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Erst kommen die Menschen - für ein weltweit funktionierendes Gesundheitssystem!

Seit dem Maastricht-Abkommen 1992 und verstärkt mit der Einführung des Euro 1999 haben die sogenannten „verschuldeten Länder“ der Eurozone systematische Haushaltskürzungen durchgeführt, um die sog. „Konvergenzkriterien“ der EU zu erfüllen. Italien war davon wegen der hohen öffentlichen Verschuldung (aber der niedrigsten privaten Verschuldung) in der Eurozone am stärksten betroffen. Besonders der Gesundheitssektor war ein Opfer dieser Kürzungen.

Ein Bericht (2/2020) aus dem Büro des EU-Abgeordneten Martin Schirdewan (Die Linke, Deutschland), den Emma Clancy verfasst hat, zeigt für den Zeitraum 2011-2018, daß 63 von 105 Empfehlungen der EU-Kommission für Haushaltskürzungen den Gesundheitssektor betrafen.

Der italienische Rechnungshof (Corte dei Conti) zeigt in seinem Bericht zu den öffentlichen Finanzen 2020, welchen Schaden die Kürzungspolitik im Gesundheitssektor angerichtet hat. Dies war mit verantwortlich dafür, daß Italien nicht adäquat auf die COVID-Pandemie reagiert hat. Von 2008 bis 2018 sanken die Ausgaben im Gesundheitsbereich. Die Pro-Kopf-Ausgaben (bezogen auf konstante Preise von 2010) sanken von 1893 € pro Kopf auf 1746 €, mit einer durchschnittlichen Senkung von 8%. Nur Griechenland war noch schlechter dran als Italien. Im Fall Spanien und Portugal betrugen die Senkungen durchschnittlich 6% bzw. 7%, ausgehend von niedrigeren Pro-Kopf-Ausgaben. In Frankreich stiegen die Ausgaben um durchschnittlich 2%, um 0,5% in den Niederlanden und um 2,2% in Deutschland. Laut Zahlen der OECD lagen die Ausgaben in Deutschland und Frankreich 2018 bei den Gesundheitsausgaben pro Kopf um das doppelte bzw. um 60% höher als in Italien.

Der Rechnungshof stellt außerdem fest, daß sich die öffentlichen Gesundheitsausgaben in Italien vor allem auf größere Krankenhäuser konzentriert hätten, wohingegen die flächendeckende Versorgung vernachlässigt worden sei. Auch die Zahl der Ärzte sei in den letzten fünf Jahren geschrumpft (Hausärzte -3,8%  sowie - 1% Rückgang bei Kinderärzten), wobei die Zahlen in einigen Regionen weiter höher lagen. Für die adäquate Versorgung der Bevölkerung seien jedoch besonders diese beiden Berufsgruppen entscheidend, die auch für die Überweisung von Patienten verantwortlich sind. Ebenso gebe es weniger medizinisches Notfallpersonal. Die Anzahl der Notambulanzen sei zwar gestiegen, aber die Zahl der Ärzte um 2,8% zurückgegangen. Außerdem haben viele Ärzte Italien wegen schlechter Bezahlung verlassen: in den letzten acht Jahren wanderten 9000 Ärzte aus - vor allem nach Großbritannien, Deutschland, die Schweiz und Frankreich.

 

FAZIT: Die Ausstattung der europäischen Gesundheitssysteme muss in allen Bereichen massiv hochgefahren und die EU-Austeritätspolitik beendet werden. Aber Europa muss außerdem eine wichtige Rolle beim Aufbau einer weltweiten Gesundheitsinfrastruktur leisten, denn sonst bekommen wir die jetzige Pandemie , vor allem im Entwicklugssektor nicht in den Griff! Helfen Sie deshalb, diese internationale Petition für eine Weltgesundheitsinfrastruktur mit zu zirkulieren! https://www.bueso.de/unterstuetzen-internationale-petition-fuer-weltgesundheits-infrastruktur

 

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