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Führender japanischer Ökonom: Toxische Papiere müssen abgeschrieben werden, um einen totalen Zusammenbruch zu verhindern

Der führende japanische Ökonom und gegenwärtige Vertreter Japans beim IWF, Daisuke Kotegawa, fordert eine simultane, von den Regierungen überwachte Überprüfung aller großen Banken, damit die ganzen verbrieften Produkte neu bewertet und Wertberichtigungen vorgenommen werden. Diese toxischen Papiere sollten entweder mit Null bewertet werden oder von einer „Bad Bank“ übernommen werden, sagt Kotegawa, wobei Mittel nur an die Bank zurückfliessen, wenn bewiesen ist, dass die Papiere in der Zukunft noch einen Wert haben werden. Alternativ sollen sie von den Banken selbst abgeschrieben werden. Nur wenn eine Bank diesen Prozess übersteht, solle die Regierung Finanzspitzen in Betracht ziehen. Die gegenwärtigen Rettungspakete würden nichts zur Lösung der Krise beitragen. Kotegawa präsentierte diese Herangehensweise bei Veranstaltungen im März bei Vorträgen an amerikanischen Universitäten.

Während der 1990er Jahre und zu Beginn dieses Jahrzehnts arbeitete er in verschiedenen, führenden Positionen im japanischen Finanzministerium, wo er, wie er selber bei einer Veranstaltung vor der Brookings Institution sagte, der Hauptgegner des damaligen Finanzministers Heizo Takenaka war. Letzterer entwarf die verheerende Privatisierungs- und Deregulierungspolitik der Koizumi-Regierung.

Kotegawa legte dar, dass jeder Lösungsansatz, bei dem eine Bad Bank die toxischen Papiere von den Banken abkaufe, anstatt sie zu einem Preis von Null zu übernehmen, nur Riesenschulden auf den Steuerzahler abwälze. Die Banken müssten nach gesetzlichen Richtlinien zu einer eigenen Neubewertung dieser Papiere gezwungen werden. Das müsse allerdings von staatlichen Behörden strikt überprüft werden, da die Banken von sich aus kein Interesse daran hätten, diese Papiere ehrlich offen zu legen. Sollten sich Banken nicht kooperativ zeigen, sollte das rechtliche Schritte gegen die Verantwortlichen zur Folge haben.

Diese Herangehensweise ähnelt Lyndon LaRouches Forderung nach einer Bankrottreorganisation des gesamten Federal Reserve Systems, koordiniert mit ähnlichen Maßnahmen weltweit, mit dem Ziel, die klassischen Banken zu retten, während man deren Vertragspartner bei den Finanzwetten (meistens Spekulanten wie Hedge-Fonds) kollabieren läßt.

Kategawa unterstrich außerdem die Dringlichkeit einer solchen Vorgehensweise: falls es nicht bald dazu käme, könnte man eine gefährliche "Abwärtsspirale" zwischen Finanzsektor und Realwirtschaft nicht mehr verhindern. Sollte der Wahnsinn der Rettungspakete weitergehen oder das törichte Konzept einer Weltwährung weiterverfolgt und der Dollar durch Sonderziehungsrechte ersetzt werden, würde dieser bald kollabieren. "Und das wäre das Ende."

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