kriege" umfänglich darzustellen, da viel hiervon bereits in jüngsten Veröffentlichungen wie meinem Aufsatz [i]The Secret Economy's Outlook[sup]2[/sup][/i] behandelt wurde. Eine knappe Zusammenfassung der folgenden Art mag deshalb für den vorliegenden Zweck ausreichen, um das Thema dieses Kapitels, den Peloponnesischen Krieg als Präzedenzfall, zu umreißen.

Ich führe zunächst einige wissenschaftliche Definitionen an, die unverzichtbar sind, um die bis heute anhaltende Bedeutung des Peloponnesischen Kriegs der Antike zu verstehen.

Wenn man hier eine Unterscheidung zwischen menschlicher Archäologie und „alter Geschichte" zuläßt, kann man den Beginn eines wissenschaftlichen Geschichtsbegriffs auf erforschte Präzedenzfälle datieren wie Sumer, oder Ägypten seit der Zeit der Großen Pyramide am Ende der Herrschaft des Pharoas Khufu, oder auf die indische Geschichte aus Sicht der vedischen Überlieferung, die Bal Gangadhar Tilak in seinem Buch [i]Orion [/i]behandelt hat.

Die Unterscheidung zwischen Archäologie und Geschichte, wenn Geschichte strikt als Prinzipienfrage definiert wird, bezieht sich notwendig darauf, ob die entscheidenden wesentlichen Eigenschaften des menschlichen Geistes, wie sie auf beispielhafte Weise in den Dialogen und anderen literarischen Arbeiten Platons untersucht sind, genutzt werden konnten oder nicht. Das heißt, daß wir uns über die Mutmaßungen der primitiven Sichtweise, die mit dem falschen, aber verbreiteten, statistischen Glauben an die Beweiskraft bloßer Sinnesgewißheit einhergeht, erheben müssen. Oder wir einigen uns darauf, daß der bessere Ansatz, den ich hier wähle, verdeutlicht wird, indem man den Unterschied zwischen den archäologischen Funden zur Belagerung Trojas und den Erkenntnissen des klassischen griechischen Erbes untersucht, dessen Höhepunkt die Methode in den Dramen des Aischylos und den Werken des Archytas und seines Zeitgenossen Platon bildet.

Wahres geschichtliches Wissen beginnt, wenn die Ironien der paarweisen und ähnlichen Wechselwirkungen geistiger Prozesse zwischen Individuen unserem Wissen zugänglich werden. Ansonsten bleibt uns nur übrig, aus dem Studium der von einer vergangenen Gesellschaft hinterlassenen „Fußabdrücke" auf den Verlauf der Geschichte zu schließen.

Ich habe an prominenter Stelle wie der bereits erwähnten Schrift [i]The Secret Economy's Outlook[/i] wichtige Indikatoren dafür dargestellt, auf welcher Grundlage man diese Unterscheidung vorschlagen, sogar verlangen muß. Man muß sich von der irreführenden herkömmlichen Vorstellung befreien, das Denken sei bloß von Produkten der Sinnesgewißheit bestimmt, und dieses Kunststück vollbringt man nur, indem man den höheren Bereich der Wirklichkeit, den der Leibniz-Riemannschen Dynamik, entdeckt. Das beste Beispiel hierfür ist für unsere Zwecke die klassische Vorstellungskraft, wie sie für den englischsprachigen Forscher in der Abhandlung des spezifisch ontologischen Prinzips der Metapher in William Empsons Buch [i]Seven Types of Ambiguity[/i] (Sieben Typen der Doppeldeutigkeit) deutlich wird - ich selbst erinnere mich, wie ich die frischgedruckte Neuausgabe von 1947 mit großer Freude las.

Für den englischsprachigen Leser klassischer Literatur ist die geeignete Wahl [i]Die Verteidigung der Poesie [/i]von Percy Bysshe Shelley.[sup]3[/sup]

[subhead]In Shelleys England[/subhead]

Für unsere Zwecke hier ist es bemerkenswert, daß Shelleys [i]Verteidigung der Poesie[/i] ironischerweise Thomas Love Peacock gewidmet ist, nicht zu verwechseln mit dem bekannten George Peacock, der Teil eines Trios von drei jungen Forschern des Trinity College in Cambridge war. Das zweite Mitglied des Trios war der zukünftig führende Astronom Englands, der spätere Sir John Herschel; der dritte war Charles Babbage, der spätere Erfinder des Grundprinzips des heutigen digitalen Computers.[sup]4[/sup] George Peacock seinerseits stieg nach seiner wissenschaftlichen Ausbildung neben anderen Positionen zu einem bekannten englischen Geistlichen auf und wurde mit Shelley bekannt. Zusammen machten sich die drei Jungwissenschaftler vom Trinity College daran, das Lehrbuch von Lacroix über die Differential- und Integralrechnung ins Englische zu übersetzen, was die Newton-Parteigänger von Cambridge damals nicht wenig entsetzte. Das Trio verkörperte zu der Zeit das Beste Englands.

Ein Verweis auf das Wirken des Trios in Cambridge kann unserem eigenen Vorhaben hier dienlich sein, da daran die wahre Verbindung zwischen einer schöpferischen Methode in der Naturwissenschaft und den nichtmathematischen Vorstellungen deutlich wird, die für einen wirklich wissenschaftlichen Zugang zu schöpferischen Geistesprozessen unabdingbar ist. Im Gegensatz dazu steht der Bereich mathematischer Rechenverfahren von David Hilbert oder der noch viel schlimmeren Tradition Bertrand Russells, der untergeordnet sein sollte.

Anders als bei den vielerlei Abarten des statistischen Reduktionismus war die kompetente Wissenschaft nie wirklich von der klassischen Kunst abgetrennt. Die Prinzipien klassischer künstlerischer Vorstellungskraft, wie Shelley sie in seiner [i]Verteidigung der Poesie [/i]aufzeigt, müssen von dem entsprechend höheren Standpunkt behandelt werden, den ich in [i]The Secret Economy's Outlook[/i] hervorgehoben habe. Dort habe ich mich mit dem Grundprinzip aller wahren Kreativität beschäftigt, diejenige in der klassischen Kunst genauso wie in den Naturwissenschaften eingeschlossen.

Hier liegt die Verbindungsstelle von William Empsons ontologischer Definition eines Prinzips der Metapher zur Untersuchung jener schöpferischen Geisteskräfte, die der klassischen Kunst und wirklicher Naturwissenschaft gemein sind.

Ich greife hier wie folgt jenes von mir in [i]The Secret Economy's Outlook [/i]dargestellte Prinzip auf.

[subhead]Über den menschlichen Geist[/subhead]

Das, was wir als individuellen menschlichen Geist betrachten, hat zwei unterschiedliche, aber miteinander verbundene Aspekte. Der erste, bekanntere Aspekt ist das Geistesleben, das sich im Rahmen der systemisch falschen Grundannahme abspielt, Sinneswahrnehmungen seien einfach Abspiegelungen der vermuteten mathematischen Form der physischen Realität des Universums. Die Korrektur dieser schrecklich falschen Ansicht demonstriert mit außergewöhnlicher Eindringlichkeit und auf höchst bemerkenswerte Weise Johannes Keplers bekannte, ureigene Entdeckung des universellen Schwerkraftprinzips, wie sie im vollen Text seiner [i]Weltharmonik[/i] enthalten ist. Ein Nachhall hiervon ist Albert Einsteins nachdrücklicher Hinweis, daß das Universum, wie es sich durch Keplers Entdeckung des Schwerkraftprinzips definiert, ein Universum ist, daß in Einsteins Formulierung immer endlich, aber ohne Begrenzung ist.

Das Universum ist somit keine auf ewig festgelegte Schöpfung, sondern ein ständiger, ontologischer Schöpfungsprozeß - schon Philo von Alexandria hatte die gegenteilige Meinung des Aristoteles in dieser Frage angegriffen. Aristoteles' verlogene Argumentation fand später ihr Echo in Friedrich Nietzsches moderner Bekräftigung der logischen Folge der aristotelischen Lehre, in dem Spruch „Gott ist tot."

Folgt man kompetenten naturwissenschaftlichen Prinzipien, so ist Mathematik eine bloße Schattensprache. Daher beruht kompetente Wissenschaft darauf, vermeintlich fixe Systeme durch die Anwendung jenes im realen Leben, im realen Universum wirkenden Schöpfungsprinzips, das William Empson als Metapher beschrieb, zu überwinden.

Dieses Besonderheit, die kompetente Naturwissenschaft und klassische künstlerische Komposition gemeinsam haben, wird sehr deutlich, wenn man Keplers [i]Weltharmonik [/i]wissenschaftlich liest und versteht.

Keplers Lösung geht nämlich von der Erkenntnis aus, daß sich das Gravitationsprinzip nur durch das überzeugend ableiten läßt, was Empson als das Grundkonzept der Metapher bezeichnet. Die Widersprüche zwischen den vermeintlichen, oft falschen ontologischen Schlußfolgerungen aus verschiedenen Sinneswahrnehmungen, wie dem Sehen und dem Hören von Harmonien, müssen besonders herausgestellt werden. Treffender ausgedrückt, die Methode der Entdeckung gültiger universeller Naturprinzipien ist immer mehr oder weniger ein Echo der Methode, die Kepler bei seiner Entdeckung des universellen Gravitationsprinzip verwendete. Diese Methode ist ontologisch das gleiche wie Empsons Metapherbegriff.

Bei Entdeckungen von Prinzipien wie der von Kepler, auf die ich mich hier bezogen habe, ist der Geist der Person, der diese experimentellen Fakten bewußt sind, zu der Erkenntnis gezwungen, daß der sogenannte Glauben an Sinnesgewißheiten die Opfer dieser ontologisch irrigen Annahme gewöhnlich zu einer grundsätzlichen falschen Vorstellung von Naturwissenschaft verführt.

Wir sind daher gezwungen, zu betonen, daß Sinnesgewißheiten nur zu dem Grade wirklich wißbare Phänomene sind, wie wir mit der Wahrheit umgehen lernen, daß die scheinbaren Sinnesgewißheiten in Wirklichkeit Schatten sind, die eine unsichtbare, aber wirksame Realität auf das Universum unserer Erfahrung wirft, das aus tatsächlich schöpferischen Prozessen qualitativer und nicht bloß quantitativer Veränderungen besteht. Das ist die richtige Definition wahrer Entdeckungen universeller physikalischer Prinzipien.

[subhead]Reduktionismus als Geisteskrankheit[/subhead]

Wenn der einzelne zu solchen wichtigen Erkenntnissen voranschreitet, richtet sich unser Augenmerk auch auf die vergiftende Wirkung jener Inkompetenz, die sich als blinder Glaube an die reduktionistische Vorstellung einer rein mathematischen Physik ausdrückt.[sup]5[/sup] Hierbei sind wir mit der Tatsache konfrontiert, daß es der Mathematik qualitativ überlegene wissenschaftlich-kreative und verwandte Fähigkeiten des menschlichen Geistes gibt: eine Qualität von Wissen, die sich nur erreichen läßt, indem man über mathematische Systeme als solche weit hinausgeht, hin zur Vorstellung eines Universums auf der Grundlage eines universellen metaphorischen Prinzips physikalisch wirksamer menschlicher Kreativität - so wie in der Sprache der [i]De Docta Ignorantia[/i] des Nikolaus von Kues. Man kann darin der Einfachheit halber auch das gemeinsame Prinzip schöpferischer Imagination erkennen, das überall im Werk von Leibniz und in Bernhard Riemanns spürbar ist: Man erkennt, daß das, was man unter der ontologischen Vorstellung der menschlichen Seele verstehen sollte, tatsächlich existiert.

Das Phänomen, auf das Shelley den Leser in den letzten Absätzen seiner [i]Verteidigung der Poesie[/i] bringt, ist genau das. Gottfried Wilhelm Leibniz definierte es in seinen Arbeiten während der 1690er Jahre als jenes Prinzip der [i]Dynamik[/i], das er dem klassischen griechischen Konzept der [i]dynamis [/i]zuschrieb, wie es Persönlichkeiten wie Archytas und Platon geläufig war.

Man denke an den exemplarischen Fall von Filippo Brunelleschis Entdeckung des von Natur aus antieuklidischen Prinzips der Kettenlinie, das er beim Bau der Kuppel von Santa Maria del Fiore in Florenz verwendete, weil es damals in Florenz das einzige verfügbare praktische Mittel für dieses Bauvorhaben war. Diese und verwandte „antiaristotelische" Entdeckungen in der praktischen physikalischen Geometrie (im Gegensatz zu akademischen Kindereien), die sich mit dem von Leibniz und Johann Bernoulli entwickelten physikalischen Prinzip der geringsten Wirkung erweiterten, verdeutlichen den grundsätzlichen Unterschied zwischen dem wahren Riemannschen Genie eines Einstein, Planck, Mendelejew oder Pasteur und der ganzen Seuche reiner, aprioristischer Mathematiker wie David Hilbert oder der bösartigen Variante sogenannter „mathematischer Physiker", die sich in der Zeit der Solvay-Konferenzen in den 1920er Jahren um den widerlichen Bertrand Russell und seine Handlanger sammelten.

Die wiederkehrende reduktionistische Ideologie, auf die ich in den vorangehenden Absätzen verwiesen habe, muß als systemischer Ausdruck einer Geisteskrankheit verstanden werden. Nicht nur das, es ist sowohl die bedeutendeste Form aller Geisteskrankheiten als auch sozusagen die Mutter des Übels praktisch aller verwandten Geistesstörungen - der Hauptursprung aller anderen wichtigen Formen von Geisteskrankheiten in den Gesellschaften aus der Geschichte, die heute bekannt sind.

Ich erläutere diesen Punkt wie folgt.

Wie ich in einer Reihe von Veröffentlichungen 2009 und 2010 bisher geäußert und betont habe, liegen jene tatsächlich schöpferischen Funktionen, die den Menschen vom Tier unterscheiden, außerhalb des Bereichs sinnlicher Gewißheiten, wie etwa dem im Grunde wahnsinnigen Glauben an eine formale mathematische Physik, im Unterschied beispielsweise zu der modernen physikalischen Chemie eines Louis Pasteur, Mendelejew, Max Planck, Albert Einstein, William Draper Harkins oder W.I. Wernadskij. Anders gesagt, wie Keplers ureigene Entdeckung der Gravitation belegt und wie Albert Einstein bestätigte, als er aus diesem Prinzip schloß, das physikalische Universum sei zwar endlich, aber ohne Grenzen, sind Sinnesgewißheiten bestenfalls bloße Schatten, die wie von der Hand einer unsichtbaren Realität auf das Feld reiner Meinungen geworfen werden.

Eine der Nebenbedeutungen hiervon ist, daß der individuelle menschliche Geist die Fähigkeit entwickeln sollte, seine „gesunde" persönliche Identität sozusagen als „etwas von oben" zu begreifen, was nicht zu dem Bereich „jener bloßen Schatten der Realität" gehört, dem alle Vorstellungen von Sinneswahrnehmung an sich angehören.

Aus dieser Unterscheidung ergibt sich die richtige Vorstellung eines nicht bloß „materiellen", sondern implizit unsterblichen, „geistigen" menschlichen Daseins; nur diese Vorstellung führt zu einem rationalen Gefühl einer wirklich menschlichen Identität. Das ist der einzig wahre und gesunde Begriff einer individuellen persönlichen Identität und gesunder gesellschaftlicher Beziehungen zwischen Menschen, die Zugang zu diesem höheren konzeptionellen Standpunkt gefunden haben.

Das ist beispielsweise genau die Besonderheit des Potentials, welches eine solche individuelle geistige Gesundheit darstellt. Diese Qualität kommt in bemerkenswertem Maße in dem Genie Albert Einsteins und ähnlicher Menschen oder, aus dem gleichen Grund, in dem großen Kardinal Nikolaus von Kues zum Ausdruck. In diesem spezifischen Bereich geistiger Betätigung findet alle wahre naturwissenschaftliche und klassische künstlerische Komposition ihre wahre Heimat. Der Bereich, den die Pythagoräer der Antike als [i]dynamis [/i]bezeichneten und Gottfried Wilhelm Leibniz in den 1690er Jahren als Dynamik definierte, ist der Ursprung der gesellschaftlichen Wirkungen, die Shelley in den letzten Absätzen seiner [i]Verteidigung der Poesie[/i] beschrieben hat.

Kurz gesagt, es gibt gesellschaftliche Prozesse, die durch die bloßen Schatten der Sinneswahrnehmung vermittelt werden, aber nicht darin enthalten sind. Mit dem gleichen Medium konfrontiert Platon ausgesprochen reduktionistische Dummköpfe wie die Figur des Parmenides und dessen heutige Ebenbilder.

Dies ist die Besonderheit des höheren intellektuellen Bereiches, der es demjenigen, der über ihn verfügt, möglich macht, die sonst ontologisch unbegreiflichen Realitäten eines Universums, in dessen Zusammensetzung der Begriff kosmischer Strahlung primär ist, konzeptionell zu erfassen. Es wird der Geisteszustand einer zukünftigen menschlichen Kultur sein, der sich zumindest unter einigen ihrer Mitglieder entwickeln wird - geistige Eigenschaften, die der Mensch für seine zukünftige Anpassung an Bedingungen braucht, wie wir sie bei späteren Flügen zum Mond und Mars und zurück vorfinden werden.

[subhead]Wissenschaft, Soziologie und Krieg[/subhead]

Durch den Vergleich des antiken Begriffes [i]dynamis[/i] mit Leibniz' ureigener neuzeitlicher Definition der Dynamik erhalten wir das Rüstzeug, um die gesellschaftlichen Phänomene, denen man als charakteristischem Ausdruck systemischer sozialer Konflikte in und zwischen Nationalstaaten und vergleichbaren Kulturen begegnet, kompetent bewerten zu können. Beginnen wir unsere Untersuchung dieser Frage mit dem Gegenstand, den ich am Anfang des Kapitels bereits genannt habe: dem berüchtigten Beispiel des Peloponnesischen Kriegs.

Betrachten wir, was man damals vorher als Warnung hätte verstehen müssen - vor dem Peloponnesischen Krieg selbst, aber auch vor den Folgen davon, daß die Griechen Platons Absichten, den Hauptfeind zu vernichten und damit den Irrsinn des Peloponnesischen Kriegs zu überwinden, nicht folgen wollten. Sie hätten dazu die imperiale Seemacht im Mittelmeer, die dem bösartigen Apollokult von Delphi übertragen war, zerschlagen müssen.

Man sollte sich heute ins Gedächtnis rufen, daß der Seesieg der vereinten Streitkräfte der „alten Griechen", wie wir sie heute gewöhnlich nennen, über die persische Flotte Griechenland nicht nur vor den ständigen Vorstößen des sogenannten Perserreiches zur Zerstörung der griechischen Staatshoheit rettete, sondern auch eine Chance bot, die dann aber vertan wurde. Man versäumte die Gelegenheit einer Zusammenarbeit zwischen diesen Griechen und Ägypten für einen gemeinsamen Fortschritt der Nationen und Völker an der Mittelmeerküste, und schuld daran war wesentlich der Irrsinn des Peloponnesischen Krieges.

