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Der Kult der Oligarchie

[pretitle]Der Gore von Babylon[/pretitle]

[title]Der Kult der Oligarchie[/title]

[author]von Lyndon LaRouche[/author]

[date]9. März 2007[/date]

[i]Der Chefredakteur der Wissenschaftszeitschrift [/i]21st Century Science & Technology,[i] Laurence Hecht, bezieht sich in einem Kommentar für die neue Ausgabe unseres Nachrichtenmagazins [/i]Executive Intelligence Review [i]auf einen äußerst wichtigen historischen Hintergrund, nämlich die Rolle des malthusianischen geistigen Verfalls, der in der Verbreitung des Faschismus von Mussolini, Hitler, Franco und ihren Nachahmern im 20. Jahrhundert zum Ausdruck kam. Der unausgesprochen rassistische Utopismus der Afrikapolitik des ehemalig[/i][i]en US-Vizepräsidenten Al Gore heute ist genauso wie diese Schrecken des 20. Jahrhunderts nichts anderes als ein neuzeitlicher Nachklang der noch tieferen Wurzeln ebendieser Krankheit, die bis auf den antiken Dionysoskult in Delphi zurückgehen.[/i]

[hr]

Für diese Tradition des Apollo-Kults von Delphi steht der sagenhafte olympische Gott Zeus im Gefesselten Prometheus des klassischen Tragödienautors Aischylos. Diese antike Tradition bedrohte und bedroht ständig durch ihre imperialistischen Machenschaften die Grundlagen souveräner Nationalstaaten. Ein Beispiel ist heute die von Al Gore und anderen betriebene ?Globalisierung? - ein Plan, den souveränen Nationalstaat durch einen imperialen Turm zu Babel abzulösen. Somit vertritt Gore die sophistische Tradition, deren Spuren auf die ältesten heute bekannten Zeugnisse der europäischen Zivilisation zurückreichen. Wozu Gores pseudowissenschaftlicher Schwindel heute dient, kann man nur verstehen, wenn man erkennt, daß dies - wie ich hier aufzeige -, nicht nur ein Widerhall des Faschismus des 20. Jahrhunderts ist, sondern in diesem bestimmten historischen Sinn auch ein Widerhall dieses Beispiels aus Aischylos' Gefesseltem Prometheus.

Hinter dem von Gore aufgegriffenen Schwindel der 'Klimaerwärmung', der vielen grob vorkommen mag, liegen tiefere, leider selten beachtete wissenschaftliche Erwägungen. Dieser Aspekt von Gores Unmoral, seine bösartige Einstellung zum Menschen, die seine Überzeugungen durchzieht, ist nichts zufällig; aber um dies zu verstehen - ob damals oder heute -, muß man verstehen, welche uralten und tiefen, quasi ererbten Wurzeln diese Bösartigkeit hat.

Das, wofür Gore steht, ist nur eine von zahlreichen 'Kinderkrankheiten der Menschheit' - eine kulturelle Epidemie nicht nur einiger Menschen, sondern der Menschheit als Gattung. Es ist eine Kinderkrankheit in dem Sinne, daß sie die Unreife der bisherigen menschlichen Entwicklung ausdrückt. Nur anhand dieser antiken Ursprünge seiner jetzigen Rolle als Ausdruck einer abscheulichen gesellschaftlichen Krankheit, läßt sich Gores Verhalten und Einfluß richtig verstehen und das Übel, das er verbreitet, angemessen behandeln.

Dies sind harte Worte, und sie erfordern überzeugende Beweise. Aber ohne sie könnte man nicht verstehen, welches schreckliche Schicksal der heutigen Weltzivilisation und vielleicht auch den kommenden Generationen droht. Wenn nicht erkannt wird, welche praktisch satanischen religiösen Merkmale das dionysische Böse hinter Gores malthusianischem Fanastimus hat, kann die Zivilisation unmittelbar vor dem Ausbruch eines lange anhaltenden dunklen Zeitalters stehen.

* * *

'Führt Al Gore die Demokratische Partei schon wieder in den Absturz, etwas, was diesmal noch viel schlimmer wäre als nur eine weitere Wahlniederlage im Jahr 2008?'

Es ist an der Zeit, sich mit der Gefahr für die Menschheit durch den, wie es entsprechende Wissenschaftler genannt haben, 'großen Schwindel der globalen Erwärmung', viel eingehender zu beschäftigen. Das öffentliche Gespött der Wissenschaftler über den Betrug des ehemaligen Vizepräsidenten Al Gore ist bereits Beweis genug, daß Gores Behauptungen völlig haltlos sind. Mir bleibt überlassen, tiefer auf die wahrhaft schockierenden politisch-historischen Hintergründe dieser wissenschaftlichen Tatsachen einzugehen.

In der europäischen Wissenschaftsgeschichte seit dem 'dunklen Zeitalter' der vorhomerischen Mittelmeerkultur steht der Beweis eines wissenschaftlichen Prinzips gewöhnlich immer im Gegensatz zur verbreiteten Sophistik der Zeit - so wie dies auch heute für die gängigen Meinungen unter den meisten vermeintlichen Experten gilt. Ein bemerkenswertes Beispiel dafür, welche Folgen es hat, wenn diese Gefahr unterschätzt wird, war die Autorität, die in der Astronomie lange Zeit dem neoaristotelischen Schwindler Claudius Ptolemäus beigemessen wurde.

Wie Pythagoräer wie Archytas aufzeigten, liegt die Wahrheit in den Naturwissenschaften immer in den Prinzipien, die experimentell als universelle Prinzipien (Naturgesetze) nachgewiesen werden konnten - so etwa die Konstruktion der Würfelverdoppelung von Archytas.[footnote]Wie etwa bei der [i]Sphärik[/i], die die Pythagoräer und andere Kreise um Sokrates und Platon verwendeten, eine Methode, die sich nicht nur von der Astrophysik, sondern, vom Grundsatz her, auch von der Navigation nach den Sternen ableitet.[/footnote] Typisch dafür ist, wie Albert Einstein betont hat, die Abfolge von Entwicklungen, in der Kepler die neuzeitliche europäische Wissenschaft in universeller Form gründete und Bernhard Riemann dann Keplers Methode mit Hilfe von Leibniz zur notwendigen volleren Auflösung brachte.

Diesbezüglich muß sich die öffentliche Aufmerksamkeit auf zwei unterschiedliche, wenn auch funktionell zusammengehörige Vorstellungen richten. Im ersten Fall richtet sich die Aufmerksamkeit praktisch auf die Bedeutung der Wahrheit eines entdeckten Prinzips, wie z.B. Keplers eindeutig bestätigte Entdeckung der universellen Gravitation: [i]Wahrheit um der Wahrheit willen[/i]. Im zweiten Fall muß in der Gesellschaft das Bewußtsein dafür geschärft werden, welche manchmal tödlichen Folgen es haben kann, wenn man gegen ein solches erkennbares Naturprinzip verstößt. Bei Al Gores Kampagne, die echte wissenschaftliche Autoritäten als 'den großen Schwindel der globalen Erwärmung' entlarvt haben, geht es um beides. Ich befasse mich im folgenden mit beiden.

Gemessen an dem Maßstab, den ich gerade bestimmt habe, teilen die sogenannten 'Wissenschaftler', die sich hinter Gores unverhohlenen Klimaschwindel gestellt haben, hinsichtlich der Methode und der verheerenden sozialen Folgen einen weit schlimmeren Betrug als den des Claudius Ptolemäus, den führende Kreise im mittelalterlichen Europa und sogar noch bis ins 17. Jahrhundert hinein als inquisitorisches Richtmaß von Wahrheit und persönlicher Moral hochhielten.

Ich übertreibe nicht im geringsten. In diesem Fall, Gores Betrug, sind die Folgen ungleich schlimmer als bei jedem früheren Schwindel in der Geschichte, von der Antike bis heute. Sollte Gores Betrug in geltendes internationales Recht verwandelt werden, versänke der ganze Planet schnell in einem langen finsteren Zeitalter - länger und schlimmer als irgendein anderes aus den Überlieferungen der Vergangenheit bekanntes. Aus diesem finsteren Zeitalter würden sich wahrscheinlich erst entfernte zukünftige Generationen wieder erholen, das aber nur nach einem wahrscheinlich langen und weitgehenden Niedergang und Bevölkerungsrückgang, wo der Mensch in Konkurrenz zu irgendwelchen Schimpansenarten oder ähnlichem träte.

