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Rußland demonstriert an seiner Südgrenze Stärke

Mitte Dezember berichtete die russische Tageszeitung [i]Nesavissimaja Gaseta[/i] (NG), in Bezugnahme auf Quellen im russischen Verteidigungsministerium, über Ausmaß und Besonderheiten der Truppenstationierungen entlang seiner Südgrenze, die durch die westliche Drohkulisse gegen Iran und Syrien veranlaßt worden seien. Der von Sergej Konowalow verfaßte Artikel mit dem Titel „Moskau optimiert seine militärische Bereitschaft im Süden“ wurde am Tag seines Erscheinens, dem 15. Dezember, durch [i]Russia Today[/i] auch in einer englischen Version verbreitet. Der Bericht enthält einige schockierende Aussagen, gefolgt von einer Darstellung der geographischen Stationierung der verschiedenen Truppenteile.

Der Artikel beginnt mit dem Satz: „Die um Syrien und den Iran sich entwickelnde geopolitische Situation ist Anlaß für Rußland, seine militärischen Strukturen im Gebiet des südlichen Kaukasus und des Kaspischen Meeres, des Mittelmeers und des Schwarzen Meers zu effektivieren. Die Quellen von Nesavissimaja Gaseta im Verteidigungsministerium sprechen davon, daß der Kreml über einen bevorstehenden, von den USA unterstützten israelischen Angriff auf die Atomanlagen des Iran informiert worden ist. Der Schlag wird plötzlich sein und am ‚Tag X’ in naher Zukunft stattfinden. Man darf annehmen, daß der Iran ohne Verzögerung reagieren wird. Ein großer Krieg ist möglich und seine Konsequenzen sind unkalkulierbar.“

Die Veröffentlichung dieses Berichtes erfolgte kurz nach dem NATO-Rußland Treffen am 8. Dezember am 15. Dezember, als am gleichen Tag in Brüssel der EU-Rußland Gipfel stattfand. Konowalow betonte die zu der Zeit gemachten offiziellen russischen Warnungen: „Einen Tag vor der Veranstaltung [dem Gipfel] gab Rußlands Gesandter bei der EU, Wladimir Tschischow, eine Nachricht aus dem Kreml weiter, in der es hieß, daß ein israelischer oder US-Schlag gegen den Iran zu einer ‚katastrophalen Entwicklung der Ereignisse’ führen wird. Der Diplomat betonte, daß die negativen Konsequenzen nicht nur in der Region spürbar sein werden, ‚sondern auch in einem viel größeren Zusammenhang.’

Der Artikel stellte dann Rußlands militärische Vorbereitungen dar, die, wie es hieß, vor mehr als zwei Jahren begannen, einschließlich besonders der „Optimierung“ des 102.Truppenstützpunkts in Armenien und der Schwierigkeiten, denen dieser Stützpunkt gegenübersteht, speziell angesichts der Feindseligkeiten aus Georgien. Erwähnt wurde, daß die auf Stützpunkten in Südossetien und Abchasien stationierten russischen Truppen seit dem 1. Dezember dieses Jahres in höchster Alarmbereitschaft sind. Ein in Dagestan an der Küste nahe Aserbeidschan stationiertes Bataillon mit Lenkfernwaffen wurde in den Zustand permanenter Kampfbereitschaft versetzt. Alle Schiffe mit Lenkfernwaffen der Kaspischen Flotte sind in Stellungen maximaler Vergeltungsfähigkeit gebracht worden.

Der Artikel berichtete auch über die Verlegung der Flugzeugträgergruppe der Nordflotte ins Mittelmeer, wobei der schwere Flugzeugträger „Admiral Kusnezow“ zur Zeit der Veröffentlichung bereits auf dem Weg zum syrischen Hafen Tartus war. „NGs Quellen im Verteidigungsministerium wollten weder bestätigen noch dementieren, daß die Kriegsschiffe von Atom-U-Booten der Nordflotte begleitet werden.

Schließlich, nach der Anführung verschiedener Expertenmeinungen über Probleme des Truppeneinsatzes im Transkaukasusgebiet, zitiert der Artikel Oberst a.D. Wladimir Popow, einem Experten für die Region und besonders für die Beziehungen Armenien-Aserbeidschan, inwieweit Rußland in den Konflikt verwickelt werden könnte. „Der Experte schließt die Möglichkeit russischer Verwicklung in den iranischen Konflikt nicht aus. ‚Im schlimmsten Fall, falls Teheran nach einer Landinvasion von US- und NATO-Truppen vor der vollständigen militärischen Niederlage steht, wird Rußland militärische Unterstützung leisten, zumindest auf militärisch-technischem Niveau’, warnte Popow.“

Die Kriegsvermeidungsbemühungen Moskaus bestehen, wie der Artikel demonstriert, neben diplomatischen Anstrengungen auch im Zeigen militärischer Stärke in der Region, die den Preis für einen USA/Nato-Waffengang gegen Syrien oder Iran deutlich erhöht.

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