Doch der Apollokult, der zuvor schon behauptet hatte, seine Macht habe das Reich des sagenhaft reichen König Krösus zerstört, griff ein und stürzte Griechenland trotz der Warnungen prophetischer Dramatiker wie des großen Aischylos in eine Orgie der Zerstörung, wie man sie später auch im Siebenjährigen Krieg erlebte. Man muß in dieser Entwicklung im wesentlichen die gleiche strategische Bedeutung sehen wie im „Siebenjährigen Krieg", durch den die Britische Ostindiengesellschaft unter Führung Lord Shelburnes ihren Sieg als Weltreich sicherte. Damit begann damals im Jahr 1763, was als Britisches Weltreich erhalten geblieben ist, bis zum erbärmlichen Endstadium heute, wo die britische Monarchie über Lord Jacob Rothschilds imperiale Inter-Alpha-Gruppe etwa 70% der vor dem Bankrott stehenden internationalen Bankenmacht beherrscht.

Ähnlich gelang es dem Britischen Empire, durch die irrwitzige Terrorherrschaft in Frankreich und anschließend Napoleon Bonapartes Neuauflage von Torheiten wie dem Peloponnesischen Krieg und dem „Siebenjährigen Krieg", die großen Nationen Europas, die zuvor unseren amerikanischen Sieg von 1782 ermöglicht hatten, weitgehend zu ruinieren, bis später der von US-Präsident Abraham Lincoln geleitete, großartige Sieg über die Kräfte des Britischen Empires weltweit revolutionäre Folgen hatte.

Ähnlich führte Mitte der 1870er Jahre der amerikanische Einfluß auf kontinentaleuropäische Mächte wie Bismarck-Deutschland und Rußland mit seinen überaus erfolgreichen Projekten des großen Staatsmanns Graf Witte und des großen Wissenschaftlers Dmitri Mendelejew zu Entwicklungen, die die britische Monarchie zur Verzweiflung trieben, und deswegen betrieb das britische Königshaus bei seinem Verwandten, dem deutschen Kaiser, die Entlassung Bismarcks und lockte so Deutschland in den Krieg - u.a. mit Hilfe des den Briten verbündeten Japan das Kriege gegen China, Korea und Rußland führte, die dem Ausbruch des „großen Kriegs" 1914 den Weg ebneten.

Ein ähnlicher Fall ist die Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy: Damit wurde ein Präsident aus dem Weg geräumt, der ein stures Hindernis für die britische Absicht gewesen war, die USA in einen langen Krieg in Indochina hineinzuziehen. Tatsächlich ruinierten sich die USA dann zum imperialen Vorteil Britanniens in diesem langen Krieg zu einem Grad, daß unsere USA seit den Regierungen Nixon und Carter schnell in einen Zustand verwandelt wurden, den man früher einmal zur Zeit von US-Außenminister John Quincy Adams als „nicht mehr als ein Beiboot im Kielwasser eines britischen Kriegsschiffs" beschrieben hatte.

Das britische System war im Grunde keine wirklich neue Form von Imperialismus für den Abschnitt der Weltgeschichte vom Peloponnesischen Krieg bis zu dem immer schlimmeren Ruin, in den sich unsere Republik in der letzten Zeit hineinziehen läßt. Vom katastrophalen Jahrzehnt des Indochinakriegs der USA in der Ära nach Kennedy 1964-75 bis hin zu den noch andauernden, britisch eingefädelten verrückten US-Militärabenteuern eines mehr als nur einfältigen Präsidenten Barack Obama in Südwestasien - immer wird unsere Republik auf ähnliche Weise ruiniert. Und dieser wahnsinnige Trend hält an: London zettelt Irakkriege an, der lange Afghanistankrieg geht weiter, und es gibt regionale Kriege unter dem Einfluß der britischen „Sykes-Picot"-Kontrolle über einige sehr, sehr dumme Israelis - eine derzeit regierende Fraktion in Israel, deren Torheit sich in der akuten Drohung mit einem Atomschlag gegen den Iran ausdrückt.

Dieses Desaster wiederholter Torheiten von „Teile und herrsche" ist im Prinzip eine Nachbildung der Praktiken des alten Römischen Reichs. Nach Rom wurden die gleiche Torheit von Byzanz praktiziert. Das war 1492-1648 der chronische Zustand ständig wiederkehrender Religionskriege in Europa, die von der venezianischen See- und Geldmacht ausgelöst wurden, um die großen Erfolge des Ökumenischen Konzils von Florenz, wie den Beginn der modernen europäischen Wissenschaft durch Initiativen von Genies wie Filippo Brunelleschi und Kardinal Nikolaus von Kues, zunichte zu machen.

Müssen wir uns nicht fragen: Was ist der Ursprung dieser ständig wiederkehrenden kriminellen Narrheit, Kriege und ähnliche Konflikte zu führen, die nur als Mittel dazu dienen, die Macht düpierter, einst souveräner Regierungen zu brechen? Warum sind Regierungen und Völker so dumm oder bösartig dumm, daß sie immer wieder in die Kriegsfalle tappen, vom typischen Beispiel des Peloponnesischen Kriegs bis zur Opiumhöhle Afghanistan heute?

[subhead]Machiavellis Genie[/subhead]

Stellen wir die gleiche Frage etwas anders: „Was ist das Motiv für die ungeheuerliche, verlogene Diffamierung eines der größten Strategen der wahren republikanischen Sache, den großen Niccolo Machiavelli?"

Kurz gefaßt: Machiavelli war eigentlich ein Anhänger des großen Leonardo da Vinci, der am Ende seines Lebens praktisch aus Italien vertrieben worden war und sich an einen Ort in relativer Sicherheit, Amboise in Frankreich, begeben hatte. Machiavelli war ein mittlerer, aber wichtiger Amtsträger der Republik Florenz, wurde aber durch die siegreichen Kräfte, welche die Republik Florenz übernahmen, praktisch gefangen gehalten und in seiner Freiheit beschränkt. Er blieb sein ganzes restliches Leben Republikaner und erwarb sich u.a. die Achtung der besten Berufsoffiziere der Neuzeit, bis hin zur Zeit des amerikanischen Indochinakriegs. Machiavelli ist einer der Begründer moderner Strategie und betont dabei stets die republikanische Sache, um Mittel gegen die Seuche von Oligarchie und Oligarchismus zu ersinnen, die Europa während der Religionskriege 1492-1648, also auch zu seiner Zeit, heimsuchte.

Warum wurde Machiavelli auf solche Weise verleumdet?

Um es möglichst einfach zu sagen: Die oligarchischen Parteien Europas fürchteten die Ansteckungskraft von Machiavellis kompetentem Denken und haßten ihn aus genau diesem Grund (so wie viele in führenden Kreisen auf der Welt ähnliche Todesangst vor mir äußern). Die oligarchisch gesonnenen Mächte der Welt heute wie damals, besonders die durch Venedig verkörperte Finanzoligarchie, fürchten bis auf den heutigen Tag wie ihre Vorgänger in Mittelalter und Antike nichts mehr, als daß in irgendwelchen Nationen eine politische Führung existiert, die eine Verfassung mit einer ähnlichen Zielsetzung wie unsere republikanische US-Bundesverfassung zutiefst verehrt. Die Oligarchen der Welt, darunter die Räuberbande von der Wallstreet und die Geldsäcke von Boston, hassen und fürchten den Standpunkt von Präsident Franklin Roosevelt oder von Abraham Lincoln vor ihm.

Solche Leute würden auch heute Machiavelli hassen, in dem Maße, wie sie die besondere Schlagkraft seiner Arbeit wahrnehmen.[sup]6[/sup]

Nach dieser Beschreibung des allgemeinen Rahmens, in dem sich unsere Sicht der bekannten Geschichte abspielt, wollen wir nun die eigentliche Bedeutung des Peloponnesischen Krieges selbst betrachten.

[subhead]Was ist eigentlich Imperialismus?[/subhead]

Wie ich gerade betont habe, ist die große Torheit der transatlantischen Zivilisation, die man erforschen muß, das beständige Tolerieren einer Schwäche, die sich darin ausdrückt, daß mächtige Imperien zum Opfer ausersehene Nationen untereinander in Streit versetzen können: Das beobachten wir im Fall des „Siebenjährigen Krieges" Mitte des 18. Jahrhunderts, bei den verrückten Napoleonischen Kriegen und so immer weiter bis hin zum „Ersten Weltkrieg" oder dem von Winston Churchill ausgelösten „Kalten Krieg", der die USA und West- und Mitteleuropa am Ende fast genauso ruinierte wie die Sowjetunion. So haben wir das zweifelhafte Vergnügen einer teuflischen Epidemie völlig sinnloser, blutiger Kriege und ähnlicher Ablenkungsmanöver, womit das Muster verrückter Kriege, die durch den Mord an Präsident John F. Kennedy möglich wurden, bis heute fortgesetzt wird.

Möglich wird diese Schwäche unserer Zivilisation großenteils durch eine häufig fatale, stur falsche Ansicht über das Wesen des Imperialismus. Tatsächlich herrschte schon bei den Römern Klarheit über diese Unterscheidung im Rahmen des hierfür geschaffenen sogenannten „Naturrechts". Die Macht des Kaisers stand qualitativ über der Macht der „Könige" in den Ländern, die der höheren Autorität imperialer Herrschaft unterworfen waren. Im Europa der Neuzeit und verwandten Gesellschaftsformen wird die imperiale Herrschaft heute von den beherrschenden monetaristischen Finanzinteressen verkörpert.

Wird diese Unterscheidung außer acht gelassen, öffnet man Tür und Tor für die irrige, aber verbreitete Überzeugung, die Begriffe „Imperium" (Reich) und Imperialismus seien einfach nur gleichbedeutend mit der Unterdrückung eines oder mehrerer Länder durch ein anderes Land.

Tatsächlich waren alle Formen des Imperialismus in Europa seit der Zeit des Peloponnesischen Kriegs, einschließlich des heutigen britischen Imperialismus, nicht der Imperialismus einer Nation, sondern ein monetaristischer Imperialismus - typisch ausgedrückt etwa darin, daß die amerikanische Regierung Nixon 1971 das System fester Wechselkurse aufkündigte und parallel dazu Lord Jacob Rothschild die Inter-Alpha-Gruppe gründete. Die Inter-Alpha-Gruppe ist in Wirklichkeit eine Einheit, die aus verschiedenen Banden zusammengesetzt ist - wie die persischen Horden bei der Schlacht von Gaugamela -, eine funktionell gleichartige Ansammlung, die den beherrschenden Anteil ihrer kurz vor der Niederlage stehenden Armee ausmacht. Angeblich hat die Gruppe einen Anteil von 70% an der Finanzmacht der Welt, entweder direkt oder wie beim Verhältnis eines Schlußsteins zum Gewölbebogen.

Das ist das antike Muster des Imperialismus am Mittelmeer, das sich im Mittelalter und in der Neuzeit im Aufstieg Venedigs als Finanzmacht fortsetzte, die um 1000 n.Chr. die imperiale Macht von Byzanz ablöste. Später organisierte Venedig in einer erneuten Anstrengung die Kriege der Neuzeit, die darauf abzielten, die Errungenschaften des großen ökumenischen Konzils zu Florenz, welches den Beginn der modernen europäischen Zivilisation eingeleitet hatte, zunichte zu machen.

Die offensichtliche Frage, die sich hierbei stellt, sollte nicht anders lauten als: „Aber was ist der Erreger, der die Krankheit verbreitet?" Tatsächlich geht der Imperialismus nicht von einer bestimmten Nation aus, sondern er ist eine Seuche von nahezu pandemischen Eigenschaften, wie es Rosa Luxemburg und später auch Herbert Feis vom US-State Department verstanden haben; so ist es auch der Fall mit dem ausgedehnten Wirkungsbereich von Lord Jacob Rothschilds Inter-Alpha-Gruppe und ihren Hilfstruppen seit 1971.

Um Zweifeln vorzubauen, sollte ich hier noch betonen, daß die wesentlichen Entscheidungen der amerikanischen Politik nicht von der US-Regierung getroffen werden, sondern von dem, was man „die Wallstreet" nennt. Die „Wallstreet" und der Bostoner Finanzdistrikt „The Vault" wurden als unmittelbares Produkt von Lord Shelburnes imperialer Ostindiengesellschaft direkt von London geschaffen. Diese imperiale Macht mit diesen Produkten besteht seit dem Ende des Siebenjährigen Kriegs in Europa im Februar 1763 und den parallelen „Franzosen- und Indianerkriegen" in Nordamerika bis auf den heutigen Tag auf dem gesamten Planeten fort.

Zu den folgenden Themen lese man auch Anton Chaitkins [i]Treason in America[/i] (1985) und H. Graham Lowrys [i]How the Nation Was Won[/i] (1988).[sup]7[/sup]

Die Politik der „Rettungspakete" in den USA von 2008-10 ist ein Ausdruck der vollständigen Ausplünderung der Vereinigten Staaten als Nation seit August 1971, wie sie von Agenten des Britischen Empire wie Präsident George W. Bush jr. und später von der britischen Marionette, dem praktisch verräterischen Präsidenten Barack Obama, angeordnet wurde. Die jüngste Vergewaltigung der Vereinigten Staaten durch British Petroleum veranschaulicht am besten, wer wem im Namen des Britischen Empire und British Petroleum imperiale Befehle erteilt, so daß viele unserer Patrioten sich bald ein Bild von den verräterischen Eigenschaften des jetzt amtierenden US-Präsidenten machen können.

Nach dieser Bemerkung wenden wir unsere Aufmerksamkeit erst einmal wieder jener ansteckenden Geisteskrankheit ganzer Völker und Nationen zu, die ich unter „Reduktionismus als Geistesstörung" einstufe.

Um dem Leser die Aufgabe, die wir uns nun in diesem Bericht vorgenommen haben, zumindest etwas zu erleichtern, verweise ich auf meinen Aufsatz [i]Mapping the Cosmos[/i] vom März 2010.[sup]8[/sup]

[subhead]Eine kosmische Sicht[/subhead]

Der Begriff „Kosmos", den ich in dieser Schrift verwende, wurde durch das berühmte Werk [i]Kosmos[/i] Alexander von Humboldts geprägt, der Partner, Mitglied und zeitweise sogar die führende Persönlichkeit von Frankreichs Ecole Polytechnique war (und eng mit dem in Frankreich hochverehrten „Organisator des Sieges" Lazare Carnot zusammenarbeitete). Mit dem Verweis auf den großen Meister der Wissenschaft von Humboldt möchte ich die wichtigen Konzeptionen hervorheben, die in dieser Wissenschaftstradition entwickelt wurden, seit die britische Monarchie 1890 Kanzler Bismarcks Entlassung bewirkte - darunter die steigende Bedeutung des Werks von W.I. Wernadskij, der bei seiner Erforschung des heute bekannten Universums feststellte, daß dieses aus drei unterschiedlichen, doch aufeinander einwirkenden Kategorien besteht: der [i]Lithosphäre[/i], der [i]Biosphäre[/i] und der [i]Noosphäre[/i].

Dieser letzteren Kombination ist die Tolerierung der gegenteiligen Ansichten gegenüberzustellen, die in irgendeiner Weise der Newtonschen Schule ähneln, etwa deren Nachhall im Unsinn von Wernadskijs Gegnern, wie den probritischen Komplizen Bertrand Russells und J.B.S. Haldanes, beispielsweise dem erbärmlichen Reduktionisten der Sowjetära A.I. Oparin und ähnlichen russischen und anderen Bewunderern der britischen Tradition des Internationalen Instituts für Angewandte Systemanalyse (IIASA). Der britische Liberalismus ist der faule Kern des gesamten neuzeitlichen Imperialismus, praktisch seit jenem Pariser Frieden vom Februar 1763, mit dem Lord Shelburnes Britische Ostindiengesellschaft als Kern des späteren Britischen Empires von Königin Viktoria, ihrem Nachfolger und ihrer Monarchie bis heute begründet wurde.

Zugegebenermaßen gibt es im heutigen Rußland, genauso wie anderswo, wichtige einflußreiche Kreise, die abstreiten, daß das Britische Empire heute noch besteht.[sup]9[/sup] Unter heutigen Russen läßt sich diese bedauerliche Ansicht häufig auf einen internationalen, erklärt kommunistischen oder verwandten Stammbaum zurückführen, mit dem arme irregeleitete Anhänger von Friedrich Engels von der britischen Fabian Society verbunden sind - des gleichen Engels, der die Karriere des britischen Waffenhändlers und Anhängers des britischen Empire-Slogans von der „permanenten Revolution", Alexander Helphand, entscheidend angeschoben hat.

[subhead]Seit der Antike[/subhead]

Um diese systemischen Unterscheidungen in den breiteren historischen Kontext einzuordnen, müssen wir auf jene drei Hauptdenkrichtungen in der zusammenhängenden Region vom Mittelmeer bis in den Nahen Osten zurückblicken, die wir aus der Geschichte der europäischen Epistemologie etwa seit dem Untergang Sumers und den großen wissenschaftlichen Errungenschaften des Baus der Großen Pyramide von Gizeh kennen.

Die erste dieser drei Richtungen verkörpern die Pythagoräer und die Anhänger der pythagoräischen Methode, wie Platon, in der sogenannten griechischen Zivilisation. Die zweite, entgegengesetzte Richtung zeigt sich am systemischen geistigen Verfall im Zusammenhang mit Aristoteles und Euklid. Die dritte ist die der neuzeitlichen Anhänger Paolo Sarpis, die liberale Schule des statistischen Irrationalismus in Europa, die sich in jüngster Zeit in der gescheiterten Wirtschaftspolitik der USA nach Franklin Roosevelt und den gleichzeitig vorherrschenden kulturellen Trends in Europa ausdrückte - besonders seit den zwischen 1968 und 1981 eingeführten Änderungen und dann seit dem Amtsantritt des arglistigen Alan Greenspan, eines Agenten der Wallstreet und Londons, als Vorsitzender der US-Zentralbank.

Die relativ höchste Kategorie menschlichen Denkens, wie man sie zum Beispiel bei den Pythagoräern und Platon findet, ist ein Denksystem auf der Grundlage des wissenschaftlichen Prinzips der Hypothese. Kennzeichnend für diese Kategorie ist die Entdeckung und Umsetzung universeller Prinzipien, die sich mit einer bestimmten Art von Experimenten beweisen lassen; dies kennen wir am besten unter der Bezeichnung „sokratisches Denken", auch die Leistungen der Pythagoräer, wie dem großen Archytas und Platon selbst, veranschaulichen es. Kardinal Nikolaus von Kues sollte man deswegen am besten als neuzeitlichen Platon-Anhänger bezeichnen. Die amerikanische Unabhängigkeitserklärung und die Präambel der amerikanischen Verfassung sind als Ausdruck der Erneuerung dieses platonischen Prinzips in der Neuzeit zu verstehen.

Die zweite der drei Kategorien verkörpern die Anhängern des Aristoteles: Hier wurde das Prinzip der Hypothese durch von vornherein fehlerhafte [i]Apriori[/i]-Annahmen ersetzt, was sich beispielsweise darin ausdrückt, daß Euklid nicht nur dem Menschen, sondern auch Gott wirkliche schöpferische Fähigkeiten im Universum abspricht.

