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Benjamin Franklins Jugendbewegung

Hamilton, Lafayette, Carey, J.Q. Adams, Monroe, Marshall, Madison - das sind nur einige der jungen Leute, denen die amerikanische Revolution zu verdanken ist.

Der heute 80jährige Staatsmann und Ökonom Lyndon LaRouche sieht in seiner internationalen Jugendbewegung das entscheidende Mittel, seine Bemühungen zum Erfolg zu verhelfen und Amerika und die Welt vor einem neuen finsteren Zeitalter zu bewahren. Doch wie LaRouche selbst sagt, haben nicht alle Jugendbewegungen der Geschichte Gutes bewirkt, ebensowenig wie alle Revolutionen positiv waren. Aber es gibt ein herausragendes Beispiel für eine Jugendbewegung, die die Weltgeschichte zum Besseren wendete: die Jugendbewegung der amerikanischen Revolution.

Der Vater der amerikanischen revolutionären Bewegung, Benjamin Franklin, wurde 1706 geboren, war also zum Zeitpunkt der Unabhängigkeitserklärung 1776 schon 70 und 1789 bei der Annahme der Verfassung 83 Jahre alt. Franklin vereinte in seiner Person wissenschaftliches und politisches Denken mit der Fähigkeit des politischen Organisierens für ein Menschenbild und Gesellschaftsmodell, das sich aus der italienischen Renaissance entwickelt hatte. Es gründete auf der Erkenntnis, daß die Menschheit nur fortschreiten konnte, wenn man eine Gemeinschaft souveräner Republiken aufbaut, in denen sich jeder einzelne schöpferisch denkend entfalten kann. Schon als "Teenager" gehörte Franklin zu dem internationalen politischen Netzwerk derer, die erkannt hatten, daß der Durchbruch für eine solche Gesellschaftsform im wesentlichen in den Kolonien in Nordamerika geschafft werden mußte.

Franklin arbeitete jahrzehntelang unermüdlich auf dieses Ziel hin, aber es war mühselig und langwierig, die amerikanischen Kolonien um diese Ideen zu vereinigen. Das gelang erst der Generation von Franklins Enkeln in den 70er bis 90er Jahren des 18. Jahrhunderts - die entscheidende Stoßkraft kam von einer Jugendbewegung par excellence.

Natürlich gab es da Vermittler, enge und hervorragende Mitstreiter Franklins und Gründerväter der USA wie George Washington (Jahrgang 1732), John Adams (Jahrgang 1735) und Thomas Paine (Jahrgang 1737). Aber die eigentlich treibende Kraft der amerikanischen revolutionären Bewegung von 1776 bis hin zur Annahme der Verfassung der USA kam fast ausschließlich aus der Generation, die in den 50er und 60er Jahren geboren wurde - zwei Generationen nach Franklin. Und es war eine internationale Bewegung. Schauen Sie sich diese Liste an:

  • Alexander Hamilton, Jahrgang 1755 (zum Zeitpunkt der Unabhängigkeitserklärung 21 Jahre alt)
  • Marquis de Lafayette, Jahrgang 1757 (19 Jahre) 
  • Mathew Carey, Jahrgang 1760 (16 Jahre)
  • John Quincy Adams, Jahrgang 1767 (neun Jahre)
  • James Monroe, Jahrgang 1758 (18 Jahre)
  • John Marshall, Jahrgang 1755 (21 Jahre)
  • James Madison, Jahrgang 1751 (25 Jahre)

Erstaunlich? Eigentlich nicht! Die amerikanische Revolution und Verfassung entsprangen einer Hingabe für grundlegende Prinzipien, wie man sie eigentlich nur bei Bewegungen junger Menschen findet, die ihre Ideale noch nicht aufgegeben haben und Argumente wie "Das war schon immer so, und das bleibt auch so" einfach hinwegfegen. Und damit ermutigen solche "Jugendbewegungen" auch die Älteren zu Revolutionen zum Wohle der Menschheit.

Stellen Sie es sich einmal bildlich vor, wie der 80jährige Benjamin Franklin während des Revolutionskrieges und auf dem Verfassungskonvent von diesen revolutionären jungen Leuten umringt wird. Sie vollendeten sein Lebenswerk - ähnlich wie Lyndon LaRouches Jugendbewegung heute sein Lebenswerk vollenden will.