Wenn Gore und so viele andere heute ernsthaft verlangen können, daß die menschliche Gattung in einem solchen neuen dunklen Zeitalter versinken soll, verrät das einen kriminellen Geist, dessen mögliche Folgen für die ganze Menschheit genauso schlimm, vielleicht sogar noch schlimmer sind als bei Adolf Hitler. Dennoch muß man erkennen, wenn man es mit solchen moralisch verdorbenen Kreaturen zu tun hat, daß ihre bösartigen Absichten aus einer bestimmten Mischung von Übeln erwachsen. Das gilt für einen Haß auf die Menschheit, der so tief sitzt wie bei Hitler und dessen eugenischen Wurzeln in den 20er und frühen 30er Jahren, ebenso wie für Gores wiederholte Zurschaustellung einer Dummheit, die schon psychotische Züge annimmt.

[subhead]Gore ist nicht normal[/subhead]

Aber trotz der Leidenschaft, die dieses Problem von uns fordert, müssen wir den kriminellen Geist solcher Leute mit dem wissenschaftlichen Mitgefühl untersuchen, das vielleicht ein Arzt aufbringt, der einen wahnsinnigen Massenmörder studiert. Man muß ein solches klinisches Mitgefühl aufbringen können, wenn man die Wahrheit in diesem Fall aufdecken will: [i]Wie kann - als eine Frage des wissenschaftlich belegbaren Prinzips - ein Vertreter einer so edlen Schöpfung wie der Menschheit auf einen derart moralisch kranken Zustand herabsinken, wie er in Gores aggressiver betrügerischer Ideologie und Verhaltungsweise zum Ausdruck kommt? [/i]

Lange bevor er Präsident der USA wurde, führte Ronald Reagan den Kinobesuchern ein entsprechendes klinisches Beispiel vor, den jungen Schimpansen 'Bonzo', der aufgrund seiner Artzugehörigkeit vom unartigen jugendlichen Haustierdasein zu einer Art 'König Lear' oder 'Clown Bozo' der Affen herabsank.

Wie im Drama überhaupt ist es manchmal weise, der Versuchung zu widerstehen, eine Fortsetzung zu drehen. Von daher sollte uns das Schicksal von Ronald Reagans Bonzo warnen: Der Spaß hört auf, wenn wohldressierte Schimpansen heranwachsen oder amerikanische Vizepräsidenten werden. Soviel zu dem Affentheater um den einstigen Senator und Vizepräsidenten Gore. Einige seiner jugendlichen Klassenkameraden haben es wohl schon gerochen, als sie ihm den Spitznamen 'Ozymandias' gaben. Der junge Gore ist zwar auf 'die richtigen Schulen' gegangen, wie man in Washington sagt, dennoch kam am Ende der Affe in ihm wieder zum Vorschein, wie man an seiner neuesten Rolle als Obergauner der Spekulation mit Zink- und CO[sub]2[/sub]-Swaps sieht.

Aus Gründen, die sich implizit in der Entdeckung der Noosphäre durch den Russen W.I. Wernadskij finden, gibt es unter Menschentypen [i]kulturell induzierte [/i]Unterschiede, die fast auf unterschiedliche Arten herauslaufen. Diese Unterschiede der kulturellen Erziehung lassen sich in ihrer Ausdrucksform manchmal mit Unterschieden in der biologischen Vielfalt niederer tierischer Lebensformen vergleichen. In diesem Sinne ist Al Gore unter der Oberfläche alles höflichen Benehmens kein wünschenswerter soziologischer Typ.

Gore steht kulturell für eine ansteckende Krankheit, aber die Möglichkeit einer Heilung oder zumindest Besserung seiner moralischen Verwirrung hängt davon ab, daß man wie ein Wissenschaftler die Quelle der Infektion entdeckt, die Gores Einfluß als eine mit schlimmen Symptomen verbundene, aber eben auch tödliche Krankheit der Gesellschaft definiert.

Um Gores verrückte Marotte wissenschaftlich genau zu fassen, muß man deshalb bei der Untersuchung von der entscheidenden Tatsache ausgehen, daß uns der große russische Forscher W.I. Wernadskij mit seiner Definition der [i]Noosphäre [/i]als universelles physikalisches Prinzip seinen größten wissenschaftlichen Beitrag geleistet hat. In Wernadskijs Entdeckung ist die Einführung eines universellen physikalischen Prinzips zu sehen: eines Prinzips des Universums, das genauso wie die universelle Gravitation, wie sie Johannes Kepler als erster definierte, kein statistisches Objekt ist, sondern ein universell wirkendes Prinzip, das der Existenz des Universums als Ganzem zugrundeliegt.[footnote]Andere Bewerber für die Autorschaft des Ausdrucks 'Noosphäre', wie der dubiose Teilhard de Chardin, sind wissenschaftlich unglaubwürdig.[/footnote] Dieses Prinzip der Entdeckung, das den Menschen vom Affen unterscheidet, sollte unsere wahre Sorge sein. Dieses Prinzip sollten wir fördern und gegen jegliche Schwächung verteidigen.

Ich erkläre die eben erwähnten Zusammenhänge.

[head]1. Die menschliche Gattung und ihre Noosphäre[/head]

Die menschliche Gattung ist unter den uns bekannten Lebewesen einzigartig. Dieser grundlegende Unterschied zwischen Mensch und Tier kommt am deutlichsten darin zum Ausdruck, welche Folgen es hat, daß der Mensch universelle Naturprinzipien entdeckt und umsetzt. Johannes Keplers Entdeckung des Prinzips der universellen Gravitation ist beispielhaft für dieses Wirkpotential, das sich nur in der souveränen Erkenntniskraft des menschlichen Individuums findet. Beispielhaft für die Wirkung dieser Fähigkeit des menschlichen Individuums ist das Anwachsen der potentiellen menschlichen Bevölkerungszahl von einer Größe der potentiellen Bevölkerungsdichte bloßer Menschenaffenarten um das Zigtausendfache, auf über sechs Milliarden Menschen heute.

Daher kommt die Bedeutung von Wernadskijs Werk auf zweierlei voneinander abhängige, aber doch qualitativ unterschiedliche Weise zum Ausdruck:

Erstens: die Kraft, die dieses einzigartige Prinzip im sozialen Verhalten einer souveränen Persönlichkeit ausdrückt, findet sich nicht beim Tier.

[i]Zweitens: die soziale Wirkung des Ausdrucks dieses einzigartigen Prinzips wird vom Begriff der [/i]Dynamik [i]geprägt, wie er de facto in Keplers Entdeckungen zum Ausdruck kommt und wie er in der modernen Wissenschaft seit Kepler nacheinander vor allem von Gottfried Leibniz,[/i][footnote]Siehe Gottfried Wilhelm Leibniz, der das alte pythagoräische Prinzip der [i]dynamis[/i], welches der empiristischen Methode der statistischen Mechanik entgegensteht, wieder einführte, z.B. in 'Kritische Gedanken über den allgemeinen Teil des Prinzips von Descartes' (1692); [i]Specimen Dynamicum[/i] (1695), in Gottfried Wilhelm Leibniz, Philosophische Schriften und Briefe.[/footnote][i] Bernhard Riemann und W. I. Wernadskij definiert wurde.[/i]

Wie noch weiter unten geklärt werden soll, gründet sich Wernadskijs Vorstellung von [i]Dynamik [/i]explizit auf Bernhard Riemanns Entwicklung der [i]dynamischen Prinzipien der physikalischen Hypergeometrie[/i]. Diese Vorstellung der Riemannschen Dynamik ist es, was Wernadskijs Begriff der [i]'Noosphäre' [/i]wesentlich funktionell auszeichnet (im Gegensatz[i] [/i]zum mystischen Mischmasch von Teilhard de Chardin, der auch bei dem Schwindel um den 'Piltdown-Menschen' mitwirkte).

Die wichtigsten hier zu berücksichtigenden Unterschiede sind kurz zusammengefaßt folgende.