Die in der Reihenfolge ihres Erscheinens dritte Kategorie ist die des neuzeitlichen europäischen Liberalismus der Anhänger Paolo Sarpis. Dafür steht das jetzige ideologische System des „britischen Liberalismus", in dem, wie Adam Smith nachdrücklich betonte, physikalische Prinzipien der Art, wie sie für die Tradition der Pythagoräer und Platons typisch sind, nicht existieren. Es gibt nur sogenannte statistische Methoden für eine rein pragmatische Wissenschaft, die per definitionem wirkliche Grundprinzipien aus der Betrachtung ausschließt, wie bei Adam Smith deutlich wird.[sup]10[/sup] Aus diesem Grund sind alle Ökonomen der liberalen Glaubensrichtung durchgehend inkompetent, wenn es um wirtschaftliche Vorhersagen geht.

Die letzte der drei Ansichten ist tatsächlich dafür verantwortlich, daß uns seit Juli 2007 die große, globale wirtschaftliche Zusammenbruchskrise ereilt.

Allerdings war über lange Zeiten der Existenz der USA unter ihrer implizit platonischen Bundesverfassung - und schon seit der Massachusetts Bay Colony, solange diese noch ihre königliche Charta hatte - der vorherrschende, verfassungsmäßige Trend der US-Politik ein auf feste Wechselkurse gestütztes System physischen Fortschritts pro Kopf und pro Quadratkilometer. Dieses ökonomische Prinzip zeichnet die USA aus, wann immer ihnen gestattet wurde, unter dem Schutz des Prinzips fester Wechselkurse zu arbeiten. Dieses Prinzip äußert sich in der Rückkehr zu dem philosophischen Standpunkt, der implizit auf Platon und diejenigen zurückgeht, die er als seine Vorgänger anerkennen würde.

Das konstitutionelle amerikanische System der politischen Ökonomie als Prinzip muß daher gerechterweise auf Maßstäbe wie die von Sokrates und Platon zurückverfolgt werden, denn diese stehen im unmittelbaren Gegensatz zu den Anhängern des delphischen Apollo-Dionysos-Kultes, wie etwa den Genossen des letzten regierenden Priesters von Delphi zur Zeit des Römischen Reiches, Plutarch.

In diesem Sinne liegt der besondere Vorzug des amerikanischen Regierungssystems darin, daß es ein wirklich universelles Modell darstellt, denn der Natur dieses Systems entsprechen internationale Vertragsbeziehungen, die es so auszuweiten gilt, daß es praktisch als Grundpfeiler eines universellen Systems jeweils vollkommen souveräner Nationalstaaten aus verschiedenen konstitutionellen Kulturformen dienen kann.

So beruht beispielsweise die normale Beziehung unserer Vereinigten Staaten zu gegenwärtigen oder vorhersehbaren souveränen Partnern unter den gegenwärtigen und zukünftigen Bedingungen auf zwei allgemeinen wirtschaftlichen Prinzipien, die allen Partnern gemein sind: a) eine gemeinsame Form der Regulierung des Kredits in Übereinstimmung mit dem, was US-Präsident Franklin D. Roosevelt 1933 im Rahmen des Glass-Steagall-Gesetzes zur Regulierung der Banken und des öffentlichen Kredits geschaffen hat, und b) mit dem, was derselbe Präsident Roosevelt in der Form eines Weltsystems fester Wechselkurse geschaffen hat - das System, das bei der Konferenz von Bretton Woods vom 1.-22. Juli 1944 geschaffen wurde, um den Währungen der beteiligten Partnerstaaten als ein gemeinsames Instrument zu dienen.

Qualifizierten Gelehrten und Wissenschaftlern sollte es kein Rätsel sein, warum das amerikanische Modell der politischen Ökonomie einzigartig ist. Das Wissen, auf dem die Entwicklung dieses amerikanischen Systems beruhte, war das Wissen, das im neuzeitlichen Europa durch den Einfluß führender Köpfe der europäischen Renaissance des 15. Jahrhunderts wie vor allem Filippo Brunelleschi und Kardinal Nikolaus von Kues angesammelt wurde.

So war beispielsweise der wichtigste Entwicklungszweig der europäischen Naturwissenschaft ein Ausdruck des Erbes, das Brunelleschi und Cusa an solche erklärten Anhänger und Nachfolger Cusas übermittelten wie Luca Pacioli und jenen Leonardo da Vinci, dessen wichtigster erklärter Nachfolger in der Wissenschaft später eben jener Johannes Kepler wurde, der allein das Prinzip der universellen Gravitation entdeckte.

Kepler war eine entscheidende Quelle des Wissens, aus der die wichtigsten naturwissenschaftlichen Leistungen von Gottfried Wilhelm Leibniz, dem einzigen wahren Entdecker des Kalkulus, hervorgingen. Leibniz' Kalkulus beruhte auf einer Vorgabe und Instruktion Keplers, woran „künftige Mathematiker" arbeiten sollten - ähnlich wie die Entwicklung des Begriffs der elliptischen Funktionen als physischer statt bloß formal-mathematischer Funktionen durch die Mitarbeiter von Carl Friedrich Gauß.

Die eigentliche Realisierung dieser wesentlichen Fortschritte von der Zeit des großen ökumenischen Konzils von Florenz bis zu den Arbeiten von Gauß begann mit der zu Recht gefeierten Habilitationsschrift Bernhard Riemanns. Unter Berücksichtigung dieser wesentlichen Rolle sind dann alle wichtigen Strömungen des kompetenten modernen Wissenschaftsprinzips - wozu die Reduktionisten und die sogenannten „mathematischen Physiker" nicht gehören - seit der Zeit Louis Pasteurs mit dem Aufkommen der physikalischen Chemie verbunden, wie man es später nannte.

Die Partnerschaft zwischen Nationen, die unter der Führung Präsident Franklin Roosevelts begann, aber unter den beiden Komplizen, Präsident Harry S Truman und dem britischen Premierminister Winston Churchill, verraten wurde, sollte in folgender Weise erneuert werden:

Mein Vorschlag für Sofortmaßnahmen, um ein solches, äußerst dringend benötigtes neues Abkommen zwischen den Nationen in Gang zu bringen, beginnt damit, daß zunächst eine Gruppe souveräner Nationalstaaten, mit den USA, Rußland, China und Indien als Kerngruppe, eine Vereinbarung über die von mir beschriebenen Punkte im allgemeinen Interesse schließt. Diese würde auch andere Nationen umfassen, die bereit sind, sich diesen vier anzuschließen, um eine Körperschaft zu gründen, welche die notwendigen Reformen in den Angelegenheiten zwischen den Nationen insgesamt einleitet.

Dabei gibt es ein tieferes Prinzip, das als Absicht mit eingeschlossen sein muß, um einer solchen Zusammenarbeit die Form zu geben, die erfolgreich Abhilfe für den gegenwärtig verzweifelten Zustand der Welt schafft.

Typisch für dieses Prinzip ist eine „prometheische" Entschlossenheit zu einem relativ kapitalintensiven Fortschritt des von der Wissenschaft vorangetriebenen Fortschritts der Produktivkräfte der Arbeit pro Kopf und pro Quadratkilometer, und das weltweit und dauerhaft.

Die längerfristige Perspektive, eine zufriedenstellend erfolgreiche Hin- und Rückreise des Menschen zum Mars zu verwirklichen, bedeutet, daß sich drei aufeinanderfolgende Generationen von den ruinösen Trends erholen müssen, unter denen der gesamte Planet seit der Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy leidet und die die Produktivkräfte der Arbeit im transatlantischen Teil der Welt dermaßen ruiniert haben. Um diesen ruinösen Verfall mit der Zeit zu überwinden, wird es wahrscheinlich notwendig sein, für mindestens zwei ganze Generationen der Bevölkerung dieser transatlantischen Region aufgabenorientierte Ausbildungspläne zu entwerfen, um die prometheischen Ziele zu erreichen, mit denen eine solche erste erfolgreiche bemannte Reise über den Mond hinaus zum Mars und zurück verbunden ist.

[head]II. Aischylos' „Der gefesselte Prometheus"[/head]

Nicht anders als viele Themen ernsthafter Betrachtung über das menschliche Verhalten läßt sich das Thema „Imperialismus" auf zwei Wegen angehen: einmal durch das Identifizieren seiner Spuren - eine Vorgehensweise, die jedoch oftmals mehr Verwirrung stiftet, als sie Fragen klärt -; und zweitens durch den ontologischen Inhalt, der dem [i]Erzeugungsprozeß [/i]des Gegenstandes entspricht. Letzteres ist etwas, was ein getreuer Anhänger vom Liberalismus des bösartigen Paolo Sarpi erst gar nicht wissen will.

Man muß hier unterscheiden zwischen der bloßen politischen Form - quasi dem „Fußabdruck" - und dem eigentlichen Prinzip, welches den Wirkinhalt definiert. Kurz gefaßt: [i]Worin besteht in der realen Geschichte der Unterschied zwischen der Denkweise des Herren und derjenigen des Sklaven der bloßen einzelnen Erscheinungsformen?[/i] Welches sind nur scheinbar die großen Fragen ihrer Zeit - Fragen wie etwa die Ursachen ruinöser langer Kriege?

Ich habe mich in den letzten Jahren bei zahlreichen Gelegenheiten schriftlich und mündlich zu diesem Thema geäußert.

Als erstes müssen wir nun den spezifischen chronischen Kriegszustand auf der Welt genauer bestimmen, der im wesentlichen vom Britischen Empire inszeniert wird, und das über den gesamten Lauf der Weltgeschichte seit 1890 bis hin zu den Bemühungen dieses Empires heute, mit tätiger Beihilfe des britischen US-Marionettenpräsidenten Barack Obama die endgültige Zerstörung der Vereinigten Staaten von Amerika zu erreichen.

[subhead]Schumpeters Borniertheit[/subhead]

Seit es der britischen Monarchie 1890 gelang, Reichskanzler Otto von Bismarck aus dem Amt zu drängen, dominiert in der modernen Kriegführung auf der Welt eine neue Qualität. Dieser Zustand hat sich bis auf die heutige Zeit verfestigt. Es läßt sich anhand einfacher Tatsachen auf eine schnelle Abfolge von Ereignissen zurückführen: die Ermordung des französischen Präsidenten Marie François Sadi Carnot 1894, den Dreyfus-Skandal und der permanente Kriegszustand Japans mit China, Korea und Rußland, den der japanische Mikado auf Betreiben des britischen Prince of Wales einleitete und der anhaltende institutionelle Wirkungen hatte,[sup]11[/sup] die bis zur japanischen Kapitulation vor General Douglas MacArthur im August 1945 währten und deren Folgen heute noch auf der gesamten Welt spürbar sind.

Mit dem Tod Präsident Roosevelts am 12. April 1945 und der Kapitulation des Mikado am 2. September 1945 war der „Zweite Weltkrieg" der Jahre 1939-45 an sich mehr oder weniger beendet. Aber was schon damals als weiterer Vorstoß zur Zerstörung der USA durch das Britische Empire war, hat sich seit Präsident Franklin Roosevelts Tod in neuem Gewande fortgesetzt und hält bis auf die jetzige Amtszeit des britischen Marionettenpräsidenten Barack Obama an.

Das Fortschreiten der Kriegspläne des Britischen Empire gegen die USA nach 1890 war eine Reaktion in Verbindung mit dem Aufstieg des Prinzen von Wales, Albert Edward, zu dem Status des (illusorischen) „Herren der Inseln", als der er in einem berühmten Gemälde dargestellt wurde. Es war die Reaktion auf die Kombination aus dem Fehlschlag des Vorstoßes von Jeremy Benthams Nachfolger im britischen Außenamt, Lord Palmerston, die Vereinigten Staaten mit Hilfe seiner von London aufgebauten Marionette, den Konföderierten Staaten, zu zerschlagen, sowie der anschließenden Konsolidierung der kontinentalen Vereinigten Staaten und der großen agro-industriellen Revolution, die unter Präsident Abraham Lincoln angestoßen wurde. Aus dieser Vorreiterrolle Lincolns wurde ein Triumph amerikanischer Staatskunst, der sich bis nach Eurasien fortpflanzte; so war die von Bismarck-Deutschland und dem Rußland Dmitri Mendelejews eingeleitete industrielle Revolution eine unmittelbare Reaktion auf die Errungenschaften für die Welt, die von der Jahrhundertsausstellung in Philadelphia 1876 ausstrahlten.

Die wütende Reaktion des imperialen Britanniens auf diese Entwicklungen in Amerika und deren Übergreifen auf Kontinentaleuropa äußerte sich in einer Reihe von Schlüsselereignissen, die zum Ersten Weltkrieg führten, angefangen mit der Entlassung Bismarcks - das wichtigste war jedoch, daß ein europäischer Terrorist nach Manhattan herangeholt wurde, um US-Präsident William McKinley zu ermorden.

Dies bedeutete einen quasi dynastischen Wechsel von Präsident McKinley auf den Parteigänger der Konföderierten Theodore Roosevelt und dann den Ku-Klux-Klan-Fanatiker Woodrow Wilson. Die amerikanische Präsidentschaft ging von einem Patrioten auf einen Zögling der britisch gestützten Konföderation über, was den Vorbereitungen des Britischen Empire auf die sogenannten „Weltkriege" in die Hände spielte. Die Ermordung Präsident McKinleys hatte zur unmittelbaren Folge, daß sich die Vereinigten Staaten von einem Gegner der britischen Einleitung des sogenannten „Ersten Weltkriegs", was sie unter McKinley waren, zu einem Verbündeten der imperialen britischen Ziele wandelten. Dieses Arrangement hielt, bis ein klar denkender Patriot, Franklin D. Roosevelt, Präsident wurde und die Briten ihn praktisch auf Knien um Hilfe bitten mußten, weil sie sich durch ihre verrückte Idee, die Hitler-Tyrannei aufzubauen und zu unterstützen, beinahe selbst zerstört hatten.

Nach Präsident Franklin Roosevelts Tod ging die britische Bande zusammen mit ihrem Verbündeten, dem Wallstreet-Mann Harry Truman, sofort daran, die zwielichtigen Ziele der britischen Marionetten Theodore Roosevelt, Woodrow Wilson sowie US-Präsident Calvin Coolidge wieder aufzugreifen.

Untersucht man diese Aspekte der amerikanischen Geschichte weiter im Detail, um die Ursachen solcher ironischen Wendungen in der Geschichte jener Zeit herauszufinden, so erkennt man, daß die Finanzbosse der Bostoner State Street und der New Yorker Wall Street samt ihrer von der Britischen Ostindiengesellschaft ausgehaltenen politischen Günstlinge, damals wie auch heute unter Präsident Obama, eine Erweiterung der finanziellen Macht des Britischen Empire auf die amerikanische Wirtschaft und Politik waren und sind. Viele gekaufte führende US-Politiker dienen als seine Lakaien im amerikanischen Kongreß und anderen wichtigen Stellen, wo sich der politische und kulturelle Einfluß des Empires heute ausdrückt: Solche Politiker haben ihren Amtseid und die ihnen anvertraute Sicherheit der Republik verraten.

Es ist mittlerweile soweit gekommen, daß die Vereinigten Staaten vollständig in den Plänen des Britischen Empire gefangen sind, sehr bald den wirtschaftlichen Zusammenbruch der USA und ihr Ende als Nation herbeizuführen. Seit kurzem bekennen sich die britischen Imperialisten sogar in den USA selbst offen zu ihren Absichten, so wie kürzlich ein offizieller Lakai während des Besuches des britischen Premierministers David Cameron. Wenn zugelassen wird, daß Präsident Obama noch bis nach dem Sommer, etwa bis Oktober, weiter das Präsidentenamt innehat, ist es durchaus wahrscheinlich, daß die Vereinigten Staaten praktisch zerstört sein werden, so wie es sich die britische Regierung mit Hilfe der Obama-Präsidentschaft als Komplizen erhofft.

Das heißt jedoch nicht, daß ein solcher Kollaps unausweichlich ist. Sobald das Glass-Steagall-Gesetz von 1933 wiedereingeführt ist, käme eine plötzliche, nachhaltige Erholung der amerikanischen Wirtschaft in Gang. Das ist aber nur möglich, wenn Präsident Obama im Verlauf dieser Sommermonate praktisch in den Vorruhestand geschickt wird. Wenn zugelassen wird, daß er auch nur bis zur Kongreßwahl im November 2010 weiterregiert, wäre das praktisch eine Garantie, daß die Vereinigten Staaten als Republik ausgelöscht werden. Gemessen an den bisherigen und klar absehbaren künftigen Folgen ist Obamas weiteres Verbleiben im Amt jetzt praktisch als Verrat einzustufen.

Deshalb muß Obama noch vor Ablauf dieses Sommers, vielleicht sogar noch schneller, gestürzt werden. Zufällig mangelt es nicht an Beweisen für die notwendigen guten Gründe, seinen Sturz auf rechtmäßigem Wege zu erreichen. Man muß betonen, daß Obama ein weiterer Fall einer, wie es in der Fachsprache heißt, „gescheiterten Persönlichkeit" ist - klinisch ein ähnlicher Fall wie die gescheiterten Persönlichkeiten Kaiser Nero und Adolf Hitler, die beide ihre Herrschaft durch Selbstmord beendeten. Es darf nicht zugelassen werden, daß Obama die in seiner gestörten Persönlichkeit angelegte gesteigerte Anfälligkeit zum Selbstmord in die Tat umsetzt, sondern er muß durch geeignete Mittel aus dem Präsidentenamt gedrängt werden, in ähnlicher Art und Weise wie Richard Nixon.

Der spätere US-Präsident Dwight D. Eisenhower bestärkte 1947 in einem kurzen, doch relevanten Briefwechsel mit mir ausdrücklich meine Hoffnung, daß er als Präsidentschaftskandidat gegen „diesen kleinen Mann" Harry S Truman antreten werde, vertagte aber seine Kandidatur auf einen vielleicht angemesseneren späteren Zeitpunkt. Zu der Zeit, als General Eisenhower sich dann um die Präsidentschaft bewarb und gewann, hatte sich die politische Lage in Amerika zum Schlechteren verändert.

Zu seiner Zeit als Präsident nannte man Eisenhower manchmal spöttisch „Eisen-however" [das Wortspiel könnte man deutsch etwa so übersetzen: „Präsident Aber"]. Arthur Burns etwa, sein früherer Kollege von der Columbia Universität und Glucke des später berühmten Milton Friedman, erwies sich für die Volkswirtschaft als eine Katastrophe. Dennoch spielte Präsident Eisenhower in der Geschichte seines Jahrzehnts und später als Expräsident manchmal eine sehr notwendige, entscheidende und richtungsweisende Rolle. Eisenhowers Nachfolger, Präsident John F. Kennedy, handelte als Patriot und vollbrachte echte Leistungen, bis eine Gruppe importierter Mörder ihn umbrachte und so den Weg für den verrückten Indochinakrieg freimachte, mit dem die Nachfolger von Lord Shelburne, dem Gründer des britischen Außenamts 1782, den Ruin der politischen und wirtschaftlichen Institutionen der Vereinigten Staaten erreichen wollten.

Die späteren ausgemachten Marionettenpräsidenten Richard Nixon, Jimmy Carter, George H.W. Bush, George W. Bush jr. und jetzt Barack Obama haben die Vereinigten Staaten bis unmittelbar vor die offenen Höllentore geführt.