Franklins revolutionäre Jugend

Von all den jungen Menschen, welche die Revolution betrieben und anführten, war Alexander Hamilton der bedeutendste. Er kam als uneheliches Kind auf der westindischen Insel St. Nevis zur Welt, wuchs in armen und (freundlich ausgedrückt) instabilen Verhältnissen auf, bis er dann von einem Kreis revolutionärer Presbyterianer aus New Jersey "aufgelesen" wurde, die ihn 1772 in die nordamerikanischen Kolonien brachten und für seine Erziehung sorgten. Den Mittelpunkt dieser revolutionären Kreise bildete damals die Universität Princeton in New Jersey, geleitet von dem aus Schottland eingewanderten Geistlichen John Witherspoon, der u.a. Franklins wissenschaftliche Experimente unterrichten ließ.

Hamilton studierte zunächst als Vorbereitung auf die Universität ein Jahr lang u.a. Griechisch, Latein und Mathematik und wollte sich dann in Princeton immatrikulieren. Doch als man ihn dort zwingen wollte, streng in vorgeschriebenen Bahnen zu studieren, wechselte er zum King's College in New York City (der heutigen Columbia-Universität). 1773 schrieb er sich dort ein. Doch schon im Herbst 1774, als der Konflikt zwischen den Briten und den Bostoner "Freiheitssöhnen" (Sons of Liberty) das Feuer der Revolution schürte, begann der junge Hamilton mit Schriften und Reden für die revolutionäre Bewegung zu streiten.

Sein erstes Pamphlet, das im Dezember 1774 unter einem Pseudonym erschien, trug die Überschrift Zur Rechtfertigung der Maßnahmen des Kongresses. Hamilton verteidigt darin das Importverbot für britische Waren, das der Kongreß für die Dauer der Blockade des Bostoner Hafens verhängt hatte.

Schon in diesen frühen Schriften kommt Hamiltons Begeisterung für die Philosophie und für die Revolution zum Ausdruck, und man sieht erste Anzeichen jenes Verständnisses von Staatskunst und Wirtschaft, das ihn später im Kampf für die Verfassung und für das Amerikanische System der Politischen Ökonomie auszeichnete. Der 19jährige Student argumentiert mit dem Naturrecht, der menschlichen Freiheit und der Notwendigkeit einer Regierung, die sich auf die Zustimmung der Regierten stützt, gegen die imperiale britische Politik, mit der man die Kolonien rückständig hielt und ausbeutete. Freiheit oder Sklaverei, darum gehe es, schreibt Hamilton. Wenn die Einwohner der Kolonien eine Zukunft haben wollten, müßten sie sich vom britischen Joch befreien.

Hamilton hat sein Universitätsstudium niemals beendet. Im Januar 1776 trat er in die Miliz ein und kämpfte in mehreren Schlachten; in der Schlacht von Trenton Weihnachten 1776 tat er sich besonders hervor. Im Januar 1777 wurde er Adjutant General Washingtons. Sein weiterer Lebenslauf ist allgemein bekannt: er leistete entscheidende Beiträge zum Zusammenkommen der Verfassungsgebenden Versammlung, zum Kampf um die Ratifizierung der Verfassung und zum Aufbau des Wirtschaftssystems der Nation.

Hilfe aus Frankreich und Irland

Kommen wir nun zu zwei jungen Männern, die Benjamin Franklin selbst aus dem Ausland rekrutierte: der irische Revolutionär Mathew Carey und der französische adelige Revolutionär Marie Joseph Marquis de Lafayette.

Carey war aus Irland wegen "Verleumdung" Großbritanniens ausgewiesen, nur weil er sich für Jonathan Swifts Vorschlag, irische Manufakturen zu gründen, eingesetzt hatte. In den 80er Jahren traf er in Frankreich Franklin und Lafayette und machte sich zum Fürsprecher der amerikanischen Revolution in Europa, bis er gezwungen war, Europa zu verlassen und nach Amerika zu emigrieren. Dazu erhielt er eine Empfehlung von Benjamin Franklin. Er ließ sich in Philadelphia als Verleger nieder und unterstützte und verbreitete insbesondere Alexander Hamiltons Wirtschaftstheorie.

Lafayette kam 1777 im Alter von 20 Jahren nach Amerika und trat als unbesoldeter Freiwilliger in die amerikanische Armee ein. Nach der Schlacht von Yorktown kehrte er nach Frankreich zurück, weil er dort das amerikanische Experiment zum Aufbau einer Republik wiederholen wollte, doch er und seine Verbündeten wie Jean Sylvain Bailly wurden dabei von britischen Agenten ausmanövriert.

