Afrika hat eine der niedrigsten Elektrifizierungsraten der Welt. In Niger haben nur 3 % der Bevölkerung Zugang zu Strom, im Tschad 9 %, in Liberia 11 %, in Burkina Faso 20 %, in Mauretanien 30 %, in Mali 40 % und in den meisten anderen Ländern zwischen 40 und 60 %. Nur die Bevölkerung Südafrikas hat zu 95 % Zugang zu Elektrizität. Nach Angaben der Internationalen Energieorganisation sind insgesamt 580 Millionen Afrikaner ohne Strom. Die am stärksten betroffenen Länder befinden sich in Zentralafrika.
Allein in Zentralafrika gibt es Ölreserven von schätzungsweise mehr als 31 Milliarden Barrel, und fünf der grössten zehn afrikanischen Vorkommen von Ölreserven befinden sich in der Region: Gabun, die Republik Kongo, Äquatorialguinea, der Tschad und Angola. Die China National Petroleum Corporation (CNPC) ist in vielen Ländern der Region stark engagiert.
Auf der Tagung des Zentralafrikanischen Wirtschaftsforums (CABEF) wurde nun eine Absichtserklärung unterzeichnet, um die Region Zentralafrika bis 2030 zu einer "energiearmutsfreien Zone" zu machen. Zu den Unterzeichnern gehörten die African Petroleum Producers Organization (APPO), Äquatorialguinea, Kamerun, Gabun, Tschad, die Demokratische Republik Kongo (D.R.C.), die Republik Kongo (Brazzaville) und Afrikas zweitgrößter Erdölproduzent, Angola. Ihre Idee ist es, ein zentralafrikanisches Pipelinesystem zu schaffen, das die Energie nicht nach Europa und in den Westen exportiert, wo der Großteil der Einnahmen zur Begleichung von Auslandsschulden verwendet wird, sondern sie in ganz Zentralafrika eingesetzt wird. Das Projekt würde den Bau von gasbefeuerten Kraftwerken, Raffinerien und Gasverflüssigungsanlagen umfassen.
Mit dieser Energieerzeugung sollen Haushalte, Unternehmen und neue Industrien mit Strom versorgt werden, einschließlich der Verarbeitung von Rohstoffen wie Eisenerz, Bauxit und Kupfer, die derzeit ohne jegliche Verarbeitung exportiert werden. Der Plan (CAPS) beinhaltet die Verlegung von zunächst 6.500 km neuer Pipelines durch alle zentralafrikanischen Länder.
Äquatorialguineas Minister für Bergbau und Kohlenwasserstoffe, Gabriel Mbaga Obiang Lima, hat auf einer von den Afrikanischen Energiekammern Ende letzten Jahres organisierten Tagung einen Zeitplan für das Projekt vorgelegt. Sein Land und Kamerun arbeiten an der ersten Phase, die über den Tschad führen wird. Natürlich haben sog. Umweltschützer den Plan angegriffen, einschließlich der in Südafrika ansässigen Africa Climate Foundation, die allein im letzten Jahr 6,5 Millionen Dollar von der Rockefeller Foundation, der Hewlett Foundation und der Bill and Melinda Gates Foundation erhalten hat. (https://www.bueso.de/stoppt-klimaschwindel-wall-street-city-london )
Gabriel Mbaga Obiang Lima kritisierte die westliche Energiewendepolitik, die fossile Brennstoffe verbieten will, und sagte, die Demonstranten im Westen sollten nach Afrika kommen, um zu sehen, wie es ist, ohne Strom zu leben. "Afrikaner wollen nicht im Dunkeln saubere Luft atmen". Er sagte, dass er Ende 2030, wenn alle Länder auf fossile Brennstoffe verzichten sollen, in der Lage sein möchte, ihnen zu sagen: "Wenn ihr unsere Kohlenwasserstoffe nicht wollt, ist das toll für uns. Wir werden sie nutzen, um Afrika zu industrialisieren." (Video)
Der Plan bezieht sich zunächst auf Zentralafrika, wird aber zweifellos als Beispiel für andere Kohlenwasserstoffproduzenten wie Niger dienen, die sich den Projekten anschließen könnten. Ein weiteres Beispiel ist Ägypten, ein bedeutender Gasproduzent, der 2018 bereits eine ähnliche Politik umgesetzt hat, in deren Rahmen Siemens den Bau des weltweit größten Gaskombikraftwerks mit einer Leistung von 14,5 GW abgeschlossen hat. Das Kraftwerk wurde in einer Rekordzeit von 30 Monaten gebaut und erhöhte die installierte Kapazität Ägyptens um mehr als 50 %.
An der CAPS sind Länder beteiligt, von denen fünf Öl- und Gasproduzenten sind. Es sieht die Schaffung von drei multinationalen Pipelinesystemen vor. Das erste ist das Central North Pipeline System, das Kamerun, die Zentralafrikanische Republik und den Tschad miteinander verbindet; das zweite, das Central West Pipeline System, verbindet Äquatorialguinea, Gabun und die Republik Kongo; und das dritte, das Central Southern Pipeline System, verbindet Angola, die Demokratische Republik Kongo, Ruanda und Burundi.
Minister Obiang Lima erläuterte, dass es sich dabei um die Schaffung von Energieknotenpunkten handelt, die Kohlenwasserstoffe, einschließlich Flüssiggas, sowie Chemikalien aufnehmen und exportieren können. Diese Knotenpunkte werden über Kraftwerke verfügen, die vor allem Elektrizität produzieren können, die dann in die Länder mit Energiedefizit in den landeingeschlossenen Ländern Zentralafrikas weitergeleitet werden kann. Der Minister hat selbst mit den Regierungschefs aller 11 Länder gesprochen und die Finanzierung der in Kairo ansässigen Africa EXIM Bank zur Finanzierung einer Studie für das Projekt sichergestellt.
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