Die langen Kriege, angefangen mit dem „Kalten Krieg" und den ständigen Kriegen in Afrika und Asien bis hin zu den neuen Balkankriegen, tragen die satanische Handschrift der Ideen Friedrich Nietzsches, deren Einfluß über Schumpeters Dogma der „kreativen Zerstörung" weitervererbt wurde. Diese mit dem Namen Schumpeter verbundene Lehre - eine fabianische Seuche, die sich klinisch als „Nietzscheanisch" beschreiben läßt - erlangte die größte Berühmtheit durch ihre Anwendung unter dem britischen Premierminister Harold Brown, indem sie die Wirtschaft des Vereinigten Königreiches ruinierte und damit während und nach Wilsons Amtszeit seltsamerweise den Weg für den systematischen Ruin Europas und Amerikas ebnete - Syphilis soll ja auch ansteckend sein.

Nationen führen oftmals sehr lange, ruinöse Kriege aufgrund verbreiteter, lähmender Gewohnheiten, denen viele in einem „blinden Glauben an die Sinnesgewißheit" folgen. Wenn sich die USA noch heute wie Narren auf ruinöse Kriege einlassen - wie den Indochinakrieg, die Irakkriege und den noch andauernden, völlig verrückten langen Krieg zum Schutz der britischen Drogeninteressen in Afghanistan -, dann ist dies darauf zurückzuführen, daß nicht erkannt wird, daß die Wahrnehmungen unserer angeborenen Sinne entgegen verbreiteter Annahmen nicht mehr sind als symbolische „Ablesedaten". Diese Meßwerte mögen an und für sich einigermaßen genau sein (wenn natürlich auch nur als Ablesedaten), doch das eigentliche, „reale Universum", das sie scheinbar widerspiegeln, stellen sie nicht dar.

Man muß erkennen, daß Kriege, wie sie seit der US-Regierung unter Truman mehr oder weniger chronisch geworden sind, vor allem die weniger als nutzlosen langen Kriege, größtenteils der grassierenden Seuche der Schumpeterschen Zerstörung zuzurechnen sind, die heute weite Teile des Planeten heimsucht.

Hinter all dem steht ein tieferes, wahrlich satanisches, Nietzschesches, existentialistisches Motiv. Um zu verstehen, wie Satan so etwas zuwege bringt, müssen wir uns in die menschliche Seele, ihre angeborenen Tugenden und ihre oft verdorbenen Inkarnationen vertiefen.

[subhead]Ironie als wissenschaftliche Wahrheit[/subhead]

Wie der bereits erwähnte William Empson in seinem Buch „Sieben Arten der Doppeldeutigkeit" für den Bereich der klassischen künstlerischen Komposition beschrieben hat, können wir die Realität „hinter den Ablesedaten" nur durch das [i]Prinzip der Metapher[/i] festmachen. Dieses Prinzip ist der Kern jeder wirklich klassischen künstlerischen Komposition - in der Musik von J.S. Bach, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven, in Dichtung und Drama von William Shakespeare, Gotthold Ephraim Lessing, Friedrich Schiller und Percy Bysshe Shelley -, genauso wie jeder gültigen Entdeckung universeller Naturgesetze, wie Johannes Keplers Entdeckung der Gravitation, den eigentlichen Errungenschaften naturwissenschaftlicher Arbeit.

Der Metapherbegriff, den Empson hervorhebt, findet sich daher auch als Gegenstand in den Grundlagen der neuzeitlichen Naturwissenschaften, etwa der ureigenen Entdeckung des großen Wissenschaftlers Johannes Kepler, dem universellen Gravitationsprinzip, als physikalisch gesetzmäßiger Ausdruck der ironischen (sprich metaphorischen) Gegenüberstellung von Sehen und Harmonie. Wie Keplers ursprüngliche Entdeckung des Gravitationsprinzips zeigt, sind weder Sehen noch Harmonie allein die „Wahrheit" unserer Wahrnehmung des Universums. Die Wahrheit liegt in der besonderen, ironischen Verknüpfung beider, welche sich in dem von Empson dargestellten noetischen Prinzip klassischer künstlerischer Komposition ausdrückt.

Wie ich in meinen Hauptschriften der letzten zwei Jahre wiederholt betont habe, müssen wir uns in diesem Zusammenhang mit dem folgenden Thema beschäftigen.

Aus dem Innern der Erfahrung aller wahrhaft großen Wissenschaftler seit den Pythagoräern und Platon heraus läßt sich unsere menschliche Erfahrung so beschreiben: Wir reisen durch die physische Raumzeit, wie ein Pilot innerhalb einer Kapsel operiert, die ihm keine direkte Sinneswahrnehmung der physikalischen Raumzeit bietet, durch die er fliegt. Hierbei muß sich jeder von uns auf eine einsichtsvolle Auslegung einander scheinbar widersprechender Ablesewerte stützen, wie z.B. dem, was man „Sinneseindrücke" nennt. Die Erfahrung solcher Sinneseindrücke verdeutlicht das Dilemma, das sich jedem kompetenten Wissenschaftler stellt, wie es in unserer Zeit bei Max Planck und Albert Einstein oder früher bei den wunderbaren Entdeckungen universeller Wahrheiten in den Arbeiten von Archytas,[sup]12[/sup] Platon oder Eratosthenes[sup]13[/sup] der Fall war.

Die gilt für alle Fälle einer kompetenten wissenschaftlichen Auslegung ähnlicher Wirkungen bei entscheidenden Gegenüberstellungen, durch die wahre, grundsätzlich antientropische Begriffe universeller Prinzipien in unserer Erfahrung des Universums entstehen. Hier berühren wir das Prinzip der Metapher, wie es William Empson in dem Argument ausdrückt, das sich an den Gedankengang von Percy Bysshe Shelleys [i]Verteidigung der Poesie[/i] anlehnt und sogar an Keplers früherer, ureigener Entdeckung des inhärent antientropischen Prinzips universeller Gravitation anknüpft.

Von unserem Beispiel des Piloten, der in der physikalischen Raumzeit reist, gehen wir nun wie folgt weiter vor:

Es gibt eine Geschichte, die man sich in einigen Kreisen erzählte; es ist zwar nicht genau die historische Wahrheit, aber doch eine Legende, die uns zu einem wahren Ursprung führt, zu dem weniger verstandenen, eigentlichen Wesen der Sache, welches als Legende seine Schatten wirft. Aischylos' Drama [i]Der gefesselte Prometheus[/i] leistet uns diesen Dienst. Solche Gegenstände stehen in Einklang mit dem obigen hypothetischen Beispiel des Weltallpiloten wie auch mit dem Begriff der [i]Metapher[/i], der (vor allem) in der Darstellung von William Empsons „Sieben Arten der Doppeldeutigkeit" deutlich wird. Um dieses Thema geht es in diesem Kapitel.

Nicht umsonst habe ich daher eingangs dieses Kapitels auf meine erste Begegnung mit Empsons Werk verwiesen. Seither habe ich festgestellt, daß man beim Lesen von Empsons Werk davon ausgehen muß, daß sein Metapherbegriff dem bei Johannes Keplers Entdeckung des Gravitationsprinzips in seiner [i]Weltharmonik [/i]entspricht. Insbesondere war Empson zu den klassischen Vorstellungen etwa eines William Shakespeare zurückgekehrt, anstelle der Sarpischen, liberalen Romantik des Shakespeare-Feinds Sir Francis Bacon.[sup]14[/sup]

Das Verständnis dieser funktionellen Unterscheidungen, die britische empiristische Ideologie und Vergleichbares von Wissenschaft und von Vernunft unterscheiden, wird erreicht, indem man sich über die irreführenden Vorstellungen sogenannter „Sinnesgewißheit" erhebt, welche heute quasi eine Diktatur über fast alle angeblich „souveränen" Völker ausübt.[sup]15[/sup]

Dieser Umstand verdeutlicht die Grundlage meiner langjährigen Kampagne gegen den Trugschluß - in dem ich mit zunehmender Genauigkeit einen ausgemachten Sarpischen Betrug erkannt habe -, man könne eine Physik lehren, die von bloßer Mathematik bestimmt sei. Ich verwies dabei wiederholt auf das Beispiel David Hilbert auf der einen Seite und andererseits auf die Unmoral, welche die Verehrer Bertrand Russells und des Kults des Internationalen Instituts für Angewandte Systemanalyse (IIASA) vertreten. Diese Frage wird von dem im Laufe dieses Kapitels dargestellten Standpunkt noch deutlicher werden. Physikalische Prinzipien von der Qualität entscheidender Experimente - Prinzipien, die dem Sarpischen Liberalismuskult, wie er im IIASA deutlich wird, entgegenstehen - müssen in der wissenschaftlichen Praxis über die mathematischen Verfahren entscheiden, nicht umgekehrt.

In diesem Kontext kann man die Ursachen sinnloser, langer Kriege finden.

Ich werde diesen Gedankengang nach den folgenden, zwischengeschalteten historischen Verweisen wieder aufgreifen.

[subhead]Platon contra Aristoteles und Sarpi[/subhead]

Besonders zu bemerken ist: Die am weitesten akzeptierten Maßstäbe in der populären Kultur, speziell in den europäischen Kulturen, sind erstens das betrügerische epistemologische Erbe des Aristoteles aus der Antike und zweitens der neuzeitliche Kult Paolo Sarpis, aus dem sich das entwickelte, was man als den modernen europäischen, monetaristischen Kult des venezianisch geprägten, britischen Liberalismus kennt. In beiden Fällen wird die Existenz eines Prinzips der menschlichen Kreativität nicht nur bestritten, sondern zutiefst gehaßt mit einer geradezu satanischen Leidenschaft. Typisch dafür sind Meinungen von Leuten wie Paolo Sarpi selbst, seines „Leporello" Galileo, René Descartes und jenes Abbé Antonio Conti, der aus einem gewissen Stoff die berüchtigte französische Krankheit namens „Voltaire" schuf.

Es besteht ein kleiner, aber nichtsdestoweniger systemischer Kontrast zwischen einem Aristoteles, der a priori Annahmen eines „Nullwachstums" voraussetzt, und Paolo Sarpi, der bestreitet, daß der individuellen menschlichen Erkenntnis irgendwelches Wissen über die Organisation der Erfahrungen zugänglich ist. Adam Smith in seiner „Theorie der moralischen Empfindungen" von 1759 folgte Sarpi in dieser Hinsicht.

Seitdem Abbé Antonio S. Conti den später weit verbreiteten Schwindel des Kults der anglo-holländischen Liberalen in Gang setzte, der Sir Isaac Newton groß machte, ist die global verbreitete europäische Zivilisation fast vollständig beherrscht von dem Konflikt zwischen drei sich gegenseitig ausschließenden Systemen des Denkens über wissenschaftliche und politische Fragen:[sup]16[/sup] erstens die Vernunft, für die Platon typisch ist, zweitens der Betrug des Aristoteles, und drittens der Dreck, den Sarpi und seine Nachläufer verbreitet haben.

Wenn man die Sache der Pythagoräer und Platons den Aristotelikern und dem System der Sarpischen Meinung gegenüberstellt, stößt man auf das folgende offensichtliche Indiz für das älteste dieser drei konkurrierenden Systeme. Die Sache der Pythagoräer und Platons beginnt nach unserem heutigen Wissen mit der Entdeckung eines wißbaren Prinzips der Astronomie, wie es beispielsweise für das Navigieren über die Ozeane notwendig ist, in einer alten Seefahrerkultur. Dies ist der erste wahre Begriff eines implizit endlichen Ordnung, eines wirklich universellen Prinzips, welches das bloße naive Staunen (wie mit offenem Mund) über den Sternenhimmel ablöste.

Die von den Pythagoräern und Platon vertretene Sache war eine Entdeckung, deren Verständnis in den nördlichen Meeresregionen nicht später als während der letzten Eiszeit begonnen haben muß. Lange bevor die Bezeichnung „Geodäsie" aufkam, stand für die großen Seefahrer der Antike fest, daß universelle wissenschaftliche Prinzipien existierten und sich durch Ableitung praktisch anwenden ließen, etwa durch die Anwendung der Sphärik und im wissenschaftlichen Werk der Seefahrerkultur der Pythagoräer, z.B. des berühmten Archytas. Nur eine transozeanische Seekultur konnte die Voraussetzungen für Platons Erkenntnis entwickeln, daß das Universum des Sternenhimmels als eine der drei Hauptperioden der Erdumlaufbahn ein einheitliches physikalisches Prinzip eines „endlichen, aber unbegrenzten" Universums zum Ausdruck bringt.

Aristoteles, der schurkische Anhänger des Delphischen Kultes, kopierte die Doktrin des olympischen Zeus, die in der Prometheus-Trilogie des Aischylos geächtet wurde: Gott und den Menschen wird die Teilhabe an wirklich schöpferischen Handlungen verboten, sobald das Universum in seiner Entwicklung den Zeitpunkt erreicht hatte, an dem es, wie Aristoteles meinte, als eine Art geistloses Uhrwerk fertig erschaffen war. Im Gegensatz zu dem System des Aristoteles verbot Sarpis Liberalismus den Menschen einfach die Kenntnis der wahren Prinzipien des Menschen oder der Natur. Den übelsten Ausdruck der mathematischen Systeme des Aristoteles (wie etwa bei Euklid) und des verkommenen Sarpi findet man bei Schurken wie Bertrand Russell und seinen Anhängern am Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA). Russells Schemata verkörpern im Extrem die Unmoral, die als die eigentliche Ursache der voranschreitenden, allgemeinen wirtschaftlichen Zusammenbruchskrise des Planeten betrachtet werden muß.

Befassen wir uns nun vor diesem Hintergrund mit der Weltsicht, die ich mit Platon und anderen teile.

[subhead]Das Universum als unser Ozean[/subhead]

Die einzige derzeit denkbare Grundlage für die bekannte Geschichte der Zivilisation - im Guten wie im Schlechten - war die Entdeckung der Rolle des nächtlichen Sternenhimmels als Navigationskarte eines Keplerschen, endlichen aber unbegrenzten Universums für eine zuverlässige Navigation, und zwar über langanhaltende Zeiträume der Geschichte dieser ihrem Wesen nach maritimen Kulturen.

Wie ich direkt oder implizit an verschiedenen Stellen betont habe, verlief der Fortschritt der Lebensumstände der Menschheit von den relativ begrenzten Umständen etwa bei den Seefahrerkulturen am Mittelmeer und am Indischen Ozean über die Verbesserungen von Kulturen an Flußufern und Kanälen im Binnenland und die nächsthöhere Stufe der vom Mittelmeer ausgehenden transozeanischen Kulturen bis hin zu der Ablösung der auf Binnenwasserstraßen beruhenden Systeme durch die vorherrschenden Funktionen der transkontinentalen Eisenbahnen in den nicht-dekadenten europäischen und sonstigen Kulturen heute. Dies alles sind Vorboten eines Systems der bemannten Erforschung und menschlichen Besiedelung des Sonnensystems.

Ein Hindernis für den Fortschritt der Zivilisation in den Bereich interplanetarer menschlicher Aktivität besteht gegenwärtig in moralisch relativ offensichtlichen Schwächen wie ungelösten Herausforderungen durch Probleme der Gravitation und damit verwandte Fragen der kosmischen Strahlung, welche sich am offensichtlichsten stellen, wenn wir - statt bloß Robotern - Menschen in den interplanetaren Raum schicken. Schon jetzt erfüllt uns die Aussicht auf die interplanetare Raumfahrt des Menschen und entsprechende Wohnunterkünfte eher mit Sorge als mit dem Gefühl, daß alles zufriedenstellend auf diese Realität vorbereitet ist. Dieser Mangel eines befriedigenden „Gefühls" in Bezug auf solche Fragen ist eines meiner Anliegen in diesem Bericht: Um den Krieg zu verstehen, müssen wir uns eine verläßliche Einsicht in die höheren Realitäten der damit verbundenen Narreteien der Geschichte erarbeiten.[sup]17[/sup]

Wie ich in einer früheren Schrift betont habe, bedeutet die Unruhe bei der Aussicht auf die Erforschung des sonnennahen Weltraums für uns, daß wir schon jetzt den Begriff der „Grundinfrastruktur der Wirtschaft" neu definieren müssen. Diese Herausforderung ist erst seit relativ kurzer Zeit in das allgemeine zeitgenössische Bewußtsein gerückt, im Grunde aber stellt sie sich bereits seit den frühesten Erfolgen der transozeanischen Navigation.

„Infrastruktur" bedeutet nicht bloß eine Unterstützung der Entwicklung von Produktion und Kommunikation; sie bildet die sich entwickelnde Grundlage, auf der der Fortschritt der Produktionskräfte beruht: Die Entwicklung der Produktivkräfte ist abhängig vom technischen Fortschritt in der Infrastruktur. Ich meine das in dem besonderen Sinne, auf den ich im Zusammenhang mit der Bedeutung der Entdeckung hingewiesen habe, daß der Sternenhimmel ein konzeptionell begrenztes Universums verkörpert: das Universum einer Gesellschaft, die auf der transozeanischen Seefahrt beruht, als ein wirklich maritimes System - oder die Weiterentwicklung zu einer Gesellschaft an den Ufern von Flüssen und Kanälen, dann dem Aufbau eines transkontinentalen Eisenbahnnetzes als Weiterentwicklung eines solchen existierenden Ufersystems, dem noch späteren Fall aufeinanderfolgender, stets weiter entwickelter Systeme für die Stromversorgung eines Kontinents und dann dem darauf folgenden, gegenwärtigen System, wo wir weltweit auf die Anwendung von Kernspaltung und Kernfusion angewiesen sind.

[i]Ich will mit dieser Erklärung betonen: Der Fortbestand der zivilisierten Gesellschaft erfordert eine ständige Steigerung der relativen Energieflußdichte der verwendeten Kraftquellen ebenso wie der Kapitalintensität der Organisation nicht bloß dieser Produktion, sondern auch der Mittel für den Fortbestand der Kultur einer Gesellschaft an sich.[/i]

Die Möglichkeit von Fortschritten in der Produktionstechnik und der Arbeitsproduktivkraft über die Nutzung von Kohle und Öl hinaus zur Steigerung der industriellen Kraft pro Kopf und pro Quadratkilometer, veranschaulicht diesen Punkt besonders klar und einfach. Um die Bevölkerung insgesamt erhalten zu können, sind wir heute darauf angewiesen, als Ersatz für die derzeitige Politik mit der idiotischen Verlagerung auf „Solar-" und „Windkraft" mit ihren absurd niedrigen Energieflußdichten, beschleunigt Kernspaltung und Kernfusion zu entwickeln und auszubauen.

Der wichtigste der ausschlaggebenden Faktoren für die physische Produktivität der Gesellschaft pro Kopf und pro Quadratkilometer des Territoriums ist das, was ich hier bereits als das Prinzip der Leibnizschen Dynamik angesprochen habe, das sich typischerweise im physischen Konzept der „angewandten Energieflußdichte" äußert. Dies ist in einer Hinsicht meßbar als anwendbare Kraft pro Quadratzentimeter des Querschnitts des Kraftflusses, d.h., der für die Menschheit nutzbaren Kraft - angefangen mit dem niedrigsten Niveau des auf der Erdoberfläche eintreffenden Sonnenlichtes oder der Windkraft über die Nutzung immer „heißerer" Formen von Treibstoffen bis hin zum elektrischen Strom, der mit hoher Dichte erzeugt wird, und zu nuklearen und thermonuklearen Prozessen als Treibstoffe.