Ein späterer Präsident 

Zu der revolutionären Jugend, die von Franklin inspiriert war, gehörte auch John Quincy Adams, Sohn des Gründervaters und späteren Präsidenten John Adams. Er war zu jung, um im Revolutionskrieg zu kämpfen, beteiligte sich aber früh an der geistigen Auseinandersetzung und verfaßte schon 1787 mit 20 Jahren eine wichtige Unterstützungsschrift für die Verfassung.

 

Mehr als jeder andere aus der revolutionären Jugend suchte John Quincy Adams die philosophischen Prinzipien zu verstehen, denen eine Republik, die sich die Entwicklung des einzelnen zum Ziel setzt, folgen muß. Ende der 70er Jahre nahm ihn sein Vater mit nach Frankreich, wo er das Glück hatte, daß seine Bildung von Benjamin Franklin - dem Diplomatenkollegen des Vaters John Adams - persönlich mitgeprägt wurde. John Quincy Adams beherrschte Französisch, Deutsch, Latein und Griechisch, und später lernte er noch Dänisch und Russisch; er übersetzte Werke bedeutender Dichter, darunter Friedrich Schiller. Sein erstes Diplomatenamt übernahm er als Privatsekretär des amerikanischen Gesandten in Rußland 1781 - mit 14 Jahren!

In seiner weiteren politischen Karriere - im Senat und im Repräsentantenhaus, als Außenminister und schließlich als Präsident - nutzte John Quincy Adams seine Geistesgaben und politische Vorstellungskraft, um eine republikanische Außenpolitik auf der Grundlage der Prinzipien souveräner Nationalstaaten zu definieren. Unter seiner Präsidentschaft machten die USA wichtige Fortschritte in Infrastrukturentwicklung, Wissenschaft und Forschung.

Die Virginier 

Andere führende Leute der revolutionären Jugendbewegung, denen wir die Vereinigten Staaten von Amerika verdanken, stammten aus Virginia und spielten ebenfalls eine bedeutende Rolle beim Aufbau der wichtigsten Institutionen der Nation.

James Madison entwarf zusammen mit Hamilton die amerikanische Verfassung und half entscheidend bei der Auseinandersetzung um deren Ratifizierung in Virginia, wo es eine starke Opposition gab. Madison war als ausdrücklicher Befürworter der neuen Bundesregierung weithin bekannt.

Ein anderer junger Mann in Virginia war James Monroe, der im Revolutionskrieg in General George Washingtons Stab arbeitete. Monroe war in Valley Forge dabei und wurde nach dem Krieg Kongreßabgeordneter. Obwohl er anfangs gegen die Bundesverfassung war, wurde er später US-Senator, ging dann in den diplomatischen Dienst, wurde danach Gouverneur von Virginia und schließlich für zwei Amtsperioden (von 1816 bis 1824) Präsident der USA. Als Präsident führte er Hamiltons Nationalbankpolitik und das amerikanische System der politischen Ökonomie wieder ein. Seine Außenpolitik war bekanntlich die von John Quincy Adams vertretene Prinzipiengemeinschaft souveräner Nationen, die noch heute nach ihm "Monroe-Doktrin" heißt.

Schließlich war da noch John Marshall, der in den Revolutionskriegen ebenfalls George Washingtons Stab angehörte. Marshall wurde Kongreßabgeordneter und auch Außenminister, aber seine entscheidenden Beiträge für spätere Generationen leistete er 35 Jahre lang ab 1801 als Chief Justice (Vorsitzender Richter) des Obersten Gerichtshofes der USA. Mit seinen Grundsatzentscheidungen stärkte er die Möglichkeiten der Bundesregierung, für das Gemeinwohl zu arbeiten.

Alles in allem hatten die Beiträge der Virginier zwar nicht die gleiche hohe geistige Qualität wie die der von Franklin selbst rekrutierten jungen Revolutionäre, dennoch waren auch sie von entscheidender Bedeutung für das Land.

Warum eine Jugendbewegung? 

Warum bauten Franklin und seine Freunde eine Jugendbewegung auf? Wäre es auch ohne das gegangen?

