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Kanäle würden Aserbaidschan, Kasachstan und Turkmenistan in „Seestaaten“ verwandeln

Anknüpfend an das sehr erfolgreiche Treffen des St. Petersburger Wirtschaftsforum in Rußland dauern die Diskussionen über infrastrukturelle Großprojekte für Eurasien weiter an.

Wie die Presseagentur [i]Kazinform [/i]berichtete, sagte der kasachische Präsident Nursultan Nasarbajew am 15. Juni bei der 17. Sitzung des Rats Ausländischer Investoren in der kasachischen Stadt Ust-Kamenogorsk, es sei für Kasachstan „ausschlaggebend, neue bahnbrechende Projekte und neue Methoden zu ihrer Umsetzung auszuarbeiten, um das einheimische Transitpotential voll zu nutzen. Weitere Entwicklungen in dieser Sparte sind unmöglich ohne beschleunigte Maßnahmen zum Wiederaufbau und zur Modernisierung der derzeitigen Routen und zur Schaffung neuer infrastruktureller Einrichtungen. Andernfalls könnte die existierende Infrastruktur für den Transport sich als ein Hemmschuh für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes als Ganzes erweisen.“

Nasarbajew bat die ausländischen Investoren, zu denen u.a. multinationale Ölkonzerne wie Total, Chevron, Exxon Mobil und Lukoil gehörten, „sich aktiv an dieser Arbeit zu beteiligen und Kasachstan zu helfen.“ Kasachstan will seine Ölproduktion bis 2015 mehr als verdreifachen. 

Bei einer Pressekonferenz nach dem Treffen hob Nasarbajew noch einmal das Potential des „Eurasischen Kanals“ hervor, den er bereits am 10. Juni in St. Petersburg vorgeschlagen hatte. „Das ist kein neuer Vorschlag“, sagte er, „er wurde zum ersten Mal im Jahre 1918 diskutiert!“ Der Bau des Kanals würde rund $6 Millionen kosten, „aber es wird uns einen sehr schnellen Zugang zu den Meeren ermöglichen“, zitierte [i]Kazakhstan Today [/i]Nasarbajew. „Alle zentralasiatischen Länder und Westchina könnten den Kanal gebrauchen. Der Kanal wird ein ganzes System vorhandener Seen und Stauseen nutzen, und würde nur vier Schleusen benötigen.“ 

In St. Petersburg hatte Nasarbajew gesagt, er und Präsident Putin hätten beschlossen, Expertenstudien für den Eurasischen Kanal einzuleiten. „Manchmal kritisiert Rußland unsere Aktivität bei der Suche nach neuen Transport- und Energiekorridoren mit Zugang zum Meer. Ich habe angeboten, einen Kanal zwischen den Meeren zu bauen. Auf diese Weise könnte Kasachstan – und nicht nur wir, sondern ganz Zentralasien – eine Seemacht mit großen Transportmöglichkeiten werden... Ich schlage Rußland vor, nicht zu viel zu reden, sondern zu handeln: Laßt uns einen Kanal bauen!“ Kasachstan plant laut Nasarbajew außerdem, 1600 Kilometer Eisenbahnstrecken und 50.000 Kilometer Kraftfahrstraßen zu bauen und wiederherzustellen. Ein Schlüsselprojekt ist die Eisenbahnlinie – in der europäischen und chinesischen Spurbreite statt der breiteren russischen – welche Westchina mit dem Kaspischen Meer verbinden wird.

Währenddessen forderte der erste stellvertretender russische Premierminister Sergej Iwanow in Rostov-am-Don Investionen, um den existierenden Wolga-Don Kanal auszubauen, berichtet [i]Novosti[/i]. „Privates Kapital, einschließlich ausländischem, [sollte beteiligt sein],“ wurde Iwanow zitiert. Rußlands Bundeshaushalt werde ihn "niemals zu 100% finanzieren.“ Er rief andere kaspische Länder auf, sich an der Finanzierung zu beteiligen. Iwanow meinte: „Indem sie diesem Abkommen beitreten, werden sich Aserbaidschan, Kasachstan und Turkmenistan in Seestaaten verwandeln.“

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