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Asteroid Apophis: Kein Einschlag, aber ein Weckruf zum Handeln

Gegenwärtig richtet die 70 m große Goldstone-Antenne der NASA im Süden Kaliforniens ihre Radiosignale auf ein 15 Mio. km entferntes, nur etwa 325 m großes Objekt aus, den Asteroiden Apophis. Die zurückgeworfenen Radiosignale liefern wichtige Informationen über diesen ungebetenen Eindringling in der näheren Umgebung unseres Sonnensystems.

Seit einiger Zeit wird die Frage gestellt, auf welchem Kurs dieser 2004 erstmals entdeckte Asteroid in den Jahren 2029 und 2036 wiederkehren wird, wenn er so nahe an die Erde heranfliegen wird, daß ein Einschlag als nicht unmöglich gilt. Der gegenwärtige Vorbeiflug an der Erde in diesem Monat kann uns dazu entscheidende Hinweise liefern.

Das „Anfunken“ von Apophis durch die Goldstone-Antenne kann zu einem besseren Verständnis seiner Bahn beitragen, um Unsicherheiten bei der Vorhersage seines Kurses für die Zukunft auszuräumen. Anhand dieser Messungen sowie Beobachtungen mit optischen Teleskopen von der Erde aus und durch ein Infrarotteleskop im All hat der Leiter des Programms zur Beobachtung erdnaher Objekte bei der NASA, Don Yeomans, die Wahrscheinlichkeit eines Aufpralls im Jahr 2036 auf weniger als 1: 1 Million herabgestuft. Es sieht nun so aus, daß der Asteroid am 13. April 2029 nur sehr nahe, d.h. mit ca. 31.000 km Abstand an der Erde vorbeiziehen wird. Das ist noch innerhalb der Umlaufbahn geostationärer Satelliten (36.000 km).

Das ist eine wichtige Neuigkeit, denn bei einem Aufprall würde mehr als 4000mal mehr Energie freigesetzt als bei der stärksten jemals gezündeten Wasserstoffbombe, mit der Folge von Zerstörungen im Umfang eines kleinen Kontinents oder einer großen Nation. Auch wenn nun die direkte Gefahr nur noch minimal erscheint (jedenfalls für die nächsten Jahrzehnte), sollte man dies dennoch als klare Warnung auffassen. Es sollte für uns ein Signal sein, jetzt die Fähigkeit zu entwickeln, derartigen Gefahren frühzeitig zu begegnen.

So haben z.B. russische Regierungsvertreter den USA wiederholt eine Zusammenarbeit in diesem Bereich angeboten, worauf Washington nicht reagierte. Im November 2011 forderte der russische Vizepremier Dmitri Rogosin ein solches Programm mit der Bezeichnung „Strategische Verteidigung der Erde“, mit gemeinsamen Anstrengungen zur Abwehr von Gefahren durch ballistische Raketen, aber auch gegen Gefahren aus dem All, wie Kometen und Asteroiden. Rußland bot dies als konkrete Alternative zu den Raketenabwehrsystemen von USA und NATO, die derzeit nahe der russischen Grenze errichtet werden, an.

Tatsächlich wurden bisher nur etwa 1,5% aller mutmaßlichen Asteroiden in der näheren Erdumgebung entdeckt. Das reicht von großen „Planetenkillern“ bis zu kleineren Objekten, die immerhin eine Großstadt auslöschen könnten (etwa die Größe des Einschlags von Tunguska in Sibirien 1908).

Die einzige wirkliche Lösung liegt in der Ausweitung der menschlichen Aktivitäten im Weltraum, mit Anwendungen bei der Beobachtung wie auch der Verteidigung. Länder mit entsprechenden Raumfahrt- und Militärkapazitäten wie u.a. die USA, Rußland und China sollten dazu ihre Anstrengungen vereinen, um die Erde vor solchen Gefahren zu schützen, womit statt militärischer und wirtschaftlicher Konflikte die gemeinsame Gefahrenabwehr im Mittelpunkt stünde.

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