1. Wernadskijs [i]Dynamik-[/i]Begriff, wie er auf die Biosphäre angewendet wird, erscheint in verblüffender Einfachheit und Klarheit 1935-36 in seiner Definition der [i]Biosphäre[/i].[footnote]Siehe Lyndon LaRouche, 'Vernadsky and Dirichlet's Principle'', passim, [i]EIR[/i], 3. Juni 2005.[/footnote]

Nämlich: Obwohl lebende Prozesse chemisch aus Elementen und Isotopen des Mendelejewschen Periodensystems bestehen, drückt das harmonisch geordnete Verhalten dieser Komponenten in den funktionellen Eigenschaften lebender Prozesse eindeutig ein eigenes Lebensprinzip aus, das bei den gleichen Elementen in nichtlebenden Prozessen nicht vorkommt. Lebende Prozesse sind also [i]dynamisch [/i]durch [i]ein universelles Lebensprinzip[/i] miteinander verbunden, welches in der anorganischen Chemie nicht anzutreffen ist. So definiert sich Wernadskijs Biosphäre.

2. Die Angelegenheit ist jedoch mit der Entdeckung eines grundsätzlich erkennbaren universellen Naturprinzips des Lebens, das mit Keplers Prinzip einer universellen Harmonie namens Gravitation vergleichbar ist, noch nicht zuende. Es gibt noch ein höheres Prinzip als das der [i]Biosphäre[/i], das Prinzip der [i]Noosphäre[/i], welches - nach derselben wissenschaftliche Untersuchungsmethode definiert - den Menschen auf eine andere, höhere Stufe als alle anderen Lebenserscheinungen hebt.

3. Diese höhere, parallele Besonderheit drückt sich empirisch im absoluten qualitativen Unterschied zwischen menschlichem und tierischem Verhalten aus. Die Entdeckung universeller physikalischer (und vergleichbarer klassisch-künstlerischer) Prinzipien stellt den Menschen auf eine völlig andere, höhere Stufe als alle anderen lebenden Prozesse.

[i]Dieses höhere Prinzip[/i], das sich nur durch menschliche Individuen und ihre Gesellschaft ausdrückt, ist [i]die Erkenntniskraft der bewußten Macht des Menschen im Universum und über das Universum. [/i]Diese Kraft definiert Mann und Frau, wie das in der biblischen Schöpfungsgeschichte beschrieben ist, als Lebewesen, das sich von allen anderen unterscheidet und über sie erhebt; Mann und Frau sind gleichermaßen im Ebenbilde des Schöpfers, aber auch mit Pflichten als Diener des Schöpfers geschaffen. Das ist die besondere Kraft, die nur der Menschheit eigen ist; Keplers ureigenste Entdeckung des harmonischen Prinzips der universellen Gravitation, das die Komposition des Sonnensystems als Ganzem ordnet, veranschaulicht in einzigartiger Weise, daß diese Kraft existiert.[footnote]Die Entdeckungen des letzten Jahrzehntes über die Rolle des Krebsnebels beim Einfluß sog. 'kosmischer Strahlung' auf der Erde und die Wirkungen dieser Strahlung auf die Biosphäre unterstreichen nachdrücklich, daß nicht nur das gesamte Sonnensystem als Prozeß ein Ausdruck der physischen Atmosphäre ist, die von der 'Geschichte' und fortlaufenden Funktionen der Sonne für dieses System geschaffen wurde, sondern daß aus der Sicht Riemannscher Dynamik unsere ganze Galaxis den wirksamen 'meteorologischen' Rahmen bildet, der das Umfeld der Erde einschließlich ihres Wetters prägt.[/footnote]

Wenn man also das Böse als diejenige persönliche Eigenschaft definiert, welche das Individuum bzw. seine Überzeugung zum Feind der Gottebenbildlichkeit von Mann und Frau macht, dann hat Al Gore genauso wie Bertrand Russell die Rolle eines wahrhaft bösen Menschen eingenommen. Ich meine 'böse' oder bösartig im Sinne des olympischen Zeus in Aischylos' [i]Gefesseltem Prometheus[/i], des Belsazar in Rembrandts gleichnamigem Bild und in Robert Schumanns Vertonung von Heinrich Heines Gedicht oder auch jenes Ozymandias, den einige Mitschüler in Al Gores Persönlichkeit wiedererkannten, also vergleichbar einem Prototypen eines legendären reinen Bösen.

Worin liegt also die eigentliche Bosheit des delphischen Zeus' Oder des delphischen Dionysos, dem Gore heute nacheifert? Für welches angebliche Verbrechen verurteilt der satanische Zeus Prometheus? [i]Dafür, daß er dem Menschen das Wissen gegeben hat, wie er das Feuer zu ihrem Nutzen verwenden kann (heute wäre es die Kernkraft).[/i] Aber 'Feuer' - ob das der Atomkraft oder anderes - steht hier nur stellvertretend für das eigentliche Thema. Der unmittelbare Streitpunkt in Aischylos' Drama war nicht die Entdeckung des Feuers als solche, sondern das vom Menschen entdeckte [i]Wissen [/i]um die Nutzung des Feuers (und die Nutzung der Kernspaltung). Der Streitpunkt ist [i]der Zugang des Menschen zum praktischen Wissen über die Natur und Nutzung - und angemessene Wertschätzung - universeller Prinzipien der Natur[/i].[footnote]H.G. Wells' [i]Von kommenden Tagen [/i]sollte man als Fortführung seines früheren Werks [i]Die offene Verschwörung [/i]und als dieselbe Absicht auffassen, die Bertrand Russell 1946 äußerte: einen Atomkrieg zu führen, um den Nationalstaat auszulöschen und mit dem gleichen Imperialismus einer 'Weltregierung' zu ersetzen, der auch in Al Gores Klimaschwindel heute zum Ausdruck kommt.[/footnote]

Um diesen Punkt noch deutlicher zu fassen: Der Streitpunkt ist der bewußte Zugang des Menschen zu dem Wissen, daß er im [i]funktionellen [/i]Ebenbilde des Schöpfers geschaffen ist und daß dies seinen natürlichen Zustand darstellt. Nicht daß wir Kunststücke vollführen können, macht den Menschen aus. Was den Menschen ausmacht, ist das Wissen um unsere eigene wahre Natur, und das ist notwendig, um die Qualität unseres Bewußtseins von dem bloßer Tiere zu unterscheiden. Wer immer uns dieses Wissen verweigern will - wie der zutiefst irrationale philosophische Liberalismus von Anhängern der Paolo-Sarpi-Bewunderer Hobbes, Locke, Mandeville, Quesnay und Adam Smith in bezug auf Wirtschaft -, der bringt in seinem Handeln ein Prinzip des Bösen zum Ausdruck.

In der Hinsicht zeigt Aischylos' berühmtes Drama [i]Der gefesselte Prometheus[/i] beispielhaft die Wurzel der geistigen und moralischen Krankheit, wie sie die neomalthusianische Politik von Leuten wie Gore heute verkörpert. Man erkennt diese Bedeutung beispielhaft in dem, was man in der Antike das 'oligarchische Modell' nannte: das Gesellschaftsmodell des alten Babylon, des alten Rom unter Augustus, Tiberius und Nero - das der Apostel Johannes in seinem Traum als die 'Hure Babylon' beschreibt - wie der imperialen Systeme der ineinander übergehenden römischen, byzantinischen und venezianisch-normannischen Feudalordnung sowie der anglo-holländische liberale imperiale Vorstoß, der mit dem Vermächtnis Paolo Sarpis und heute u.a. mit Al Gore verbunden ist.

[subhead]Das oligarchische Prinzip[/subhead]

Die Wurzel von Al Gores dekadenter Weltanschauung liegt also, wie eben gesagt, in der Auffassung, man müsse den Großteil der Menschheit auf den rechtlichen und sonstigen Status menschlichen Viehs herabstufen, statt die Menschen so zu behandeln, wie es in [i]Genesis 1 [/i]beschrieben wird. Hierin liegt der Beweis, wenn man Gore und ähnlichen Ideologen eine Art Satanismus vorwirft.