Als Franklin für den von seinen geistigen Vätern wie Cotton Mather beschriebenen politischen Weg kämpfte, geriet er immer mehr in Isolation. Das Netz der Leibnizianer in Europa und Amerika war nach dem Tod ihrer Gönnerin, der englischen Königin Anne, und mit zunehmender Degeneration der europäischen Monarchien stark geschwächt. Franklin konnte seine politische Organisierungsarbeit auch nicht auf Amerika beschränken, weil weder das Empire noch die Franzosen und Spanier zulassen würden, daß ihre Kolonien eigene Wege gehen. Mit jedem neuen Jahrzehnt wurden die Unterdrückungsmaßnahmen der Briten gegen die Kolonisten härter. Ein Beispiel dafür ist das "Eisengesetz" von 1750, das klar bewies, daß eine Industrialisierung auf dieser Seite des Atlantiks unerwünscht war. (Roheisen und Stabeisen "durften" zollfrei nach England exportiert werden, doch der Aufbau einer eigenen verarbeitenden Industrie sowie Verkauf von Eisen an andere Länder war untersagt.)

Nach dem Sieg über die Franzosen im Siebenjährigen Krieg 1763 verfügten die Briten, daß keine Kolonisten westlich der Appalachen siedeln dürften. Sie sollten vom Mutterland abhängig bleiben und sich mit ihrer Rolle als dessen Rohstofflieferant begnügen.

Schon 1753 hatte Franklin mit seinem Unionsplan von Albany versucht, die Kolonien zum Zusammenschluß zu bewegen, doch das wurde von den Royalisten sabotiert, weil diese fürchteten, auch eine solche, nominell der britischen Krone unterstellte Union könne die Amerikaner auf die Idee bringen, eine unabhängige Nation anzustreben. Franklins Entwicklungskonzept - die Förderung von Erfindungen, Manufakturen, Bevölkerungswachstum und Handel - war den Imperialisten bestens bekannt, und sie waren fest entschlossen, es zu hintertreiben.

Aber es waren natürlich nicht nur die Briten, die Franklin Probleme bereiteten. Es gelang ihm nicht, in seiner Heimat ausreichend Kräfte zu mobilisieren, um London eine starke vereinte Front gegenüberstellen zu können. Zwar waren viele seiner Landsleute über die harten Maßnahmen der Briten wie etwa die ständig steigenden Steuern empört, aber sie meinten, man könne irgendwie damit leben und dürfe deswegen keinen großen Krach riskieren. Schließlich drohte dem, der die königlichen Vorrechte anfocht, unter Umständen die Todesstrafe wegen Verrats. Man mußte sich also, bevor man ernstlich einen Kampf begann, sehr genau überlegen, wofür man kämpfte - ob es wert war, daß man dafür sein Leben einsetzte.

Ein solcher Kampf auf Leben und Tod gegen die Briten und ihre imperiale Herrschaft konnte nur von der nächsten Generation, der Jugend, kommen.

Sieg der unveräußerlichen Menschenrechte 

Über die Stimmung in den Kolonien in der Zeit von 1774-1787 gibt es zwei unterschiedliche Darstellungen verläßlicher Zeitgenossen, die sich scheinbar widersprechen. John Adams und andere berichten, die Revolution gegen die britische Monarchie und ihre Willkürherrschaft hätte sich in den Herzen und Köpfen der Menschen vollzogen, lange bevor der erste Schuß fiel. Andererseits ist unbestreitbar, daß nur ein sehr kleiner Teil der Menschen bereit war, ihr Leben völlig umzukrempeln und sich offen einer revolutionären Bewegung anzuschließen.

Trotzdem kam es zur Revolution und Bildung einer nationalen Regierung, und die Diskussion und Verabschiedung der Verfassung der USA konsolidierte eine dem Gemeinwohl verpflichtete Regierung. Eine von der Jugend angeführte Bewegung mußte dem Kampf den entscheidenden Impuls geben.

Am Werk Alexander Hamiltons wird das am deutlichsten. Hamilton, der mit anderen jungen und älteren Revolutionären in New York City zusammenarbeitete, befand sich ab 1774 in einem Zustand "permanenter Mobilisierung". Als die Royalisten Propaganda gegen die Arbeit des Kontinentalkongresses machten, war es Hamilton, der in scharfen Pamphleten und Artikeln ihre Argumente widerlegte. Als Washingtons Revolutionsheer der Untergang drohte, weil immer mehr Männer den Mut verloren und desertierten, war es nicht nur der ältere Thomas Paine (geb. 1737), der die Bevölkerung für die Fortsetzung des Kampfes mobilisierte, sondern auch Leute wie Hamilton. Er schrieb immer neue Briefe und Artikel, um zu verhindern, daß die Demoralisierung um sich griff und die Revolutionsarmee geschlagen würde. Dabei wandte er sich vor allem an den Kongreß, der es meistens an der notwendigen Unterstützung für die Armee fehlen ließ.

