06131-237384info@bueso.de

Die Welt setzt auf Kernenergie - wie lange gibt es die Industrienation Deutschland noch?

Am 18.6. kündigte Deutschlands führender Elektrokonzern Siemens an, 2700 Stellen in seiner Erdgas- und Stromsparte abzubauen, bevor das Geschäft vollständig ausgegliedert wird. Durch die Zunahme „erneuerbarer“ Energiequellen wie Solar und Wind sank Siemens zufolge die Nachfrage nach Gasturbinen drastisch, was das Gesamtergebnis des Unternehmens beeinträchtigt. Die Ursache dieser Zunahme liegt jedoch hauptsächlich in den massiven Subventionen des Staates (d.h. des Steuerzahlers) für die Solar- und Windbranche, auf Kosten fossiler Energiequellen wie Kohle und Gas.

Mit dem Abbau von 2700 Arbeitsplätzen, davon etwa die Hälfte in Deutschland, will Siemens sich auf „Marktveränderungen“ einstellen. Das Unternehmen wird nur im Ausland im Gasgeschäft tätig bleiben, so in Ägypten, wo es acht große Gaskomplexe baut und 5000 junge Ägypter zu qualifizierten Arbeitskräften für deren Betrieb ausbildet. Aus der Kernenergie hat sich Siemens schon vor Jahren zurückgezogen, noch bevor die Bundesregierung nach der Katastrophe von Fukushima 2011 den Atomausstieg verfügte.

Schon in den 70er Jahren gehörte die Siemens-Stiftung zusammen mit der VW-Stiftung zu den großen Unterstützern des Club of Rome in Deutschland, der den Schwindel von den angeblichen begrenzten Ressourcen und den "Grenzen des Wachstums" predigte. Damals wurde weltweit  der Marsch in die nach-industrielle, schöne neue Welt der globalen Finanzspekulationsära eingeleitet, der heute mit der jakobinischen "Friday's for Future" Bewegung eine neue Qualität erreicht hat.  

Aber weltweit ist die Kernenergie auf dem Vormarsch und wird es auch bleiben, mit oder ohne Siemens. Die Gürtel- und Straßen-Initiative (BRI) bietet dem Experten Wang Shoujun zufolge China die Möglichkeit, bis zu 30 Kernreaktoren in den beteiligten Ländern zu bauen. In Afrika wurden bereits Kooperationsverträge mit Kenia, Sudan und Uganda geschlossen. Die russische Rosatom hat ähnliche Verträge mit Äthiopien, Sudan, Kenia, Uganda, Nigeria, Ruanda, Sambia und Ghana. Einige davon sind nur Absichtserklärungen und der Bau der eigentlichen Anlagen wird noch einige Jahre dauern, aber die Perspektive ist, daß zahlreiche afrikanische Länder im Laufe der 2020er Jahre in das Atomzeitalter eintreten. Immerhin wurden die meisten der Verträge seit 2016 unterzeichnet. Und auch Südkorea hat zugesagt, in anderen Ländern Kernkraftwerke zu bauen.

Die westliche Welt, deren Eliten der Ideologie anhängen, „erneuerbare Energien“ müßten irgendwie das Klima retten, verliert durch das Engagement Chinas und Rußlands Anteile an den globalen Strommärkten. So wird das französische Unternehmen Areva, das seit dem Ausstieg von Siemens im Nuklearsektor in Europa dominiert, seine Führungsrolle beim Ausbau der Kernenergie in Afrika mit Sicherheit an die russischen und chinesischen Konkurrenten verlieren, zumal sich Präsident Macron nun zur europäischen Stimme des „Klimaschutzes“ stilisiert.

Werden Sie aktiv!

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,

deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!

JETZT UNTERSTÜTZEN