Dieser Vorwurf stammt nicht von mir allein. Es ist der wichtigste Streitpunkt in der gesamten bekannten antiken, mittelalterlichen und neuzeitlichen europäischen Zivilisation, seit Homers [i]Ilias [/i]und [i]Odyssee[/i]. Das ist der Grund dafür, daß die antike griechische Gesellschaft gespalten war; es war der große Kampf zwischen dem Erbe des oligarchischen Systems von Lykurgs Sparta auf der einen Seite und der [i]humanistischen [/i]Ausrichtung, die mit Solon von Athen und dem Erbe von Sokrates und Platon verbunden war, auf der anderen.[footnote]Unter 'Humanismus' versteht man sinnvollerweise die Beschäftigung mit den Auswirkungen der kognitiven Aspekte menschlichen Verhaltens, wofür die in der nur dem Menschen möglichen Entdeckung universeller Naturprinzipien, die ihn vom Tier und von tierischem Verhalten allgemein unterscheiden, typisch sind. In der christlichen und mosaischen Theologie bezieht sich der Begriff 'Humanismus' im richtigen Gebrauch auf [i]Genesis 1, 26-31[/i].[/footnote] Das ist der Kampf um die Zivilisation, gegen Einflüsse wie den delphischen Apollokult und die delphische Tradition von Gaia, Python, Pythia, Apollo, Dionysos bis hin zu diesem größten Schwindel der Neuzeit heute, aber auch zum Nazi-Paradigma von Friedrich Nietzsches Apollo-Dionysos-Mythos in [i]Die Geburt der Tragödie[/i].[footnote]Friedrich Nietzsche, [i]Die Geburt der Tragödie [/i](1872), im Internet unter: [url:"http://gutenberg.spiegel.de/nietzsch/tragoedi/tragoedi.htm"]http://gutenberg.spiegel.de/nietzsch/tragoedi/tragoedi.htm[/url][/footnote]

Der große Tragödiendichter Aischylos legt in dem erhalten gebliebenen Mittelteil der Prometheus-Trilogie, [i]Der gefesselte Prometheus[/i], seinen Finger genau auf diesen Kern des Problems. Das zentrale Thema in [i]Der gefesselte Prometheus [/i]und damit der ganzen ursprünglichen Prometheus-Trilogie ist der Kampf zwischen der [i]humanistischen [/i]Tradition von Solon, Sokrates und Platon gegen die [i]oligarchische[/i] Tradition, die in ihrer Konsequenz zu Dingen wie Adolf Hitler führte. Beispielhaft sind die Gesetze des Lykurg, der delphische Apollo-Kult und die verwandten Dogmen des Hitler-Ideologen und Leo-Strauss-Förderers Carl Schmitt. Tatsächlich waren und sind alle großen Streitpunkte der kulturellen und politischen Geschichte der europäischen Zivilisation vom 7. Jahrhundert v.Chr. bis hin zur Wiederbelebung des protofaschistischen Kultes des sog. 'Umweltschutzes' heute, immer wieder Ausdruck der gleichen grundsätzlichen Streitfrage wie im [i]Gefesselten Prometheus[/i], bei den Pythagoräern, Sokrates, Platon u.a. auf der einen und der sophistischen Tradition, hauptsächlich im Zusammenhang mit dem Apollokult, auf der anderen Seite.[footnote]Eine gesellschaftliche Gruppe oder Klasse vom Humanismus auszunehmen bzw. darunter zu stellen, bildet das eigentliche gemeinsame Prinzip des Bösen in Lykurgs Sparta, dem Römischen und Byzantinischen Reich, dem venezianisch-normannischen ([i]ultramontanen[/i]) System des Mittelalters und dem britischen Empire, das die anglo-holländische liberale Finanzoligarchie unter der Führung Lord Shelburnes und seiner Nachfolger aufbaute.[/footnote]

Auch wenn der Begriff 'humanistisch' von vielen heutigen Zeitströmungen mißbraucht wird, sollte das Wort in der eigentlichen sinnvollen Bedeutung stets im Zusammenhang mit der Implikationen von [i]Genesis 1:26-31[/i] benutzt werden. Das Geplänkel unter verschiedenen religiösen Fraktionen kann man dabei außen vor lassen. Die Bedeutung, die ich hier für die Naturwissenschaft benutze, bezieht sich auf den grundlegenden Unterschied zwischen der Menschheit und allen im Verhältnis dazu niedrigeren Lebensformen - ein Unterschied, den ein universelles Naturprinzip definiert. Heutzutage hat es sich eingebürgert, dieses Prinzip bzw. diese Trennungslinie als Vereinbarungssache des 'anerzogenen religiösen Glaubens' zu betrachten - Tatsache ist jedoch, daß diese Unterscheidung auf einer naturwissenschaftlichen Gewißheit basiert. Wernadskijs streng experimentalphysikalisches Prinzip der [i]Noosphäre[/i] spiegelt diese Unterscheidung wider. Für denjenigen, der sich in solchen Fragen auskennt, ist die Existenz der bewußt wirkenden Absicht eines allumfassenden Schöpfers unseres Universums auch eine Tatsache richtig verstandener Naturwissenschaft.[footnote]Philo Judäus' Widerlegung der Aristoteliker in der Frage der Allmächtigkeit des Schöpfers hat hier mannigfaltige Bedeutung. In der Wissenschaft führt Keplers experimentelle Widerlegung der angeblichen Existenz eines [i]Äquanten [/i]zu dem gleichen Schluß, zu dem auch Philo bei seiner Auseinandersetzung mit der aristotelischen Theologie kam. Indem er wiederholt den Beweis für die Nichtexistenz des [i]Äquanten [/i]anwandte, bewies Kepler, daß das Universum (d.h. das Sonnensystem) ein fortschreitender Schöpfungsprozeß ist, der seinen Ausgang mit der Sonne nahm: Die Kreativität des Schöpfers hat in der Entwicklung des Sonnensystems seit dessen relativem Beginn als einsame, sich schnell drehende einzelne Sonne die bestimmende Funktion. Daraus entwickelte sich das antientropische Universum von Kepler und Leibniz, in welchem das Prinzip der Kreativität, wie es sich in Leibniz' Keplerischem Prinzip des ontologisch wirksamen Infinitesimalkalküls (des von der Kettenlinie abgeleiteten universalen physikalischen Prinzips der geringsten Wirkung) ausdrückt, ein antientropisches Sonnensystem und damit auch ein antientropisches Universum definiert, das von Unzulänglichkeiten wie dem jämmerlichen 'Zweiten Gesetz der Thermodynamik' frei ist. Ersetzt man den pragmatischen Ausdruck 'Energie' durch 'relative Energieflußdichte', ist man auf dem richtigen Weg, die verbreiteten ontologischen Verirrungen von Clausius, Kelvin, Grassmann, Mach und anderen aus dem Weg zu räumen. Warum sollte man die Existenz eines [i]bewußt kreativen Schöpfers [/i]des Universums zu einer Frage bloßer Meinung machen, wenn der benötigte Beweis so klar auf der Hand liegt?[/footnote]

Diese Überlegungen lenken unsere Aufmerksamkeit auf zwei auseinander folgende Grundaussagen über die menschliche Natur. Der erste Schritt besteht darin, und das gilt jetzt insbesondere für die Vereinigten Staaten, das wahre Genie von Frederick Douglass zu erkennen und gegen die törichten Zeitgenossen, auch einige 'machohafte' Nachfahren von Sklaven, die Douglass' Weisheit in dieser Hinsicht verneinen, zu verteidigen.

In der zivilisierten europäischen Kultur stehen die klassische Wissenschaft in der Tradition der Pythagoräer und Platons - im Gegensatz zum Reduktionismus - und die klassische Kunst praktisch und exemplarisch für den Unterschied zwischen einem Menschen und jemandem, der sich selbst zum Abbild des Tiers herabwürdigt, wie der afrikafeindliche Rassist Gore und andere Reduktionisten.[#Siehe auch 'Die wahre Geschichte des Falls des Hauses Windsor', [i]EIR[/i], September 1997. Hier finden sich weitere Einzelheiten über die Rolle von Gores Freunden im WWF (World Wildlife Fund, Worldwide Fund for Nature) beim illegalen Handel mit Elfenbein und Nashornzähnen sowie deren Verwicklung in geschürte Bürgerkriege und Gewalttaten im südlichen Afrika.

Gores CO[sub]2[/sub]-Betrug spiegelt die Henry Kissingers Völkermordpolitik gegenüber Afrika wider. Am 10. Dezember 1974 erstellte der Nationale Sicherheitsrat der USA unter Leitung von Henry Kissinger das 200seitige [i]Memorandum zur nationalen Sicherheit Nr. 200[/i]: [i]Auswirkungen des weltweiten Bevölkerungswachstums auf die Sicherheit und Übersee-Interessen der USA? [/i](NSSM 200). Siehe dazu: [url:"http://www.schillerinstitute.org/food_for_peace/kiss_nssm_jb_1995.html"]http://www.schillerinstitute.org/food_for_peace/kiss_nssm_jb_1995.html[/...