Deshalb ist es unbedingt geboten, daß wir Energiequellen wie die Sonnenstrahlung oder den Wind nicht direkt verwenden - nicht nur, weil solche primitiven Treibstoffe völlig ineffizient sind, sondern auch, weil Sonnenlicht nur auf eine Weise angemessen als Treibstoff allgemein genutzt werden kann - und das ist seine Verwendung als natürliches Mittel, wie es das Chlorophyllprinzip zeigt. Mit jedem Dollar, den man für Solarzellen als Treibstoffersatz verschwendet, verurteilt man das betreffende Gebiet mehr dazu, Ödland zu werden, weil man die wunderbare Nutzung des Chlorophylls verhindert, welche eine große Verbesserung des gesamten Sonnenlichtzyklus' bewirkt und so einen fruchtbaren Beitrag zu den biologischen Prozessen leistet, die das Land bewohnbar machen.

Die moderne Form des antiken delphischen Kults des Dionysos - nichts anderes stellt die sogenannte „grüne Bewegung" von heute dar - ist ein besonders menschenfeindlicher Kult. Der implizit satanische Kult Friedrich Nietzsches und der Anhänger der Narreteien Schumpeters ist typisch dafür.

In ihrer höchsten Form definiert die Erschließung höherer Formen von Kraftquellen, wofür Kernspaltung und -fusion typisch sind, die Möglichkeit von Fortschritten in der Existenzfähigkeit der Menschheit - nicht nur auf der Erde, sondern innerhalb zukünftiger Entwicklungen im Sonnensystem und darüber hinaus in unserer Galaxie. Das gleiche Prinzip äußert sich im allgemeinen Niveau der angewandten Energieflußdichte für die Produktivität in der Landwirtschaft, in der Industrie und in der allgemeinen Infrastruktur für die Bevölkerung einer Gesellschaft. Tatsächlich wird es von jedem relevanten Fortschritt in der Technik widergespiegelt, etwa in Form der Realkapitalintensität und den Fortschritten der Kultur dieser Bevölkerung.

Diese Überlegungen definieren eine korrekte Einschätzung des Produktivitätsniveaus, das durch diesen Fortschritt hinsichtlich der Kapitalintensität und der Energieflußdichte des gesellschaftlichen Prozesses insgesamt erreicht wird. Eine kompetente Beurteilung der relativen Produktivität und der Rate von Fortschritt oder Rückschritt einer Volkswirtschaft muß auf diese zugrundeliegenden Faktoren zurückgeführt werden: steigende Intensität des Realkapitals (im Gegensatz zum bloß finanziellen Kapital) und relative Steigerungen der Energieflußdichte, was sich in der Form der angewandten Kraft oder wissenschaftlichen und damit zusammenhängenden Fortschritten in der Energieflußdichte äußert - sowohl in der Produktion als auch in der grundlegenden Infrastruktur, wovon jede Form der Wirtschaft implizit abhängt.

Jede gegenteilige Meinung über Wirtschaft ist kontraproduktives Geschwätz - so wie das, welches derzeit von London, von der Wallstreet und von Obamas Weißem Haus verbreitet wird.

In genau dieser Hinsicht haben wir jetzt die erste Stufe von Erkundungen erreicht, wo es um die Aussicht der Menschheit auf interstellare Aufgaben geht, die mit der Entwicklung einer noch höheren Form von Infrastruktur verbunden sind, wie sie für eine zunehmende Rolle der Menschheit im interplanetaren Weltraum notwendig ist.

Diese Kombination von Überlegungen zwingt uns nach vorn zu schauen, aber sie zwingt uns auch, zurückzublicken auf die oft übersehene Bedeutung des Konzepts der [i]physischen Raum-Zeit[/i] anstelle der falschen Vorstellung des [i]physischen Raums in der Zeit[/i].

[subhead]Unsere physische Raum-Zeit[/subhead]

Wie ich soeben zusammengefaßt habe: Die Fähigkeit der Gesellschaften der Welt, den Anstoß zu der notwendigen Anhebung des Lebensstandards für das gegenwärtig bestehende Bevölkerungsniveau zu geben - von der Erhöhung der Bevölkerungszahl, die mit einem solchen Fortschritt unvermeidbar verbunden ist, einmal abgesehen - hängt ab von der Steigerung der Kraft pro Kopf und pro Quadratkilometer, und diese Kraft wird anhand der qualitativen Steigerung der wirkenden Energieflußdichte der verwendeten Kraftquellen gemessen.

Diese Notwendigkeit lenkt die Aufmerksamkeit auf die damit verbundene Herausforderung des Übergangs von der gegenwärtig scheinbaren Obergrenze der benötigten Kraftquellen, von der Kernspaltung zur Anwendung der Kernfusion. Allein das Vorhandensein dieser wachsenden Herausforderung bezüglich der Erfordernisse des Planeten insgesamt bedeutet einen Übergang vom Menschen, der mehr oder weniger durch die Bedingungen auf der Erdoberfläche beschränkt ist, zum Menschen, der den erdnahen solaren Raum funktionell beherrscht. Die wahre Bestimmung des Menschen sollte unsere Gattung ins Reich der Sterne bringen.

Wenn man die Realisierung einer Antwort auf diese wachsende Herausforderung auch nur in Betracht zieht, bedeutet das, daß die Menschheit von einer radikal neuen Vorstellung von „Infrastruktur" eingeholt wird, sobald wir anfangen, uns in voraussichtliche Lebensräume jenseits der geschützten Umgebung auf der Oberfläche unsere Planeten zu bewegen.

Wir müssen dann in Begriffen von „künstlichen Umgebungen" denken, die uns im Sonnensystem und anderen Räumen, die für Menschen „natürlicherweise" unbewohnbar sind, einen ähnlichen „Schutz" gewähren, wie wir es heute mit der Vorstellung einer „bewohnbaren Umwelt" verbinden.

Für Personen, die wirklich qualifiziert sind, über solche Fragen zu sprechen, ist diese Vorstellung heute prinzipiell durchaus zugänglich, auch in einer Zeit, in der wir die Einzelheiten solcher Fälle intellektuell noch nicht gemeistert haben. Für solche Denker liegt es nicht jenseits ihres Fassungsvermögens, einzuschätzen, welche Produktivitätsraten und Steigerungen der „Energieflußdichte" notwendig sind, um über eine vorläufige Siedlung auf dem Mars nachzudenken. Dies erfordert u.a. eine rasche Folge wissenschaftlicher Revolutionen im Übergang zu einer „Periodentafel" der Singularitäten der kosmischen Strahlung anstelle eines immer noch der Teilchen-Tradition verhafteten Periodensystems. Im übrigen bedeutet es eine Änderung des Selbstverständnisses des Menschen: Der menschliche Geist muß sich aus dem Schmutz der naiven Sinnesgewißheit erheben - so wie dies vorweggenommen ist in der Entdeckung der universellen Gravitation durch Kepler und in William Empsons Konzept der Wirksamkeit des physischen Prinzips der Metapher, das in den Entdeckungen von Kepler, Leibniz, Riemann, W.I. Wernadskij u.a. bereits klar zum Ausdruck kam.

[subhead]Die Frage der Infrastruktur[/subhead]

Wie ich in früheren Schriften schon betont habe, ist die Funktion der „Infrastruktur" nicht die einer Ergänzung der Produktion. Infrastruktur ist der Aufbau der physischen und verwandten Grundlagen für die Schaffung und Aufrechterhaltung einer bestimmten Bandbreite der unmittelbaren Produktivität pro Kopf und pro Quadratkilometer auf qualitativ höheren Niveaus des Äquivalents von „Energieflußdichte".

So wäre es beispielsweise unmöglich, mit „Solar-" oder „Windkraft" den gegenwärtigen Entwicklungsstand der heutigen Weltbevölkerung aufrechtzuerhalten. Wie die Herausforderung, die gegenwärtige Bevölkerung Asiens und Afrikas zu erhalten, zeigt, ist ohne den in die Infrastruktur einer Gesellschaft (und der Welt insgesamt) eingebetteten „Unterbau" nuklearer und höherer Energieflußdichte schon das derzeitige Niveau der Weltbevölkerung gefährdet. Deshalb ist es richtig, wenn man der beschleunigten Entwicklung der Kernspaltung und ähnlicher Quellen allgemein verfügbarer Kraft mit hoher Energieflußdichte pro Kopf und pro Quadratkilometer Priorität gibt, weil ohne sie das derzeitige Bevölkerungsniveau der wichtigsten Nationen Asiens nicht möglich wäre.

Die bisherigen Stufen des Fortschritts waren die Seefahrerkultur, dann die Gesellschaften an den Flußufern, womit die Arbeitsproduktivkräfte auf ein höheres Niveau als bei der reinen Seefahrergesellschaft stiegen, dann die sonst unmögliche Erweiterung der „Plattformen" allgemeiner Produktivität an den Flußufern durch die transkontinentalen Eisenbahnen, und nun die Entwicklung von Magnetschwebebahnen für den Transport von Menschen und Fracht (anstelle des Langstreckentransports mit Lastwagen, der als Ersatz für die Eisenbahn sehr ineffizient ist). Der Aufbau allgemein verbesserter Wassersysteme, wofür der wohldefinierte Entwurf des NAWAPA-Projekts typisch ist, würde einen qualitativen Sprung der Produktivkräfte der Arbeit und der Qualität der Umwelt für die Arbeit und das Leben der Menschen bedeuten.

In ähnlicher Weise müssen wir für die Erforschung des erdnahen Weltraums oder des interplanetaren Raums höhere Grade an Energieflußdichte erreichen, die wir brauchen, um mit Erfolg eine künstliche, erdähnliche Umgebung für das Leben von Menschen und Pflanzen in solchen neuen, außergewöhnlichen Regionen zu schaffen. Die Probleme der geringeren Schwerkraft auf dem Mond oder dem Mars oder in Raumstationen in der Umlaufbahn um die Erde sind bloß erste Beispiele dafür, für welche künftigen Systeme wir Energiequellen brauchen, die gemessen an ihrer Energieflußdichte weit über alles hinausgehen, was derzeit als machbar gilt. Der Mensch im Sonnensystem oder als Bewohner unserer Galaxie - das ist die Herausforderung, die wir im Lauf dieses Jahrhunderts und weit darüber hinaus bewältigen müssen.

Meine gegenwärtige Einschätzung geht von der Erkenntnis aus, daß die Vereinigten Staaten und Europa in der Zeit seit der Ermordung von Präsident John F. Kennedy systematisch ruiniert wurden. Der große kulturelle Verfall in den folgenden Jahrzehnten führte zum Niedergang der Arbeitsproduktivkraft pro Kopf und pro Quadratkilometer in Nordamerika sowie West- und Mitteleuropa. Die intellektuellen Kräfte der heranwachsenden Generationen und der jungen Erwachsenen sind auf ein Niveau weit unter dem der amerikanischen und europäischen Arbeitskräfte in den sechziger und siebziger Jahren gesunken.

Es wird zwei Generationen massiver Investitionen in eine richtig definierte „grundlegende wirtschaftliche und soziale Infrastruktur" erfordern, um den Verlust an intellektuellen und ähnlichen Kräften, den die jetzigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen erlitten haben, wieder auszugleichen. Der kulturelle Verfall in Nordamerika und Europa unter dem Einfluß der „grünen" kulturellen Seuche, welche die geistige Entwicklung der jungen Menschen in den Generationen seit den 68ern zusammenbrechen ließ, muß energisch umgekehrten werden. Es wird ein Vierteljahrhundert dauern, bis die sozialen und intellektuellen Folgen dieser Dekadenz der letzten dreißig Jahre so weit bewältigt sind, daß man den gewaltigen, tiefgreifenden kulturellen Schaden für die Bevölkerung seit den Jahren des „Vietnamkriegs" ausgleichen kann und wir davon ausgehen können, daß eine Bevölkerung vorhanden ist, die wieder allgemein die Qualität und das Tempo des Fortschritts erreichen kann, wie es vor den kulturschädlichen Folgen der „Nixon-„ und „Carter-Jahre" noch möglich war.

Trotz dieser Schwierigkeiten wird aber eine Minderheit der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter im weiteren Sinne zur Verfügung stehen, die den Weg für die Entfesselung der großen wissenschaftlichen und vergleichbaren kulturellen Sprünge bereiten kann, auf die wir in den kommenden fünfzig bis siebzig Jahren abzielen müssen.

Die sozialen Aspekte eines solchen in Aussicht stehenden Programms für den Rest dieses Jahrhunderts werden dadurch definiert, daß große Infrastrukturprojekte in der Art des Tennessee-Valley-Projekts und des Manhattan-Projekts der Ära Franklin Roosevelt mit Vorrang betrieben werden. Man hat uns gezwungen, „abzubauen", statt weiter den Fortschritt der Produktion in Landwirtschaft und Industrie zu betonen, wie bis zum Ende der sechziger Jahre. Vor allem ab ungefähr 1968 wurden unsere Industrie und Infrastruktur kaputtgemacht, als wäre ein Golem Amok gelaufen. Wenn wir vernünftig sind, müssen wir das Hauptgewicht auf massive Bundesprogramme legen. Den Schwerpunkt sollten dabei revolutionäre Projekte für die Grundinfrastruktur der Wirtschaft bilden, wie das dringend notwendige und jederzeit startbereite NAWAPA-Projekt, das von Anfang an darauf angelegt war, die Arbeiten im großen Stile anzugehen. Die Rolle des Automobils wird auf den täglichen oder gelegentlichen Gebrauch für kürzere Strecken reduziert werden, während ein neues Netz moderner Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnen oder Magnetschwebebahnen den Vorrang erhält. Große Infrastrukturprojekte wie diese werden die „Nachfrage" erzeugen, die den Markt für die Produkte der Landwirtschaft und der Industrie schafft. Die plötzliche und strikte Durchsetzung  eines Glass-Steagall-Gesetzes wird zweifellos die meisten Hochstapler der Wallstreet und der State Street auslöschen. Gleichzeitig werden die regionalen Geschäftsbanken auf der Grundlage, daß die Verpflichtung der Bundesregierung und anderer zur Unterstützung der Finanzschwindler abgeschafft wurde, eine Flut an Bundeskrediten möglich machen, die zur Finanzierung dieser großen Infrastrukturprogramme wie auch der Landwirtschaft, Farmen usw. notwendig sind, die aus diesem kreditgetriebenen Markt den Nutzen für die Stimulierung der Nettoproduktion von Gütern und von wesentlichen Dienstleistungen ziehen.

Mit einer solchen, plötzlichen und umfassenden Änderung der Politik, zurück zu der Politik, dank derer die Vereinigten Staaten z.B. bei der Jahrhundertausstellung 1876 die Welt in Erstaunen versetzte, wird Amerika aus dem Abgrund der Verzweiflung herauskommen. Wir werden nicht plötzlich reich sein, aber wir werden produktiv leben im Gefühl der Freiheit und einer wiederhergestellten Sicherheit, weg von dem Friedhof der verlorenen Hoffnungen, denen die große Mehrheit unserer Bürger jetzt nachtrauert.

Mit dieser Reform auf der Grundlage sowohl von Glass-Steagall als auch der Rückkehr zu einem Kreditsystem mit festen Wechselkursen zwischen den dazu bereiten Nationen werden wir daran gehen, die großartigen Leistungen der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts vorzubereiten.

Im Rahmen eines solchen Programms werden wir in der Lage sein, dem Zeitalter der langen Kriege zu entkommen, das der britische Prinz von Wales Albert Edward im Weltmaßstab eingeläutet hatte.

[subhead]Notwendige oder schlechte Kriege?[/subhead]

Es gibt keine wirklich „guten Kriege", aber es hat einige „notwendige Kriege" gegeben, wofür die Rolle der USA im sogenannten „Zweiten Weltkrieg" oder die Amerikanische Revolution gegen die imperiale britische Tyrannei Beispiele sind. Und es gibt „schlechte Kriege". Die „schlechtesten" der schlechten Kriege, etwa nach dem Vorbild des Peloponnesischen Krieges, waren der lange Krieg der USA in Indochina und die Kriege, die unter den Präsidentschaften der Familie Bush und unter Barack Obama, dem schlimmsten Narren von ihnen allen, geführten wurde: Die monetaristische Macht stiftet Kriege zwischen ihren leichtgläubigen Opfern an und benutzt sie in der üblichen Weise, um eine bestimmte Art von imperialer Macht an sich zu reißen oder zu festigen.

Die letzteren Beispiele sind typisch für die meist langen Kriege, durch die törichte, leichtgläubige, gedankenlose Menschen ihren Ruin und die Tyrannei einer monetaristischen imperialen Macht über sich bringen. Ein solches Schicksal ereilte einst die vom frisch gegründeten britischen Außenamt genarrten kontinentaleuropäischen Staaten, die mit Blindheit geschlagenen früheren europäischen Verbündeten der Amerikanischen Revolution, deren Unterstützung in einem gerechten Krieg unseren Sieg über den britischen Tyrannen in Yorktown ermöglicht hatte.

Seit der Entmachtung Fürst Otto von Bismarcks 1890 wurde durch eine Abfolge kriegerischer Handlungen jener weltweite „schlechte Krieg" in Gang gesetzt, der als der erste „Weltkrieg" bekannt wurde. Zu diesen Ereignissen gehörten die britisch-japanischen Kriege gegen China, Korea und Rußland von 1894-1907 sowie die Ermordung wichtiger Persönlichkeiten wie insbesondere US-Präsident William McKinley 1901. Diese Epidemie von Wahnsinn äußerte sich auch exemplarisch in der Ermordung des französischen Präsidenten Sadi Carnot, aber ohne den Mord an US-Präsident McKinley 1901 und der anschließenden Machtergreifung Präsident Theodore Roosevelts, der praktisch ein Verräter in der Konföderierten-Tradition war, hätte sie sich nicht zu dem Kriegsausbruch im August 1914 ausweiten können.

Zuvor hatten sich die Französische Revolution von 1789 und ihre Folgen als ein von den Briten von langer Hand eingefädelter schlechter Krieg erwiesen - angefangen mit der Gründung des Außenamts unter Lord Shelburne 1782, dessen Leiter Jeremy Bentham an der Spitze des Sonderausschusses für Morde, Kriege und Aufstände stand. Dies gipfelte in der Zerstörung Kontinentaleuropas, Frankreich eingeschlossen, durch die Hand jener unwissentlichen britischen Marionette und räuberischen Bestie, Napoleon Bonaparte.

Im Sinne des gerade hierzu Gesagten blicke man nun Schritt für Schritt zurück bis zum Peloponnesischen Krieg.

[subhead]Einige Ökonomen waren einfältig[/subhead]

Beginnen wir diese Untersuchung mit einer Betrachtung der wichtigsten Entwicklungen, die zum „Ersten Weltkrieg" führten.

