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Derivate machen Gordon Browns Rettungspaket zum Rohrkrepierer

Die Wirkung der vom britischen Premierminister Gordon Brown durchgeführten Rettungsaktion für die britischen Banken ist trotz der immensen Summe von 500 Milliarden Pfund Sterling bereits am Verpuffen, weil sich aufgrund von Finanzderivaten immer neue Abgründe auftun. Die Debatte um diese fiktiven "kreativen
Finanzinstrumente" hat ihren Weg nun auch ins Britische Unterhaus gefunden.

Der Vorsitzende des Finanzausschusses im Britischen Unterhaus, [i]John McFall[/i] (Labour-Partei), befürchtet laut [i]London Times[/i], daß das 37 Milliarden Pfund Rettungspaket für die Banken RBS, HBOS und Lloyds vielleicht nicht genug sei, da "die Banken jetzt mit mehr Details über ihre Verwundbarkeit im Derivathandel und bei anderen
komplizierten Kapitalanlagen herausrücken." McFall charakterisierte das Derivatproblem als "ein Minenfeld, durch das wir uns auf Zehenspitzen bewegen. [...] Wir beobachten den Vorgang des 'De-leveraging'. [rapide verlustbehaftete Abwicklung ausstehender Derivatkontrakte, Red.] Wir wissen nicht, welche Probleme damit noch
aufgeworfen werden."

Als Beispiel sei die Royal Bank of Scotland (RBS) genannt, die zwar soeben 20 Mrd. Pfund von der Regierung bekommen hat, aber je 480 Mrd. Pfund in ausstehenden Derivatkontrakten auf beiden Seiten ihrer Bilanz aufweist. Die Angst ist nicht nur, wie groß die Zahlungsverpflichtungen der Banken letztendlich sind und ob sie sich als zahlungsfähig erweisen, sondern auch, ob die Gegenparteien ebenfalls zahlen können!

Weil das Rettungspaket der Regierung zur Bedingung hat, daß die Banken keine Dividenden ausschütten bevor die Regierungshilfe
zurückgezahlt ist, fragen sich viele verärgerte Aktieninhaber, warum sie Aktien halten sollten, die keine Dividende erzielen. Das führte bereits zum verstärkten Abstoßen und weiterem Kursverfall dieser Aktien.

Einem Bericht der [i]Daily Mail[/i] zufolge könnte die englische Notenbank zusätzlich innerhalb eines Jahres den Zinssatz von derzeit 4,5 auf 2 Prozent senken, angefangen mit einem halben Prozent im nächsten Monat. Damit bewegt man sich in Richtung Hyperinflation, denn die Inflationsrate hat sich seit letztem Jahr mehr als verdoppelt und liegt zurzeit offiziell schon bei 5,2 Prozent.

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