In der Studie wird behauptet, das Bevölkerungswachstum in den sog. unterentwickelten Ländern sei eine große Gefahr für die nationale Sicherheit der USA. Von Präsident Gerald Ford im November 1975 als offizielle Politik übernommen, enthält NSSM 200 einen geheimen Plan, das Bevölkerungswachstum in diesen Ländern durch Geburtenkontrolle, implizit auch durch Krieg und Hungersnöte zu reduzieren.[/footnote]

Folglich bestand im Kampf gegen die Sklaverei der erste Schritt zur Freiheit in einer hochwertigen Bildung, die zum Fortschritt in den klassischen Naturwissenschaften und Künsten führt, wie es Frederick Douglass und seine Familie vorgemacht haben. Ein Mensch, der sich selbst nur als unterdrücktes Tier sieht - wie Gore das unausgesprochen in seiner Klimakampagne für die Afrikaner vorgesehen hat -, bleibt auch in seinem Denken ein Tier. Erst die geistige Befreiung des leibeigenen Bauern oder Sklaven, der ermutigt wird, in klassischen Formen von Wissenschaft und Kunst zu denken, führt dazu, daß der einzelne frei wird, [i]im eigenen Geist[/i] eine menschliche Identität anzunehmen. [i]'Im eigenen Geist'[/i] ist eine entscheidende Frage des Prinzips, die Frage, ob man seine eigene wahre Identität erkennt. Entsprechend sehe man in Frederick Douglass das bemerkenswerte Beispiel eines Sklaven, der sich selbst befreit hat und sich als eine Art Prometheus aus Aischylos' [i]Der befreite Prometheus[/i] sieht.[footnote]Der romantische Komponist Hugo Wolf vertonte Ausschnitte aus Goethes fragmentarischem Stück [i]Der Groß-Cophta[/i] als trotzige Erklärungen des Prometheus von Goethe und Wolf. Leider neigt Wolf hier zu der romantischen Seite Goethes. Aischylos' Prometheus ist trotzig, aber nie ein Jakobiner! Dieser Hauptpunkt unterscheidet die Gründer der deutschen Klassik des 18. Jahrhunderts, die das Werk von Leibniz und Johann Sebastian Bach förderten - wie Abraham Kästner, Gotthold Lessing, Moses Mendelssohn und Friedrich Schiller - von den Dichtern und Musikern der Zeit nach dem Wiener Kongreß. Heinrich Heines bekennerische Abhandlung beschreibt die lähmende kulturelle Wirkung der 'Romantischen Schule' nach der Schiller-Ära. Der freie Mann schüttelt seine Ketten ab und verkündet seine Freiheit, so wie es Keats und Shelley taten, er rasselt nicht noch stolz damit.[/footnote] Und man stelle Douglass' Auffassungen den Auffassungen derjenigen gegenüber, die heute, oft völlig in die Irre geleitet, in kultureller Hinsicht seine Gegner sind.

Man sollte die 'menschliche Kultur' als etwas behandeln, das immer völlig legitim seine doppelte Bedeutung hat. Sie bedeutet im Grunde die Entwicklung der besonderen Erkenntniskräfte des Menschen; doch im Gegensatz zu allen früheren und heutigen Traditionen der 'Globalisierung' nach dem Vorbild des biblischen 'Turmbaus zu Babel' (man denke an: 'babbeln') bedeutet sie auch den Fortschritt der souveränen Entwicklung von Fähigkeiten in jedem einzelnen der kulturellen Zweige der Menschheit. Es bedeutet unbedingt auch eine Wechselwirkung der spezifischen 'nationalen' und vergleichbaren Kulturen mit einem wissenschaftlich meßbaren allgemeinen Fortschritt der potentiellen relativen Bevölkerungsdichte der menschlichen Gattung als Ganzer.

[head]2. Das moderne 'oligarchische Modell'[/head]

Die Gegenwart des Bösen als System in den bekannten menschlichen Zivilisationen kennen qualifizierte Historiker am besten unter dem Namen 'oligarchisches Modell' - das Gesellschaftsmodell, das man beispielsweise mit dem antiken Babylon und dem Achämenidenreich verbindet. Man beschreibt es auch zutreffend als das 'asiatische Modell', gegen welches das antike Griechenland kämpfen mußte, um seine bedrohte Zivilisation gegen imperiale Kräfte in Kleinasien zu verteidigen. Als die Jugend Athens vom Sophismus des delphischen Gaia-, Apollo- und Dionysoskults verdorben und schon eine ganze Generation junger Athener aus einflußreichen Familien korrumpiert war, trieben diese '68er' des antiken Griechenlands - Sophisten wie Thrasymachos und Glaukon - Athen unter Perikles in einen Plünderungsfeldzug gegen andere Teile der griechischen Kultur. Auf diese Weise zerstörte sich Athen weitgehend selbst, auch durch das Verbrechen des Justizmordes an Sokrates, das eine (fast Sarpische) Organisation von Liberalen, die 'Demokratische Partei Athens', beging.

Trotz Platons großer moralischer, wissenschaftlicher und staatsmännischer Führung erlangte Griechenland nach dem Peloponnesischen Krieg nie wieder den Stand, den Athen vor dem Verfall unter Perikles eingenommen hatte - nie, bis zum heutigen Tage![footnote]Das Blutbad der Athener an der Bevölkerung der Insel Melos ist dasjenige historische Ereignis, dasjenige Verbrechen, das damit vergleichbar ist, wie die USA mit 'Golf von Tonkin'-Zwischenfällen und George Bushs Lügen über den Krieg in Südwestasien in Kriege gezogen werden, die sie in die Selbstvernichtung führen.[/footnote] Dennoch lebte das Erbe des klassischen Griechenlands von Sokrates und Platon fort, hauptsächlich dank des Christentums, bis es im 15. Jh. wieder glorreich in Erscheinung trat: beim großen ökumenischen Konzil zu Florenz 1439, in der Entstehung der modernen nationalstaatlichen Republik und den Methoden der modernen Naturwissenschaft, die unter der Führung des größten treibenden Genies jener Zeit, Nikolaus von Kues, entwickelt wurden.

Aus dieser Renaissance gingen die ersten souveränen, dem Gemeinwohl verpflichteten Staaten Europas hervor: Frankreich unter Ludwig XI. und England unter Heinrich VII. Leider kehrten mit dem Erstarken Venedigs nach dem Fall Konstantinopels und den nachfolgenden Ereignissen unter dem antisemitischen spanischen Großinquisitor Tomas de Torquemada die Relikte der oligarchischen, [i]ultramontanen [/i]Ordnung des Mittelalters wieder zurück. Im darauffolgenden Jahrhundert gelang es der europäischen Zivilisation, sich dank der Anregungen des Kardinals Nikolaus von Kues über den Atlantik und in andere Teile der Welt auszubreiten. Dabei definierte sie sich als Konflikt zwischen dem Gemeinwohlerbe des großen ökumenischen Konzils von Florenz und dem reformierten oligarchischen Modell Venedigs unter dem Liberalismus Paolo Sarpis und seiner anglo-holländischen Anhänger.[footnote]Kolumbus wurde ausdrücklich von der von Nikolaus von Kues entwickelten Perspektive inspiriert und geleitet, Ozeane zu überqueren, um Teile menschlicher Kulturen jenseits von Europa einzubeziehen.[/footnote]

Die Entwicklungen von 1789-1815 in Europa hinterließen eine Welt, die von zwei gegensätzlichen Erzeugnissen der englischsprachigen Kultur beherrscht wurde: dem hauptsächlich von den Vereinigten Staaten vertretenen Amerikanischen System der politischen Ökonomie und dem von der Finanzoligarchie beherrschten anglo-holländischen liberalen System. Um diesen Konflikt in den englischsprachigen Systemen - das Erbe des Amerikanischen Systems gegen die liberalen Systeme - dreht sich im wesentlichen die gesamte Weltgeschichte seit Februar 1763 bis heute.

In dieser Zeit waren und sind die beherrschenden kulturellen Kräfte der Welt gespalten, zwischen dem eigentlichen anglo-holländischen liberalen System - dem maßgeblichen oligarchischen System der heutigen Welt - und dessen bisher einzigem ernstzunehmenden Rivalen, dem Amerikanischen System der politischen Ökonomie, für das Namen wie Benjamin Franklin, Alexander Hamilton, John Quincy Adams, Abraham Lincoln und Franklin D. Roosevelt stehen.