Denken wir an eines der bekannteren Symptome des Irrsinns, die das Abgleiten nicht nur in den „Ersten Weltkrieg", sondern auch in den „Zweiten Weltkrieg" und anschließend in den langen „Kalten Krieg" ermöglichten. Hieraus entsprang danach auch die neue Phase eines Massenwahnsinns, der auf der ganzen Welt Amok läuft, seit sich die britische Premierministerin Margaret Thatcher mit dem französischen Präsidenten François Mitterrand und dem gescheiterten US-Präsidenten George H.W. Bush zusammentat, um Kontinentaleuropa zu ruinieren. Das kriminelle Vorgehen dieses Trios verurteilte den europäischen Kontinent bereits damals durch die Schaffung des „Euro"-Systems zu einem katastrophalen Ruin.

Die Realität im Vorfeld des sogenannten „Ersten Weltkriegs" und auch des „Zweiten Weltkriegs" war mit dem einfältigen „Imperialismusbegriff" Lenins, vieler deutscher Sozialdemokraten und anderer immer unvereinbar gewesen. Die Entwicklung hin zu diesen beiden Kriegen und ihren Folgen bis heute war der Ausdruck des Irrglaubens, das Phänomen des Imperialismus sei durch das Wollen und die Interessen einzelner Nationalstaaten definiert. Und nach den diversen, etwas irreführend so genannten „Weltkriegen" und ähnlichen Geschehnissen entstand inzwischen eine noch abwegigere Fehlannahme, nämlich der Vorschlag, die Macht- und Raubgier von Nationen, die angeblich der fatale Grundfehler in der Konzeption des souveränen Nationalstaats sei, durch eine Art von „Weltregierung" zu überwinden.

Um bestimmte bedeutsame geschichtliche Realitäten des neuzeitlichen Imperialismus und der aus diesen imperialistischen Begierden entsprungenen Kriege zu verstehen, ist es sehr wichtig festzustellen, daß die imperialistische Orgie der britischen Monarchie während der letzten Jahrhunderte nicht aus der Bevölkerung des Vereinigten Königreichs erwuchs, sondern aus der Rolle Großbritanniens als wichtigster Marionette des neuzeitlichen Venedig, die es bis auf den heutigen Tag hat.

Wer die Bevölkerung der Untertanen des Vereinigten Königreichs einigermaßen kennt, wird festgestellt haben, daß viele bekannte Persönlichkeiten und andere in diesem Land Impulsen folgen, die einem gutinformierten amerikanischen Patrioten vielleicht etwas verquer erscheinen mögen, die aber trotzdem im Rahmen eines manchmal sehr nützlichen Menschenbilds bleiben und durchaus als moralisch zu bezeichnen sind. Nicht das Gros der britischen Untertanen ist die Ursache des Problems des praktisch weltweiten britischen Imperialismus der Gegenwart. [i]Das Imperium ist nicht dieses Königreich als solches, sondern ein geierartiges Weltreich, das ein Geschöpf der venezianischen Tradition ist.[/i]

Um diesen Unterschied zwischen der falsch verstandenen Nation und dem wirklichen souveränem Nationalstaat zu verstehen - was beispielsweise Lenin mit seinen falschen Vorstellungen über Wirtschaft nie wirklich getan hat -, muß man die merkwürdige Tradition erkennen, die konkret auf den exemplarischen Fall des blutrünstigen, verrückten Königs Heinrich VIII. zurückgeht.

Nach der Niederlage Richards III. war in England unter Heinrich VII. eine Verfassung eingeführt worden, die an die in Frankreich von König Ludwig XI. errungene große politische Revolution anknüpfte und gewissermaßen auch die Folgewirkung des Konzils von Florenz im Jahre 1439 ausstrahlte. Die revolutionäre Errungenschaft Ludwig XI., die von Jeanne d'Arc inspiriert war, beruhte auf den gleichen Grundsätzen wie das große ökumenische Konzil von Florenz.

Die Grundsätze, die auf diesem Konzil zum Ausdruck kamen, spiegelten eine breite Übereinkunft mit den Auffassungen des Kardinals Nikolaus von Kues wider. Cusas außerordentlicher Einfluß als Theologe, Staatsmann und führender Wissenschaftler war verbunden mit der Entwicklung einer neuzeitlichen Naturwissenschaft, die sich etwa im Bau der Kuppel der Florenzer Kathedrale [i]Santa Maria des Fiore[/i] und der [i]Pazzi-Kapelle[/i] durch den Entdecker der praktischen Anwendung des Kettenlinienprinzips Filippo Brunelleschi äußerte.

Hinsichtlich des Britischen Empires, das fast durchgehend seit dem Pariser Frieden vom Februar 1763 bis heute den Großteil der Welt beherrscht, muß hier das folgende zur Vorbereitung vorausgeschickt werden, was für die heutige Weltkrise von großer Relevanz ist.

Das Geschehen unter dem Regime Heinrichs VIII., der sich klinisch gesprochen als typische „gescheiterte Persönlichkeit" beschreiben läßt, war für das Britische Empire ein Modellfall. Seit jener Zeit benutzt es immer wieder solche an der Macht befindlichen gescheiterten Persönlichkeiten, die häufig an der gleichen Geisteskrankheit leiden, so wie der heutige US-Präsident Obama und berühmte frühere Beispiele gescheiterter Persönlichkeiten wie Kaiser Nero und Adolf Hitler.

Insbesondere bei Präsident Obamas moralischer Erkrankung sieht man die gleiche Art des moralisch-intellektuellen Defektes wie bei Heinrich VIII., wenn auch vielleicht nicht gerade in Hinsicht auf Ehefrauen. Die geistige Störung des Präsidenten erinnert an das, was die venezianischen Interessen damals für ihre Zwecke ausnutzten, allen voran Heinrichs Eheberater, der auch venezianischer Geheimdienstchef war, Francesco Zorzi (alias „Giorgi") sowie der venezianische Agent und Plantagenet-Thronbewerber Kardinal Pole und andere, von Venedig gekaufte Verschwörer wie der bestialische Thomas Cromwell. Über diese venezianische Intrige, die sich die sexuell perversen Mordgelüste des Königs zunutze machte, wurde der Marionettenkönig Heinrich VIII. gesteuert.

So viel zu den Ursprüngen fast der ganzen britischen königlichen Fortpflanzung seither!

Die Entwicklungen, die aus dem psychopathologischen Zustands Heinrichs VIII. folgten, wurden von einer Kabale venezianischer Agenten unter Leitung Francesco Zorzis dazu benutzt, zwischen Heinrich VIII. und die katholische Kirche einen Keil zu treiben. Dies geschah in einer Zeit nach dem Beginn der Vertreibung der Juden aus Spanien durch die Habsburger 1492, als die Folgen der Sache mit Martin Luther für die europäischen Staatsangelegenheiten allgemein den Frieden zwischen den führenden Mächten Europas schon bis zur Belastungsgrenze anspannte. So wurde die Gehirnwäsche, der die venezianischen Drahtzieher Heinrich VIII. unterzogen, der Sprengsatz, der ganz Europa in die Epidemie einer endlosen Folge von Religionskriegen stürzte, angefangen mit der vorangegangenen Vertreibung der Juden aus Spanien 1492, bis zum Westfälischen Frieden 1648.

Die Folge dieser Hinterlassenschaft einer klinischen „gescheiterten Persönlichkeit", dem von Venedig provozierten Wahnsinn in Staatsangelegenheiten, war nicht nur ein genereller Zusammenbruch der Staatssysteme, die den ökumenischen Zielen des Kardinals Nikolaus von Kues und des ökumenischen Konzils von Florenz folgten. Diese unheilvollen Entwicklungen, für die Heinrich VIII. lediglich ein Beispiel ist, sind die Hauptursache aller großen Krisen der europäischen Zivilisation bis zur heutigen Zeit.[sup]18[/sup]

Kardinal Nikolaus von Kues bewertete die Lage in Europa richtig als einen allgemeinen Verfallszustand des gesamten damaligen Staatensystems, und sein Anhänger Christoph Kolumbus folgte einige Jahrzehnte später Cusas Anregung, sich über die Meere zu anderen Kontinenten aufzumachen, von wo aus die Ziele des Konzils von Florenz in das korrumpierte Europa zurückübertragen werden könnten, und brach zu seiner berühmten, großen Mission auf.

Kolumbus tat sein bestes, doch der Habsburgische Einfluß auf die spanische Monarchie vereitelte weitgehend den Zweck seiner Mission. Später wurde dann ein neuer Versuch unternommen, dieses Mal als nominell protestantisches Unternehmen (!) in Form der Siedlungen in Plymouth und der Massachusetts Bay von Neuengland, kurz bevor ein berühmter, vom Papst (!) ernannter Kardinal Jules Mazarin in einer ökumenischen Sondermission den Westfälischen Frieden von 1648 organisierte.

Europa war vom venezianischen Geldimperialismus beherrscht. Es folgte zwar der Niedergang von Venedigs Favoriten, den Habsburgern, denen zunächst das politische Herrschaftssystem der finanzimperialistischen Zerrüttung des neuzeitlichen Europas übertragen worden war. Doch mit der Thronbesteigung Jakobs I. von England, einem Spielball der venezianischen Ränke Paolo Sarpis und des Halunken Francis Bacon sowie deren Mitläufer Thomas Hobbes, entstand im Verlauf des 17. Jahrhunderts mit dem anglo-holländisch beherrschten Sarpischen England sowie dem späteren Machtantritt der Hannoverschen Monarchie die Grundlage für ein anglo-holländisches Weltreich der Meere in Form der Britischen Ostindiengesellschaft im 18. Jahrhundert und später.

Vom Peloponnesischen Krieg und seinen Folgen bis zum heutigen Tag war der europäische Imperialismus eigentlich nie der Brauch eines souveränen Nationalstaats, sondern immer internationaler monetaristischer und verwandter Finanzinteressen.

[subhead]Von den Mythen der Meere[/subhead]

Gehen wir nun etwa 28.000 Jahre auf jene Zeit zurück, als sich die letzte große Eiszeit der nördlichen Hemisphäre langsam zurückzuziehen begann und der Meeresspiegel der Ozeane vor etwa 5000 Jahren um ungefähr 130 Meter auf annähernd die heutige Höhe anstieg.

Der berühmte Chronist aus der Zeit des Römischen Reiches, Diodorus Siculus, gilt zwar nicht bei allen Fachwissenschaftlern als unbedingt zuverlässig, doch die Kombination aus seinen Gesprächen mit Berbern und seinem Rückgriff auf die Arbeit ägyptischer Historiker früherer Zeiten ergibt ein Bild aus den Mythen vergangener Zeiten, das mit einigen nützlichen Funden und anderen Belegen über die zivilisatorischen Ursprünge Europas im Mittelmeerraum übereinstimmt.

Was aus dem Dunkel dieser vergangenen Zeiten deutlich hervorgeht, ist nach dem heutigen Stand der Wissenschaft, daß die Große Pyramide von Gizeh ein Artefakt der Kolonisierung in unserer europäischen Vergangenheit der Nacheiszeit ist. Alle maßgeblichen Mittelmeerkulturen in der vorhomerischen Zeit waren offenbar Seefahrtskulturen, die überwiegend oligarchische Herrschaftsformen über die vergleichsweise ungebildeten Völker am Rande des Mittelmeeres errichteten.

Mesopotamien und das einst mächtige, schon mit der Eisenherstellung vertraute „Hethiterreich", das sich von der Schwarzmeerküste ins Landesinnere bis zum Norden Mesopotamiens erstreckte, haben eine vergleichbare Geschichte. Doch, um es kurz zu fassen, die vorherrschenden antiken Kulturen des Mittelmeerraumes, die vom atlantischen Raum eindrangen, sind überwiegend als oligarchische Kulturen einzuordnen, die man sich wohl als geübte Seeleute vorstellen muß, welche sich an der relativ ungebildeten, dort schon siedelnden Inlandsbevölkerung im Einflußbereich einer maritimen Mittelmeerkultur schadlos hielten.

Wenn man heute die [i]Ilias [/i]und die [i]Odyssee[/i] daraufhin erneut studiert, stößt man auf einige ziemlich gut gewählte Erkenntnisse über das damalige Denken statt nur Sinneseindrücken aus den Mythen und Phantasien über jene oligarchischen Meereskulturen.

In den Darstellungen Homers und von Aischylos wird die Rolle der Gruppe beschrieben, die als maritime Oligarchie ins Mittelmeer eindrang und von den leichtgläubigen Anwohnern als Götter betrachtet wurden, so wie zum Beispiel der brudermörderische Sohn Olympias selbst. Unser Wissen aus der Zeit des alten „klassischen" Griechenlands und verwandter maritimer Kulturen liefert dann dem aufmerksamen Beobachter tiefe Einsichten in das Denken der herrschenden Seefahrerkulturen der sogenannten klassischen griechischen und späteren Zeit. Dies gilt insbesondere dann, wenn man Aischylos' [i]Der gefesselte Prometheus[/i] als zentralen Bezugspunkt wählt. Hier finden wir den Beweis für unser heutiges Wissen über die innersten Seelengeheimnisse der Nachäffer der maritimen antiken Götter und Göttinnen, die quasi vergötterten dubiosen Adligen der britisch-imperialen Kabale.

Nach dem hier Gesagten möchte ich das Augenmerk auf eine wichtige Erkenntnis zurücklenken, die ich in einem vorigen Kapitel bereits angesprochen hatte.

[subhead]Zurück zum Kapitän im Weltraum[/subhead]

Im vorhergehenden Kapital hatte ich das Bild des Kommandeurs einer Raumkapsel benutzt, der sich in einer verschlossenen Kabine in einem Weltraum voller kosmischer Strahlung bewegt und zu dem ihn umgebenden Weltraum nur über Sensoren Kontakt hat, die wie die menschlichen Sinnesorgane funktionieren. Dieser Kommandeur ist auf die gleichen Denkprozesse angewiesen wie Johannes Kepler bei seiner ursprünglichen Entdeckung des Gravitationsprinzips - die Verbindung zweier biologischer Erfassungsmethoden, die menschlichen Sinneswahrnehmungen entsprechen. Das waren bei Keplers großartiger Entdeckung des „endlichen, aber unbegrenzten Universums", wie Albert Einstein es später nannte, das Sehen und das Hören von Harmonien, die in ironischer Weise verbunden wurden.

Halten wir inne, um erneut kurz auf das Konzept der Metapher in William Empsons [i]Sieben Arten der Doppeldeutigkeit[/i] einzugehen.

Das Problem, das bei den meisten Menschen noch heute das persönliche Identitätsgefühl beeinträchtigt, besteht darin, daß sie ihre Existenz im Universum ausschließlich in einer vermeintlich selbstevidenten, in Wirklichkeit jedoch nichtexistenten Wahrheit in den Wahrnehmungen der biologischen Instrumente annehmen, die in Wirklichkeit nur zur Navigation durch die von einer unsichtbaren Realität des tatsächlichen Universums geworfenen Schatten dienen.

Unsere Sinne wie auch jene Instrumente, die die Menschen geschaffen haben, um über die Grenzen unserer ursprünglichen Sinnesfähigkeiten hinaus zu „sehen", sind in der Tat notwendig; aber weder die Sinne noch die ergänzenden Instrumente verschaffen uns die einzigartige Gesamtidentität des menschlichen Beobachters, wie etwa die jenes Piloten. Die Frage, die ich im vorigen Kapitel und auch in anderen Veröffentlichungen angesprochen habe, hat eine tiefere Bedeutung, wie sie auch von Gottfried Wilhelm Leibniz bei der Darstellung seines Konzepts von Dynamik und von Percy Bysshe Shelley in den abschließenden Absätzen seiner [i]Verteidigung der Poesie[/i] betont wurden.

Shelleys Argument dort bezieht sich auf den wichtigen Aspekt einer Entdeckung, die Leibniz während des letzten Jahrzehnts des 17. Jahrhunderts mitgeteilt hat, um den Betrug von René Descartes anzuprangern: Leibniz stellte nämlich das wesentliche physikalische Konzept der Dynamik dar, das dem gleichlautenden Begriff [i]dynamis[/i] im klassischen Griechenland der Pythagoräer und Platons entsprach.

Ebendieses Konzept von Leibniz und Shelley (und anderen) lieferte die Grundlage für eine scheinbar spontane Eingebung Rosa Luxemburgs, die zu ihrer bemerkenswerten Darstellung eines Gegenstands führte, dem sie selbst die Bezeichnung „Massenstreik" gab.

Nennen wir diese Fähigkeit zu feiner Wahrnehmung einen Ausdruck des „Vorbewußten". Sie zeigt sich ebenso im Vorbewußten bei einer Entdeckung gültiger universeller physikalischer Prinzipien, so wie Leibniz bei seiner Darstellung der Dynamik auf das „Infinitesimale" seines Kalkulus verweist. Man sieht hierin auch die besondere Eigenschaft des menschlichen Genies, und nennt es auch - manchmal zu Recht, manchmal zu Unrecht - „Intuition".

Ob es sich tatsächlich um „Vorbewußtes" handelt ist oder nicht, können wir nur anhand von Methoden des wissenschaftlichen Grundlagenbeweises zuverlässig unterscheiden, Methoden, für welche die Leistungen Brunelleschis, Cusas, Leonardo da Vincis, Johannes Keplers u.a. typisch sind und die heute an dem für diesen Zweck aufgestellten Standard in Bernhard Riemanns Habilitationsschrift von 1854 gemessen werden müssen. Das gleiche Prinzip liegt aber auch allen wirklichen Erkenntnissen in der klassischen Kunst zugrunde - anschauliche Beispiele sind Albert Einstein mit seiner Geige und die Lebensgeschichte von Lejeune Dirichlet, dem weltführenden Wissenschaftler, der auch zu den größten Künstlerpersönlichkeiten des 19. Jahrhunderts gehörte.

Es gibt sogar Hinweise dafür, daß es unter besonderen Bedingungen bei dem manchmal panikartigen oder anderem herdenähnlichen Verhalten von Tieren scheinbar geheimnisvolle „außersinnliche" Wahrnehmungskräfte gibt. Hierbei geht es nicht um „mystische Kräfte", sondern es zeigt im wesentlichen, daß die implizit mitteilbaren Geisteskräfte eines gesund entwickelten Menschen sich nicht auf Dinge beschränken, die mit den Sinnen wahrnehmbar sind - die Arbeiten von Max Plancks Freund Wolfgang Köhler veranschaulichen dies.

Eine der besten Demonstrationen des Prinzips des „Vorbewußten" ist die Arbeit eines schrumpfenden Anteils klassischer Musiker, die wissen, welchen Unterschied es macht, bei einer Komposition in der Tradition des Prinzips von J.S. Bachs nur die Noten zu spielen, oder die eigentliche Absicht der Musik zu verwirklichen. Der große Dirigent Wilhelm Furtwängler prägte hierfür den Begriff „zwischen den Noten spielen". Man könnte auch sagen: die richtigen Übergänge beim Spielen der Musik herausarbeiten, statt nur die Noten scheinbar buchstabengetreu zu spielen.

