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Wie Greenspans Kreditblasenpolitik zur europäisch-asiatischen Bankenkrise wurde

Die Kreditinfusionen der Europäischen Zentralbank (EZB) für die in Panik geratenen Banken seit dem 9. August belaufen sich inzwischen auf über 200 Milliarden Euro, was klar macht, daß sich das Platzen der US-Hypothekenblase längst zu einer europäischen und asiatischen Bankenkrise ausgeweitet hat.

Die 6-Billionen-$-Blase der hypothekenbesicherten Anleihen (mortgage-backed securities, MBS) in den USA wurde von Sir Alan Greenspan in der Bundesnotenbank Federal Reserve geschaffen, um seine Y2K- (Jahr 2000-) Aktienblase der neunziger Jahre durch eine noch größere zu ersetzen. Aber seit 2004 verlangsamte sich das Wachstum der Herausgabe dieser Anleihen an amerikanische und britische Banken, und schrumpfte schließlich sogar. Je „giftiger“diese "strukturierten Kreditprodukte" wurden, d.h., je mehr sie durch faul werdende Schulden gedeckt waren, desto mehr wurden sie durch Kredit-Rating-Agenturen, angeführt von Standard & Poor’s, mit "AAA" und "AA" bewertet. Sie wurden gekauft von der chinesischen und taiwanesischen Regierung, von privaten Banken, koreanischen, deutschen und französischen Banken, und von japanischen Banken und Fonds, die für den fortwährenden Ankauf überschüssige Liquidität besaßen. Diese Banken und Fonds-Investoren gaben Anweisung, jede US-Anleihen mit einem "AAA" Rating zu kaufen.

Zentralbanken und Privatbanken in China, Japan and Korea halten über 10% aller amerikanischen Eigenheim-bezogenen MBS-Wertpapiere, von denen die meisten während der vergangenen drei Jahre gekauft wurden; große europäische Banken haben sogar einen noch größeren Prozentanteil gekauft.

Als Standard and Poor's und andere gezwungen waren, einige dieser “strukturierten Produkte” herabzustufen, begann ein Massenverkauf, der einen enormen Werteverlust dieser Wertpapiere in Gang setzte. Dann begann die Panik.

Heute trifft diese "weltweite Horrorshow", bei der man noch 10 Cent je Dollar herausbekommt, in ungleich höherem Maße Banken in Kontinentaleuropa und Asien. Jüngste Beispiele sind die Commerzbank und die Deutsche Bank, die sich nun als die größten Gläubiger des amerikanischen Hypothekenunternehmens Homebanc, die soeben Zahlungsschwierigkeiten für ihre Anleihen anmeldeten, herausgestellt haben. 

So wie die Federal Reserve seit dem 8. August den amerikanischen Banken durch das Aufkaufen ihrer MBS-Wertpapiere aus der Klemme half, so kaufte auch die EZB US-MBS-Wertpapiere von Europäischen Banken auf - allerdings in zehnfacher Größenordnung. Wegen solcher und ähnlicher Investitionsverfahren in den amerikanischen Hypothekenanleihenmarkt steht nun eine größere europäische Bankenkrise bevor.

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