Wie ich wiederholt betont habe, führte der Sieg der USA unter Präsident Lincoln gegen die Südstaaten-Marionette des britischen Lord Palmerston nicht nur zum Aufstieg der USA zur nationalstaatlichen Weltmacht, er bewegte auch Nationen auf dem eurasischen Kontinent und anderswo, sich der Idee des Amerikanischen Systems der politischen Ökonomie als Alternative zur weltweiten imperialen Herrschaft des anglo-holländischen, liberalen Währungs- und Finanzsystems anzuschließen - so z.B. Deutschland unter Bismarck, das Rußland Mendelejews und Japan.

Die große Weltpolitik und die mit ihr verbundenen weltweiten Kriege drehten sich seit der Schlacht von Gettysburg 1863 und vor allem seit 1865-77 um einen sog. 'geopolitischen' Konflikt zwischen der herausgeforderten Übermacht des anglo-holländischen liberalen Systems der Seeherrschaft und den Rivalen des britischen Imperialismus vor allem auf dem amerikanischen Kontinent und Eurasien. Die besondere Bedeutung dieses chronischen globalen Konflikts liegt darin, daß das anglo-holländische liberale Währungs- und Finanzsystem ein Produkt des langen Laufs oligarchischer Herrschaft seit dem Peloponnesischen Krieg ist.

Betrachten wir uns den unmittelbaren Ausdruck dieses Konflikts in der heutigen Zeit.

[subhead]Shultz, Kissinger & Rohatyn[/subhead]

Für diejenigen, die sich die Mühe machen, die Fakten zu studieren, liegt es auf der Hand, daß der Plan für die spätere '68er-Generation' das Ergebnis einer bis heute anhaltenden Überzeugung anglo-holländischer liberaler Fanatiker war - z.B. des Roosevelt-Hassers Felix Rohatyn und seiner Kumpane George Shultz und Henry Kissinger beim Pinochet-Putsch und den Schlächtereien im Rahmen der Operation Condor. Diese Verbrechen in Südamerika waren Teil ihrer festen Absicht, sicherzustellen, daß es in den USA nie wieder einen Präsidenten wie Franklin Roosevelt geben würde.

Aus dem gleichen Grund bin ich bei der liberalen Oligarchie persönlich verhaßt, besonders seit ich Ende 1971 Professor Abba Lerner, einen Fürsprecher des Kongresses für kulturelle Freiheit, zu einer denkwürdigen Debatte im New Yorker Queen's College herausforderte. Denn ich bin nicht nur entschlossen, an Roosevelts Rückkehr zum Amerikanischen System der politischen Ökonomie aus dem von Coolidge und Hoover hinterlassenen Schrotthaufen anzuknüpfen, ich habe mich auch als 'schlagkräftiger Anwalt' dieser Sache erwiesen, wie ein enger Mitarbeiter Lerners, Professor Sidney Hook, nach meinem Erfolg über Lerner in jener Debatte kommentierte. Wegen meiner Erfolge und Beinaheerfolge, wie sie meine Gegner sahen, betrachten mich maßgebliche Kreise in den USA und anderswo als gefährlich kompetent, besonders nach der SDI-Angelegenheit, die sie mir bis zum heutigen Tage nicht verziehen haben.

Diejenigen, die für die unter dem Namen Kongreß für Kulturelle Freiheit (CCF) bekannte Massengehirnwäsche für Europa eingesetzt wurden, benutzten gezielt den moralisch verkommenen Existentialismus von Horkheimer, Adorno und Arendt, den Kollegen des ehemaligen Nazi-Professors Martin Heidegger (an der Universität Freiburg), sowie des berüchtigten [i]Paris Review [/i]von John Train, Teddy Goldsmith u.a. Das läßt eindeutig auf die Absichten und Methoden schließen, mit denen ein Teil der zwischen 1945 und 1956 geborenen Generation aus der Angestelltenschicht dazu vorkonditioniert werden sollte, den offen faschistischen Geist der '68er' und der heutigen 'Umweltbewegung' zu schaffen.

Der Plan der Feinde des Erbes von Präsident Franklin Roosevelt war, die Nachkriegsgeneration, vor allem aus besseren oder gutbürgerlichen Familien, systematisch mit sophistischem Denken wie der 'Informationstheorie' und dem existentialistischen Dogma der 'autoritären Persönlichkeit' zu verderben, damit das entstand, was bei den Unruhen 1968 auf die Straßen von amerikanischen Großstädten, Paris, Berlin usw. gelangte. Diese und ähnliche Tatsachen aus der Zeit belegen, daß es sich um eine ganz bewußte Massengehirnwäsche der leichtgläubigen Opfer der '68er-Generation' handelte.

Mitte 1968, nach einem zweiten Streik an der New Yorker Columbia University im späten Frühjahr 1968, wurde mir bewußt, daß dies auf lange Zeit von Bedeutung wäre. Anders als der erste Streik erkannte ich in dieser zweiten Eruption auf dem Campus in soziologischer Hinsicht eine Neuauflage des Berliner Straßenbahnstreiks (November 1932) vor Hitlers Machtergreifung, als Kommunisten und Nationalsozialisten fast wöchentlich das Parteibuch wechselten. Damals in Berlin wie im Frühjahr 1968 und danach in den USA, West- und Mitteleuropa erlebte man die Doktrin dionysischer Gewalt, aus der die Nazis und ähnliche politische Bewegungen und Revolutionen geboren werden - wie etwa die Gewalt der 'Antifa' im heutigen Deutschland. Im Sommer 1968 habe ich in dem Aufsatz [i]Die neue Linke, soziale Kontrolle und Faschismus[/i] meine Beobachtungen vom Frühjahr und Sommer 1968 dokumentiert.

Die Mark-Rudd-Fraktion der Studentengruppe Students for a Democratic Society (SDS) als 'links' oder gar 'linksextrem' zu bezeichnen, ginge am Ziel vorbei. Vergleicht man die gewaltbereiten Bewegungen, die während der Zeit der Terrormorde der Baader-Meinhof-Bande etwa in Hamburg hervorgebracht wurden, mit der rechten Brut vom gleichen Stammbaum in Sachsen und Berlin heute, sollte uns dies daran erinnern, daß in der Französischen Revolution das Erkennungszeichen des mörderischen Jakobinermobs im Paris der 90er Jahre des 18. Jhs. die Phrygische Mütze war - das terroristische Markenzeichen der Anhänger des zivilisationsfeindlichen Dionysoskults von Delphi.

Was zählt, ist, was man wirklich will, nicht, welche kurzzeitige Rolle man sich im tobenden Mob aussucht; sonst wird man nur benutzt, ob man weiß, was man tut oder nicht.

[subhead]Gore und das Rezept für Faschismus[/subhead]

Die Gefahr heute ist, daß unter der Roosevelt-feindlichen Beeinflussung der 68er-Generation durch sozio-kulturelle Programme, der viele der zwischen 1945 und 1956 Geborenen unterzogen wurden, in der Gestalt der extremistischen Gefolgschaft des ehemaligen Vizepräsidenten Al Gore der Kern einer faschistischen politischen Strömung entstanden ist. Gores ideologische Typen zeigen in der Hinsicht alle wesentlichen Eigenschaften der anglo-holländischen Liberalen und ihrer Weggefährten im amerikanischen Finanzkapital, die aus den 'ökologischen' (d.h. 'eugenischen') Kulten der 20er und 30er Jahre Hitlers Faschismus schufen.

Was Gore im Namen des 'Umweltschutzes' als 'grünen Genozid' für Schwarzafrika betreibt, ist ein Nachhall der Eugenik, mit deren Hilfe die faschistischen Bewegungen der 20er und 30er Jahre aufgebaut wurden. Die Folgen sieht man am Einfluß des britischen Premierministers Tony Blair und seines engen Verbündeten Gore als US-Vizepräsidenten auf die amerikanische Afrikapolitik für Uganda, Sudan und andere Länder in der jüngeren Vergangenheit.