Das ist nicht willkürlich. Ein typisches Beispiel sind die Anforderungen an eine gelungene Aufführung von Mozarts Motette [i]Ave Verum Corpus [/i]nach Mozarts Absicht. In Mozarts Komposition ist diese Motette wie eine dramatische, inspirierende Botschaft. Für die Aufführenden stellt sich damit die Frage: „Habt ihr diese Botschaft vermittelt?" Die Absicht sollte klar sein; dementsprechend muß man die Noten so singen, daß diese beabsichtigte Botschaft vollständig ausstrahlt. Wurden die Zuhörer dazu veranlaßt, Mozart Botschaft aus der Musik herauszuhören?

Man stelle dem gegenüber, in welchem Maße die gesamte klassische Kunst, beispielsweise unter dem Einfluß des völlig verkommenen Kongresses für kulturelle Freiheit in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg, verdorben wurde - soweit, daß die eigentliche Absicht der Urheber überhaupt nicht mehr zu erkennen ist. Ein anderes, früheres Beispiel waren die deutschen „Expressionisten" der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg oder später die mit Pelz überzogene Tasse und Untertasse oder die Ausstellungen der Dadaisten. An der praktisch von oben verordneten populären „Unterhaltungskultur" der transatlantischen Länder der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg spürt man die Folgen solcher Unmoral, selbst dort, wo Kompositionen klassischer Formen und Inhalte präsentiert werden. Entsprechend ist der Verlust an möglichen Zugängen des einzelnen zu seinen individuellen schöpferischen Geisteskräften, wenn Menschen zu solcher Art „Unterhaltung" konditioniert werden, die einem traurigen Zusammentreffen mit einer verseuchten Prostituierten ähnelt, die dem möglichen Kunden ihre abstoßenden Dienste anbietet.

Die Folge eines solchen kulturellen Verfalls ist ein deutlicher Verlust an jenen schöpferischen Erkenntniskräften, die praktisch die Voraussetzung für jeden willentlichen Fortschritt der Gesellschaft sind. Das Vorbewußte, das wie alle wirklichen Entdeckungen universeller Prinzipien in der Naturwissenschaft im wesentlichen außerhalb der Wahrnehmung unserer begrenzten Sinnesgewißheit liegt, definiert das kulturelle Umfeld, das die schöpferischen Geisteskräfte für ihre angemessene Intuition brauchen.

Besonders sei hier auf die umfangreichen Arbeiten Friedrich Schillers über die Grundprinzipien der Dichtung wie auch über die Rolle des Erkenntnisprinzips im klassischen Drama verwiesen.

In den großen Dramen Shakespeares und Schillers oder auch in Eugene O'Neills [i]Der Eismann kommt[/i] gibt es auf der Bühne keine wirklichen Helden. Der Held ist, wie Schiller betont, der Bürger im Publikum, der dazu angeregt wird, in sich selbst den eigentlichen Helden seiner Gesellschaft hervorzubringen, indem er ein wirklicher Bürger wird. Das gleiche ließe sich über die Tragödien des Aischylos sagen. Für Schiller ist eine unsterbliche Jeanne d'Arc nicht gescheitert, wie die Geschichte Frankreichs in jenem Jahrhundert anhand der Rolle Ludwigs XI. belegt. Darin liegt das eigentliche Prinzip jeder wirklichen Renaissance.

Um die wichtigen Aspekte dieser Frage zusammenzufassen: Die Fähigkeit, seine eigene Identität darin zu sehen, was man zum Guten der zukünftigen Menschheit beiträgt, definiert eine besondere Beziehung, die außerhalb der begrenzten Sinnesgewißheit eines sterblichen Lebens besteht. Hier geht es um die wahre Bedeutung von Unsterblichkeit, die dem menschlichen Individuum wie keinem anderen Wesen angehört. Der Körper stirbt, aber das, was unsterblich war und bleibt, wie etwa die ursprüngliche Entdeckung eines großen Prinzips der Natur oder der klassischen Kunst, lebt weiter.

Ein mangelndes Verständnis dieses Aspekts der entwickelten schöpferischen Fähigkeiten des menschlichen Individuums ist die Ursache unmoralischer Versuchungen und auch der abartigen Versuchungen der gescheiterten Persönlichkeit. Diese Unsterblichkeit drückt sich spezifisch in einer gültigen Entdeckung universeller Prinzipien aus - die Aristoteles von sich behauptete, aber tatsächlich nie vorgelegt hat. Dagegen leugnen die verkommenen Nachläufer der britischen empiristischen Mathematikerschule Paolo Sarpis und Bertrand Russells die Existenz jeglicher universeller Prinzipien im physischen Universum und wollen - genauso wie die armen toten Seelen in jener Hölle namens Internationales Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) im österreichischen Laxenburg - nur die „mathematische" Physik, nicht die wirkliche Physik anerkennen.

In dieser Besonderheit liegt die Bedeutung der klassischen Kunst für die Naturwissenschaft, wie letztere für das heutige Leben in Bernhard Riemanns Habilitationsschrift von 1854 definiert wurde. Ich bin bereit, diese Frage an dieser Stelle aufzugreifen.

[subhead]Physische Ökonomie als Wissenschaft[/subhead]

Was selbst die bestqualifizierten Ökonomen blind macht gegenüber der eigentlichen Realität der globalen wirtschaftlichen Zusammenbruchskrise ist die Vorstellung, daß wirtschaftliche Vorhersagen und verwandte Bereiche vor allem mit einer mathematischen Behandlung von Geldsystemen arbeiten müssen.

Die wesentliche notwendige Korrektur in dieser Zeit der großen Krise in der Weltgeschichte ist deshalb, darauf zu bestehen, daß kompetente Untersuchungen realer Wirtschaftsprozesse sich nicht auf ontologisch mathematische Systeme stützen dürfen, wie etwa Geldsystemen, die den verrückten, amoklaufenden Machenschaften der Wallstreet vergleichbar sind, wo man versucht, eine Art „Monopoly" im wirklichen Leben zu spielen.

Ich selbst arbeite beruflich seit Anfang 1953 als physischer Ökonom mit den naturwissenschaftlichen Methoden der Bernhard-Riemann-Schule und als Fachmann für Wirtschaftsprozesse, der aber nicht sogenannte „Energiemengen", sondern die Zu- und Abnahme der [i]potentiellen Energieflußdichte[/i] untersucht. Diese Methode geht auf unsere Arbeit in der Fusion Energy Foundation (FEF) in den siebziger und achtziger Jahren zurück, als ich das ins Leben rief, was Präsident Ronald Reagan dann den Sowjets als amerikanischen Vorschlag einer Strategischen Verteidigungsinitiative (SDI) vorlegte.[sup]19[/sup] Die erforderlichen Definitionen müssen, wie ich in letzter Zeit mit gestärkter Zuversicht voraussetze, in den Rahmen der Vorstellung eines universellen Systems kosmischer Strahlung gefaßt werden - nicht im Sinne diskreter Teilchen, sondern einzelner Singularitäten, wie es sich aus einer korrigierten Sicht des berühmten Paradoxes von Louis de Broglie und aus Albert Einsteins entsprechenden Arbeiten ergibt.

Daraus ergibt sich, auf der einen Ebene, ein allgemeiner Begriff chemischen Potentials, bezogen auf das herkömmliche Verständnis des Periodensystems der Elemente. Auf einer höheren Ebene kommt die Rolle der Kernspaltung hinzu. Auf einer noch höheren Ebene kommt die Rolle der Kernfusion hinzu. Darüber hinaus stellt sich die Frage der sogenannten „Materie/Antimaterie-Reaktionen".

Aus dieser Sicht ist es unabdingbar, den verbreiteten Betrug des von Rudolf Clausius u.a. aufgebrachten sogenannten „Zweiten Gesetzes der Thermodynamik" auszumerzen. Vom Standpunkt einer kompetenten physischen Ökonomie ist das gesamte Universum grundsätzlich als anti-entropisch zu betrachten, wie dies auch aus Albert Einsteins Bewertung von Keplers Entdeckung hervorgeht: Das Universum ist implizit endlich, aber nie begrenzt, weil in ihm ein allgemeines Prinzip universeller Anti-Entropie wirksam ist.

Werfen wir den ganzen Schrott im Zusammenhang mit dem Kult Bertrand Russells über Bord - darunter die intellektuellen Abfallprodukte, die von den kreativ erstarrten Russell-Gefolgsleuten am Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) produziert werden.

In Hinsicht Blick auf die Wirtschaftswissenschaft selbst ist die folgende Zusammenfassung erforderlich.

Nehmen wir das anschauliche pädagogische Beispiel des Eisenerzes, das ich schon wiederholt verwendet habe. Man sucht nach den reichsten Adern, die gewöhnlich durch abgestorbene Pflanzen oder Lebewesen, die in ihren Zellen Eisen anreicherten, gebildet wurden. Wenn man die wirtschaftlich tragbaren Erzkonzentrationen abbaut, vermindert sich deren Verfügbarkeit in einer Weise, daß sich irgendwann ein kritisches realwirtschaftliches Problem ergibt. Allgemein gesehen bleibt das Eisen jedoch ein Teil unseres Planeten; es wurde lediglich soweit zerstreut, daß man an Grenzen der Wirtschaftlichkeit auf dieser Entwicklungsstufe stößt. Die Kosten und die damit verwandten Probleme nehmen entsprechend zu. Deswegen muß es als Ausgleich einen Fortschritt geben, etwa in Form einer Erhöhung der anwendbaren Energieflußdichte, um die steigenden Kosten für Abbau und Verdichtung aufzufangen. Ohne eine solche kompensierende Steigerung der Energieflußdichte läuft eine Zivilisation wie die heutige, die törichterweise mit albernen Dingen wie „Sonnen-" und „Windenergie" oder „Emissionszertifikaten" herumspielt, in absehbarer Zeit Gefahr, einen mörderischen Einbruch der potentiellen relativen Bevölkerungsdichte weltweit zu erleiden.

So sind die Erfahrungen aus den Fortschritten der Gesellschaft.

Obschon die meisten höheren Elemente des Periodensystems auf den Planeten wahrscheinlich mit Hilfe polarisierter Fusion in Sonnennähe erzeugt wurden, müssen wir, da sich die Erhöhung der potentiellen Energieflußdichte auf die Planetenregionen mit relativ wenig Kernspaltungsprozessen beschränkt, die Steigerungen der Energieflußdichte zu erreichen versuchen, um so die Menschheit von den Beschränkungen einer einfachen Sicht des herkömmlichen Periodensystems zu befreien. Die Kernspaltung und die Kernfusion sind deshalb unbedingt erforderlich, wenn der Mensch auf dieser Seinsstufe weiter voranschreiten will.

Nachdem wir uns mit den notwendigen Steigerung der Energieflußdichte der primären Energiequellen für die Gesellschaft befaßt haben, muß man betrachten, wie deren Niveau allgemein als Antrieb der anwendbaren Energieflußdichte in Infrastruktur und Produktion dient, allerdings auf einem niedrigeren Niveau als die Primärenergie für das gesamte Wirtschaftssystem.

In allen Fällen ist das relative Niveau der Anti-Entropie der wesentliche bestimmende Faktor für Fortschritt oder Entropie des Wirtschaftssystems insgesamt.

[subhead]Was wird dann aus dem Geld?[/subhead]

In dem realwirtschaftlichen System der „Hamiltonischen"Art, das ich als absolut unverzichtbare Sofortreform des gegenwärtigen Weltwirtschaftssystems beschrieben habe, wird Geld nicht plötzlich verschwinden. Es nimmt vielmehr die Eigenschaft von Kredit an, der von Institutionen souveräner Nationalstaaten ausgegeben wird. In einer rationalen Form und Praxis moderner Nationalstaaten ist die Befugnis zur Kreditschöpfung auf die Regierungen souveräner Nationalstaaten beschränkt. Der wichtigste Kanal auf den Märkten, über den der vom Nationalstaat ausgegebene Kredit in Umlauf gebracht wird, ist das Netz der Geschäftsbanken im Sinne des US-Trennbankengesetzes Glass-Steagall, [i]als wäre dieses Gesetz niemals aufgehoben worden![/i] International ist dazu ein weltweites Kreditsystem mit festen Wechselkursen zwischen den verschiedenen souveränen Nationalstaaten erforderlich.

Es mag wie Geld aussehen, aber wenn man es ausgeben will, wirkt es gemäß seiner wahren Natur, nämlich als staatlich geschöpfter Kredit in einer Weltordnung souveräner Nationalstaaten mit Regelungen für feste Wechselkurse. Mit solch einem neuen System könnte praktisch „im Handumdrehen" begonnen werden. Es wäre wahrscheinlich die einzige Maßnahme, ausreichend, um den immer rascheren Absturz des ganzen Planeten in ein langanhaltendes „neues finsteres Zeitalter" aufzuhalten.

Das wichtigste physikalische Prinzip in einem solchen System ist, daß das Niveau des Potentials, dargestellt durch die verwendete Energieflußdichte „am Ort der Produktion", die höhere Ordnung des physikalisch-chemischen Potentials der Primärenergiequelle widerspiegelt, die zum Antrieb des Potentials der verschiedenen untergeordneten Komponenten der Gesamtwirtschaft genutzt wird.

Was die spekulierenden Banken betrifft: Diese sind von dem Kredit, den die Regierung über die Geschäftsbanken zur Verfügung stellt, ausgeschlossen und bleiben auf sich selbst gestellt - schwimme wer schwimmen kann, und wer zu plump ist, geh unter.

[head]III. Die Tragödie langer Kriege[/head]

Soviel zum Hintergrund. Ich komme nun auf meinen früheren Schwerpunkt zurück: die einzigartige Bedeutung des Peloponnesischen Krieges, den man als „einen langen Krieg einer Seefahrerkultur" einstufen sollte. Es war ein Krieg, der für die Antike dem entspricht, was der „Siebenjährige Krieg" 1756-63 für das neuzeitliche Europa war, den die Briten ausnutzten, um die Britische Ostindiengesellschaft praktisch in ein privates Weltreich zu verwandeln.

Für den Zweck der Zusammenfassung des Gegenstands dieser Schrift in diesem Kapitel betrachten wir nur die verwandten „langen" oder „chronischen" Kriege, die seit den aufeinanderfolgenden Schlachten an den Thermopylen und bei Salamis von Europa und den benachbarten Mittelmeerregionen aus in Gang gesetzt wurden. Dazu gehören insbesondere solche Fälle wie die langen europäischen Kriege zwischen 1492 und 1648 und die beiden britisch inszenierten „Weltkriege", die das Britische Empire plante, um seine imperiale Macht über die betroffenen Staaten, die eigentlich souveräne Nationalstaaten sein müßten, zu errichten oder aufrechtzuerhalten.

Zu der Frage des Kontrastes zwischen „notwendigen" und „schlechten" Kriegen in der weltweit erweiterten europäischen Geschichte der Neuzeit, also etwa seit 1401, ist hier folgendes zu sagen.

[subhead]Cusanus ist entscheidend[/subhead]

Wie die von Kardinal Nikolaus von Kues beschriebenen Umstände zeigten, wurden die Religionskriege der Zeit von 1492-1648 auf venezianisches Betreiben in Gang gesetzt, weil Venedig entschlossen war, die großartige Reform, die in Europa durch das Konzil von Florenz 1438-39 errungen worden war, zunichte zu machen. So entwickelte sich eine von den Habsburgern angeführte Form dessen, was man später „Faschismus" nannte - damals in Form der Inquisition unter der Führung des barbarischen spanischen Großinquisitors. Der Konflikt zwischen den entgegengesetzten Strömungen zeigte sich an Christoph Kolumbus' erfolgreicher Atlantiküberquerung in der bewußten strategischen Tradition Cusas auf der einen Seite und an der Vertreibung der Juden aus Spanien durch die habsburgische Inquisition auf der anderen Seite. Die venezianische Manipulation des englischen Königs Heinrich VIII., wodurch der Frieden zwischen den Hauptmächten Spanien, Frankreich und England gebrochen wurde, machte aus den schon seit 1492 laufenden mörderischen Konflikten einen allgemeinen Religionskrieg in ganz Europa, der bis 1648 andauerte.

Die wichtigsten Präzedenzfälle für diese immer wiederkehrenden chronischen Kriegszustände von der Antike bis zur Neuzeit, die sich meist um das Mittelmeer konzentrierten, waren allesamt Vorstöße, die Herrschaft eines Reiches über die entsprechenden Nationen bzw. vergleichbaren Gebiete entweder zu errichten oder aufrechtzuerhalten.

Eine Folge dieser Entwicklungen war die Thronbesteigung des anglo-holländischen Wilhelm von Oranien. Alle langen, [i]chronischen[/i] Kriege seit dieser Zeit sind von den um London gruppierten finanzimperialen Interessen inszeniert worden, je nach dem beabsichtigten Nutzen zum Aufbau, Erhalt, der Übernahme oder Nachahmung des Britischen Empire - all dies als ein Echo der früheren Praxis langer Kriege des alten Römischen Reiches oder des Byzantinischen Reiches. Die britisch-imperiale Ideologie ist der wesentlichste Ausdruck des Imperialismus in allen Teilen unseres Planeten. Heute setzt sich dies fort in den imperialen Plänen der britischen Monarchie, die Souveränität der Nationen Europas zu zerstören - vor allem aber die derjenigen Macht, die das Empire am meisten fürchtet, nämlich das potentiell „ansteckende" System des konstitutionellen Republikanismus der Vereinigten Staaten.

Die israelisch-arabischen Kriege und verwandtes Blutvergießen in Verbindung mit den Kriegen gegen den Irak und unter den britischen Drogenhändlern der Opiumfelder Afghanistans sind typische Übel im größeren historischen Kontext des Aufstiegs und Fortbestehens des modernen britischen Imperialismus. Wie bösartig dies ist, sollte man daran erkennen, daß US-Präsident Barack Obama amerikanische Soldaten sinnlos sterben läßt, um den britischen Opiumhandel aus den Schlafmohnfeldern Afghanistans zu schützen. Wie er Leben und Gesundheit des in dieser Operation eingesetzten US-Militärpersonals verschwendet, erinnert als Praxis daran, wie die britische Monarchie die üble spanische Monarchie afrikanische Sklaven nach Amerika verkaufen ließ oder wie sie die Konföderierten Staaten von Amerika als britische Marionette aufbaute - beides in der glücklicherweise fehlgeschlagenen Absicht der britischen Monarchie, die Vereinigten Staaten für immer zu zerstören.

Typisch für das Phänomen der ständigen Kriege in der Region des britisch dominierten Nahen Ostens - der Sykes-Picot-Region des britischen Imperialismus -, einschließlich des Opium-Aspektes der im britischen Interesse geführten langen Kriege, ist die Verlängerung dieser Kriege durch die Zuweisung der amerikanischen Rolle im Krieg des britisch gesteuerten US-Präsidenten Obama in Afghanistan und angrenzenden Gebieten, ebenso wie das Verhalten Israels als Marionette der Briten.

Die Ursprünge dieses spezifisch imperialen Musters langer Kriege lassen sich auf die Machenschaften des olympischen Apollo-Dionysos-Kultes in Delphi beim Anstiften des Peloponnesischen Krieges und auf die üble, delphische Rolle des Aristoteles bis zum Tode Alexanders des Großen zurückführen. Der große Tragödiendichter Aischylos warnte in seiner [i]Prometheus-Trilogie[/i] vor genau diesem olympischen Übel Delphis.

