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Xi-Trump-Treffen: Waffenstillstand im Handelskrieg

Das Treffen zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping am 30. Oktober kann zwar nicht als großer diplomatischer Durchbruch bezeichnet werden, war aber dennoch ein wichtiger und willkommener Schritt zur Herstellung stabilerer Beziehungen zwischen den USA und China. Noch wichtiger ist, dass für China im Wesentlichen alle Handelsbeschränkungen und Zölle auf den Status quo vor dem „Befreiungstag“ im Frühjahr 2025 zurückgeführt wurden. Dies deutet darauf hin, dass Trump eine Lektion darüber erteilt wurde, wie man nicht mit China umgehen sollte.

Die Bedingungen des Abkommens umfassen: China wird seine Exportbeschränkungen für Seltene Erden aufschieben, wieder Sojabohnen aus den USA kaufen und sich bereit erklären, mehr zur Kontrolle von Fentanyl-Vorläufersubstanzen zu unternehmen. Im Gegenzug werden die USA die Zölle auf chinesische Waren auf durchschnittlich 47 Prozent senken, ihre eigenen Exportkontrollbeschränkungen sowie die erweiterten Beschränkungen der „Entity List“ für chinesische Unternehmen aussetzen und ihre Untersuchungen gegen Chinas See-, Logistik- und Schiffbauindustrie einstellen. China wird entsprechend seine Gegenmaßnahmen gegen US-Schiffe aussetzen. Alle Bedingungen wurden für einen Zeitraum von einem Jahr vereinbart, ohne dass festgelegt wurde, welche Schritte danach unternommen werden sollen.

Diese Vereinbarung und Trumps Entscheidung, viele seiner Forderungen aus dem vergangenen Jahr zurückzunehmen, sollten im Zusammenhang mit mehreren wichtigen Realitäten gesehen werden. An erster Stelle steht die enorme Auswirkung der Drohungen Chinas, seine Exporte von Seltenen Erden zu beschränken. China kontrolliert die Verarbeitung von 90 Prozent der weltweiten Seltenerdmineralien und die USA beziehen 78 Prozent ihres Bedarfs aus China. Die Panik, die nach der Ankündigung im vergangenen Monat wahrscheinlich ausbrach, wurde von Finanzminister Scott Bessent in einem Interview mit der „Financial Times“ vom 31. Oktober offenbart. Er bezeichnete Chinas Vorgehen darin als „einen echten Fehler“. Zweitens hat die chinesische Wirtschaft in den sechs Monaten seit Einführung hoher Zölle durch Trump im April kaum einen Rückschlag erlitten. Die Wirtschaft wuchs in den ersten drei Quartalen 2025 weiterhin um 5,2 Prozent, und die Exporte stiegen um 4 Prozent. Darüber hinaus gelang es China, die Lücken zu füllen, die zuvor durch den Handel mit den USA entstanden waren. So wurde beispielsweise Brasilien zum Lieferanten für Sojabohnen.

Trotzdem geht sowohl aus der Erklärung von Xi als auch aus der chinesischen Presse klar hervor, dass die Chinesen ihre Macht nicht ausspielen wollen, sondern eine gerechte Beziehung zu den USA anstreben. Xi sagte gegenüber Trump: „China und die Vereinigten Staaten sollten Partner und Freunde sein. Das hat uns die Geschichte gelehrt, und das erfordert die Realität.“ Zudem betonte er, dass „Dialog besser ist als Konfrontation“. In der Berichterstattung großer chinesischer Medien wie der Global Times und der People‘s Daily, heißt es: „Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt mit ihren sehr unterschiedlichen Sozialsystemen und Entwicklungsstadien brauchen Weisheit, Weitsicht, Visionen und Verantwortungsbewusstsein, um den richtigen Weg zu finden, miteinander auszukommen.“

Quelle: eirna.de

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