Entgegen einer verbreiteten Legende waren die Patrioten, die die Vereinigten Staaten als Verfassungsrepublik entwarfen, keineswegs 'Linke' oder Jakobiner, sondern Republikaner in der Tradition der großen Renaissance des 15. Jahrhunderts, der Zeit der Gründung der modernen Naturwissenschaft durch Nikolaus von Kues wie auch der ersten Gemeinwohl-Republiken unter Ludwig XI. in Frankreich und Heinrich VII. in England. Die US-amerikanische Republik war insofern einzigartig, als sie sich an die Spitze der Bestrebungen stellte, dieses System nationalstaatlicher, dem Gemeinwohl verpflichteter Republiken auf dem amerikanischen Kontinent einzupflanzen - in weiser Entfernung von den oligarchischen Systemen, die Europa damals kulturell beherrschten und es zum Großteil heute noch tun.

In dieser spezifisch amerikanischen Tradition bewahrte Präsident Franklin Roosevelt die Welt vor der mehr oder weniger dauerhaften Hölle einer Herrschaft des oligarchischen Systems, das Adolf Hitler vertrat - und das trotz all der Harrimans und anderer anglophiler oligarchischer Typen, die aus der Tradition der amerikanischen Tories der Britischen Ostindiengesellschaft von 1763 abstammten.[footnote]Der Triumph der Britischen Ostindiengesellschaft beim Pariser Frieden im Februar 1763 spaltete die führenden politischen Kreise in den amerikanischen Kolonien in Patrioten und amerikanische Komplizen der Ostindiengesellschaft um Richter Lowell. Die im Februar 1763 eingeleitete neue britische Imperialpolitik führte dann zur Amerikanischen Revolution. Siehe auch Anton Chaitkin, [i]Treason in America[/i], und H. Graham Lowry, [i]How The Nation Was Won.[/i][/footnote]

Nach dem Tod Präsident Franklin Roosevelts wurden wir in den USA, West- und Mitteleuropa zerstört, wie der Sophismus das Athen des Perikles zerstört hatte. Eine ganze Generation der gehobenen Mittelschicht aus den Jahrgängen 1945-56 wurde systematisch mit dem neuen, Roosevelt entgegengesetzten Sophismus verdorben. Die Anhänger Bertrand Russells und andere betrieben vorsätzlich diese Gehirnwäsche, um die heute noch tonangebende Nachkriegs-68er-Generation hervorzubringen. Dieser Plan, unser Land zu verderben, ist seit 1968 größtenteils aufgegangen. Verglichen mit Mitte der 60er Jahre ist Amerika heute eine ausgeschlachtete, zerstörte Nation.

Al Gore im besonderen ist ein pikaresker Ausdruck des Wesens des oligarchischen Modells, das man in der Geschichte der USA auf Verräter wie den Gründer der Bank von Manhattan, Aaron Burr, den von Lord Shelburne gedeckten Kumpan des britischen Außenamtschefs Jeremy Bentham, zurückverfolgen kann. Diese Verbindung zu Gore zeigt sich am deutlichsten im Südstaatenrassismus und der 'ökologischen' (d.h. eugenischen) Haltung des Tennesseers gegenüber den Bewohnern und Nationen Schwarzafrikas, die er mit dem britisch-imperialen fabianischen Premierminister Tony Blair teilt.

Die Torheit erklärt sich in Gores Fall allerdings weniger aus zu vielen Pfefferminz-Whisky-Drinks (Mint Julip) des Südstaatlers als vielmehr der Umgebung an sich. Viel erinnert noch heute an die Auftragsschreiber-Mentalität, die in den 70er Jahren die Südstaatler Gore, Newt Gingrich, der Neojakobiner, und das abstoßende Ehepaar Toffler gemeinsam hatten. Man könnte sagen: Al Gore ließe sich vielleicht aus dem Sumpf herausholen, aber wie bekommt man den Sumpf aus Al Gore heraus?

Wenn ich Gore hier scheinbar zuviel negative Ehre gebe, beachte man bitte, daß alles Gesagte der Wahrheit entspricht, aber auch, daß ich um der Wahrheit willen den Schwerpunkt darauf legen muß, wo er hingehört. Gore ist im Grunde bloß ein entbehrlicher Laufbursche, nicht der Chef. Man muß bloßstellen, was für ein widerlicher Kerl dieser Gore ist, aber den eigentlichen Zorn muß man sich für die globalen Finanzkreise aufsparen, die die Architekten der unmittelbaren faschistischen Gefahr für die Welt heute sind. Das sind, wie Felix Rohatyn, Finanzinteressen desselben Schlages wie Hitlers Förderer Montagu Norman von der Bank of England und Hjalmar Schacht von der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, die zusammen mit vielen anderen anglo-amerikanischen, holländischen, französischen u.a. Finanzkreisen das Hitlerregime schufen. Ganz ähnlich wurden heute die Hedgefonds geschaffen, deren Zentrum auf den britischen Cayman Islands liegt. Wir müssen ganz ernst nehmen, was Gore repräsentiert - [i]aber[/i] wir dürfen ihn nicht als Sündenbock für die wahrhaft bösartigen Herren durchgehen lassen, denen er, ähnlich wie das programmierte Aufziehspielzeug Gouverneur Arnold Schwarzenegger, lediglich zu Diensten ist. Dieses Mal dürfen Finanzkreise wie jene, die Hitler groß machten, der Verantwortung für ihre Verbrechen nicht entgehen.

Der wichtigste Feind der heutigen Zivilisation ist das oligarchische Modell, das schon das klassische Athen dazu brachte, sich selbst zu zerstören. Auf ganz ähnliche Weise sind die USA schon größtenteils zerstört worden durch die Schwachköpfe in der Regierung, die zuließen, daß das Land erst in den Krieg in Indochina und jetzt unter einem geistig benachteiligten G.W. Bush jun. in den Krieg in Südwestasien hineingezogen wurden. Durch diese Kriege läßt man unsere Republik sich selbst zerstören, ganz so wie die oligarchische Fraktion zur Zeit des Perikles Athen zur Selbstzerstörung durch den Peloponnesischen Krieg bewegte.

Das bringt uns zum Thema der Oligarchie als solchem.

[subhead]Zeus' oligarchisches Modell[/subhead]

Das heutige oligarchische Modell, ist ein Echo des Römischen und Byzantinischen Reiches, des mittelalterlichen ultramontanen Systems venezianischer Finanziers und der normannischen Ritterschaft und des anglo-holländischen liberalen Weltsystems, das heute noch sein Zentrum in London hat. Diese imperialistischen Systeme beruhten darauf, daß die Mehrheit der menschlichen Bevölkerung nicht als Menschen im Sinne von [i]Genesis 1:26-31, [/i]sondern auf rechtlichen Status wilder oder gezähmter Tiere gehalten wurden. Das wesentliche Merkmal dieses Systems ist nicht die Monarchie als solche, sondern die Oligarchie: ein von verbündeten Oligarchien geteilter Verhaltenskodex, ein Arrangement, unter welchem die Mehrheit der Menschheit quasi auf der Stufe von Tieren gehalten wird, gehütet als lahme Packesel oder gejagt als wilde Bestien.

Aischylos' Drama [i]Der gefesselte Prometheus[/i] gibt das Wesen dieses oligarchischen Systems wider. Aischylos macht die Frage des Rechts am wesentlichen Unterschied zwischen Mensch und Tier fest. Die Frage des Rechts liegt in den besonderen Fähigkeiten des menschlichen Individuums - nicht nur der Fähigkeit, ein universelles Naturprinzip wie das Prinzip des Feuers, der Kernspaltung oder der Gravitation zu entdecken, sondern auch, das Wissen um das entdeckte Prinzip zum Wohle des Menschengeschlechtes einzusetzen.

Wie der olympische Zeus stürmt der wütende Oligarch: 'Ihr werdet nichts dergleichen entdecken! Ihr werdet euch so verhalten, wie wir es wüschen, und nichts tun, das nicht den Gewohnheiten eurer Vorfahren entspricht!' Folglich ist Prometheus (dt. der 'Vorausdenkende', d.h. Wissenschaft) das Wesen, das Zeus am meisten haßt und fürchtet. Deswegen haben wir die heutigen 'Simon Legrees' (s. den Roman [i]Onkel Toms Hütte[/i]) wie Al Gore und andere, welche die Bevölkerung halb wahnsinnig machen und dazu treiben, die wirtschaftliche Grundlage zu zerstören, von der ihr Leben und das ihrer Kinder abhängt.

Heute 'frei zu sein' bedeutet, sich von den bösartigen Absichten eines Al Gore zu befreien - besonders wenn man selbst von schwarzer Hautfarbe ist.