Natürlich wurden auch etliche seiner Vorschläge nicht angenommen. Einen davon hatte er zusammen mit einem anderen jungen Mann ausgebrütet, John Laurens, dem Sohn des Präsidenten des Kontinentalkongresses. 1777 kamen die beiden auf die Idee, ein Regiment aus Sklaven aufzustellen, die man nach Ende des Krieges in die Freiheit entlassen würde. Laurens, der aus South Carolina stammte, wollte das Regiment anführen.

Der Vorschlag wurde leider abgelehnt - statt dessen mobilisierten dann die Briten zahlreiche Sklaven im Süden, für sie zu kämpfen, indem sie ihnen als Belohnung die Freiheit boten. Wie so ganz anders wäre die Geschichte der USA verlaufen, wenn die jungen Leute wie Hamilton und Laurens sich durchgesetzt hätten und dann später in der Verfassungsgebenden Versammlung gegen die Befürworter der Sklaverei hätten auftrumpfen können!

Doch trotz aller Fehlschläge für Hamilton und die anderen jungen Revolutionäre überwogen die Erfolge. Die Armee konnte zusammengehalten werden, die entscheidenden Schlachten wurden gewonnen (Hamilton und Lafayette waren Kommandeure in mindestens zweien davon) und die politische Arbeit zur Einigung der Nation auf der Grundlage einer Verfassung war von Erfolg gekrönt.

Eine wichtige Episode sollte nicht unerwähnt bleiben. In den entscheidenden Staaten Virginia und New York teilte sich die Meinung, ob man die Verfassung ratifizieren sollte, gleichermaßen in Pro und Contra. Die Autoren der Federalist Papers - im wesentlichen Hamilton und Madison - waren davon überzeugt, daß es, auch wenn die Verfassung mit der nötigen Zweidrittelmehrheit der Staaten angenommen würde, eine verhängnisvolle Schwäche für die Union wäre, wenn die beiden größten Bundesstaaten ablehnten.

Deshalb führte jeder in seinem Staat den Kampf für die Ratifizierung persönlich an. Als Virginia für die Verfassung stimmte, entsandte Madison sofort einen Blitzkurier mit der Nachricht nach Poughkeepsie im Staate New York, wo der Konvent des Staates stattfand, um so die Entscheidung dort zu beeinflussen. Schließlich stimmte auch der Konvent von New York unter dem Vorbehalt, es müsse noch eine "Bill of Rights" als Anhang hinzugefügt werden, mit 30 zu 27 Stimmen für die Verfassung.

Wer sonst hätte so viel Energie aufgebracht, so leidenschaftlich und tief argumentiert und so vielseitige Strategien entwickelt, wenn nicht eine Kerntruppe junger Menschen, die genau verstanden hatten, daß ohne eine Verfassung, ohne wohldefinierte Institutionen für den Schutz des Gemeinwohls der Nation, die ganze Revolution umsonst gewesen wäre?

Fraglos hat die LaRouche-Jugendbewegung heute mehr geistige Tiefe als die Jugendbewegung der amerikanischen Revolution. Lyndon LaRouche stützt sich auf deren Errungenschaften und auf die aller späteren großen Staatsmänner Amerikas wie Abraham Lincoln und Franklin D. Roosevelt. LaRouches Durchbrüche in Wissenschaft und Staatskunst sind noch weitreichender als die Franklins, und er erzieht auch seine Jugendbewegung gezielter als Franklin.

Dennoch steht jeder Amerikaner, stehen eigentlich alle Menschen in der Schuld dieser Jugendbewegung der amerikanischen Revolution. Wie Alexander Hamilton sagte - sie wollten beweisen, daß wir Regierungen statt auf der Grundlage von Zwang auf der Grundlage von Vernunft bilden können, und daß diese republikanische Regierungsform als Modell für die ganze Menschheit Bestand haben kann. Und sie haben es bewiesen.