Um den Punkt, den ich in diesem Bericht schon früher gemacht habe, nochmals zu wiederholen: Die herrschende Klasse der Seefahrerkulturen war die Verkörperung der Tyrannei der legendären Götter des Olymp im wirklichen Leben. Diese Klasse herrschte als eine soziale Gruppierung, deren Mittelpunkt im wirklichen Leben jener berüchtigte Kult von Delphi bildete, dessen letzter Oberpriester im Römischen Reich - und Prototyp der späteren Geldmacht Venedigs - der überaus verlogene Plutarch war.

Um die wichtigsten Punkte des zu Beginn dieses Kapitels gesagten zusammenzufassen: Der besondere historische Prozeß, der in den Peloponnesischen Krieg und weiter führte, brachte eine internationale Geld- und Seemacht hervor, deren Zentren die Seehäfen des Mittelmeers bildeten. Dies setzt sich bis heute im Britischen Empire fort.

Wir müssen dabei aber auf eine bestimmte qualitative Veränderung hinweisen.

[subhead]Die britische Seemacht[/subhead]

Im Rahmen der Evolution dieser Seereichsstrategien hatte die Ausweitung der transatlantischen maritimen Interessen zur Folge, daß sich der „Schwerpunkt" der europäischen maritimen Interessen vom Mittelmeer zum Atlantik verlagerte. Mit dieser Verlagerung der venezianischen Geldoligarchie vom Mittelmeer auf den Atlantik veränderte sich auch die sogenannte „geopolitische" Orientierung der Nationen auf dem europäischen Kontinent. Der Wechsel des strategischen Schwerpunkts vom Mittelmeer auf den Atlantik führte zu einer neuen venezianischen imperialen Strategie: Die strategische Kommandozentrale für die Operationen gegen Kontinentaleuropa und die Mittelmeerländer wurde in die nordatlantischen Seehäfen auf den Britischen Inseln und in den Niederlanden verlegt. Hieraus entstanden die Konstellationen der geopolitischen Konflikte des späten 19. Jahrhunderts.

Während Amerika von Anfang an den eigenen Weg ging - schon ab 1620 in Neuengland, aber vor allem seit der Gründung der Massachusetts Bay Colony unter der Führung der Winthrops und Mathers, und solange die ursprüngliche königliche Charta galt -, wurden die venezianischen Pläne mit der anglo-holländischen Marionette verwirklicht. Die Bourbonenkönige in Frankreich von Ludwig XIV. bis Ludwig XVI. und später die faktische britische Marionette Napoleon Bonaparte wurden so manipuliert, daß Frankreich erfolgreich ruiniert wurde, und mit Hilfe des „Siebenjährigen Krieges" wurde ein konkret zwar britisches, aber venezianisch gesteuertes Weltreich gegründet. Der „Siebenjährige Krieg" war der Ursprung aller schrecklichen imperialistischen „langen Kriege" auf dem Planeten seither.

Dieser Krieg, durch den die relativ unabhängige, venezianisch geprägte Macht der Britischen Ostindiengesellschaft ab 1763 errichtet wurde, war der Präzedenzfall für die immer wiederkehrenden langen Kriege, die sich seit dieser Zeit bis zum heutigen Tage in alle Welt ausbreiteten. Daraus wurde das noch heute aktive Muster der „chronischen langen Kriege" in der internationalen Gemeinschaft seit jener Zeit, seit dem Tod der englischen Königin Anna (1714) bis heute.

Ständige Kriege nach dem Vorbild der Reiche von Babylon, Persien und Rom sind der wesentliche, charakteristische Aspekt imperialer Herrschaft, vom Peloponnesischen Krieg über das antike Römische Reich im Mittelmeerraum bis hin zur Rolle des britischen Imperialismus im heutigen Weltgeschehen. Die beträchtliche Änderung des Charakters des Imperialismus insgesamt mit dem Übergang von einer Mittelmeer- zu einer atlantischen Seekultur zeigt den wichtigsten Unterschied zwischen den asiatischen und den Mittelmeerformen des Imperialismus.

Die Seereiche in Europa - von der Seefahrerkultur zur Zeit des großen Ägypters Eratosthenes und dem Aufstieg der maritimen Kultur der Griechen am Mittelmeer bis zu dem von Karl dem Großen begonnenen, sukzessiven Ausbau der Kanalnetze im Binnenland und den kanalartigen grenzüberschreitenden Eisenbahnen - waren die einzige langfristige Gesellschaftsform, mit Ausnahme gewisser Teile der Geschichte des heutigen Indien, die in der Lage war, die asiatischen imperialen Modelle zu besiegen und abzulösen.

Deshalb war und ist der Monetarismus die Wurzel dieser Art des Imperialismus, vom Zusammenbruch der asiatischen Reiche bis zum heutigen Tage.

[subhead]Die Herrschaft des Monetarismus beenden[/subhead]

Die Vorstellung, daß Geld einen Eigenwert habe, war von Anfang an eine Begleiterscheinung und indirekt sogar der Ursprung der Herrschaft der europäischen Seereiche. Es ist die Vorstellung der Herrschaft des Geldes als einer politischen Macht, die von der Autorität eines Nationalstaats unabhängig ist.

Der Ursprung der üblichen Verwirrung in diesem Punkt, beispielsweise bei den Europäern und auch bei fast allen Bürgern der Vereinigten Staaten, ist das mangelnde Verständnis des Unterschiedes zwischen zwei scheinbar ähnlichen Vorstellungen über die ontologische Bedeutung der Währung einer Nation, die sich aber tatsächlich gegenseitig ausschließen.

Beispielsweise ging man seit der Zeit des Römischen Reiches davon aus, daß das Recht, Gesetze zu erlassen, nicht einem König, sondern allein einem Kaiser wie z.B. Cäsar zustand. Ein König durfte Entscheidungen treffen, aber keine Gesetze machen. Diese Regelung unter der Herrschaft des Römischen Reiches war eine Nachahmung der alten supranationalen Macht, die sich im Willen der Seemächte, praktisch Piraten, ausdrückte, für die als kollektives Bild der imperiale olympische Zeus steht, der über die bedauernswerten Landratten an den Küsten und im Binnenland herrscht.

Um auf den Kern dieses Unterschiedes zu kommen, betrachte man die Rolle der Berechtigungsscheine („Pinetree Shilling"), die als Kredit verwendet wurden, solange Massachusetts die Souveränität genoß, die in der königlichen Charta der Kolonie Massachusetts zugestanden war - solange diese Charta in Kraft blieb.

Entgegen all den Sophistereien, die aufgeblasene akademische Narren und ihre volkstümlicheren oder sonstigen aufgeblasenen Gegenstücke ihren staunenden versammelten Opfern in Klassenzimmern und Hörsälen lehren, liegt der tatsächliche wirtschaftliche Wert ausschließlich in einer bestimmten Form realer, physischer Werte, die entstehen, indem Menschen reale Werte produzieren. Dieser Begriff eines physikalischen Prinzips des wirtschaftlichen Wertes hat nichts gemein mit den berüchtigten physiokratischen Erfindungen der Anhänger François Quesnays oder des allzu naiven A.R.J. Turgot, aus dessen Schriften Adam Smith einen großen Teil seines [i]Reichtums der Nationen [/i]abgeschrieben hat.

Alle kompetenten Begriffe wirtschaftlichen Reichtums beziehen sich auf gesellschaftliche ökonomische Aktivitäten, die jenem einzigartigen Aspekt der Natur der menschlichen Gattung entsprechen, der unter den Pflanzen oder Tieren kein Gegenstück hat.

Im Gegensatz zu den Ansichten von Narren oder Schurken wie dem professionellen Giftmischer Aristoteles ist das Universum seinem Wesen nach anti-entropisch, und das gilt auch für diese bewußten Fähigkeiten, die allein dem Willen des individuellen Menschen eigen sind. Tatsächlich ist die ganze Natur rücksichtslos anti-entropisch, aber nur der Mensch hat bewiesen, daß er diese Fähigkeit gezielt nach seinem persönlichen, individuellen Willen einsetzen kann - etwa durch den Akt der Entdeckung eines wirklich universellen Naturprinzips, welches anschließend im entsprechenden Verhalten der Menschen praktisch angewandt wird.

Ich wiederhole einen Punkt, den ich in dieser Hinsicht schon oft vorgebracht habe.

Nehmen wir den Fall der relativ reichen Eisenerzlager an Teilen der Küste der Großen Seen in Nordamerika. Wie sind diese reichen Eisenerzvorkommen überhaupt dorthin gelangt?

Es wurde dort mit den toten Körpern kleiner Lebewesen abgelagert, die in dieser Region lebten und solche angesammelten Ablagerungen von Eisenerz hinterließen. Ähnlich ist es bei den meisten nützlichen Konzentrationen der Elemente des Periodensystems, von denen wichtige Grade der Produktivität abhängen.

In dem Maße, wie wir diese Vorkommen erschöpfen, kostet es uns mehr Aufwand, uns (beispielsweise) mit dem Eisen, das unsere Gesellschaft braucht, zu versorgen. Nur wissenschaftlicher und technischer Fortschritt versetzt die Menschheit in die Lage, diese Abnutzung durch das „Aufbrauchen" der relativ reicheren Vorkommen mehr als auszugleichen.

Diesen Fortschritt erreichen wir vor allem durch die Anwendung bewußter wissenschaftlicher Fortschritte, er stützt sich auf die kombinierte Wirkung einer Steigerung der relativen Energieflußdichte der verwendeten Kraftquellen, einer entsprechenden Steigerung der relativen Kapitalintensität und einer Steigerung des realen Lebensstandards der Bevölkerung.

[subhead]Der gefesselte Prometheus[/subhead]

Aischylos' Prometheus-Trilogie ist als eine auf wahres Geschehen gestützte Fiktion zu verstehen. Die heidnischen Götter, wie jene, die wir mit Zeus und den Olympiern verbinden, herrschten als imperiale Götter oder Halbgötter über die Masse der Menschen, die praktisch Sklaven waren. Diesen Sklaven war es nicht erlaubt, andere Technik zu kennen oder anzuwenden, als sie schon ihre Großväter-Sklaven und vor ihnen die Großväter ihrer Großväter verwendet hatten. Prometheus setzte sich dafür ein, daß diese unterdrückten Menschen die Rechte, die ihnen die tyrannischen Götter und Halbgötter des Olymp vorenthielten, wahrnehmen durften.

So nutzte das Volk - wie z.B. unsere Vorfahren in Amerika, wofür die Gründer der Massachusetts Bay Colony mit ihrer Charta typisch waren - seine Fähigkeit zum Fortschritt durch Wissenschaft und klassische Kultur, um all das, was die Tyrannen und andere nichtsnutzige Möchtegern-Götter als ihr Vorrecht betrachtet hatten, für sich zurückzugewinnen. Auch wenn die britischen Tyrannen diese ursprünglichen Menschenrechte der Kolonie an der Massachusetts Bay wieder abschafften, ließen sich viele in Amerika vom Beispiel dieser Kolonie dazu inspirieren, in unserem Land eine höhere Regierungsform zu errichten.

Ebenso wollen heute die Lakaien der Tyrannen den Strom des Fortschritts der Wissenschaft in der Produktionstechnik umkehren und verdammen die Einführung höherer Formen des „Feuers", das wir als Energieflußdichte bezeichnen. Das sind die Sklaven, die ihren Nachbarn umbringen, weil er sich weigert, freiwillig die von den sogenannten „Umweltschützern" geforderten Fesseln der Dummheit anzulegen.

Unterdessen lauert und kriecht das Monster des Britischen Empire mit Plänen für einen ungeheuren Massenmord im Kopf, um durch rückschrittliche Technik-, Bildungs- und Gesundheitspolitik, wie sie Präsident Obama vorschreibt, die Menschen zu verdummen.

Mit sogenannten malthusianischen Maßnahmen soll, wie die britische Monarchie ganz offen fordert, die menschliche Bevölkerung dieses Planeten sehr bald von jetzt ungefähr 6,7 Milliarden auf weniger als zwei Milliarden schrecklich ignorante, barbarische und gewaltig verdummte Menschen reduziert werden. Dazu dienen die Gesundheitspolitik und ähnliche Programme, welche das britische Kabinett unter Blair dem britischen Lakaien namens Präsident Obama vorgegeben hat.

[hr]

[h4]Anmerkungen[/h4]

1. Ich werfe Panarin nicht vor, den Fußstapfen der Feinde von W.I. Wernadskij wie dem stark britisch beeinflußten A.I. Oparin zu folgen, doch mit der in seiner Darstellung von 2009 verwendeten Methode zieht Prof. Panarin in reduktionistischer Weise wirtschaftliche Schlußfolgerungen, die dem Leibniz-Riemannschen Ausgangspunkt von Wernadskijs grundlegenden Errungenschaften widersprechen.

2. Siehe [i]EIR[/i], 16. Juli 2010 http://www.larouchepub.com/lar/2010/3727secret_econ_outlook.html

3. Shelleys [i]Verteidigung der Poesie[/i], die wahrscheinlich bewußt oder auf andere Weise den internationalen Einfluß Friedrich Schillers widerspiegelt, beleuchtet die Metaphysik der neuzeitlichen Naturwissenschaft in der Tradition von Kardinal Nikolaus von Kues, die allerdings bis auf die voraristotelische klassische Wissenschaftstradition vor allem Platons zurückreicht. Dieses Prinzip ist dem schöpferischen Impuls grundlegender wissenschaftlicher Entdeckungen eigen, wie auch an Albert Einsteins inniger Beziehung zu seiner Geige deutlich wird.

4. Dazu sei gesagt, daß Charles Babbages (1791-1871) letzter Entwurf einer Rechenmaschine der konzeptionelle Vorläufer der Remington-Rand- und IBM-Computer in der Nachkriegszeit gewesen ist. Um Babbages Absichten umzusetzen, hatten nur Fortschritte in der Entwicklung von Werkzeugmaschinen gefehlt, die erst dann erfolgten. Jeder Computerprogrammierer, der mit den Systemen der fünfziger Jahre und etwas danach arbeitete, würde viel davon in den letzten Stadien von Babbages Entwürfen erkennen.

5. Zum Beispiel die Spielarten der Lehre Paolo Sarpis und die Produkte von Sarpis Einfluß wie die Wirtschaftslehre Adam Smiths.

6. Im übrigen scheinen sie auch mich persönlich überhaupt nicht leiden zu können.

7. [i]How the Nation Was Won [/i]ist auf der Internetseite www.larouchepub.com/ auf englisch verfügbar.

8. Siehe [i]EIR [/i]vom 19. März 2010, auf englisch abrufbar unter www.larouchepub.com/lar/2010/3711map_cosmos.html. Auf deutsch in [i]Fusion[/i] 2/2010 (in Vorbereitung).

9. Ein „kleines England" oder eine einfache Regierung für die Gebietsteile und Bewohner des Vereinigten Königreiches wären eine wünschenswerte Alternative zu jenem Imperium, für das dieses Gebiet nur eines von vielen Opfern des britischen Imperialismus ist.

10. Siehe seine [i]Theorie der moralischen Empfindungen [/i](1759) und [i]Der Reichtum der Nationen[/i] (1776).

11. So hatte auch die Ermordung von US-Präsident William McKinley 1901 nachhaltige Wirkungen auf die amerikanische Präsidentschaft, bis 1933 Präsident Franklin D. Roosevelt ins Amt kam.

12. Siehe Archytas' außergewöhnlich Entdeckung der Verdopplung des Würfels.

13. Eratosthenes bestimmte den Umfang der Erde mit Hilfe von Meßvorrichtungen, die in Nord-Süd-Richtung zwischen Assuan und Alexandria in Ägypten den Schattenwurf der Sonne bestimmten.

14. Zum Verständnis von Empsons Argument beachte man auch das Shakespeare-Bild in den Kreisen Abraham Kästners, darunter Anhänger Kästners wie Gotthold Ephraim Lessing, Moses Mendelssohn, und die Kreise um Friedrich Schiller. Meine ontologische Definition menschlicher Kreativität ist entscheidend für das Verständnis der tieferliegenden Fragen. Der Kult der sogenannten „mathematischen Physik", der nach 1716 durch den Einfluß von Abt Antonio S. Conti weite Verbreitung fand, negierte die schöpferischen Geisteskräfte, die im Bereich der klassischen Kunst liegen, doch im Herrschaftsbereich der sogenannten „mathematischen Physik" des als Person anständigen David Hilbert oder des völlig abstoßenden Bertrand Russell als wirklich universelle Prinzipien nicht vorkommen.

15. Es ist wichtig, an dieser Stelle dieses Kapitels Wert auf eine strenge Verwendung des Begriffs „Empirismus" zu legen. Er bezeichnet die Doktrin Paolo Sarpis, das zentrale Dogma des britischen Liberalismus („Empirismus"), wie es Adam Smith in seiner „Theorie der moralischen Empfindungen" von 1759 als das zentrale Prinzip der Ökonomie präsentiert: „Die Natur hat uns zu diesen weitgehend durch die ursprünglichen und unmittelbaren Instinkte gebracht. Hunger, Durst, die Leidenschaft, welche die beiden Geschlechter vereinigt, die Freude am Vergnügen und die Furcht vor Schmerz veranlassen uns, diese Mittel um ihrer selbst willen einzusetzen, ohne irgendwelche Rücksicht darauf, daß sie auf jene wohltätigen Ziele hinführen, welche der große Lenker der Natur durch sie herbeiführen wollte."

Deshalb definieren im Empirismus die statistische Wahrnehmung von Lust und Schmerz die gesamte Methode für den Begriff der Prinzipien der Wirtschaft. Deshalb sind alle meine bekannten Gegner unter den Wirtschaftsprognostikern in dem gesamten Zeitraum von 1956-2010, in dem ich Prognosen gemacht habe (anstatt solcher offensichtlich dummen Meinungen, die man „statistische Vorhersagen" nennt), ausnahmslos gescheitert.

16. Vor allem nachdem Conti Nachrichten erhalten hatte, die den Tod von Gottfried Leibniz bestätigten.

17. Dies ist ein sehr wichtiger Punkt, der hier im abschließenden Teil dieses Berichtes hervorgehoben werden muß.

18. Bei einem Tischgespräch, das ich kürzlich mit einer bekannten akademischen Persönlichkeit über das Thema gescheiterter politischer Führer führte, wurde deutlich, daß die Beschäftigung mit diesem Thema ein warnendes Wort erfordert. Die Fallbeispiele gescheiterter Persönlichkeiten wie Kaiser Nero, Adolf Hitler und Präsident Barack Obama sollten in faktischer Hinsicht über jede kompetente Frage hinaus deutlich sein. Es wäre jedoch ein Fehler, auf die betrügerischen Machenschaften des berüchtigten Priesters des Delphikults, Plutarch, in seiner fragwürdigen, scherzhaft gemeinten Darstellung des [i]Lebens berühmter Männer[/i] hereinzufallen.

19. Die SDI, die ich persönlich Ende der siebziger Jahre initiierte, wurde von führenden militärischen und wissenschaftlichen Fachkreisen u.a. in Deutschland, Frankreich und Italien als Projekt übernommen und verbreitete sich schnell weiter, als ich mit diesem Projekt während der ersten Jahre der Reagan-Präsidentschaft in Kooperation mit entsprechenden offiziellen Kreisen der amerikanischen und sowjetischen Regierung eintrat.