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Eurasischer Top-Ökonom Glasjew: Russland muss neue Wirtschafts- und Finanzarchitektur schaffen

Der russische Wirtschaftswissenschaftler Sergej Glasjew - ehemaliger Parlamentsabgeordneter, früherer Berater von Präsident Wladimir Putin und derzeitiger Minister für Integration und Makroökonomie der Eurasischen Wirtschaftskommission (Exekutivorgan der Eurasischen Wirtschaftsunion)- veröffentlichte am 3. Mai einen langen Artikel in Business Online, in dem er eine Strategie für Russland angesichts der, wie er es nennt, auf die "Zerstörung der russischen Welt" abzielenden Kriegspolitik der USA, Großbritanniens und der NATO darlegt.

Neben scharf protektionistischen kriegswirtschaftlichen Maßnahmen im eigenen Land argumentiert Glasjew, dass "Russland bei der Einleitung des Übergangs zu einem neuen globalen Währungs- und Finanzsystem eine weltweite Führungsrolle übernehmen muss.... Die Teilnehmer der Bildung eines neuen fairen und transparenten Weltwährungs- und Finanzsystems können, neben den Opfern amerikanischer Aggression wie Russland, Iran, Venezuela, Kuba und Afghanistan, die führenden Länder der neuen Weltwirtschaftsordnung sein: China, Indien, die ASEAN-Länder".

Washington, London und Brüssel hätten, in dem Bemühen, Russland den größtmöglichen Schaden zuzufügen, ihre wichtigsten Karten ausgespielt: "ein Monopol auf die Ausgabe von Weltwährungen". Es gebe drei Stufen ihres Plans: die "Zermürbung der russischen Streitkräfte" im Ukraine-Krieg, die Einleitung einer farbigen Revolution zum Sturz der Putin-Regierung und die Entfesselung "separatistischer Aktionen in den Regionen". Glazyev schreibt, sollte es ihnen gelingen, Russland zu zerstören, "plant der amerikanische 'tiefe Staat', den Iran zu zerstören und China zu blockieren."

Glasjew stellt dann seine politische Alternative vor. Um in der Auseinandersetzung mit einem Gegner zu bestehen, der Russland an finanzieller, wirtschaftlicher und technologischer Macht um Größenordnungen überlegen ist, sei es notwendig, alle im Lande verfügbaren Ressourcen zu mobilisieren. Gegenwärtig verliere man diese unwiederbringlich, "durch die Abwanderung von Intelligenz und Kapital (65 Milliarden Dollar im ersten Quartal 2022); den Export des größten Teils der natürlichen Ressourcen und das Brachliegen der Hälfte der Produktionskapazitäten…“.

Man brauche Maßnahmen wie die der Primakow-Regierung von 1989-1990 ergriffen werden: die Devisenkontrollen verschärfen und die Zinssätze niedrig halten, damit günstige Kredite "zur gezielten Refinanzierung der Geschäftsbanken für die Kreditvergabe an Produktionsunternehmen" fließen können. Glasjew fordert ferner die "Entwicklung eines strategischen Plans für die Mobilisierung der verfügbaren Ressourcen, um die Streitkräfte und die Bevölkerung mit den notwendigen Gütern und dem rechtlichen Rahmen für seine Umsetzung zu versorgen". Die zu erreichenden Ziele seien "die Modernisierung und das Wachstum der Produktion von militärischen Hightech- und Dual-Use-Produkten". Zu diesem Zweck sollten Kreditlinien mit einem Zinssatz von nicht mehr als 2 % pro Jahr für kreditnehmende Unternehmen eingerichtet werden, die Produkte im Auftrag der Regierung herstellen und im Rahmen von Regierungsprogrammen arbeiten."

Ferner fordert Glasjew "den Schutz des Währungs- und Finanzsystems vor spekulativen Angriffen auf der Grundlage von Standardmaßnahmen zur Abkühlung des Marktes, die Einführung von Kapitallizenzen und Beschränkungen für Nichthandelsgeschäfte sowie die Festlegung der Devisenposition von Geschäftsbanken. Einführung einer Steuer auf den Verkauf von Währungen und Wertpapieren, die vor weniger als einem Jahr erworben wurden. Eine radikale Erhöhung der Wirksamkeit der Devisenkontrolle. Durchführung der De-Offshorisierung der Wirtschaft und Beendigung des illegalen Kapitalexports".

Außerdem bekräftigt er seine früheren Aufrufe an Russland, mit China, Indien und anderen SCO- und BRICS-Staaten zusammenzuarbeiten, um "im gegenseitigen Handel und bei Investitionen zu nationalen Währungen überzugehen ... [und] die Schaffung eines von feindlichen Ländern unabhängigen Zahlungssystems". Diese neue Herangehensweise bezeichnet Glazyew als "sozial-konservative Synthese ... [die] Harmonisierung der Aktivitäten aller gesellschaftlichen Gruppen auf der Grundlage des Kriteriums der Steigerung des Gemeinwohls."

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