So schrieben die olympischen Gesetze der amerikanischen Sklavenhalterstaaten vor, jeden Sklaven, der Lesen und Schreiben lernte, sowie jeden, der dem Sklaven half, es zu lernen, umzubringen. Auf der anderen Seite konzentrierte sich Frederick Douglass auf den Kern des Sklavereisystems, ihm ging es um die Fähigkeit und das Recht des wahrhaft menschlichen Individuums, den Schatz wissenschaftlichen und klassisch-kulturellen Wissens früherer Generationen zu entdecken und zur Verbesserung der ganzen Menschheit praktisch zu entwickeln und anzuwenden. Der Sklave, der nur körperlich gegen die Tyrannei rebelliert, mag zwar für den Augenblick körperlich frei sein, ist es jedoch nicht geistig. Um frei zu sein, muß man zuallererst menschlich sein, also jene schöpferischen Kräfte der Naturwissenschaft und klassischen Kultur empfinden und ausdrücken, die das wirklich freie Individuum vom Schimpansen unterscheiden.

Aischylos' [i]Gefesselter Prometheus[/i] verweist somit auf die äußerst wichtige Frage, die man zutreffend als 'Naturrecht' in der Gesellschaft bezeichnet. Die Entdeckung eines 'naturrechtlichen' Prinzips drückt sich zum Vorteil der menschlichen Gattung aus in der Fähigkeit des einzelnen, eine experimentell gültige Entdeckung eines universellen naturwissenschaftlichen oder vergleichbaren künstlerischen Prinzips zu machen und anzuwenden, ein Potential, das den Menschen absolut von den Tieren unterscheidet.[footnote]Aus diesem Grunde sind die Naturwissenschaften, so wie Platon und Kepler sie verstanden, sowie das Prinzip von Komposition und Aufführung klassischer Kunst in der Praxis etwas völlig anderes als die sog. 'populäre Kultur'.[/footnote] Wir sprechen daher von der [i]Noosphäre[/i], einem Bereich, dessen kennzeichnende Eigenschaften völlig außerhalb des Bereiches der Tierökologie liegen.

Kompetente Wirtschaftswissenschaft ist deshalb dem von Wernadskij definierten Begriff der [i]Noosphäre [/i]untergeordnet. Vor diesem Hintergrund drückt sich kompetente Wirtschaftswissenschaft nicht als Funktion monetärer Prozesse, sondern als Funktion realwirtschaftlicher Prozesse aus.

Bei alldem ist jedoch der Begriff des [i]ontologisch Infinitesimalen[/i] entscheidend. Das ist der wesentliche Unterschied zwischen einem Mensch und einem Tier - oder einem Menschen, der in einen tierischen Geistes- und Verhaltenszustand getrieben wurde. Johannes Keplers Entdeckung eines harmonisch definierten physikalischen Prinzips der Gravitation, welches die Verhältnisse der Körper innerhalb des Sonnensystems ordnet, veranschaulicht ein solches Infinitesimal. Den Kern dieser Arbeiten bilden seiner Werke [i]Die Neue Astronomie [/i]und [i]Weltharmonik, [/i]die Kepler auf der Grundlage von [i]De Docta Ignorantia [/i]und anderer relevanter Schriften des Kardinals Nikolaus von Kues zur Methode der modernen Naturwissenschaft entwickelte.

Um jedoch die uns hier beschäftigende Frage in den relevanten technischen Begriffen auszudrücken, wiederhole ich, was ich an anderer Stelle wiederholt als Definition geäußert habe:

[i]Um die entsprechenden Funktionen der modernen Naturwissenschaft in Hinblick auf die physische Ökonomie zu verdeutlichen, müssen wir das Gebäude der Euklidischen Geometrie und seiner Resultate ganz umstürzen. Das wurde eigentlich schon erreicht durch Bernhard Riemanns Entwicklung eines antimechanistisch-statistischen, dynamischen Systems physikalischer Hypergeometrien, wie sich dies in dem von W.I. Wernadskij entwickelten Begriff der jeweiligen Dynamik der Biosphäre bzw. Noosphäre reflektiert. [/i]

[i]Unter [/i]Dynamik [i]sollte man die implizit axiomfreie, voreuklidische Methode mathematischer Physik verstehen, die sog. [/i]Sphärik[i], die man mit den Pythagoräern und anderen Kreisen um Sokrates und Platon verbindet. Das Wirkprinzip der [/i]Sphärik[i], von den Pythagoräern [/i]Dynamis[i] genannt, wurde durch Gottfried Leibniz, wie oben bereits erwähnt, als [/i]Dynamik[i] wiederbelebt, um den Unsinn der mechanistisch-statistischen Methode Descartes' und der Empiristen allgemein auszumerzen. Leibniz' von Riemann aufgegriffene Definition steht im Mittelpunkt der Arbeiten Wernadskijs und ist rückblickend, wie Albert Einstein andeutet, die eigentliche Methode Keplers.[/i]

Man behalte diese Definition im Auge; ich werde ihre Implikationen im folgenden weiter erläutern.

Man konzentriere sich zunächst auf die von Kepler entdeckte Funktion universeller Gravitation als [i]ontologisches Infinitesimal[/i]. Dieses entdeckte Prinzip, wie es für die harmonische Komposition des Sonnensystems im einzelnen ausgearbeitet wurde, ist ein Prinzip, das in seiner Grundbedeutung das ganze Universum wirksam einschließt. Es läßt das Universum als aktual, ontologisch endlich, doch ohne [i]äußere [/i]Begrenzung erscheinen. Das allgegenwärtige Wirken der Gravitation drückt sich daher im einzelnen, ontologisch, als Infinitesimal aus. Auf dieser Grundlage verlangte Kepler von den zukünftigen Mathematikern, einen mathematischen Kalkulus solcher ontologischer Infinitesimale zu entwickeln. Vor allem die neocartesischen Empiristen wie D'Alembert, Euler und Lagrange wollten solche Infinitesimale untersagen. Carl F. Gauß holte in seiner Doktorarbeit 1799 die Infinitesimale implizit zurück in den physikalischen komplexen Bereich. Riemann tat dies seit der Veröffentlichung seiner Habilitationsschrift 1854 explizit.

Die entscheidende Bedeutung der vorangehenden Reihe von Definitionen ist, daß der Unterschied zwischen Mensch und Tier [i]ontologisch [/i]in diesem Begriff des Infinitesimalen liegt, wie ich ihn gerade beschrieben habe. Alle entdeckten und noch entdeckbaren universell wirkenden physikalischen Prinzipien, die das typisch menschliche Verhalten definieren, das bei niederen Lebensformen nicht existiert, treten im menschlichen Handeln als Ausdruck solcher Infinitesimale auf.

Die Entdeckung eines solchen universellen Naturprinzips durch den Menschen drückt sich qualitativ auf zweierlei Art aus. Es geschieht entweder einfach als passive Entdeckung der Existenz eines Prinzips oder als qualitative Veränderung der Form und Wirkung menschlichen Verhaltens durch die Anwendung dieses entdeckten Prinzips.

Es gibt auch zwei Arten solcher universeller Prinzipien. Sie drücken sich entweder in Form direkter physischer Einwirkung des Menschen auf die Natur aus oder in Form von Kompositionsprinzipien klassischer Kunst, als implizit revolutionärer Fortschritt in den sozialen Beziehungen. Das Verhältnis zwischen Keplers Entdeckung harmonischer Prinzipien in der Astronomie, den Harmonien des Periodensystems der Elemente usw., ist die eine Qualität; die ironische Beziehung zwischen der Keplerschen harmonischen Dynamik und den Grundlagen von Johann Sebastian Bachs Kompositionsmethode verdeutlicht die andere Qualität. Wissenschaftliche Entdeckungen leiten die Hand - klassische Kunst in Musik, Poesie und Drama leitet die Seele.

Nachdem das zusammenfassend zu diesen Punkten gesagt ist, wenden wir uns zwei verschiedenen, doch eng miteinander verflochtenen Gegenständen zu. Der Zweck dieser kurzen Exkurse ist, aufzuzeigen, wie man die schlimmen Folgen von Gores Ideologie voraussehen und vermeiden kann. Die wichtigste dieser Betrachtungen betrifft die Natur des ontologisch aktualen Infinitesimals, das einem Prinzip des Universums entspricht - sei es ein Prinzip realwirtschaftlicher Praxis als solcher oder eines der sozialen Beziehungen.